Beiträge von Tamias

    Was ist denn das für eine Rasse/Mix von der Größer her?
    Und fühlt sich Dein Hund für Dich tatsächlich dicker an, also hat er eine Schicht auf den Rippen zugelegt, oder hat sich mehr der Brustkorb "ausgedehnt"?


    LG, Chris

    Er ist ein Beagle, zu groß für seine Rasse - wir haben ihn aus dem Tierheim, vermutlich ist er ursprünglich vom Vermehrer aus Polen, also nicht ganz reinrassig.
    Für mich hat er definitiv eine Schicht auf den Rippen zugelegt und die Taillienlinie ist verschwunden, er ist jetzt mehr so kompakt. Spannend war allerdings, dass nach dem Wochenende (ich hab es vorgezogen, dass WE auf dem Klo zu verbringen, deshalb gab es so gut wie keine Gassigänge, schon gar keine großen) das Geschirr gestern sehr locker saß. Wir haben ein Sicherheitsgeschirr, weiter stellen musste ich zuerst hinten, beim zweiten Mal hinten und in der Mitte, er geht also definitiv in die Breite.



    Ich würde ein Schilddrüsenprofil machen lassen und den Cortisonspiegel im Blut.
    Hab ich bei Maya auch machen lassen, da sie trotz Dauerdiät nicht abnimmt, sondern zunimmt.
    Heute sind hoffentlich die Werte da, dann kann ich dir noch mal was dazu schreiben.

    Das wäre super!

    Ich würde die Blutuntersuchung trotzdem wiederholen, auch wenn sie jung und bereits in Ungarn untersucht ist.

    Vieles hat eine Inkubationszeit von teilweise 6 Monaten - so schnell dem armen Hund ans Blut zu wollen halte ich für unnötig, weil nicht wirklich aussagekräftig. Lieber nach einer Woche mal den Kot auf alles mögliche testen lassen und das Fell gut auf Parasiten untersuchen - das ist viel viel wahrscheinlicher.




    Garten haben wir leider nicht. Ich kenne auch niemanden der ein 1000000% fort Knox hat.

    Wohnung geht auch, kann nur in der Aufregung eben etwas nass bzw. braun werden.


    Wenn ihr direkt aufs Gassi gehen angewiesen seid: Lieber kleine Runden und eher stehen als gehen, wenn die Lütte ängstlich ist.

    Ausbruchssicheres Geschirr, wie z.B. das Feltmann No-Exit.
    Aufs Duschen erstmal verzichten, auch wenn die Lütte müffelt.


    Zusammenführung habe ich in solchen Fällen im ausbruchssicheren Garten gemacht - erst den Neuankömmling entspannen und ankommen lassen, dann die eigenen Hunde einzeln dazu lassen, angefangen beim souveränsten. Ansnosten einfach schauen, wie es läuft... wenn sie völlig verstört aus der Box kommt, kann körperliche Nähe helfen, es kann aber genauso gut helfen, sie erstmal in einem ruhigen Raum ankommen zu lassen oder sie mit den anderen Hunden allein zu lassen... Du hast ja nun die Hundeerfahrung und wirst es dann vermutlich recht schnell sehen können, was grade angesagt ist.
    Wir hatten eine kleine Straßenhündin, die hat quasi die ersten 10 Tage nur durchgeschlafen - wunderbar, in der Zeit war das Alleinbleib-Training quasi schon abgeschlossen - sie kannte es ja von anfang an nicht anders, als dass wir nicht immer da waren. Die Hündin meiner Mum ist ihr von Anfang an nicht von der Seite gewichen, da ging es anfangs viel um Sicherheit vermitteln und später dann erst um Abnabeln und alleine bleiben - und dann hatten wir noch einen Vollprofi als Pflegehund, der nach nichtmal 48h im Haus sämtliche Türen souverän geöffnet hat, nach innen, nach aussen, Schiebetür und Drehknopf - der brauchte keine Schonfrist, der brauchte Beschäftigung.


    Lass den Hund das Tempo bestimmen und lass Dich nicht von aussen verwirren :)


    Ich wünsch euch eine schöne Kennenlernzeit!

    Moin zusammen,
    es geht um meinen Rüden: 7 Jahre, kastriert mit knapp 3 Jahren bei medizinischer Indikation, absolut Gewichtsstabil bis vor 4 Monaten, seitdem nimmt er zu. Bei einer Schulterhöhe von 46cm hat er seit jeher einen sehr ausgeprägten Körberbau gehabt: 23kg Lebendgewicht, kräftige Oberschenkel, breiter Brustkorb, schöne Taillienlinie.
    Er leidet unter Epi, die aber seit der Kastra auf ein Minimum zurück gegangen ist, außerdem hat er Störungen im Sehnerv, er nimmt aber keine Medikamente. Er ist fit, agil, er rennt mit wachsender Begeisterung - sein Verhalten hat sich überhaupt nicht geändert. Er trinkt normal, er markiert unterwegs viel, kann zuhause tagsüber 10h einhalten, nachts 12-14h, sein Wesen ist ausgeglichen, der Kotabsatz (ausser bei Stress) normal - es st also alles wie immer.
    Geändert haben sich unsere Umstände: Nach einem Umzug im Juni diesen Jahres haben sich unsere Gassigänge deutlich verlängert und seit September kann er auch frei laufen - täglich mindestens eine Stunde. Unsere Fütterungen sahen bisher so aus: Er bekam mehr als mein Mädchen, weil die einen miserablen Stoffwechsel hat und sowieso weniger wiegt. Draussen gibt es TroFu von Wolf of Wilderness (ca. 1kg die Woche für beide zusammen), bis vor 4 Monaten gab es Markus Mühle, davon haben wir deutlich mehr gebraucht, es hat den beiden aber echt nicht so gut geschmeckt, außerdem hat mich genervt, dass es immer so große Brocken sind. Indoor gibt es meistens (5-6 Tage/Woche) noch einen Napf voll Futter - für ihn bisher meistens 400-500g GranCarno, dazu noch Reste... Quark, Joghurt, Stampfkartoffeln, Möhrenbrei, Rührei - was halt eben so rum liegt. Als ich vor zwei Monaten das Geschirr weiter stellen musste und ich sämtliche Fremdfutterquellen ausschliessen konnte, habe ich seine Dosis reduziert auf die der Hündin - d.h. draussen nur noch 1 Leckerchen statt 2 je Belohnung und drinnen nur noch 300g NaFu und die meisten Kohlenhydrate und stark fetthaltigen Dinge landen nun in der Tonne statt im Hund. Knabberartikel gab und gibt es nur sehr selten: Alle 10 Tage ca. landet mal ein Stück Ochsenziemer oder Rinderhaut im Hund.
    Ergebnis der Reduktionskost: Letzte Woche musste ich das Geschirr nochmal weiter stellen.
    Durch unseren Umzug habe ich noch keinen Tierarzt meines Vertrauens (hab aber schon zwei verschlissen) und deshalb wäre ich über Ideen eurerseits sehr sehr glücklich. Könnte da eine Krankheit hinter stecken? Kommt euch das evtl bekannt vor? Was ist euch zuerst in den Sinn gekommen?


    Meine Hündin hat in derselben Zeit übrigens 1kg abgenommen, ihr hat das mehr laufen also sichtlich gut getan und bestätigt mich in meiner Annahme, dass ich per se erstmal nichts falsch mache.


    Ich freu mich auf euren Input!

    Wir haben das Wasser völlig rational eingesetzt. Ausgangsvoraussetzung war ganz ähnlich wie bei der TS: Die Hunde wussten theoretisch wie man sich benimmt, beide haben das 1x1 gekonnt, beide waren erwachsen. Die Umstände waren für alle Beteiligten recht stressig, genau wie bei der TS, wenn auch die stressenden Auslöser andere waren und genau wie die TS haben wir mit vielen anderen gängigen Tipps schon lange rum probiert und genau bei der TS hat sich die Situation eher verschlimmert als verbessert.
    Bei meinem Rüden war die Situation nochmal eine ganz andere - er ist zu der Zeit ganz stark in seiner Welt gewesen, hat dann angefangen z.B. nur noch zu bellen oder sich im Kreis zu drehen, oder gescharrt, bis nix mehr ging - ohne aufzuhören - Ansprache war nicht, Berührungen haben ihn entweder nicht erreicht oder aber haben ihn zu Tode erschreckt - bis auf das Bellen war sein Verhalten dazu geeignet, ihm selbst zu schaden und die klassischen Tipps waren schon längst aufgebraucht.


    Für meine Hunde war das Verhalten insgesamt deutlich entstressend, sie haben sehr sehr schnell verstanden, was ich von ihnen will, dass es jetzt keine Basis mehr zum Aufreiben gibt und nachdem ich monatelang versucht habe, mit geschlossenen Boxen und angeleinten Hunden zur Ruhe zu kommen - erfolglos - war hier das erwünschte und für alle positive Verhalten viel schneller zu erreichen, die Hunde konnten dadurch belohnt werden und haben daraufhin das Verhalten das nächste Mal deutlich schneller gezeigt. Mir war auch immer deutlich lieber, wenn ich belohnen konnte :)

    der 4-5 Stunden alleine bleiben kann,

    Später mit Sicherheit kein Problem, aber wenn ihr den Welpen mit 8 Wochen holt, halte ich es für sehr gewagt, dass er dann mit 14 Wochen so lange schon alleine bleiben kann. Überlegt mal, ob ihr für noch 1-3 Monate eine Übergangslösung für deine Arbeit finden könnt... Nachbarn, professionelle Sitter, HuTa... wenn man die Kleinen zu lange zu früh alleine lässt, kann man mit etwas Pech wieder bei Null anfangen oder hat es so richtig versaut.


    Würde euch eventuell ein Entlebucher Sennenhund gefallen?

    Guten Morgen liebe Lucy,
    ich würde meinen Vorrednern ein wenig widersprechen wollen, was das weitere Vorgehen angeht. Ich hab auch zwei Beagles, mittlerweile 7 und 8,5 und ich hab quasi alles was Du beschreibst, mit unseren auch erlebt - nur ganz ohne Baby, dafür mit anderen nervigen Situationen (z.B. ewiger Baulärm und Handwerker im Haus, Alzheimer-Opa der nicht kontrollierbar war etc.pp.)


    Die meisten der gegebenen Tipps haben wir auch durch und waren auf Dauer nicht erfolgreich. Nur mit Konsequenz und Strenge beim Beagle durchzukommen ist schier unmöglich, unsere haben auch genau die gleichen Abwehrmechanismen wie Deiner entwickelt: Türen kratzen, Leinen durchbeissen, Käfige zerstören...
    Auf die für uns richtige Lösung sind wir gekommen, als wir unseren Rüden sowieso besonders handeln mussten, weil er autistische Züge hat, immer wieder in stereotypisches Verhalten fällt, dabei nicht berührbar und ansprechbar ist...
    Zum einen haben wir auf jeden Fall Zerstörungsmöglichkeiten genommen. Die Türen haben wir zeitweise mit Teppich-Auslegeware abgeklebt, damit konnte uns das Kratzen nämlich egal sein udn hat sich dann auch recht schnell von alleine erledigt.
    Dadurch dass mein Rüde bei seinen autistischen Verhaltensweisen (z.B. aus dem Nichts scharren bis die Krallen bluten, im Kreis drehen, lauthals los bellen) nicht berührbar ist - er erschrickt sich zu Tode und kann dann auch schnappen... haben wir irgendwann Pflanzensprühflaschen überall im Haus stehen gehabt - damit konnten wir ihn ganz gut raus holen. Die Flaschen haben dann auch irgendwann Einzug in unsere normale Kommunikation gehalten, grade als die Umwelt so stressig war und wir alle unter Strom standen. Das war dann quasi unsere Peitsche... und als Zuckerbrot haben wir Plätze schmackhaft gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes - war richtig viel Trubel, hab ich unser Schlafzimmer offen gelassen... normalerweise eine Tabuzone und dementsprechend bei den Beagles heiss bgehrt - da konnte im Erdgeschoss die Hölle toben, die beiden waren oben und haben total illegal und schwer glücklich in unserem Bett gelegen. Bei mäßigem Trubel habe ich einen ganzen Ochsenziemer mit Knauf in sein Bettchen gelegt. Um den Knauf ein Seil, dass ich wiederum mit dem Couchbein verbunden habe - sobald sie ihre Betten verlassen haben, hab ich auch die Ochsenziemer wieder weg genommen.
    Meiner Meinung sind die Beagles glücklicher und zufriedener, wenn man sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lässt... allerdings ist es ja nicht illegitim, wenn man ihnen ein wenig bei der Entscheidungsfindung hilft ;)


    Im frustigen Alltag hab ich dann übrigens auch vermehrt für Erfolgserlebnisse gesorgt... beim Zergeln hab ich sie eigentlich immer gewinnen lassen und das Tau dann erst später weg geräumt, wenn es nicht mehr interessant war. Genauso hab ich immer versucht, ein Spiel zu ermöglichen, wenn sie nett gefragt haben - anbellen lassen oder anderweitig bedrängen lassen hab ich mich nie.


    Als wir noch in der Übungsphase waren, sah es in etwa so aus, wenn Besuch kam: Ich bin alleine raus ans Hoftor, öffnen, begrüßen, freuen. An der Haustür (bei uns ging es damals auf der Hausrückseite rein) stand eine Wasserspritze - gleichzeitig habe ich ein paar Kekse in den Garten geschmissen. Sind die Hunde beim öffnen der Haustür hoch gesprungen gabs Wasser, sie wussten aber sehr schnell, dass im Garten Kekse liegen und haben dann den Besuch keines Blickes mehr gewürdigt - bis sie dann wieder rein gekommen sind, saßen wir schon am Tisch, gut sichtbar die Wasserspritze - meistens haben sie sich da schon getrollt und selbstständig entschieden, dass sie lieber auf die Couch wollen. In der Regel hats dann keine 5 Minuten gedauert, bis sich jemand zu ihnen gesetzt hat. Beim Essen hab ich dann besagten angeketteten Ochsenziemer rausgeholt, weil grade bei Fremden betteln ja immer noch sehr effektiv ist und somit die Verlockung groß war.


    Wenn die Beagles was geklaut haben, hab ich meistens die Eifersucht der beiden ausgenutzt. Klaut Beagle A, bin ich sofort zu Beagle B und wir haben lautstark geschmust, gespielt, es gab Kekse, ich hab das Quietschie raus geholt... Beagle A natürlich total pissed und frustig, aber nach spätestens 1-2 Minuten war die Beute am Boden und der Beagle bei uns beiden um mit zu spielen.
    Insgesamt hab ich dann eben auch immer mehr geschaut, dass ich den Beagles zuvor komme, dass ich Schmusen, Bewegung und Denkspiele anbiete, bevor sie das einfordern müssen - was im übrigen auch einfacher fällt, je weniger Reibungspunkte man hat - das sorgt auf beiden Seiten für merkliche Entspannung.


    Wenn ich auf 1m Distanz den Beagle nass machen kann, statt ihn z.B. körperlich von der Couch zu drängen oder schubsen, dann hat das für mich zwei Vorteile - 1. ist das kein Kampf bei dem ich verlieren kann... Beagles sind oftmals nicht zimperlich (merkt ihr ja auch) und ohne dass sie das böse meinen werden sie im Zweifelsfall auch schon mal ein wenig körperlich oder halten dagegen - beim Wasser sind sie halt sehr schnell einfach so genervt, dass sie gehen und 2. schone ich auch meine Stimme und belästige den Beagle nicht mit einer viellciht völlig überzogenen Reaktion, weil ich eh schon genervt hoch 10 bin.


    So richtig schlimm war unser Erziehungsprogramm vielleicht ein Jahr, danach wurde es für alle Beteiligten nach und nach Routine - ansgesprungen wird jetzt nur noch meine Mutter und die legt es regelrecht drauf an, ansonsten können drinnen wie draussen hunderte Menschen sein - solange die nicht den ersten Schritt machen, ignorieren meine Hunde sie. Wasserspritze haben wir seit über einem Jahr gar keine mehr, seit gut zwei Jahren könenn wir unsen Rüden auch während seiner schwierigen Phasen anfassen, ansprechen und da raus holen. Im Haus herrscht Ruhe, auch ganz ohne Kommando. Wenn ich auf die Couch will, schick ich sie runter, ansonsten können sie liegen wo sie wollen - Körbchen, Fliesen, Teppich, Couch - mir wurscht. Bellen passiert nur noch selten, zu 90% ist es mein Rüde, im Rahmen seiner Ticks, da kann ich ihn dann aber gut raus holen.
    Wenn mal was geklaut wird, dann ist das mittlerweile so selten und damit so süß, dass ich mich klammheimlich sogar drüber freue und dann mit den Beagles in knallharte Verhandlungen trete, was ich alles tun muss, damit sie es freiwillig wieder her geben - ich könnte auch einfach nur scharf "aus" sagen, aber andersrum macht es mehr Spaß ;)
    Spielaufforderungen im Haus sind ziemlich exakt 50:50, genauso wie der finale Gewinner beim Zergeln/Apportieren und das ganz ohne dass ich viele Worte und Kommandos geben muss.


    Was ich also machen würde: Wird er Hund bei dir körperlich, würde ich ihn duschen, solange bis er sich verzieht - den Kampf gegen das Wasser kann er nur verlieren und das wird ihnen auch recht schnell klar. Trifft er dann die Entscheidung einen anderen Mist zu bauen, würde ich auch solange nachsetzen, bis er sich irgendwo entnervt zur Ruhe legt - das kannst Du dann natürlich entsprechend honorieren - wir haben damals auch viel mit Kongs gearbeitet, gefroren, gefüllt mit Frischkäse, in der Mikrowelle überbacken - einer war eigentlich immer auf Vorrat. Sehr schnell waren wir dann an dem Punkt, dass die Hunde in solchen Situationen nach einem Sprühstoß weg sind und sich dann entweder woanders hingeknallt und entspannt haben oder eben etwas rumgelaufen sind und dann nach wenigen Minuten wieder ankamen, entspannt und somit willkommen.


    Liebe Grüße :)

    Ich denke schon, dass es starke regionale Unterschiede in der Behandlung der Hunde gibt - zumindest habe ich es so kennengelernt. Geh mal zum Dorfdoktor, der sonst nur die Gebrauchshunde aus den umliegenden Dörfern behandelt, mit einem Leishmaniose positiven Hund aus dem Ausland... der malt dir das schlimmste Szenario und würde den Hund vermutlich am liebsten gleich beerdigen - im Gegenzug kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass der Großstadtarzt aus dem hippen Kiez, bei dem der südeuropäische, kastrierte Straßenhundmix dazu gehört wie die Biolimonade und die 1,4 Kinder vermutlich ganz arg hektische Flecken bekommt, wenn eine Hündin aus Versehen aufgenommen haben könnte und sofort zum abspritzen rät - anders als der Dorfarzt. Mein spanischer Tierarzt hat besagte hektische Flecken bekommen, wenn er mit HD konfrontiert wurde - das kam bei ihm nämlich so gut wie nie vor.
    Ich bin in den letzten Jahren etwas rum gekommen und das ist zumindest mein Eindruck.

    Kann man das irgendwie besser in den Griff bekommen, oder liegt das einfach in der Natur eines solchen Straßenhundes und wir müssen halt aufpassen?

    Meine Erfahrung: haben die Hunde einmal Hunger kennengelernt, dann sind sie anders beim fressen... aber: das gibt sich wieder, vorausgesetzt, man geht richtig damit um. Ich hab die Hunde immer separat gefüttert (eigener Raum, Tür zu) und nach dem Essen hab ich die Näpfe eingesammelt und die Hunde wieder zusammen gelassen. Gleichzeitig hab ich (und nur ich!) mit dem Hund angefangen mit Leckerchen zu üben - Essen aus der Hand nehmen, Essen zuteilen (z.B. Joghurtbecher ausschlecken lassen, dabei festhalten und eben immer wieder weg nehmen), im nächsten Schritt hab ich gemeinsam Leckerchen gegeben - jedem eins direkt aus der Hand ins Maul. Dann hab ich wieder mit dem Hund "abbeissen" geübt, z.B. mit altem Brot oder Möhren - erst im Fortgeschrittenenkurs gabs dann Würstchen oder Ochsenziemer - aber eben immer nur soweit, wie der Hund sich wohl fühlt. Die Hauptfütterung allerdings mach ich auch bei meinen Hunden getrennt - die sind sowieso alle Schlinger und brauchen nicht noch den Druck, dass da Futterneider stehen - ergo füttere ich jeden in einem eigenen Raum ohne Sichtkontakt - die Türen hab ich allerdings bei meinen nicht zu, nur wenn andere Hunde dazu kommen. Leckerchen kann ich allerdings problemlos bei allen verteilen und auch einen Joghurtbecher kann im Kollektiv verteilt werden - weil ich bestimme, wer wann seinen Waschlappen da rein stecken darf :)


    Je unsicherer der Hund, desto länger dauert es meiner Erfahrung nach, bis auch die Angst zu verhungern weg ist - bei selbstsicheren Hunden geht es auch mal innerhalb weniger Monate, dass sie wissen, dass ihre Futterzufuhr nun gesichert ist.

    Habt ihr bei euren Hunden manchmal immer noch so "das hat er ja NOCH NIE gemacht" Momente? Meine beiden halte ich für wirklich gut sozialisiert, aber wenn dann mal was unbekanntes kommt, dann zeigen sie echt Reaktionen, die ich so weder erwartet, noch einkalkuliert habe.
    Stichwort Pferde: Wir haben hier einige Reiterhöfe und meine Hunde sind definitiv Pferdesicher - einen ruf ich ran und leine an, den anderen ruf ich nur ran - funktioniert 100%ig - bis wir vor 2-3 Monaten plötzlich Miniponys gesehen haben, kleiner als die Irish Wolfhounds, die wir öfter sehen.... dass das ein Problem werden könnte, hab ich gar nicht auf dem Schirm gehabt - aber die Beagles haben von einer auf die andere Sekunde auf Alarm geschaltet - beide im Rückwärtsgang in den Wald rein, so 5m vom Weg entfernt stehen geblieben und gebellt/geheult, Alarm geschlagen vom Feinsten... kleiner wie ein Hund, riechend wie ein Pferd... totale Verzweiflung bei den Beiden - und ich hatte meine liebe Mühe und Not, die beiden einzusammeln und zu beruhigen. Mittlerweile klappt es mit den Ponys ganz gut, aber wir sind immer noch nicht wirklich sicher in den Begegnungen.


    Gestern war dann mal wieder so eine Situation. Meine Hunde lassen Spaziergänger in Frieden und lassen Kinder in Frieden... dachte ich. Gestern kam uns eine junge Mama entgegen, die ihr Baby im Tragetuch hatte - und mein Rüde ist unvermittelt auf sie zu (sichtlich entspannt und freundlich!) und hat sich auf die Hinterbeine gestellt, um zu schauen, was da in dem Tuch drinne ist... mir hochnotpeinlich, die Mama ist total entspannt geblieben und hat gelacht... aber ja, wir haben noch nie ein Kind im Tragetuch gesehen.


    Hat mir wieder mal vor Augen geführt, dass die Sozialisierung eben doch nie abgeschlossen ist und dass Hunde sehr situationsbezogen lernen - klar, jetzt sind meine Hunde von der Rasse her auch sehr selbstständig und beurteilen so eine unbekannte Situation mal eben selbst, aber sagt mit bitte, dass ich nicht die einzige bin, die solche "ersten Mal" Effekte mit ihren erwachsenen Hunden erlebt.