Wenn für einen selbst jegliche Fleischgewinnung/-produktion, wie auch immer man es nennen will, ethisch nicht vertretbar ist, dann hat man auch so konsequent zu sein und sich keinen Carnivoren wie den Hund anzuschaffen. Es ist moralisch und ethisch genauso verwerflich und veruteilenswert, dem Hund gänzlich seine natürliche Ernährungsgrundlage zu entziehen, wie das Rindvieh entgegen seinem natürlichen Lebensrythmus fett zu mästen und Vitamine zu spritzen.
Es ist doch paradox zu denken, dass eine erforderliche Vitamin B12 Gabe im Futter von Masttieren inakzeptabel ist, gleichzeitig den Hund aber so ernähren zu wollen, dass sehr viel umfangreichere Vitamin-/Mineralmischungen gegeben werden müssen, um den Nährstoffbedarf decken zu können.
Ich hab jedes Verständnis für Menschen, die die heutige Tierhaltung in Gänze ablehnen und deshalb vegetarisch leben. Mir fehlt jegliches Verständnis für Menschen, die dann so scheinheilig sind und auf den Hund nicht verzichten wollen und diesem dann die eigene Lebensweise auf so abstruse Weise aufzwingen meinen zu können.
Erstmal ist der Hund ein Omnivor und soweit ich weiss ein domestiziertes Raubtier, das schon seit über 30.000 Jahren kein Wolf mehr ist, bzw. noch nie einer war.
Bei einem Hund, der in freier Wildbahn wohl kaum überlebensfähig wäre und schon immer vom Menschen abhängig war, von "natürlicher Ernährungsgrundlage" zu reden finde ich daher schon ein wenig realtitäsfremd.
Und das der Hund umfangreiche Vitamin-/Mineralmischungen bekommen muss kann nur jemand behaupten der sich noch nie richtig mit veganer Hundeernährung befasst hat.
Wer die heutige Tierhaltung in Gänze ablehnt lebt bestimmt nicht vegetarisch, da Vegetarisch mit Tierethik mal so reingarnichts zu tun hat.
Grüße