Beiträge von Baikal

    Hallo Ihr Lieben,

    ich war ja schon ewig nicht mehr hier im Forum unterwegs und es ist schön, doch noch auf bekannte Namen zu stossen ;-).

    Der letzte CACIB-Besuch - wohlgemerkt nur als Besucherin - ist mir auch in unguter Erinnerung geblieben. Nicht wegen des Richtens nur einer Rasse - insgesamt hatte ich da kein gutes Gefühl. Es gibt Standards - nur scheint das die Richter nicht unbedingt mehr zu interessieren. Auffällig waren viele zu große und zu schwabbelige Hunde und z. B. bei den Pudeln wahre Fellmonster. Es scheint überall nur noch das "Extreme" erstrebenswert zu sein. Gerade deswegen müssen die Richter dagegenhalten und die Standards beherzigen. Die Hunde sollen gesund sein, Ausstrahlung haben und das besondere ihrer Rasse darstellen. Kein Ulk, eine Richterin bewertete eine humpelnde Hündin als Beste in ihrer Ausstellungsklasse. Das hat mir wirklich den Rest gegeben. Ein Schelm der Böses denkt.

    Unsere zwei Buben erfreuen sich auch ohne Ausstellungsteilnahme ihres Daseins und meinen Mann und mich. Wie schon auf S. 5 war es glaube ich von jemanden geschrieben laufen Barsois nicht immer so ganz brav auf der Rennbahn oder dem Coursingfeld wie sich ihre Besitzer das so vorstellen - vor allem wenn sie beim Gassigehen, sofern es möglich ist, einmal von der Leine weg Gas geben dürfen. Es ist eine ständige Herausforderung damit umzugehen und ich hoffe inständig, dass die Windhundhaltung nicht in Mode kommt.

    Zu uns meinte einmal ein Richter bei einem Barsoi muß man die Hüfthöcker optisch wahrnehmen können. Es handelte sich hier um einen Richter, der sein Augenmerk auch auf die Leistung legt. Zu dünn ist nix, zu dick ist nix - so ist unsere Meinung. Ich habe an den zwei Ausstellungstagen in Nürnberg keinen zu dünnen Windhund gesehen - eher welche, die eine Kleinigkeit zuviel auf den Rippen haben. Unsere beiden Barsois haben einen guten Appetit - ich fühle wie die Hexe bei Hänsel und Gretel immer mal nach - je nachdem werden die Mahlzeiten angepasst. Es kommt ja auch darauf an, wie sie gefordert werden. Ich halte es aber für sehr wichtig darauf zu achten, dass sie nicht zu dick werden. Es ist einfach ungesund für sie und ich denke auch, dass sie sich beim Rennen leichter verletzen.


    Der Azawakh wurde vor den Barsois gerichtet - ich fand ihn normal für seine Rasse. Es gibt außerdem auch sehr mäkelige Windhunde und da ist es wirklich schwierig sie etwas aufzufüttern. Wer ästhetisch mit dem Aussehen von Windhunden ein Problem hat, der soll sich bitte, bitte einen anderen Hundetyp als Gefährten aussuchen. Ich mag auch die andere Hundevariante wie den Bullterrier - und es würde mir im Traum nicht einfallen ihn rippig füttern zu wollen. Der muß rundlicher aber bitte muskulös sein - nicht schwabbelig. "Zweckert" würde man bei uns dazu sagen :-).

    Mops, Franz. Bulldogge und co. waren ursprünglich keine Qualzucht - sie wurden durch die überspitzte Zucht dazu. Ich möchte aber behaupten, dass es immer noch Züchter und Hunde gibt, die gesund sind.
    Egal was der Mensch züchtet, alles was er tut um sein persönliches Ego zu puschen (neue tolle Farbschläge, etc.) oder um Geld damit zu machen geht meistens zu Lasten der Tiere. Egal ob es um Hunde, Katzen, Pferde, .... geht.
    Ich möchte hier aber nicht nur die Züchter in die Pflicht nehmen sondern auch die Halter. Wer will denn so einen superchicen, stylishen Hund, Katze, Pferd? Wer prüft denn nicht ob dieses Tier überhaupt zu einem passt? Wer macht sich keine Gedanken darum wie dieses superniedliche Schädelchen mit den großen Augen zustandekommt? Richtig - der Käufer und Liebhaber! Jeder ist natürlich erst einmal Laie und Liebhaber - aber das entbindet doch nicht von der Aufgabe sich vorher damit auseinanderzusetzen was man als Lebensgefährten zu sich nimmt. Genauso schlimm finde ich es, wenn man ein Tier vermenschlicht - in dem Sinn, dass ihm menschliches Denken, Fühlen und Handeln verordnet wird. Damit respektiert man dieses Lebewesen nicht und das wird genauso oft zur Qual. Wieviele Tiere werden zu Tode gefüttert oder haben viel zu wenig Bewegung? Wieviele Wohnungskatzen langweilen sich zu Tode? Wieviele Pferde werden nicht artgerecht gehalten oder gefüttert? Die Tiere sind m. M. n. nicht dazu da als Maskottchen für uns Menschen herzuhalten sondern haben ein Recht auf ihr eigenes Leben. Wieviele Hunde werden zu dummen Balljunkies erzogen, die dann aber vielleicht auch mal nach etwas anderem schnappen oder nehmen Schaden, weil sie viel zu jung immer wieder schnell losspringen und stark abbremsen. Ich sehe schon die Kommentare vor mir: "Es macht ihm aber doch so viel Spaß und er frisst das doch sooo gerne!"

    Dann bin ich der Auffassung, dass man überhaupt keinen Hund mehr frei laufen lassen kann. Es gibt immer und überall Situationen in denen es zu unvorhergesehenen Situationen kommen kann.


    Bsp. zwei Chihuahuas begegnen sich und randalieren an der Leine und es kommt zu einem Radunfall - vielleicht war der Radler auch etwas zu schnell und als Hundehalter hat man auch nicht ein paar zusätzliche Augen im Hinterkopf.


    Ich bitte Euch die Hysterie einmal etwas abzulegen - "Nichts ist so gefährlich wie das Leben selbst, es führt unweigerlich zum Tod!" - wie man so schön sagt. Bei Euren Ansichten dürfte man auch kein Auto fahren (Gefährdungshaftung) oder ein Pferd reiten, mit einer Kutsche fahren ..... . Wir tun was wir können und haben natürlich im Umgang mit unseren Hunden hinzugelernt. Perfekt ist nichts und niemand.


    Und noch ein Hinweis. Selbst Begleithunde killen Mäuse, Ratten und dgl. wenn sie eine kriegen. Nicht alle aber viele tun es. Ein Hund ist ein Hund und sie haben Zähne und wollen Fleisch. Ich überlasse es Euch selbst weitere Schlüsse zu ziehen. Unsere Hunde sind Hunde mit spezifischen Eigenheiten und Fähigkeiten und sonst nichts.

    So nun habe ich die Antworten alle gelesen und - ja - ich finde sie teilweise ziemlich grenzwertig.


    Es gibt viele verschiedene Hunderassen, die auch nicht von ungefähr nach verschiedenen Typen klassifiziert werden. Ich habe nichts beschönigt und heruntergespielt - sonst hätte ich diesen Vorfall überhaupt nicht erwähnt. Ich lege für überhaupt keinen Hund die Hand ins Feuer und sage: "Mein Hund würde so und so handeln oder so etwas nieeeee tun!" So ein Verhalten des/r Hundehalter finde ich sehr suspekt, denn es sind Lebewesen und keine Maschinen.


    Noch einmal zurück zum Aggressionsverhalten. Mein einer Barsoi hätte nach diesem Vorfall mit dem Foxterrier gespielt - das würde er wohl kaum wenn er Aggressionen diesem Hund gegenüber hätte. Natürlich wurde das nicht von uns zugelassen - nicht dass es da die nächsten Antworten hagelt.


    Keiner meiner Barsois hat bisher in der Hundeschule oder bei Ausstellungen irgendjemanden oder einen anderen Hund verletzt. Ich finde es schon ziemlich unverfroren hier nach Haltungsauflagen zu "schreien" oder Maulkorbzwang. Was soll das bitte? Wir leben hier auf dem Land - ich kenne inzwischen unsere Gegend sehr gut und wenn sie überhaupt Freilauf erhalten dann dort wo wir meinen es wirklich vertreten zu können. Sie sind in Städten oder Ortschafen generell an der Leine und ich würde sie niemals auf einer Hundewiese laufen lassen. So vernünftig sind wir allemal. Sie verstehen sich auch mit anderen Hunden oft sehr gut - nur kann man nicht im Vorherein davon ausgehen und wir sind oft in der Situation wo uns eine unbedarfter Halter mit Flexileine und Minihund im Zickzack entgegenkommt und blöd reagiert wenn wir sagen er soll Abstand halten.


    Im Freilauf lassen wir normalerweise auch nur noch jeden Hund einzeln eine Runde im Speed laufen - und vorher wird vorne und hinten von meinem Mann und mir oder einem Bekannten gesichert. Ich möchte gerne wissen ob das viele von den "normalen" Hundehaltern auch machen - ich glaube eher nicht. Wir geben auf Fahrradfahrer, Jogger und dgl. acht - bekommen dafür auch von dem Einen oder Anderen ein "Danke" wenn wir unsere Hunde neben und "parken" damit sie nicht den Weg verstellen. Bei aller Vorsicht sind wir der Meinung, dass unsere Hunde auch Hund sein dürfen und gut ist es. Wir teilen nicht die Auffassung das ein Antijagdtraining da Abhilfe schafft. Es gehört eben zum Wesen eines Windhundes und wer damit nicht leben kann oder will darf keinen halten.


    Ich bitte alle doch einmal die Rassestandards ihrer Lieblinge durchzulesen - da steht ziemlich gut was einen erwartet. Und noch etwas, wir haben hier weder mit der Jägerschaft noch mit Bauern, Nachbarn oder anderen Hundehaltern Streit, Ärger oder Probleme. Warum wohl? Weil wir uns vernünftig verhalten und alles tun was uns möglich ist.


    Mich ärgert auch diese ganze dämliche Kampfhundgeschichte. Man kann jeden Hund duch Gemeinheiten und Blödheit bissig bekommen - was da Herr Schily und die Presse inszeniert haben ist Rassismus und Populismus pur. Das haben diese Hunde nicht verdient. Doch auch da gilt wenn ich mir einen Hund - egal welcher Rasse - anschaffe dann muss ich mich vorher gründlich informieren und dann alles tun, dass ich diesem Lebewesen gegenüber fair bin und seinen Bedürfnissen gerecht werde.

    Ja das hatte er - wären wir etwas später bei ihm gewesen hätten sie ihn zerrissen. Uns war damals überhaupt nicht zum Lachen, der kleine Kerl hat uns unendlich leid getan.


    Irgendjemand hier hat geschrieben man sollte doch solche Hunde nur mit Maulkorb laufen lassen. Wir haben spezielle Maulkörbe für unsere Hunde, doch dann stoßen sie mit dem Maulkorb zu oder sie versuchen ihn sich abzustreifen und das gelingt auch früher oder später. Das ist nicht nur bei unseren so sondern trifft auf viele Windhunde zu.

    Hattest Du schon mal einen Kleinsthund?
    Wenn nein, hole Dir einen Welpen (ca 1000 g) und gehe Gassi, wo Hunde ohne Leine auf den Welpen losflitzen. Dann kannst Du es vielleicht mit unseren Augen sehen. :smile:

    emmmm, unter was verbuchst Du denn die Beisserei?

    Ich verstehe jeden Hundebesitzer, der Angst bekommt. Als ich 8 Jahre alt war hat ein Bernhardiner unseren kleinen Mischling attackiert und so schwer verletzt, dass er trotz OP in der Nacht danach verstorben ist. Ich war kurz vor unserem Gartentor mit unserem angeleinten Hund als es passierte. Das werde ich nie vergessen!


    Unter einer Beisserei verstehe ich Hunde die sich aus Aggression heraus bei einer Hundebegegnung kloppen und beissen. Das hat nichts mit jagdlicher Motivation zu tun.

    Da werde ich aber direkt wütend wenn ich sowas lese. Warum leint man solche Hunde überhaupt ab, wenn man es doch weiß, dass sie auf alles losgehen KÖNNEN was sich bewegt? Sorry, aber kein Verständnis! Zumal ihr sie dann nicht mal abrufen konntet.Ich bin immer wieder erstaunt wie leichtfertig Hundehalter mit solchen Risikohunden umgehen oder sich selbst überschätzen und das auf Kosten anderer. Wenn ich mir so eine Rasse hole, dann weiß ich doch auch, dass ich den Hund vielleicht nie öffentlich ableinen kann, aber dann ist das eben so.


    Anscheinend sind die beiden ja schon im Jagdmodus auf den Hund zu, bevor er überhaupt von der Leine ab war. Was hätten sie mit ihm gemacht, wenn er an der Leine gewesen und sich überhaupt nicht mehr hätte wehren können?
    Das ist der Grund warum Hunde, die auf mich zuschießen, direkt erst mal weggeschubst/gekickt werden. Man weiß nie was die wollen und im Zweifel ist mein Hund dann eben tot. Einer hat auch schon einen halben Bandscheibenvorfall von solchen Trampel-Aktionen, wenn da noch mal jemand drüber rennt, dann kann ich ihn auch nur noch erlösen lassen.
    Und ja auf den Arm nehmen ist bei Großhundehaltern total verpönt. Ist aber der einzige Weg um seinen Zwerg wirklich effektiv zu schützen. In manchen Situationen hätte ich mir auch schon einen Gartenzaun gewünscht, wo ich sie hätte rüber schmeißen können oder eine hohe Mauer, Stromkasten, etc. wo ich sie außer Reichweite hätte rauf setzen können. Gerade wenn man mehr als einen hat, die bewegen sich nicht synchron um einen herum und man kann den Angreifer nicht so blocken, dass er keinen erwischt. So schnell wie ein angreifender Hund ist man als Mensch nicht und wenn der einen 3kg Chi packt, dann ist das nicht nur ein Bisswunde, sondern dann war es das im Zweifel. Ich habe es auch noch nicht geschafft meinen Hunden in Todespanik beizubringen auf Kommandos zu gehorchen..

    Bitte sachlich bleiben und nicht wütend schreiben;-). Wie ich ja schon erwähnte wird von uns der Freilauf nicht einfach mal so aus dem Bauch heraus gewährt sondern wir gehen so umsichtig dabei vor wie möglich. Es ist uns ein ernstes Anliegen weder andere noch unsere Hunde zu gefährden. Ich würde mir da auch manchmal wünschen andere Hundehalter würden genauso umsichtig mit ihren Hunden umgehen und nicht ihren Dackel kurz vor der Schnauze unseres im Platz befindlichen Barsois vorbeispazieren lassen - das ist auch schon geschehen, kein Scherz! Unsere Hunde sind nicht gemeingefährlich sondern gut sozialisiert vom Welpenalter an. Bei Barsois handelt es sich auch nicht um sogenannte Kampfhunde die auf irgendeiner Liste stehen - es sind völlig normale Hunde. Wie von mir beschrieben sind sie nicht aus einer Aggressionshandlung auf diesen Foxterrier losgeschossen sondern aus dem Jagdmodus heraus. Das ist ein Riesenunterschied. Und ich glaube kaum, dass Du in diesem Fall versucht hättest einen meiner Barsois wegzukicken oder wegzuschubsen. Das sind 40 kg geballte Power mit einer Schulterhöhe von 78 und 85 cm die mit 50 km/h auf Dich Seite an Seite lautlos in Riesensätzen zustürmen. Ich übertreibe da nicht und erzähle hier Jägerlatein - ich will damit nur möglichst exakt einen Eindruck vermitteln. Im Jagdmodus befindliche Hunde sind nur bedingt abrufbar - es gibt sicherlich auch solche, nur dürfte das nicht die Mehrheit sein. Wie gesagt springt als Mensch auf sie zu und herrscht sie mit "Platz" an, damit dürfte man mehr Erfolg haben als mit wilden Aktionen und schriller Stimme. Damit will ich nichts schön reden - es war eine Scheißaktion, die keiner will und braucht! Aber wir sind halt alle nicht unfehlbar und es passieren auch einmal Fehler. Ich stehe aber dann auch dazu.