Beiträge von Tamias

    Ich habe es satt fremde Hunde zu erziehen.

    Ja, das ist aber dann schade für Dich und Deinen Hund. Denn egal wie sehr Du es satt hast, Du wirst nicht drum rum kommen, dass Dich andere Hunde belästigen, dass andere Autofahrer die Verkehrsregeln zu ihren Gunsten auslegen bzw. missachten oder brechen und Dich dadurch benachteiligen oder gefährden, dass dir andere einfach auf den Piss gehen oder in Deine Individualdistanz rein latschen...
    es passiert tagtäglich mehrmals, dass uns die Taten anderer Menschen beeinflussen, belästigen, ärgern... ändern kannst Du aber nur Dich, niemals die anderen. Frag mal Motorrad- und Fahrradfahrer, die werden Dir sagen dass defensives fahren mit Rundumblick eine viel bessere Methode zum Überleben im Strassenverkehr ist als das Anschreien der Autofahrer, Hinweisen auf ihre Rechte und sich den ganzen Tag drüber aufregen.


    Und egal wie sehr Du Dich jetzt hier aufregst, auch Du wirst mit Deinem Verhalten schon andere Leute genervt haben, wirst angeeckt sein - wirst absichtlich oder auch einfach unabsichtlich Fehler gemacht haben die Einfluss auf 3. hatten...


    Ich halte mir immer vor Augen, dass die meisten Sachen aus Unwissenheit und nicht aus böser Absicht geschehen, dass wir alle nur Menschen sind und dass mich aufregen eh nicht weiter bringt. Und deshalb versuch ich die Dinge für mich bestmöglich zu arrangieren bei allem, worauf ich Einfluss habe.

    Sämtliche Hunde, die als Gebrauchshunde angemeldet sind, also Jagdhunde, Assistenzhunde, Diensthunde mit einer Gebrauchshundeprüfung sind generell steuerbefreit,

    Falsch. Bei uns sind Rettungshunde überhaupt nicht und Jagdhunde nur zur Hälfte und nur, wenn sie bereits ein Jahr nach Ablegen der Prüfungen nachweislich aktiv geführt werden. Es ist komplett Kommunalrecht und die können da wie kleine Könige festlegen, was, wer und wieviel.

    Gibt es schon was, was euer Hund gerne mag? Bestimmte Leckerchen? Dann solltet ihr die genau dafür aufwenden. Jeder Menschenkontakt bedeutet im Anschluss große Freude. Mit den Menschen die euch begegnen zu reden macht auch Sinn. Ich beginne so ein Gespräch immer indirekt, indem ich beruhigend und in vollen Sätzen auf meinen Hund einrede... "Ohje, da hast Du Dich jetzt aber erschrocken mein armer Blindfisch" und dann setz ich erklärend an den Menschen gerichtet hinzu, dass mein Hund schlecht sieht und sich deswegen oft erschreckt - das hilft fremden Menschen den Hund zu verstehen und dem Hund ist es letztlich egal was ich ihm da im beruhigenden Tonfall erzähle. Für Menschen auf unserem Grundstück hat sich deshalb über die Jahre auch so ein Ganz-Satz-Kommando entwickelt, sobald ich sage "Das ist okay, der darf hier sein" entspannt sich meine Große - noch besser funktioniert es mit Körperkontakt, wenn ich dem Fremden also gut sichtbar die Hand schüttele und dabei einfach zeige, dass alles super ist.

    Die meisten Leute wollen einfach nur mit ihren Hunden Gassi gehen und führen dabei nix Böses im Schilde. Mit den meisten könnte man reden, wenn man denn wollte.

    Finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Ich hab über die letzten Jahre auch schon die unterschiedlichsten Hunde gehabt. Meine Hündin war als Junghund mega-aufdringlich und belästigend bei allem und jedem, als der Zweithund dazu kam ist sie auch noch aggro geworden - einige Jahre später ist sie mir zu Brei gebissen worden und war danach extremst ängstlich... das ist in allererste Linie mal mein Problem, aber ich fands immer toll wenn ich Leute gefunden habe, die mitgeholfen haben... die ihr zum Beispiel eine ordentliche Ansage erteilt haben, wenn sie ihnen als aufdringlicher Junghund zu nahe kam oder die nach dem Beißvorfall ihren ruhigen, verträglichen Hund zu ihr gelassen haben - meine oberste Verantwortung liegt aber bei mir - meine Hunde irgendwie zu sichern bzw. zu beschützen, da kann ich Aoleon schon gut verstehen - bevor ich einem fremden HH zigmal zubrülle, er soll seinen Hund gefälligst anleinen blocke ich lieber einen fremden Hund - das hat im übrigen auch das Verhältnis zwischen mir und meinen Hunden stark verbessert... ist ihnen was unheimlich oder ist einfach nicht ihr Tag, suchen sie hinter mir Schutz - womit ich auch weiss, wie ich zu agieren habe.
    Ich leide seit meinem 8. Lebensjahr unter Migräne... und grade da hab ich gelernt, dass gegenseitige Rücksichtnahme nicht funktioniert. Ich kann nicht erwarten, dass der Nachabr keinen Rasen mäht, die anderen Nachbarn die Kinder deswegen im Haus halten... nein, ich muss für mich Strategien entwickeln, wie ich den Lärm ausblenden kann um nicht Amok zu laufen... ist denke ich mal ein Stück weit vergleichbar.

    Hundesteuer ist doch Kommunalrecht. Und in der Kommune kann whatever beschlossen werden. Muss nur einer im Stadtparlament sitzen, der in der Familie einen Schwerbehinderten hat und dann gut begründen konnte, dass Schwerbehinderte finanziell schon genug gefordert sind und man ihnen deshalb die Steuer erlassen soll. Macht sich gut im Gemeindeblättchen und betrifft nachher irgendwie 10 Leute und somit Steuereinbußen von 300€/Jahr.
    In manchen Kommunen sind ALG2, Grundsicherungs und Sozialhilfeempfänger von der Steuer befreit, in manchen sämtliche Hunde deren Besitzer mehr als 100m vom nächsten Haus entfernt wohnen oder deren Grundstück mehr als 4.000qm hat, die ein Gewerbe auf dem Grundstück angemeldet haben und im Industriegebiet mit dabei wohnen. In unserer Kommune sind sämtliche Tierschutzhunde (egal woher) für das laufende und 2 weitere Jahre befreit, in der Nachbarkommune müssen Züchter die mehr als 2 Hunde von einer Rasse besitzen, nur für die ersten beiden zahlen, wobei der 2. wie ein weiterer Ersthund behandelt wird und noch 2 Orte weiter hat eine Bekannte von mir bewirkt, dass Listenhunde keine höhere Steuer zahlen müssen - sie war nämlich im Parlament und hatte 2 Listis zuhause sitzen.
    Das hat schon alles ein gewisses Geschmäckle und weder was mit Fairness, noch mit der Fähigkeit Hunde zu führen zu tun oder irgendwelchen logischen Schlussfolgerungen verknüpft. Da nutzen eben nur die Menschen das System zu ihren Gunsten aus.

    In dem anderen Schreiben steht das Aufgrund einer Anzeige festgestellt worden dass Mexx ohne Leine mal auf der Straße war.
    Dieses trifft auch leider zu, die Kinder haben vergessen den Hofeingangstür zu schließen und daher landete Mexx in die Öffentlichkeit (zum Glück ist da nicht passiert).

    Ich würde hier auf jeden Fall nachfragen, wie es zu der Anzeige gekommen ist und wer das bezeugt hat.
    Reicht die Zeit denn, wenn Deine Eltern zurück sind, dass Dein Vater noch die Sachkunde ablegt? Ansonsten würde ich angeben, dass Du nur die Post für deine Eltern verwaltest und die sich bis xx.xx im Ausland befinden und sie doch entsprechend die Frist verlängern sollen, da Du nciht in den Unterlagen deiner Eltern wühlst.

    Unser Pflegehund ist im Hochparterre aus dem Fenster gesprungen, so schnell konnte ich nicht gucken... lustigerweise war er auch genauso schnell durch die Haustür wieder drinnen und wollte nochmal... fällt Dir nix mehr zu ein.
    Unser Balkon war mit einer über 1,1m hohen Brüstung versehen, da hatte ich keine Sorgen, das schaffen meine nicht. Bei meiner Schwester und meinen Großeltern war die Höhe machbar, da hab ich sie nicht mal mit Leine drauf gelassen.

    Aber unabhängig von denen, die noch lernen, Fehler machen, daraus lernen und so weiter, gibt es nunmal unwiderlegbar auch unter uns Hundehaltern Idioten. Aber die gibt es auf beiden Seiten... was habe ich (und viele andere) schon innerlich gekotzt, wenn mitten im offiziell ausgewiesenen Freilaufgebiet der Herr Feldwebel mit seinem Malinois an der kurzen Leine geht und jeden dazu nötigt seinen Hund an die Leine zu nehmen, schliesslich wäre das nur zum Schutz unser aller Hunde, er hat schließlich einen dominanten Alpha-Rüden und solange seiner an der Leine ist, würde ihn auch keine Schuld treffen, wenn der Hund kurzen Prozess macht. Ein Ar****och vor dem Herrn, ehrlich...
    oder vor Jahren hatten wir eine HH die mit ihrer Hündin in der Standhitze quer durchs meist frequentierte Auslaufgebiet mittags um 3 stolziert ist. Nach 1-2 Tagen hatte sich das natürlich rumgesprochen, aber bis dahin gucktnen nicht wenige Rüdenbesitzer doof, wenn ihr Hund plötzlich ohne erkennbaren Grund durchgestartet ist. Und die Frau ist mit ihrer Hündin auch nur in der Hitze da spazieren gegangen, die kannte also auch keiner.
    Aber das ist dann halt das genaue Gegenstück zu den Hundehaltern, die ihre gänzlich unerzogenen Hunde immer und überall ohne Leine laufen lassen oder der Meinung sind, dass ein 45kg pupertärer Rüde und ein 14 Jahre alter 8kg Terrier das "unter sich" ausmachen. Idiot ist Idiot und bleibt Idiot. Aber es ist auch müßig sich drüber aufzuregen... solche Leute ändern sich nicht und wenn man ihnen ihre Dummheit 100mal ins Gesicht brüllt und mit dem drüber ärgern versaut man sihc nur noch mehr den Tag.

    Außerdem Leckerchen-werfen ausprobieren.

    Hier gab es im letzten Jahr mehrere Vorfälle, dass Fremde ohne (aber auch MIT) Hund, andere Hunde durch bewusste Giftködergabe getötet haben. Ich habe noch nie eine Gegend gesehen, in der das "andere Hunde nicht füttern" so 200%ig klappt, wie hier. Und hier würdest Du vermutlich ganz ganz fiesen Ärger der anderen HH bekommen, wenn Du Kekse wirfst, einfach weil die Besitzer sofort in heller Panik wären. Je nach Gegend kann das also bitterbös in die Hose gehen.


    Was ist denn so schwer daran, seinen Hund an die Leine zu nehmen, wenn er (noch) nicht erzogen ist,

    Eigentlich liegt doch in Deiner Frage schon die Antwort... um den Hund erzogen zu bekommen, muss man ihn eben auch mal ableinen, damit er es lernt. Keiner kann doch von sich behaupten, dass er seinen Hund an der Leine so gut trainiert hat, dass der beim ersten Ableinen perfekt gehört hat. Und dann kriegst eben auch Du es manchmal ab, dass er ausgerechnet bei euch beiden nicht hört. Und ich hab dann auch nie X-Mal hinter meinem flüchtenden Hund hergerufen, nutzt ja nix - im Gegenteil, der Rückruf nutzt sich nur ab. Ich hab dann immer taxiert, ob weglaufen oder hingehen und einsammeln mehr Sinn macht, aber meist wollte er eh wirklich nur kurz "Hallo" sagen und die Sache war nach 3 Sekunden vorbei, so dass ich gar nicht reagieren konnte - in dem Sinne, dass ich dem anderen Hund hätte die Begegnung ersparen können.


    Ist mir übrigens erst vor 2 Wochen passiert, nachdem die Gehorsamsquote bei den 1000 Hunden zuvor bei 100% lag... Menschen mit angeleintem Hund überholen uns zügig, ich hol meine ran, belohne sie mit Keks, wir gehen langsam weiter, die anderen Leute sind deutlich schneller... und nach über 400m startet sie durch und rennt dem anderen Hund nach. Für mich völlig ohne Ankündigung und mal ehrlich, so weit ist die noch nie gerannt nur um einem Hund hinterher zu kommen - ich bin in dem Moment natürlich auch durchgestartet - bis ich meinen Hund und die anderen im Blick hatte, war schon alles vorbei und die anderen HH haben mir dann bestätigt, dass sie wirklich nur hin ist, um hallo zu sagen, ganz höflich... versteh einer die Hunde^^

    Meine Erfahrung ist: mit den Jahren der Hundehaltung kommt auch die Erfahrung andere Hunde einzuschätzen. Richtig ist: Du kannst andere Menschen nicht ändern, es geht einfach nicht. Und je nach Gebiet gibt es da eben mehr oder weniger unverträgliche, aufdringliche Hunde bzw. Hundehalter die mit ihrer Einstellung zu Deiner nicht kompatibel sind.
    Wir laufen nach unserem Umzug in einem Gebiet, in dem 95% der Hunde frei laufen. Einige wenige sind angeleint und die arrangieren sich einfach damit, dass da mal ein Hund hin kommt und blocken den mit wenig Getöse, so wie ich das selbst auch mache.
    Ich würde solch ein stark frequentiertes Freilaufgebiet auch jedem Hundehalter zum üben empfehlen. Abblocken kann man nämlich lernen und die Hunde im Freilaufgebiet sind meist schwer entspannt, können einfach zum nächsten Hund rennen, wenn der an der Leine geblockt wird und so kann man als Mensch einfach schauen, was geht.
    Etwas mehr "auf die Kacke" hauen muss man meist bei den Rüden zwischen 9-18 Monat... aber auch die erkennt man ja oftmals schon von weitem... ein Imponiergehabe wie Erdogan, aber noch völlig schmalbrüstig und das eigene Fell noch 3 Nummern zu gross... die sind generell in Gefahr, weil sie ja auch mal dazu neigen, aufzureiten und das mag mein Hund nicht. Ergo blas ich mich dann auf, mach mich gross und geb ihnen ein "Hau ab!" streck dann noch den Arm aus und stampfe auf.... die sind beeindruckt fürs Leben - und die Halter sind dann meist gar nicht mal so undankbar, weil die auch nicht wollen dass ihr Hund zu allem und jedem hin rennt.
    Sorgen macht mir immer nur der eine Hund mit Beschädigungsabsicht... einmal hatten wir das und das hat nichts mit all den "Tut nixen" zu tun, das ist eine ganz andere Situation in der man auch recht schnell merkt, dass es um alles geht und dann hab zumindest ich auch jegliche Contenance verloren und hätte dem anderen Hund gegenüber auch jede mögliche Gewalt angewendet.
    Schwierig finde ich so Situationen in denen es im ersten Moment sehr gefährlich aussieht, die Hunde aber einfach "nur" extrem unerzogen sind und dem anderen Hund extrem überlegen... wir sind mal 2 Schäferhundrüden jenseits der 40kg begegnet - auf einem schmalen Pfad, hinter uns der Fluss, sie kamen von oben (vermutlich das erste Mal in der Woche aus dem Zwinger gekommen) und wollten zum Wasser, Frauchen hatte sie losgelassen, weil sie sie eh nicht halten konnte - die beiden haben einen meiner Hunde in dne Fluss gehetzt, das war echt nicht schön. Aber in solchen Fällen sollte man eigentlich den Halter treten, nicht die Hunde. Aber stattdessen musste ich dann meinen Hund beruhigen, als der es endlich wieder zu mir geschafft hat. Zum Glück bin ich dieser dummen Kuh und ihren Rüden nicht mehr begegnet.



    Meine Erfahrung ist übrigens, dass Hunde insgesamt deutlich entspannter sind, wenn sie ausweichen können und wenn sie eben auch mal Artgenossenkontakt haben können. Ich hab im Freilaufgebiet schon einige unsichere Hunde gesehen und die schlagen sich gerne in die Büsche und laufen einen grossen Bogen, wenn Jungvolk oder eben mehrere Hunde auf einmal kommen - die sind noch nicht einmal gehetzt worden.... also "die regeln das unter sich" trifft da ein großes Stück weit echt zu. Natürlich hat das Grenzen und ich bin auch immer bereit, mich einzumischen bzw. schon auch vor dem Erstkontakt eine Entscheidung zu treffen, aber "wenn man in weiter Ferne einen Hund sieht, sollten beide ihre Hunde anleinen und dann aufeinander zulaufen und sich als Menschen erst verständigen bevor Kontakt erlaubt wird" ist ein Garant für Leinenpöbler - und ich für meinen Teil habe auch wenig Verständnis für Anlein-Fetischisten, die mir schon aus 200m Entfernung zurufen, ich soll gefälligst meinen Hund anleinen - meinen alten, trotteligen Hund, der einfach nur seinen Frieden will...


    Es ist halt ein vielschichtiges Thema.