Beiträge von Baikal

    persica,


    was hilft ist egal - Hauptsache ist es hilft in so einer Situation. Ich finde richtige Beissereien schrecklich und versuche alles zu tun um solche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Wenn mir ein Weg zu eng wird um angenehm passieren zu können, dann dreh ich um oder verlasse diesen Weg. Es gibt glücklicherweise ja meist Lösungen und alle fühlen sich angenehmer.

    Ich halte es für falsch die Leine loszulassen, wenn der angreifende Hund aus jagdlicher Motivation heraus auf Euren Hund zuspringt. Gerade wenn dann der angegriffene Hund davonschießt gibt er für den Jäger den "Hasen". Das kann tödlich für ihn sein. Besser ist es dann dem Angreifer mit einem Befehl (z. Bsp. "Platz!!!") beherzt und entschieden entgegenzuspringen und den eigenen Hund möglichst hinter sich zu bringen. Der Angreifer will sich unter "normalen" Umständen nicht mit dem Menschen anlegen. Ich halte auch nichts davon den eigenen kleinen Hund hochzunehmen - da kann man ihn als Besitzer nur noch schlechter schützen.
    Mir und meinen Mann ist es mit unseren beiden Barsois bisher einmal passiert, dass wir unsere auf einer schneebedeckten Wiese außerhalb spielen und tollen ließen und nicht gesehen haben, dass sich jemand verdeckt von einer Hecke schräg von hinten aus genähert hat. Dummerweise haben unsere Barsois das von der Wiese her gesehen und sind lautlos auf die Joggerin mit ihrem an einer Hüftleine gesicherten Foxterrierrüden losgestürmt. Voll im Jagdmodus und unglaublich schnell. Die Joggerin hat leider ihren Hund losgemacht - er hatte keine Chance davonzukommen. Wir sind aber glücklicherweise gerade noch rechtzeitig dazugekommen und er hat "nur" 5 Bisswunden an Hals und Popo abbekommen. Der Tierarzt hat ihn verarztet und er bekam Antiobiotika - es ist glücklicherweise gut ausgegangen. Es hat uns sehr leid getan, wir geben im Freilauf extrem acht. Jogger, Fahrradfahrer, Menschen und Kinder im allgemeinen sind überhaupt kein Problem, aber wenn ein Tier flüchtet dann macht es bei ihnen sofort klick und der Jäger in ihnen reagiert. Sie sind hunderte von Jahren daraufhin selektiert und gezüchtet worden. Folglich sind sie wenn wir anderen Hunden oder Wild begegnen angeleint und nur in übersichtlichen Gegenden und uns bekanntem Gebiet einmal abgeleint. In den fast vier Jahren mit unseren Barsois haben wir glücklicherweise noch keine einzige Hunderauferei erlebt, aber ich würde auch keinem raten seinen Hund einfach unangeleint zu unseren laufen zu lassen. Wenn wir mit einem anderen Hund Kontakt zulassen, dann laufen wir erst einmal ganz normal mit angeleinten Hunden (wie auch in der Hundeschule gelernt) zusammen spazieren und wenn alles entspannt ist und die Gegend dann passt, dann dürfen sie einmal zusammen ohne Leine laufen. Hinterher kommen sie wieder an die Leine. So haben die Hunde und wir Besitzer einen schönen Spaziergang.

    Wenn ein Hund so gerne Spuren verfolgt dann bietet das Mantrailen oder Fährtensuchen eine gute Beschäftigungsmöglichkeit. Den Hunden macht es Spaß, sie bekommen Lob und Leckerchen und hinterher sind sie definitiv platt. Die Nasenarbeit macht unglaublich müde. Nachteile: 1. Man benötigt eine/n guten Trainer/in und 2. Der Hundeführer ist ebenfalls hinterher platt ;-)

    Ich denke es gibt Unterschiede hinsichtlich der von Jägern als Jagdhunde geführten Rassen die als Jagdgehilfen des Menschen zielgerichtet gezüchtet wurden (Apportierhunde, Vorstehhunde, Schweißhunde) und es gibt z. Bsp. die Windhunde, die auf Sicht selbständig ohne menschliche Anweisung handeln. Sicherlich gibt es auch unter den Windhunden Exemplare die nicht ganz so jagdlich orientiert sind - die meisten und vorwiegend die Rassen aus dem Süden und Osten sind sehr eigenständig. Greyhounds, Whippet, Deerhound und Irish Wolfhound lassen sich besser erziehen - die Hand würde ich nicht ins Feuer für sie legen ;-). Windhunde reagieren blitzschnell auf Bewegungsreize und dann sind sie auch schon außer Reichweite. Wir waren mit unseren beiden von klein auf in der Hundeschule und sie sind auch gut erzogen, aber ich müßte doch mit brachialen Methoden daran gehen ihnen den Jagdtrieb zu nehmen. Was hätte ich dann aber für einen Hund? Ich habe mich für einen Barsoi entschieden und dann muß ich auch mit einem Barsoi leben - und ich finde es sind ganz wunderbare Hunde mit einer sanften und eben auch einer wilden Seele. Genau deswegen liebe ich sie auch. Deshalb bin ich sehr dafür, sich vorher mit den Eigenschaften der verschiedenen Rassen vertraut zu machen und sie kennenzulernen. Es haben alle Vorzüge aber eben auch Nachteile. Ich respektiere sie und ihre Bedürfnisse und lebe mit ihnen. :-)

    @FairytaleFenja,
    mit "schau wer Dich anspricht" heißt bei mir die Welpen miteinander beobachten und da sieht man schon eine ganze Menge wenn man längere Zeit dort verbringt. Allerdings waren wir bei unserer Züchterin das ganze Wochenende zu Besuch (übernachteten aber in einer Pension). Wir waren aber lange bei der Züchterin und gingen mit ihren erwachsenen Hunden und ihr auch spazieren. So konnten wir die Hunde und die Aufzucht miterleben. Besonderheiten zu ihren Welpen weiß der Züchter ohnehin am besten. Als wir unseren zweiten Rüden dort aussuchten nahmen wir Eleazar dann auch mit und konnten dort auch beobachten wie da der Kontakt verlief.

    Mach Dich nicht verrückt. Setz Dich beim Züchter zu den Hunden und warte ab welcher Dich besonders anspricht und wie der Welpe auf Dich reagiert. Die Farbe finde ich ziemlich unwesentlich :-), die Größe ist auch nicht das Ausschlaggebende. Du willst ja nicht züchten oder? Eleazar war als Welpe schon cool und etwas ruhiger. Fantin war als Welpe schon eine wilde Range aber superverschmust. Das sind sie bis heute geblieben. Beide haben sich schon immer sehr gut zusammen verstanden - best friends!

    Im jungendlichen Alter war Eleazar noch sehr gut zu handeln und konnte sehr oft ohne Leine laufen. Fantin war bereits im zarten Alter von 9 Monaten voll im Jagdmodus wenn er Wild erspähte. Selbst wenn das Wild weit entfernt gestanden hat. Und inzwischen würde er - wenn es ihm möglich wäre - auch stöbern gehen und wenn er genug hat zurückkommen. Eleazar ist inzwischen bei Wild auch nicht mehr zuverlässig folgsam. Beide haben einen ausgeprägten Hetz- und Jagdtrieb. Ich halte nichts davon Gewaltmaßnahmen zu ergreifen, denn sie sind genetisch seit Jahrhunderten darauf gezielt gezüchtet worden. Und verlassen würde ich mich selbst nach so einem Training nicht darauf, dass es immer zuverlässig wirken würde. Nachdem wir in einer sehr wildreichen Umgebung leben sind sie nun eben größtenteils an einer langen (7 - 8 m) Biothaneleine und dürfen nur an sehr bestimmten Stellen und Zeiten frei laufen. Es tut mir natürlich leid, dass ich sie oft nicht so toben und rennen lassen kann wie sie es möchten aber ich will weder einen überfahrenen, erschossenen oder sonst wie verunfallten Hund noch möchte ich andere Lebewesen (Wild, Rad- oder Autofahrer, etc.) gefährden. Sie werden sonst auch mit dem Rad einzeln ausgeführt bzw. können miteinander in unserem Garten rennen/spielen und gehen mit uns ab und zu zum Coursing.

    @l'eau,


    diesen Samstag wahrscheinlich nicht. Unseren Jungs ist es viel zu warm da mögen sie nicht so laufen. Außerdem dürfen wir nicht zu oft nach Trautskirchen - sonst kürzen sie nur noch ab weil sie das Gelände zu gut kennen :-)