Beiträge von Tamias

    Die Idee, einen Straßenhund von unterwegs aufzugabeln der mit mir kommen will, finde ich sehr schön. Vor allem weil viele davon ihre Freiheit auch schätzen und gerne rumstreunen.

    Richtig und dennoch wollen sie sich irgendwann binden, das sind tolle Hunde! Wenn ein Hund das Leben im Outback kennt, dann ist es auch eher schwierig, ihn an den deutschen Alltag zu gewöhnen. Da gibt es nämlich Leinenpflicht und eben auch viel nervige Artgenossen mit hohem Stressepegel, Lärm, Zeitdruck - das ist die wahre Herausforderung, nicht im Zelt schlafen und bei einer festen Gruppe von Menschen zu bleiben.
    Eins ist übrigens in jedem Falle Pflicht: Kastration. Du wirst eine läufige Hündin nicht vor einem potenten 40kg-Streuner schützen können oder Deinen potenten Rüden vom Aufreiten einer heißen Streunerin abhalten können. Das kann man auch gerne vor- und rückwärts diskutieren, bei der Streunerdichte in manchen Ländern ist ein unkastrierter Hund nicht nur potentieller Mitverursacher von Nachwuchs sondern auch gefährdert - weil sich für die Fortpflanzung auch schon mal bis aufs Blut geprügelt wird.

    es gibt Länder, da würde ICH schon nicht zum Arzt gehen wollen

    Sobald Du privat zahlst, sieht das schon ganz anders aus :)
    Einfache Sachen wie Knochenbrüche oder auch Magendrehungen und Infekte gehen eigentlich überall. Schwierig wird es bei aufwendigen Laborwerten, da war es selbst in Spanien schon so, dass es EIN Labor in Madrid gab oder aber die Proben nach D/A/CH hätten geschickt werden müssen. Andererseits wissen sich die Tierärzte eben auch so zu helfen... und behandeln nach Ausschlussdiagnostik.
    Diagnostik mittels CT/MRT ist wiederum nicht so das Problem - in ärmeren Ländern kannst Du als Privatzahler mit Deinem Hund auch durch den Hintereingang in die humane Klinik rein, wenn es wirklich notwendig ist.


    Außerdem ist ein Geologe nicht zwangsläufig immer im letzten Busch unterwegs, nur eben in der Einöde und das betrifft den verenkten Fuß der Menschen genauso wie den der Hunde.


    Insgesamt ist man halt pragmatischer unterwegs, als man das vom behüteten Deutschland kennt, was aber für die Tiere nicht unbedingt schlechter ist. Im Notfall wird beherzt geholfen und ich wurde nie im Regen stehen gelassen.

    Wir haben UNSERE Familie gefunden!
    Es sind Rassekenner, die ihre Hündin haben einschläfern lassen müssen und meine darf nun Anfang Juni umziehen, weil vorher noch geschäftlich einige Termine bei den neuen Besitzern anstehen, bevor Frauchen dann im Juni erstmal Urlaub nimmt und dann extra ihre Stelle auf 50% reduziert, obwohl meine Hündin sogar mit Herrchen ins Office darf, wenn Frauchen nicht da ist. Trotz 250km Entfernung sind jetzt noch zwei-drei Besuche seitens der neuen Familie geplant und im Shoppingwahn sind sie auch schon. Und die Chemie hat von der ersten Sekunde an gestimmt - ich bin begeistert und schwer glücklich!
    Der Kontakt hatte sich über mehrere Wochen aufgebaut und besteht jetzt seit Mitte April, ein erstes Kennenlernen fand vor knapp zwei Wochen statt und morgen dann das nächste Treffen.


    Nochmal so als Rückmeldung: Auf die Annonce vom Tierheim kamen mehrere Rückmeldungen, die meisten kamen über ebaykleinanzeigen, zwei über Deine Tierwelt und eine über Quoka, über facebook kam nicht eine Anfrage.


    Ich bin auf jeden Fall sehr happy, die Maus wird dort ein Paradies haben und die Prinzessin sein, die sie hier nie sein könnte!



    Nochmal kurz zur Ergänzung meines obigen Punktes: Ich hab zwei Beagles, die das alles so gelassen mitmachen und ich bin mir, seit ich auch andere Rassen kennengelernt habe, darüber im Klaren dass das eben nicht normal ist. Aber selbst mein völlig durchgeknallter Rüde, bei dem ich die Gassirunde sogar immer in die selbe Richtung starten muss, macht sowas ganz souverän mit. Solange er in SEINER Box ist, kann ihn nix erschüttern. Meine Hündin, die keine gesundheitlichen Probleme hat, würde ich problemlos überall mit hin nehmen, sie ist ein begeisterter Belgeithund, ein Wanderhund, ein immer-dabei-sein-Hund, die mir auch nur dann stiften geht, wenn es eben langweilig ist. Dennoch würde ich Beagles per se jetzt nicht empfehlen, weil es eben da auch die Exemplare gibt, deren Jagdtrieb über allem steht. Aber ein Hund mit so einem souveränen Wesen, der kann an so einem unsteten Leben richtig Spaß haben - meine hätte es.

    Einreisebestimmungen, Flug, Klimawechsel, unwegsame Gelände usw.

    Ich denke, die TS ist verantwortungsbewusst genug, den Hund weder mit auf die Ölplattform, noch zu einem explodierenden Vulkan oder zu einer Expedition auf einen 5.000er mitzunehmen. Für die Einreise reicht meistens Kennzeichnung plus Tollwut, manchmal kommt nachgewiesene Entwurmung, Entflohung und Titerbestimmung on top. Die nächste Stufe ist dann meist schon die Quarantäne, die nun wirklich niemand will.
    Flug ist meiner Erfahrung nach nur Übungssache, ich würde mit meinen beiden immer wieder lieber 3h fliegen als 20h fahren. Und die Entscheidung würde ich im Interesse meiner Hunde treffen.
    Klimawechsel... ja, ist problematisch für vielleicht 48h, maximal 72h - danach waren meine immer akklimatisiert, bei bis zu +35°C Maximaltemperatur.... (bei Tagfrost los und bei über 30°C angekommen).
    Das unwegsame Gelände... ist vorhanden, aber immer noch so, dass es ein Mensch gehen kann. Es sind Geologen, keine Kletterexperten und wenn irgendwo geklettert werden muss, steigen meistens einige aus dem Team aus, bei denen kann ein Hund bleiben.


    Wir hatten im Studium auch oft Hunde dabei und das gefährlichste war dabei noch, wenn man sich im Steinbruch vergessen hat anzukündigen und die grade da sprengen wollen, wo Du mit deinem Hammer zugange bist... Aber wirklich unwegsam wra das Gelände nur ganz selten und dann sind wie gesagt auch ein Teil der Menschen ausgestiegen.

    Ich habe erst neulich von einem Hund gelesen, der vor kurzem im Frachtraum einer größeren Airline geflogen wurde, dessen Box (wie auch immer) aufging, der sich zwischen Tür und Sicherheitsnetz verklemmte und verletzt und traumatisiert mit Tierarzt geborgen werden musste...

    Natürlich gibt es solche Fälle. Aber Hunde verunglücken auch in Autos, sei es weil Du selbst scheiße fährst oder weil Dir jemand rein fährt. Ist halt beim Flugzeug generell immer so, dass das viel mehr in die Medien gezerrt wird. Über die 4.000 Verkehrstoten allein in Deutschland spricht quasi keiner, aber jeder weiß, dass Lubitz 150 Menschen in den Tod geflogen hat und die Malaysia Air verschwunden ist.
    Es gibt Autounglücke, Zugunglücke, und eben auch Flugzeugunglücke... manchmal ist es wirklich Unglück, manchmal Fahrlässigkeit, es passiert eben. Aber per se ist das Fliegen für den Hund so sicher wie für den Menschen. Ich habe einen Bekannten, der 30 Jahre am Fraport Dinge verladen hat, Gepäck, Fracht und auch Tiere (vom Papagei bis zum Elefant) und der hat mir genauso dazu geraten, mit den Hunden zu fliegen wie mir meine beiden Bekannten Flugbegleiter dazu geraten haben. Auch Orgas würden wohl kaum seit Jahr(zehnten) ihre Tiere ausfliegen, wenn das regelmäßig so enden würde.

    Würdet ihr einem Obdachlosen einen Welpen vermitteln?

    Ich hab am Rande mitbekommen, dass ein eheamliger Heroin-Junkie, jetzt Methadon-Junkie mit natürlich entsprechedner Geschichte seit Jahren Dauer-Pflegestelle für Hunde ist. Er kriegt all die, die so sind wie er - schwierig und irgendwie will sie keiner. Die Kosten für die Tiere übernimmt der Verein und es ist seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten.


    Aber das ist auch nur moralisch in Ordnung, weil der Verein die Kosten für die Tiere übernimmt. Eigentlich kann es nämlich nicht Sinn und Zweck eines Vereines sein, Hunde in eine Situation zu bringen, wo nicht mal die nächste Mahlzeit finanziell gesichert ist.

    Hallo Druidenkind!


    Ich hab Geologie studiert, hab also in etwa ne Ahnung, auf was ein Hund sich bei Dir einlassen müsste.
    Ich denke, mit der Handgepäckbeschränkung bist Du aufgeschmissen, der Hund soll ja auch etwas trittsicher sein können, die langen Routen mitgehen können etc.pp. Fliegen ist nicht so das Problem, wenn die Box positiv aufgebaut worden ist, geht das echt gut - bin mit meinen auch schon geflogen.


    Bei den äußeren Faktoren würde ich mich ganz grob an denen der Rettungshundestaffeln orientieren - heißt der Hund sollte ein Stockmaß so von 40-60cm haben, 15-25kg wiegen - so dass Du ihn Dir eben zur Not noch auf den Rücken schnallen kannst, er aber euren Anforderungen zu 99% auch ohne Hilfe gewachsen ist.
    Was die Rasse bzw. Herkunft angeht: Ich habe viele Reisende kennengelernt, die permanent im Wohnmobil leben, viel wandern etc.pp. und die haben meist irgendwann einen Straßenhund adoptiert, der sie ausgesucht hat. Die Hunde WOLLEN bei Dir sein und werden dann wirklich zum treusten aller Freunde. Da würde ich dann aber eher einen Hund aus südlichen Gefilden bevorzugen, weil die Umstellung heiß auf kalt geht oftmals besser als einen Hund aus Sibirien nach Nordafrika mitzunehmen. Bei einer bewussten Suche nach einem Gefährten würde ich nach einem Ausschau halten, der sich im Dorf durch schmarotzt, damit Du Dir eben keinen Jäger ins Haus holst.
    Einen Welpen halte ich für schwierig... der kommt in den ersten beiden Lebensjahren von einer Phase in die nächste, das kann schwierig sein, wenn er funktionieren muss. Ansonsten bist Du rassetechnisch doch relativ offen - ein Schäferhund oder Mix, ein sehr leichtfüßiger Retriever, evtl. ein anderer Hütehund - schau mal, welche Hunde sich so in Rettungshundestaffeln tummeln... Pudel ginge mit Sicherheit auch. Bei einem Züchterwelpen müssten bei mir die Eltern absolut gesund sein, was Knochenerkrankungen angeht. Bei einem erwachsenen Hund würde ich ganz viel Wert auf Figur und Gangbild legen.


    Ich wünsche Dir viel Spaß beim Finden des richtigen Kameraden!

    und oben nach innen geknickt.

    Halte ich überhaupt für die beste Idee, hält sogar Katzen vom Freigang ab. Ansonsten ist wohl eher die Frage, was ihr für ein Exemplar bekommt und wie ihr es euch erzieht... Wenn der Hund nie gelernt hat, dass man auch über Zäune springen kann und nicht sonderlich intelligent ist, reicht auch 1,20m. Dann ist ein Zaun eben ein unüberwindbares Hindernis.
    Wenn Du aber einen Zaun installierst würde ich auch mind. 15cm in den Boden gehen, durchbuddeln passiert sonst nämlich vielleicht sogar "ungeplant".