Beiträge von Michael13

    Sehe ich auch so mit der Einschränkung. Mag es nur nicht in dem Ausmaße wie bei Philipper. Wenn der Hund eh nur noch neben mir läuft, kann ich auch die Leine dran lassen. Dabei bleibt dem Hund die Sprüherei erspart und von dem Geld (die Meisten lassen natürlich Geld im 4-Stelligen bereich dort) mache ich dann lieber Urlaub.


    Begrenzung an sich finde ich auch nicht schlimm. Auch finde ich es nicht sooo tragisch, wenn mal ein Hilfsmittel zur Not eingesetzt wird. Wenn nichts anderes fruchtet. Ich hatte eine Freundin mit einem Hund aus dem Ausland, der ging auch nur Jagen und stand Senkrecht in der Leine wenn er andere Hunde gesehen hat. Sie hat auch ein Sprühhalsband eingesetzt, brauchte das allerdings nur zwei mal... Einmal als er wieder auf Kaninchen losging und einmal als er auf andere Hunde losging. Danach nie wieder. Resultat war folgendes: Die nächsten 8 Jahre die der Hund lebte waren praktisch entspannt und leinenfrei. Er hatte mit vielen Hunden Freundschaft geschlossen, die er früher hätte zerrissen. Er ist mit denen über die Felder gerannt und hat ein normales Hundeleben geführt. Wild hat er seitdem immer nur noch angezeigt. Hat also fleißig vorgestanden, wofür er immer auch gelobt wurde. So durfte er praktisch Ausschau halten und wurde für seine Arbeit belohnt. Nur drauflosgestürzt ist er nicht mehr und hat somit auch nichts mehr gerissen.
    Hier hätte ich es trauriger gefunden, wenn der Hund an einer 2 Meter Leine sein Leben gefristet hätte.


    Aber wie gesagt, das heißt lange nicht, dass ich ein Fürsprecher solcher Methoden bin. Aber wenn gar nichts anderes fruchtet, wäre das eine letzte Option.

    Auch hier überrascht du mich wieder einmal mit deinen Insider-Kenntnissen: woher weißt du, wie viel Geld die meisten dort lassen? Und das alles nach nur zwei Stunden, die du dort verbracht hast? Ich war, wenn ich mich recht erinnere, acht mal dort, traue mir aber nicht zu, irgendwelche derartigen Prognosen zu treffen, einfach bewundernswert, dein Spürsinn!
    Bezüglich der Aussage zu dem Hund der Freundin kann ich nur sagen, dass ich das nicht glauben kann. Ich habe ähnliche Aussagen bereits von anderen gehört: einmal den Hund mit 10m Anlauf in die Schleppleine mit Stachelhalsband laufen lassen, das macht der Hund nie wieder. Abgesehen davon, dass der Hund sich dabei schwer verletzen kann (oder Schlimmeres), wissen alle, die sich mit Hundeerziehung beschäftigen, dass Hunde über geduldige Wiederholungen lernen. In dem von dir geschilderten Fall waren es zwei unterschiedliche Situationen, in der jeweils einmal begrenzt wurde, da kann mir keiner erzählen, dass das ein Leben lang wirkt. Und was ist, wenn eine dritte unterschiedliche Situation dazu kommt? Genau dieses Problem wird bei UP umgangen, es gibt keine Begrenzung bei einer bestimmten Verhaltensweise.

    Da ist meiner Meinung nach ein Teil der Gehirnwäsche dran Schuld. Wenn der Hund durch Sprühen, Dosen etc... verunsichert wird, wenn er etwas von mir weg ist, wird er wieder zu mir kommen und bei mir Schutz suchen. Da findet er dann von alleine heraus, dass das das Beste für ihn ist. Anders kann ich es mir nicht erklären. Denn, wir dürfen nicht vergessen, dass Hunde mindererfahren sind. Irgendwie muss ihm ja beigebracht werden, dass da draußen Gefahren lauern. Und dass Du daran glaubst, dass das keine Begrenzung ist, kannst Du Dir dann bei Philipper für 70 Euro pro Einzelstunde erkaufen. Und die Anleitung wie die Mittel eingesetzt werden auch :-).

    Du hast in einem vorherigen Post gesagt, dass du nicht weißt, wie die Dinge eingesetzt werden, hier gibst du jedoch Vermutungen ab, die natürlich jeglicher Grundlage entbehren. Du bewegst dich auf einem sehr schmalen Grat zwischen freier Meinungsäußerung und Verleumdung/Rufmord. Ich kann jedenfalls zum wiederholten Mal versichern, dass derartige Dinge bei UP nicht geschehen, und zwar nicht einmal annähernd.


    Gerne. Aber alle Fragen die ihr habt kann ich ja nicht beantworten, da ich auf dieses Training ja keine Lust hatte und es nicht gemacht habe. Ebenso habe ich keine Lust mich für 140 Euro pro Doppelstunde verscheißern zu lassen und mir eintrichtern zu wollen, dass das was die Hunde da machen alles ja soooo freiwillig ist.
    Da wäre es mir sympathischer gewesen man geht gerade heraus und sagt, dass die Arbeit nur mit Hilfsmitteln erfolgen kann, wenn man den Erfolg erziehlen möchte, den er mit seinen Hunden erreicht. Dann kann ich mir aussuchen ob ich das möchte oder nicht. Aber er muss auch aufpassen, dass es ihm Tierschutzrechtlich nicht an den Kragen geht. Daher verkauft er weder die Halsbänder, noch rät er offensichtlich dazu. Du wirst aber während des Trainings selbst herausfinden, dass das die beste option ist. Und da er Menschen schult (ich bleibe bei der Gehirnwäsche) und nicht die Hunde, kann er Tierschutzrechtlich nicht belangt werden. Doof isser nicht

    Ich stimme dir zu, du kannst bei weitem nicht alle Fragen beantworten, wie denn auch, nach eigener Aussage hast du ja nicht viel mehr erfahren als das, was du aus dem Buch ja bereits kanntest.
    Deine Andeutungen bezüglich Tierschutzrecht sind völlig daneben. Ich denke, hier ist der schmale Grat dann wirklich überschritten. Die Anonymität im Netz ist ja wirklich eine tolle Sache, allerdings ist das Internet kein rechtsfreier Raum.

    Vor allem - wo bleibt der Spaß, wenn der Hund einfach nur nebenhertrotten soll? Er hat keinen Spaß, weil er net rumdüsen und (artgerecht!) schnüffeln darf (wozu geh ich dann raus - dann kann er auch daheim aufs Katzenklo gehn!), ich hab keinen Spaß, weil ich keinen lebenslustigen fröhlich rumdüsenden Hund sehe, der seine kleine Welt erforscht, sondern ein neben mir hertrottendes Etwas, das die Umwelt gar nicht mehr wahrzunehmen in der Lage ist vor lauter Konzentration auf mich. Und die Verwendung des Sprühhalsbandes - ne, echt net.... Sowas kann man vielleicht einmal verwenden, für den Notfall, wenn gar nix Anderes mehr funktioniert. Aber wenn ich den Hund damit ständig traktiere, wundert mich das geduckte Hinterherschleichen nimmer - das gibt ja massive Verunsicherung, wenn der Hund nicht weiß, wie er dem Sprühstoß entkommen kann. Ich muß dem das doch erstmal beibringen, was ich von ihm will, bevor ich ihn strafe (wenn ich überhaupt mit Strafe arbeiten möchte!), weil er das Gewünschte nicht getan hat.

    Auch hier gilt wieder, das stimmt so eben nicht. Der Hund darf machen, was er will, schnüffeln, wälzen, spielen, whatever. Und der Hund tut es auch, nur eben nicht mehr 100m von mir entfernt. Er ist auch nicht hoch konzentriert, weil er Angst vor Strafe hat, das ist völliger Nonsens. Und der Hund wird nicht ständig traktiert, weder mit dem Sprühhalsband noch sonstwas, auch dies sind Behauptungen, die einfach imer wieder in den Raum gestellt werden und jeglicher Grundlage entbehren. Das geduckte Hinterherschleichen? Ja bitte, wo denn? In dem oben von mir verlinkten Video? Ich weise nochmals auf den Begriff "Selbsterfüllende Prophezeihung" hin....

    Ich würde gar keinen Hund wollen, der dauernd an mir klebt - ich würde verrückt werden, weil mich sowas gnadenlos nervt, wenn ein Hund dauernd an mir klebt. Hatte ich mal bei nem Gasthund von ner Freundin. Die klebte von früh bis spät an mir, da wurd ich regelrecht aggressiv und hab sie von Zeit zu Zeit ins Körbchen verbannt. Dauernd ist man über das Weib gestolpert *gg Und entspannt ist echt was Andres für den Hund, als dauernd am Halter zu kleben!

    Hallo Sylvia, Hunde, die von UP ausgebildet wurden, "kleben" nicht an ihren Haltern. Eine Behauptung wird nicht dadurch zu einer Wahrheit, dass sie von einigen Leuten immer wiederholt wird. Du weißt selber am besten, dass ein solches Verhalten bei der Flächensuche, die wir ja beide betreiben, derartig kontraproduktiv wäre, dass man diese schlicht nicht ausüben könnte.
    Gruß, Michael

    Der Begriff Gehirnwäsche wurde bereits vorher in diesem Thread diskutiert, ich bin sehr sicher, dass er hier nichts zu suchen hat.
    Du vergleichst die Vorgehensweise Ulv Philippers mit der von Allen Carr. Bei dem einen heißt du die Methode gut, bei dem anderen nicht. Das ist inkohärent und von daher daneben. Ich kann nicht die Methode des Einen positiv sehen, weil ich das Ergebnis gut finde, die gleiche (oder sehr ähnliche) Vorgehensweise bei dem Anderen jedoch nicht gut heißen, nur weil mir das Ergebnis nicht gefällt.
    Hunde, die bei UP im Training waren, laufen nicht ständig bei Fuß, das ist de facto falsch. Aber sie können es sehr wohl, wenn es verlangt wird.
    Zu dem Sprayhalsband kann ich nur Vermutungen anstellen, ich gehe davon aus, dass es die während meiner Zeit eingesetzte Rappeldose abgelöst hat. Ja, man tut sich schwer damit, es als begrenzend zu werten, da die Vorgehensweise halt anders ist. Aber das ist auch nicht der Faktor. Ich denke, viel entscheidender ist es, ob ich den Einsatz eines Hilfsmittels akzeptiere oder nicht. Ich denke, jeder, der bei UP war, würde akzeptieren, wenn ein HF ein bestimmtes Hilfsmittel ablehnt.
    Bezüglich der Videos, die du vermisst, kann ich dir gern weiterhelfen. Es geht UP in seinen Videos wohl eher nicht darum, zu zeigen, dass Hunde, die nach seiner Methode ausgebildet wurden, anschließend noch in der Lage sind, mit anderen Hunden zu spielen. Die Fragestellung ist ja auch wirklich absurd, ich habe beim Schreiben dieser Zeilen ein breites Lächeln im Gesicht.... Aber sei's drum, ich weiß zwar nicht, wie dir dieses Video entgangen sein kann, da es ja nicht viele von UP gibt, aber bitte schau' es dir an:


    Woher weißt du denn, dass alle Hunde gleich behandelt werden? Hast du alle Hunde gesehen? Also ich habe während der Zeit damals, wie bereits beschrieben, nur einen anderen Hund gesehen, da dieser ein anderes Problem hatte, wurde auch anders gearbeitet.


    Die Sätze von Jan Fannell finde ich in ihren Ansätzen vollig lögisch, auch wenn ich nicht genau weiß, was sie dazu inspiriert hat oder was sie daraus gemacht hat. Die Gedanken jedenfalls finde ich sehr richtig und gut.

    Hallo zusammen,


    also ich habe sein Buch komplett gelesen und war auch da (allerdings nur eine Doppelstunde). Also Philipper lehrt, dass ein Hund nicht minderinterlligenter ist als wir, sondern aufgrund seines Alters nur "Mindererfahren". Das heißt, wir haben im Laufe der Jahre gelernt, dass da Straßen sind auf denen wir von Autos überrollt werden können, dass es im Wald Jäger geben kann, die auf einen schießen usw. Ein Hund weiß das aufgrund seines Alters nicht. Ansonsten ist er aber so wie wir. Wenn wir einen Chef haben, der uns ständig rumkommandiert, wollen wir nicht gerne für ihn arbeiten. Wenn wir uns aber selbst einbringen und er das anerkennt, geben wir in der Firma alles und arbeiten gerne für einen guten Chef. Hunde sind genauso. Sie wollen nicht den ganzen Tag rumkommandiert werden. Sie handeln wie wir auch nutzungsorientiert. Wenn wir dem Hund sagen, er soll sich setzen, wird er das nicht tun wollen, weil er darin für sich keinen Nutzen sieht. Wenn wir aber darauf bestehen und unseren Hunden beibringen zu gehorchen, wird er uns ZWANGSLÄUFIG irgendwann davon laufen, weil wir so unmögliche "Führer" sind. So, das sollst Du dir erstmals einprägen. Es gilt also den Hund dahin zu bringen von alleine das zu tun was Du möchtest. Ihm das aber nicht zu sagen, sondern er soll herausfinden, dass genau das das Beste für ihn ist. Von daher wird er dann das was wir wollen von sich aus machen und zwar gerne. Informationen im Buch über die Art und Weise des Trainings gibt es nicht.

    Ja, das ist korrekt, genauso hat UP es uns damals auch vermittelt, auf deutsch gesagt: ein Hund ist kein Vollidiot, warum behandeln wir ihn dann so? Ständige Kommandos, ständige Unterbrecher, bei Beachtung loben mit feiner Hundi, supi, ganz toll, braver Hund, Leckerchen reinstopfen usw. Also weg von den Kommandos, Beschränkung auf ein absolutes Minimum, loben, wie ich auch einen Menschen lobe. Klang damals sehr einleuchtend, hat Erfolg gebracht, die Beziehung zu meinem Hund entscheidend zum Positiven verändert, passt. Die totale, ständige Kontrolle eines Hundes hat zur Folge, dass er aus dieser ausbrechen wird, auch das ist für mich unstrittig.


    Dann bin ich eine Doppelstunde dort gewesen. So sympathisch wie er im Fernsehen wirkte, war er mir gegenüber dann nicht. Letztendlich hat er in den 2 Stunden das erzählt, was auch in seinem Buch steht. Letztendlich sollte ich mit meiner Hündin an der Schleppleine laufen und immer wenn sie unaufmerksam ist, einen kurzen Pfiff machen und umkehren. Hätte also zur Folge, dass ich die nächsten Wochen nur noch mit ihr auf und ab gelaufen wäre. Und immer, wenn ich umgekehrt bin, trottete sie dann hinterher. Wenn sie hinter mir ist, hätte ich das Tempo anziehen sollen. Um sie mal schnuppern oder pinkeln zu lassen sollte ich dann stehen bleiben, auf die Schlepp treten und sie Freischnippsen. Dann kann sie in dem 5 Meter Radius machen was sie möchte. Nach einem Tag hatten allerdings weder meine Hündin noch ich Spass am rausgehen, daher habe ich das Training da schon bleiben lassen . Ich weiß auch von Anderen die da waren und auch von denen selbst, dass Sprühhalsbänder definitiv eingesetzt werden. Wie, damit spuckt natürlich überhaupt niemand aus. Wenn es so ist, wie ein paar Seiten zuvor steht, dass ich hätte dann jedesmal sprühen sollen, wenn ich nach dem Pfiff umkehre, wird mir übel bei dem Gedanken. Ich persönlich möchte so ein Teil gar nicht einsetzen. Aber wenn ich müsste, würde ich es dann doch lieber begrenzend machen (zum Beispiel bei der Jagd), denn dann hat der Hund ja wenigstens noch die Chance ins Meideverhalten zu gehen und dem Dilemma zu entgehen .

    Das Leinentraining, wie ich es von UP kenne, sieht doch ziemlich anders aus, ich hatte es ja weiter vorn beschrieben. Natürlich wird jeder Trainer seine Methoden immer wieder anpassen oder verfeinern. Das, was du beschreibst, klingt aber für mich nicht nach einer logischen Weiterentwicklung. Freilauf (an der Schleppleine) war damals Freilauf, der Hund kann machen, was er will, im Rahmen der Möglichkeiten. Ebenso wurde nicht versucht, die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, indem ich umkehre. Das Umkehren diente ausschließlich der Leinenführigkeit, wenn der Hund an mir vorbeiläuft. Machen ja viele Hundetrainer so oder zumindest ähnlich. Bist du sicher, dass das so beschrieben wurde, oder kann es da zu Missverständnissen gekommen sein? Und sthen bleiben und auf die Schleppleine treten kenn ich so auch nicht. Es gab allerdings noch so etwas wie den "Pause-Modus", in welchem ich mich z. B. auf eine Bank setze und der Hund von allein darauf kommen soll, ebenfalls zur Ruhe zu kommen, verwechselst du das vielleicht?
    Welche "Anderen", die da waren, meinst du? Hattest du vor Ort Kontakt zu anderen? Kam bei mir, wie weiter vorn beschrieben, nie vor, allein der Tatsache des Einzelunterrichts geschuldet, einer kommt, einer geht. Und warum vermutest du, dass du später beim Umkehren hättest sprühen sollen? Was würde das für einen Sinn ergeben? Für mich ergibt es jedenfalls keinen, ich bin mir sehr sicher, dass das so nicht gemacht wird.
    Dass dein Hund an einer völligen Abkehr von den bisherigen Gewohnheiten keinen großen Spaß haben würde, war wohl zu erwarten, hat dich das wirklich überrascht? Bei mir sah es vor UP auf Spaziergängen folgendermaßen aus: Hund läuft frei, macht was er will, spielt mit anderen Hunden, buddelt, spielt mit dem Ball, ist irgendwo, vielleicht auch mal 100m weit weg, wenn ein Kaninchen des Weges kam, war der Hund weg. Ein bis drei Stunden Wartezeit zwischen Hoffen und Bangen, dann kam der Hund zurück, ab nach Hause, Hund war glücklich und ausgepowert, was für ein tolles Hundeleben, ich bin mir sicher, dass sie mich für diese tollen Spaziergänge geliebt hat! Dann begann das Training bei UP, ihr kennt die Geschichte: spielen ausschließlich im umzäunten Garten, Spaziergang hieß Leinentraining, Strecke bei Fuß, Rückweg an der Schleppleine, fertig. Glaubt irgend jemand, dass das dem Hund gefallen hätte? Da gab es eine Menge Frust und Aggressionen auf seiten des Hundes. Ist aber kein großes Ding, man ignoriert das einfach und bleibt ganz ruhig. Nach einigen Wochen ließ das stark nach und verschwand dann total. Dann begann der Hund, sich komplett zu verändern: ich war plötzlich das Interessanteste für ihn, sie begann, mich zum Spielen aufzufordern. Was für eine Erfahrung: ich war nicht mehr nur schmückendes Beiwerk, das der Fütterung dient und dem zur Not auch mal gehorcht wurde - wow!
    Wie aus deinem Profil hervorgeht, hat dein Hund ein - wie du es beschreibst - Jagdproblem. Mich würde interessieren, was du denn vorher unternommen hattest, um das in den Griff zu bekommen? Ich gehe davon aus, dass du bei UP gelandet bist, weil vorherige Versuche gescheitert sind, korrekt? Außerdem war dir bekannt, dass UP mit Sprühhalsbändern arbeitet (ich gehe mal einfach davon aus, dass diese Erkenntnis - bestätigt durch einige Foristen - mittlerweile als gesichert angesehen werden kann, auch, wenn es zu meiner Zeit anders war). Meine Schilderung bezüglich der Leinenführigkeit kanntest du ja als stiller Mitleser auch. Jetzt frage ich mich natürlich, warum du zu UP gegangen bist, wenn du diese Methoden sowieso ablehnst, und dann sofort das Training abbrichst? Ich kann das nicht nachvollziehen, denn im Grunde hast du ja, wie du es selber beschreibst, bei denem Besuch nicht Neues erfahren. Also ich frage mich das wirklich: warum hingehen, wenn ich das, was ich bisher weiß, ablehne, und warum dann abbrechen, ohne etwas Neues erfahren zu haben? Tut mir leid, aber logisch klingt deine Vorgehensweise wirklich nicht.
    Wenn du Hilfsmittel zur Begrenzung einsetzen willst, dann bist du bei UP ebenfalls nicht an der richtigen Adresse, denn genau darum geht es eben nicht. Das Stop kann als antrainierter Reflex gesehen werden, so etwas erreiche ich nicht, indem ich - welches Hilfsmittel auch immer - situativ und begrenzend einsetze. Am ehesten trifft es vielleicht der Vergleich mit dem Autofahrer. Wenn ich sehe, dass das Auto vor mir unvermittelt scharf abbremst, steige ich - ohne nachzudenken - ebenfalls sofort voll auf die Bremse. Es geht also auch nicht um Vermeidung von Strafe, sondern darum, dass mir bewußt ist, dass es besser ist, so zu handeln.

    ch bin zur Hälfte durch und ich muss sagen ich bin völlig unvoreingenommen an das Buch ran gegangen bzw. viel mehr mit Interesse, weil ja Michael so viel hier aufgewirbelt hat....


    Kurz um: Kauft das Buch NICHT!

    Hallo MiniRotweiler, auf Basis deiner bisherigen Posts muß ich konstatieren, dass ich dir die Aussage, du wärst völlig unvoreingenommen an das Buch heran gegangen, wirklich abnehme. Ich habe es nach wie vor nicht gelesen, werde es aber noch tun (gibt schließlich nicht viele Menschen, die ich persönlich kennengelernt habe und die ein Buch geschrieben haben). Nach allem, was ich bisher gehört habe, ist evtl. auch der Titel nicht so ganz treffend. Sei's drum, ich freue mich auf weitere Infos hierzu.

    Ja, das ist ziemlich offensichtlich dort, oder? Ich habe es zum Glück nicht miterlebt, als es aktuell war, aber es muss der Wahnsinn gewesen sein. Aber wie gesagt, in dem Zusammenhang fielen auch gerne die Sätze "Muss man erlebt haben, um es zu verstehen", "Muss man von der Ertel direkt erklärt bekommen" und auch dort musste man zu ihr fahren, um zu erfahren, worum es eigentlich ging. Das hat dann schon eine guru-artige Anmutung und daran erinnert mich alles, was man über UP finden kann schon sehr.

    Du hast recht, solche Aussagen sind nicht förderlich, daher verzichte ich bewußt darauf, weiß aber auch, dass andere im Bezug auf UP solche Dinge gesagt haben. Ich bemühe mich statt dessen, möglichst neutral einen Einblick in den Teil seiner Arbeit zu geben, den ich selber erlebt habe.


    Ist nicht böse gemeint, aber das glaube ich dir nicht. Ich glaube, er redet von Führung, macht aber etwas anders und kann oder will es nicht benennen und bringt das auch nicht auf den Punkt.


    Falls ich mich irre, freue ich mich. Aber es ist schon auffällig, dass niemand von den Menschen, die persönlich mit UP gesprochen und bei ihm etwas gelernt haben und es an ihren Hunden anwenden es auf den Punkt bringen können. Was ich wirklich verstanden habe, kann ich in eigenen Worten wiedergeben.

    Naja, da kann man ja durchaus geteilter Meinung sein. Es kann aber auch sein, dass ich UP hier über Gebühr verteidige, bedingt dadurch, dass ich (fast) sein einziger Fürsprecher hier bin. Ich denke, auch das ist nachvollziehbares Verhalten, ich werde daran arbeiten! Mit seinen Ansätzen und seiner Rhetorik wird sicherlich nicht jeder klar kommen, aber auch das ist ja normal.


    Alles klar, dann habe ich das falsch verstanden. Dennoch an dieser Stelle: das Wolfsrudel ist eine Familie, die Elternwölfe sind die „Leitwölfe“. Wenn die Jungen erwachsen sind (mit ca. 2 Jahren) wandern sie ab und gründen ihre eigene Familie.

    Vielen Dank über die Info zu Wölfen. Ich habe mich, auch durch die Ausführungen von Billemitblacky, in den letzten Tagen mal etwas mit diesem Thema beschäftigt und sehe das Thema Wölfe/Hunde jetzt etwas anders. Mehr dazu vllt. später, wenn ich auf ihre Posts eingehe.


    Da hier trotz x-facher Nachfrage blanke Unkenntnis über die Vorgehensweise oder auch nur einzelne Trainingseinheiten herrscht, fehlt selbstverständlich eine wichtige Grundlage.


    Trotz deines Dementis habe ich bisher keine Chance gehabt, einen anderen Eindruck, geschweige denn ein besseres Wissen zu erlangen. Aus allem, was bisher gesagt wurde, klingt es – für mich – nach dem, was ich oben geschrieben habe. Falls das nicht stimmt, freue ich mich. Und ich wäre unfassbar neugierig, wie denn nun wirkich vorgegangen wird (oder gerade wurde, als du bei UP trainiert hast).

    Inzwischen hast du ja etwas mehr Einblick erlangt, zumindest bezüglich seiner Vorgehensweise bei der Leinenführigkeit und Rückruf.



    Ich frag mich ja, was mit klassischer Hundeschule immer gemeint ist?

    Ein guter Hinweis! Das kann man sicherlich nicht alles über einen Kamm scheren, du hast Recht. Es ist eine ähnliche Verallgemeinerung wie z. B. "die Amerikaner", und von daher ein schlecht gewählter Begriff. Mir ging es darum, die üblichen Verhaltensweisen, wie sie heutzutage in vielen Hundeschulen gelehrt werden, in Frage zu stellen. Da wird meiner Meinung zu viel Brimborium gemacht, um Kleinigkeiten bei der Verhaltensweise des Hundes zu erreichen, die eigentlich selbstverständlich sein, und, mit ein bißchen Sachverstand, auch ohne die Hilfe von Trainern erreicht werden sollten. Außerdem werden viele Dinge gemacht, die ich als unnötig oder überfrachtet ansehe, allein die Flut an Befehlen, welche ständig ausgestoßen werden: Sitz, Platz, Bleib, Fuß, Komm, Lauf, Zurück... alle in übertriebenem deutlichem Tonfall, mal singend, mal eher im Exerzierton. Dazu die Hundeplätze, die auf die BH vorbereiten, hier werden Dinge gelehrt, damit ich eine Prüfung bestehe, die mir im Alltag nicht viel bringt - meine Meinung, die beinahe täglich bestärkt wird. UP geht hier anders vor: es gibt nur vier Befehle: Kurzer Pfiff = Rückruf, langer Pfiff = Stop, Klopfen an den Oberschenkel = Fuß, Schnippen mit Daumen und Zeigefinger = Freigabe. Es wurde, da ich keine BH machen wollte, nicht einmal zwischen Sitz und Platz unterschieden (was habe ich davon, ob der Hund sitzt oder liegt, soll der Hund doch selber entscheiden). Erst vor einigen Wochen wurde mir bewußt, dass UP hier nonverbal vorgeht, als eine Bekannte erzählte dass sie eine Hundeschule besucht, in der so gearbeitet wird.


    Puh, eine Menge Input, der dafür gesorgt hat, dass ich mich in den letzten Tagen mit einigen dieser Dinge auseinandergesetzt habe. Danke erstmal für deine Ausführungen und Anregungen, du scheinst einges davon zu verstehen. Sicherlich weiß nicht jeder HF immer genau, was er eigentlich da gerade tut, positive oder negative Strafe etc. Mir ist das auch nicht immer ganz klar, wie bereits weiter oben erwähnt, habe ich mich mit Lerntheorien nicht groß auseinandergesetzt. Daher meide ich diese Begrifflichkeiten lieber, bevor ich Unsinn von mir gebe. Und daher tue ich mich auch schwer damit, die Methode UP in diese Begrifflichkeiten zu fassen. Aber das hat außerdem einen weiteren Grund: wenn ich auf den Hund einwirke, jedoch nicht als Reaktion auf ein Fehlverhalten, sondern als Aktion (!) kann ich dann überhaupt von positiver oder negativer Strafe sprechen? Ich würde spontan sagen, nein, das kann ich nicht, wie siehst du das?
    Zu Wölfen, Rudelführern etc.: ich habe mich da in den letzten Tagen schlau gemacht und werde diese Bezüge in Zukunft sicherlich mit mehr Bedacht auswählen.
    Du hast natürlich Recht, irgendwie muß auf den Hund eingewirkt werden! Jedoch arbeitet UP in dieser Hinsicht ziemlich.... ...anders. Das Leinentraining habe ich ja bereits weiter oben beschrieben, kannte ich zwar auch ähnlich, aber irgendwie doch ganz anders. Des Weiteren sorgte sein Training dafür, dass ich eben nicht mehr viel auf den Hund einwirken muß, was jetzt nicht heißt, dass ich meinem Hund nicht manchmal ein klares "Nein" schicken muß. Aber das gilt dann eher in Bezug auf Kleinigkeiten, wenn sie bspw. irgendwas fressen will, was am Boden liegt.
    Von Synchronität habe ich noch nie gehört, hättest du da mal einen Link?
    Ich habe mir deinen Blog angesehen, und finde es gut, dass du versuchst, über die Methoden BEs aufzuklären. Ich werde ebenfalls versuchen, für etwas mehr Aufklärung zu sorgen, es ist einfach erschreckend, welchen Zulauf diese Person mit ihren kruden, wissenschaftlich nicht belegbaren Methoden erfährt.

    Ich habe nicht gezielt einen gewissen Radius aufgebaut, ich habe es gemacht, wie beschrieben, danach war dieser Radius einfach irgendwie da..... Auch wurde das im Training gar nicht thematisiert,dass wir damit diesen Effekt erzielen. Ich denke einfach, dass, wenn ich dem Hund ein gewisses Verhalten vorlebe, es von ihm einfach übernommen wird. D. h., nach einer gewissen Zeit ist es für den Hund völlig normal, so mit mir zu laufen. Das Stop lief relativ unabhängig davon, dabei wird der Hund jedoch nicht in seinem Radius beschränkt. Ich nutze die Dose nicht, um den Hund bei Fehlverhalten zu beschränken oder zu bestrafen. Daher fällt es mir auch schwer, das in Rahmen wie positive oder nagative Verstärkung einzugruppieren, ich weiß aber auch generell wenig über diese Theorien.
    Keine Spannung auf der Leine, darum geht's nicht, die Leine hängt immer durch Ich denke, es geht darum, den HF zu disziplinieren, stark auf den Hund zu achten und eine schnelle Reaktion des Hundes beim Pfiff zu bekommen, dazu wäre es hinderlich, würden mehrere Meter der Leine auf dem Boden liegen.
    UO haben wir gar nicht gemacht, ansonsten eigentlich keine Regeln, ich bin mit meinem Hund weiterhin ganz normal umgegangen. Natürlich spreche ich den Hund an, knudell mit ihm etc. Würde abre auch keinen Grund dafür sehen, das zu ändern.

    Hallo zusammen, ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Osterwochenende.


    @Michael13


    Könntest du das evtl. bitte an einem Beispiel mit Hund erklären und nicht mittels Gitarrenunterricht oder Ähnlichem?
    Von mir aus auch per PN.
    Wie schon erwähnt, nur interessehalber. Du siehst anhand meines Videos, dass es für mich gar nicht nötig ist, irgendetwas von U.P. zu kopieren.

    Also das lief folgendermaßen ab:
    Wie bereits erwähnt, der Hund kam auf Grund der Vorfälle nicht mehr ohne Leine raus.
    Jeder (!) Spaziergang lief so ab, dass wir eine bestimmte Strecke, die wir nach und nach steigerten, ich sage mal, anfangs waren es vielleicht 100m, bei Fuß gingen (nach einigen Wochen dann mit dem erwähnten Faden), dann umkehrten, und die gleiche Strecke zurück im Freilauf (d. h. heißt, an der Schleppleine) zurück gingen. Die Schleppleine war ca. 5m lang, wurde nicht schleifen lassen, sondern immer wierder ab- und aufgewickelt, je nachdem, wier weit der Hund sich entfernte. Hierbei durfte der Hund seitlich neben oder hinter mir sein, mich jedoch nicht überholen. Überholte mich der Hund, habe ich den kurzen Pfiff gemacht, mich umgedreht und bin in die andere Richtung gegangen. Dies jedoch, ohne an der Leine zu rucken, der Hund hat sehr schnell raus, was passiert. Das Ganze haben wir einige Wochen durchgezogen, gespielt wurde während dieser Zeit ausschließlich im unzäunten Garten. Parallel dazu wurde das Stop aufgebaut. Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr, wie lange es dauerte, aber nach einigen Wochen, als ich mir sicher war, dass Stop funktioniert, habe ich Lilly wieder komplett ohne Leine laufen lassen und sie blieb dann einfach in einem Radius von ca. 10 Metern um mich. Sie läuft natürlich auch vor, aber entfernt sich halt nicht mehr so weit von mir, wie das früher der Fall war.
    Ich sehe das als Kombination von Fuß-Gehen, Leinenführigkeit und Rückruf.
    Ich hoffe, dass hilft dir (und auch BillemitBlacky) weiter?



    In Bezug auf UP wollte ich darauf hinaus, dass er sich seine Vorgehensweise vermutlich wie auch immer zusammengebastelt und sie (möglicherweise) nie groß reflektiert oder in den Zusammenhang anderer Methoden oder gar der Lerntheorie gestellt hat. "Unreflektierter Autodidakt" hätte ich also schrieben müssen. Das ist auch nicht negativ gemeint, sondern soll den seltsamen Umstand beschrieben, das anscheinend weder er noch die beim ihm Trainierenden seine Vorgehensweise einordnen können, die doch nicht so besonders exotisch klingt.


    Haben ja nun schon einige geschrieben, dass man außerhalb der Lerntheorie nichts beibringen oder „führen“ kann. Gerade das bisschen, was ich vom „Stop“ gesehen habe, sieht hochgradig konditioniert aus. Soweit ich es bisher verstanden habe, vermutlich über negative Strafe. Aber genaueres werde ich vielleicht nie erfahren. So ist das Leben.

    Vielen Dank für deine freundlichen Worte!


    Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie er seine Methode entwickelt hat, ob er sich woanders was abgeschaut oder inwieweit er andere Dinge reflektiert hat. Zu all diesen Fragen kam es gar nicht,eine Stunden ist ja immer sehr schnell um. Ich glaube mich zu erinnern, irgendwann einmal gelesen zu haben (evtl. astand es früher auf seiner HP, oder irgendwo anders) dass er Jäger war oder ist, mit den Methoden, wie Jagdhunde ausgebildet werden, jedoch nicht konform gehen konnte, da für ihn der Hund immer auch ein Familienmitglied ist. Also hat er auf jeden Fall mit diesen Methoden Bekanntschaft gemacht.
    Das Stop ist - meine Meinung - sicherlich konditioniert, ich glaube, er sprach in diesem Zusammenhang von einem antrainierten Reflex.


    Ich würde gern den sardischen Elvis kennenlernen, kann jedoch deinen Link nicht öffnen, schade.
    Würde mich interessieren, wir waren letztes Jahr das zweite (und sicherlich nicht letzte) Mal auf dieser herrlichen Insel, und haben auch einige Straßenhunde gesehen, war Elvis einer von ihnen?


    Ich muß mich jetzt für heute ausklinken, ich hoffe, ich kann morgen noch etwas beisteuern.