- du schreibst "Nasentiere" --> ist ein entspannter Spaziergang im Wald überhaupt möglich ? Also zur Not mit Leine? Oder ist es ein starker Arbeitsakt, den Hund dazu zu bringen, den Kopf mal vom Boden zu heben und NICHT kreuz und quer mit der Nase am Boden über den Weg zu schießen?
Ich nehm das hier grade mal auf und schreib von meinem Nasentier "Beagle" was dazu. Wir laufen wahnsinnig gerne im Wald und zwar reichlich entspannt. Ich hab von Anfang an klar gemacht, dass alles links und rechts des Weges aber sowas von Todes-Tabu ist und dann nutzen wir den Wald immer, um zu klettern und zu balancieren, beide Beagles fiebern nur dem nächsten Baumstammhaufen entgegen, auf den sie springen können, auf dem sie sitz und platz machen und auf dem sie balancieren.
Selbst bei Spaziergängen mit vielen Beagles ist immer mind. die Hälfte abgeleint und ich hab es noch nie erlebt, dass die Meute plötzlich durchgegangen ist - und Spuren gibt es im Wald ja nun tunlichst genug.
Meine Große apportiert ums Verrecken mal rein gar nichts, entweder ich ziehe eine Schleppe/Fährte (Mantrailen hab ich aufgegeben, weil zu zeitaufwendig) oder ich lass sie Kekse suchen - das und eben gemeinsames Klettern, UO, Tricks ist "alles" was wir auf Gassigängen machen und sie ist ist glücklich.
Mein Rüde ist ganz verliebt in seinen Futterbeutel und wenn er grade in Stimmung ist, strahlt er von einem Schlappohr zum anderen, wenn er apportieren darf, natürlich auch im Wald.
Ich will jetzt, einfach um mal was neues zu machen, ein wenig Schnüffelkunde in Richtung ZOS aufbauen - aber das bräuchte ich nicht, um sie beim Spaziergang bei mir zu halten.
Ah, grade als die Hunde noch jünger waren, haben sie immer vortrefflich gezeigt, wie gut sie in der Hundeschule aufgepasst haben. Die haben mir Lektionen in Konsequenz (auch nach dem 70. Mal vom Sofa runter schmeissen, einfach wieder rauf gehen bis der Mensch versteht, dass der Beagle den längeren Atem hat), Ignoranz von unerwünschtem Verhalten (Erst dann sitz machen, wenn zumindest die Hand in Richtung Leckerchen geht, man muss ja schliesslich in kleinen Teilschritten loben) und Alpha-Verhalten (immer voran gehen und den Menschen nur bis knapp 3m rankommen lassen, ehe man wieder voran geht und sich natürlich NICHT anleinen lässt) verpasst, an denen knabber ich heute noch
Bevor Dich der Jagdtrieb fertig macht, verzweifelst Du eher daran - oder Du legst Dir grenzenlosen Optimismus und unerschütterlichen Humor zu... denn eigentlich tun sie ja nix und wollen nur spielen
Gesundheitlich steht der Beagle eigentlich gut da. Es gibt vereinzelt Probleme mit Epi, es gibt das Risiko von Beagle-Pain und Kreuzbandrisse treten auch auf - aber nichts wo man jetzt sagen könnte, dass die Rasse überzüchtet oder krank ist. Die Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren ist realistisch... und die höchsten Tierarztkosten hatten wir bisher durch das Fressen von Dingen, die man nicht fressen sollte.