Ich hab die ersten 20 Seiten gelesen und die letzten 20 - sollte mein Punkt irgendwo zwischendrin behandelt werden, möge man es mir verzeihen :)
Aussen vor lassen würde ich gerne die wenigen Moderassen, wie z.B. der silber-Labbi aus ominöser Quelle für 2.200€ - jeden Morgen steht ein Dummer auf, warum den Dummen also nicht "bedienen"?
Als Rechenexempel würde ich jetzt gerne mal folgenes statische Beispiel nehmen:
Hündin, maximal 5 Würfe, Lebenserwartung 12 Jahre:
Die Hündin wird gekauft für 1500€, bis zur Zuchtzulassung sind für Ausstellungen+Fahrtkosten, Gesundheitsuntersuchungen, Auswertungen und das Ausstellen der Papiere nochmal 750€ fällig.
Pro Lebensmonat fallen durchschnittlich 100 Euro für Futter, Training, Tierarzt, Versicherung und Steuern an, zusammen also 14400 Euro.
Fixkosten nur für die Hündin sind also 16650 Euro - pro Wurf also 3330 Euro.
Pro Wurf kommt dann noch Wurfanmeldung, Deckkosten inkl. Hotel und Fahrtkosten und Wurfabnahme dazu - nochmal 1.200 Euro.
Geh ich jetzt also davon aus, dass durchschnittlich 5 Welpen fallen und jeder Welpe für sich genommen nochmal Kosten von 150 Euro (Ahnenpass, TA, Futter, Halsband) verursacht und addiere das zu den Fixkosten dazu, dann entfallen pro Welpe also 1056 Euro nur auf die Fixkosten.
Nicht mit eingerechnet habe ich die Anschaffungskosten des Welpenzimmers, die Kosten zur Zwingeranmeldung, eventuelle grössere Tierarztkosten (egal ob Mutter oder Welpen), Leerbleiben, frühzeitige Kastrationen etc.pp.
Bei einem Verkaufspreis von 1.500 Euro ist also jeder Welpe quasi einen Minijob wert, 450 Euro "Gewinn" macht der Züchter am Ende pro Welpe. Es sei denn, man fängt an den Stundenlohn mit einzupreisen - und zwar nur den, der an zusätzlichem Zeitaufwand fällig wird - heisst: Telefonate mit Interessenten, Besuch von Interessenten, Homepagepflege, durchwachte Nächte an der Wurfbox, Aufzucht der Welpen, Waschmaschine auf heavy rotation (aprops: Decken, Strom, Wasser hab ich ja noch gar nicht mit drin in der Rechnung oben) ... kommt man da mit 5h/Tag über 8 Wochen hin? Wenn ja, sind das 280h Arbeit - und am Ende ein Stundenlohn der deutlich unter Mindestlohn liegt, nämlich bei 8 Euro.
Hundetrainer, Dogwalker, Hundepensionen, Tierheilpraktiker und all die anderen Menschen die ihr Geld mit Hunden verdienen, haben einen um Welten höheren Stundensatz und trotzdem ist es bei vielen nur ein erweitertes Hobby mit deutlich geringerem Risiko.
Insofern: Ich gönne meinem Züchter das Geld von Herzen, erwarte dafür aber auch wirklich eine bestmögliche Aufzucht.
Ein Hardcap wäre für mich wohl 1.800 Euro, einfach so aus dem Bauch heraus :)