Hey Lisa!
Ich weiß ziemlich gut, wie es dir geht. Bei mir zieht bald Welpe Nr. 2 ein, obwohl ich erst 22 Jahre alt bin und unsere Ersthündin selbst erst knapp 1 Jahr alt, weil sich sonst in Zukunft einfach keine Möglichkeit mehr bieten wird. Aus diesem Grund bin ich die letzte, die hier kategorisch den Buh-Macher spielt.
Trotzdem klingt die aktuelle Situation für mich erstmal nicht optimal. Vielleicht mal der Reihe nach die Punkte, die mir so auffallen:
1. Ab was für einem Alter wollt ihr den Hund denn 4 Stunden allein lassen? Für 4 Stunden hat es bei uns schon ein paar Monate gebraucht.
2. Du machst eine Ausbildung, das bedeutet, dass dein Berufsleben erst auf dich zukommt. Was passiert dann mit dem Hund?
3. Hund heißt, das Partys nicht mehr so drin sind wie früher. Außer deine Eltern übernehmen ständig die Betreuung, wobei ich mich dann frage, warum du einen eigenen Hund möchtest.
4. Du führst die Finanzen als Sorgenpunkt auf. Das ist schlecht. Du solltest dir - gerade bei einem Pomeranian - ganz genau darüber klar sein, ob du für etwaige Behandlungen, Futter und Pflege genug Geld übrig hast. Das bedeutet auch sehr lange Verzicht auf andere Dinge. Urlaub oder mal ein neuer Fernseher? Das geht dann einfach nicht. Gerade Fremdbetreuung wird noch ziemlich ins Geld gehen.
5. Ja, das Leben ist nicht planbar, aber es gibt wirklich Phasen, da schaut man ins Nichts und Phasen, in denen man schon Dinge konkreter sagen kann. Ich hab den Kerl geheiratet, mit dem ich mir den Hund angeschafft habe. Ich werde 3 Jahre arbeiten, während er studiert, dann fängt unsere Kinderplanung an. Ja, das ist alles nicht in Stein gemeißelt und könnte anders kommen, ist aber irgendwie schon mehr Plan als "nicht für immer allein, vielleicht Freund, Halbtagsstelle oder Mutterschaftsurlaub".
Alles in allem klingen deine Vorteile irgendwie schal und rühren - was ich ja sehr gut verstehen kann - von deiner Sehnsucht nach einem "eigenen" Hund. Dass du ihn unglaublich lieben wirst, wird hier sicher keiner bestreiten wollen, ist aber für mich auch kein schlüssiges Argument.
Ich stimme zu, es gibt schlechter Momente für einen Hund, es gibt aber auch bessere. Ich hab selbst gerade erst Rat im Forum gesucht und mich gegen ihn entschieden. Denn egal, was wir hier schreiben, die einzige, die wirklich ihre Situation beurteilen kann, bist du. Und ehrlich gesagt klingen deine Antworten so, als hättest du dich bereits lang entschieden. Du wiegelst viele Argumente ab, das ist okay, solange du dich wirklich bereit fühlst. Du wirst es schaffen, aber leicht wird es eben nicht. Und du wirst viele Entscheidungen treffen müssen, die hart werden. Bedenke einfach immer, dass du eine Fürsorgepflicht für ein Lebewesen übernimmst, das immer auf dich angewiesen sein wird. Jede Entscheidung wirst du allein mit dir und deinem Gewissen ausmachen müssen, von dem Kauf bis zum Tod. Wenn du das alles kannst und dich mit deinem Alter und der kommenden Verantwortung wirklich wohl fühlst, dann hol dir deinen Welpen