Beiträge von Momoki

    Artgerecht, was ein Wort.


    Wo werden Hunde heute noch artgerecht gehalten? Bei einigen Sparten vielleicht. Schäfer, die Hütehunde brauchen z. B.
    Oder ist es artgerecht einen Hund in einer, im Winter beheizten Wohnung zu halten und ihm dann damit er draßen bei seinen Pipirunden nicht friert, ein Mäntelchen anzuziehen? Ist es überhaupt artgerecht ein Rudeltier allein zu halten, es womöglich noch 8 - 9 Std. allein in der Wohnung zu lassen? Ist es artgerecht einen Hund auf Shopingtour oder ins Café, Restaurant mitzunehmen? Ist es artgerecht den Hund in eine Box zu stecken und mit ihm in den Urlaub zu fliegen? Usw., usf.


    Was hat Hundehaltung und Erziehung mit Natur zu tun?

    Ziehst du deinem Hund ein Mäntelchen an? Das meine ich z.B. mit Hilfsmittelchen. Meine Sheela liegt genau in diesem Moment bei 7 Grad draußen im Garten und kaut ihren Knochen... Und zwar ohne Mäntelchen. Ist das jetzt Quälerei? Finde ich nicht. Wird ihr zu kalt kommt sie ganz einfach rein.


    Ich kann zeitweise von Hause arbeiten und sonst nehm ich sie mit. Müsste sie den ganzen Tag alleine sein, hätte ich sie auch im Tierheim lassen können, da bin ich ganz deiner Meinung.


    Ich versuche meinem Hund ein möglichst artgerechtes Leben zu bieten, so wie es in unserer momentanen Umwelt möglich ist und dazu gehört für mich auch eine möglichst ursprüngliche Erziehung ... Ich betone aber nochmal: OHNE Gewalt


    Aha und weil das ein Hund macht, muß der Mensch das kopieren.

    Sorry, aber was ist natürlicher und artverwandter als das Verhalten der Mutterhündin??? Lieber kopiere ich einen gut sozialisierten Hund als irgendeinen Trainer mit 200 Hilfsmitteln und Kniffen und Tricks.


    Nochmal: ich will hier niemanden von meiner Meinung überzeugen und sage auch nicht, dass jeder, der es anders macht, es falsch macht. Klar gibt es mehrere Möglichkeiten und die sind auch notwendig, weil nicht jeder Hund gleich ist. Und ich schreibe auch nochmal ganz deutlich, dass ich GEGEN GEWALT bin! Mir wird beispielsweise ständig geraten meiner jetzigen Hündin das jagen mit dem Elektrohalsband abzugewöhnen. Das mache ich natürlich nicht!!!! Ich arbeite mit schleppleine und leckerlies.


    Ich versuche mich aber in meiner Hundeerziehung auf meinen Instinkt und mein Gefühl zu verlassen und immer ruhig und geduldig zu sein. Und das hat bisher bei allen meinen Hunden funktioniert und ich hatte zu allen eine wunderbare Bindung und keiner von ihnen musste leiden oder Schmerzen ertragen oder sonst was (Sheela ist jetzt mein vierter Hund)

    Für mich gilt: Wer heilt, hat Recht. Und da sollte jeder so wertfrei sein, dass dies für alle Methoden gilt. Wenn eine Methode (egal ob MR, CM, VS oder wer auch immer) für einen Menschen in einer Situation mit dem Hund dafür gesorgt hat, dass es Mensch und Hund besser geht, hat sie Daseinsberechtigung.

    Danke Hummel! Kurz und knapp perfekt auf den Punkt gebracht. :dafuer:

    Ich weiß garnicht, wieso sich immer angefeindet wird. Jeder kann seinen Hund ja so erziehen wie es funktioniert, solange es keine Tierquälerei ist.


    Der Schäferhund meines Exfreundes, ein Traum von Hund, braucht eine sehr klare Führung, sonst hört er kein Wort. Er ist dort in der Familie aufgewachsen und hört bis heute kein Stück auf die Mutter, obwohl sie immer mit ihm auf den Hundeplatz ging, jeden Tag mit ihm trainiert hat, Konditionierung, leckerlis, Lob, das volle Programm und sie hat sich wirklich viel mit ihm beschäftigt und ist sehr sanft und positiv mit ihm. Das Ende vom Lied ist, dass er sie nicht ernst nimmt und meint sie beschützen zu müssen beim gassi gehen und losstürmt, wenn er beispielsweise einen Hund sieht (ohne allerdings am Schluss wirklich was zu machen). Inzwischen hatte die Mutter den Lendenwirbel gebrochen, weil er sie im Training vor Aufregung und anderem Hund umgeworfen hat und wurde vom Helikopter auf dem hundeplatz abgeholt und ins Krankenhaus geflogen, wieder ein anderes mal hat sie den Finger gebrochen, weil er eine Katze sah und wieder ein anderes mal hatte sie die Schulter gebrochen und lag wieder im Krankenhaus. Inzwischen hat sie gassiverbot.


    Mit genau dem gleichen Hund bin ich nicht aufgewachsen. Ich hab ihn erst kennengelernt als er drei war und ich war auch ständig mit ihm Gassi. Er ist genau ein einziges Mal losgestürmt als ein anderer Hund kam, ich hab ihn auch auf den Rücken gelegt und ihm damit gezeigt, dass das ein absolutes no go ist! Er hat das nie wieder gemacht und wenig später konnten wir auch ohne Leine an anderen Hunden vorbei. Inzwischen ist er sieben und wir sehen uns noch manchmal um gemeinsam gassi zu gehen. Unserer Bindung hat das überhaupt nicht geschadet, er vertraut mir völlig und mein ex sagt manchmal heute noch, dass er glaubt der Hund hätte zu mir selbst heute noch eine stärkere Bindung als zu ihm, obwohl er auf ihn auch hört. Und das OBWOHL ich ihn auf den Rücken gedreht habe.


    Es geht doch nicht darum, den Hund mit voller Kraft auf den Boden zu knallen und ihm Schmerzen zuzufügen, sondern im Grenzen zu zeigen. Wenn er völlig neben sich steht vor Aufregung, dann kommt ein lieb gesäuseltes Entspannungssignal halt einfach nicht an.


    Ich habe von einem befreundeten Züchter ein Video von ridgebacks, wie ein Welpe wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend flitzt. Der Mutter wird's Zuviel und sie maßregelt ihn indem sie in schubst und er quer über den Boden zwirbelt. Die Hündin weiß nicht was veraltet ist und was nicht, aber sie hat den Instinkt das so zu tun und das ist die Natur! Hätte das ein Mensch gemacht, wär das Geschrei geoß gewesen, bei der Hündin ist das völlig normal.


    Ich bin gerade arbeiten und muss das Video erst suchen, aber sobald ich's gefunden hab, lade ich es natürlich als Beweis hoch ;)


    Ich hab jetzt eine Hündin, die sehr sensibel ist, die lege ich sicher nicht auf den Rücken und da funktionieren liebe Stimme und Leckerli besser. Da würde ich wirklich ihr Vertrauen verlieren. Wenn es aber ein starker Hund ist (und damit meine ich mental), finde ich auf den Rücken legen nicht schlimm. Nicht mit Gewalt und Schmerz, aber deutlich. Das ist (auch mental) natürlich eine starke Maßregelung, aber es ist eine eindeutige Botschaft, die der Hund versteht, weil er es als Welpe schon von der Mutter kennengelernt hat.

    Grundsätzlich würde ich jede Rasse ausschließen, die von einem schlechten, unseriösen "Hinterhofzüchter" ist, einfach um die nicht zu unterstützen. Das find ich ganz furchtbar!


    Ansonsten sind mir Größe, Farbe, Aussehen völlig egal. Vom Verhalten wären sehr selbstständige Rassen, wie beispielsweise ein Kangal nicht meine erste Wahl, aber auch da gibt es ja Ausnahmen, also ganz ausschließen kann ich da nix.

    Halte ich genauso aber das hat CM halt nicht erfunden.

    Klar hat er es nicht erfunden, aber darum geht's ja auch nicht. Sondern nur darum, dass bei ihm nicht alles schlecht ist.


    Es hat ja nicht jeder gute Trainier irgendwas erfunden, viele arbeiten auch einfach mit gleichen oder ähnlichen Methoden. Wie beispielsweise die Schleppleine. Die benutzen auch mehrere Trainer, weil es einfach Sinn macht. Das muss ja nicht immer neu erfunden werden?!


    Dass CM so einiges mal etwas zu harsch umsetzt sehe ich absolut genauso! Da wird wohl auf die Tube gedrückt, weil die Sendezeit es nicht zulässt geduldiger und weniger hart zu agieren. Ich will ja hier auch niemanden von meiner Meinung überzeugen, ich kann nur sagen, dass ich von CM auch schon positives mitgenommen habe, genauso wie von anderen auch.

    Ich mache mich jetzt sicher unbeliebt, aber manches an CM Methoden machen für mich durchaus Sinn.


    Meine Sheela würde beispielsweise niemals alleine aus der Tür gehen, auch nicht, wenn sie weit offen steht, weil ich das genauso mache wie CM und erst angeleint wird, wenn sie völlig ruhig ist. Ich fasse sie weder an, noch würge ich sie oder "tschhht" sie an. Ich warte einfach bis sie sich entspannt und inzwischen hat sie das verstanden und kommt schon ruhig zur Tür, weil sie weiß, dass wir dann starten können. Und das völlig OHNE Gewalt und dennoch nach seiner Methode! Klar sind einige Methoden von ihm krass, aber die Grundeinstellung mit der ruhigen Haltung befürworte ich voll und ganz!


    Meine Sheela ist sehr sensibel was den Tonfall und die Körpersprache angeht und da sie draussen so gerne jagt und kaum ansprechbar ist, platzt mit manchmal schier der Kragen und ich würde sie am liebsten anschreien, wenn sie wieder so drauf ist. Stattdessen bleibe ich dann aber einfach mal kurz stehen, atme ein paar mal tief durch, Sheela spürt das, kommt sofort wieder zu mir zurück und setzt sich neben mich und dann können wir gemeinsam weiterlaufen. Ohne ein einziges Kommando oder irgendeinen Ton. Sondern einfach, weil ich mich selbst entspanne und sich das auf den Hund überträgt (die Energie, von der CM immer spricht).


    Das habe ich als Botschaft aus seinen Sendungen mitgenommen, nicht das würgen oder körperlich bedrängen oder sonst irgendwas spezielles, sondern einfach die Grundbotschaft und damit fahren meine Sheela und ich wirklich gut. Wir haben feste Regeln und können aber genauso viel kuscheln und toben.


    Martin Rütter hat für alles ein Hilfsmittelchen, hier eine Wasserflasche, da eine Rassel, da einen Dummy, da eine Schleppleine, hier noch das ultimative Superleckerli... das finde ich beispielsweise ziemlich affig... wenn ich mich da an alles halten würde, wäre ich bepackt wie Indiana Jones beim Gassi gehen und hätte 20 kg Marschgepäck dabei... dennoch arbeite ich auch mit Schleppleine und Leckerlies, wenn sie wieder jagen will. Weil mir da meine "Energie" eben nicht hilft und dass dann die bessere Methode ist.


    Ich finde ein guter Mittelweg ist da eine gute Lösung. Grundsätzlich vertraue ich meinem Instinkt und dem meines Hundes. Wenn es uns beiden hilft Leckerlies zu nutzen oder eine Schleppleine, weil es ohne zu gefährlich ist wegen einer Schnellstraße etc. dann nutzen wir auch das. Wieso auch nicht?


    Den perfekten Hundetrainer gibt es nicht. Ich sehe mir nicht alle Sendungen an, bleibe beim zappen aber durchaus auch mal hängen und ziehe für mich positives raus oder eben auch nicht. Man darf das nicht zu ernst nehmen, es ist immernoch die Filmindustrie und klar wird da manches absichtlich auch mal krass dargestellt um zu polarisieren. Ich lobe da niemanden in den Himmel und verteufel aber auch keinen.


    P.S. Meine Freundin hatte mir zum Geburtstag Karten für die Deutschlandshow von CM geschenkt und ich bin mit ihr da hin. Da gab es Beispielhunde (man konnte sich dort vorher bewerben), die mitsamt HH auf die Bühne geholt wurden und es wurde quasi live trainiert. Eine Bulldogge war wahnsinnig futterfixiert und ist fast durchgedreht auf der Bühne, weil drei Fressnäpfe rumstanden. CM nahm die Leine in die Hand und der Hund hat sich gesetzt und sich auf ihn konzentriert. Ohne Ruck oder Würgen oder sonst was (ich saß recht weit vorne und hab genau drauf geachtet, weil ich auch gegen Gewalt und Aggression bin). Ich sag euch... das hatte definitiv etwas mit der Einstellung und Körperhaltung zu tun. Die Hundehalterin hatte es nicht geschafft, ihren Hund zu beruhigen, weil sie sehr verkrampft war (logisch - wär ich auf der Bühne auch gewesen)... ich will damit nur ausdrücken, dass man nicht wirklich sagen kann, wer da "besser" oder "schlechter" ist... jeder ist anders gestrickt und jeder hat einen anderen Hund, man muss seinen eigenen, gemeinsamen Weg finden. Egal ob bei einer Hundeschule, einem TV-Trainer oder auch in einem Forum.

    Ich laufe mit meiner meist einen Bogen... manchmal schleicht sie sich auch an, da laufen wir dann aber auch einen Bogen zum Schluss und dann klappt das auch. Zu 90 % wird nicht gepöbelt, wobei sie grundsätzlich die Haare stellt. Das konnte ich ihr noch nicht abgewöhnen. Aber vor einem viertel Jahr pöbelte sie noch mehr als jetzt, das hat sich schon gebessert und an der Leine bin ich zufrieden mit ihr. Früher oder später wird sie sicher eine ganz brave Maus.


    Auf dem Freilauf spielt sie recht ruppig, ausser sie bekommt ne klare Ansage, dann hält sie sich komplett fern vom anderen Hund.


    Allerdings beim wilden Rennen, wenn sie sich jagen, bellt und knurrt sie, wenn sie einen anderen Hund verfolgt. Wenn Sie ihn dann "gestellt" hat passiert garnix und sie rennen halt weiter. Wenn sie in meiner Nähe vorbeikommen, stopp ich sie ab und wenn andere Rangeleien auf dem Hundeplatz los sind, will sie gerne mitmachen, lässt sich dann aber auch von mir abrufen und bleibt da weg.


    Aber dieses bellen und knurren ist mir eigentlich schon zuviel, auch wenn sie nichts macht. In den ersten Wochen in denen ich sie hatte, hat sie das nicht gemacht und immer ganz lieb zum spielen aufgefordert. Kennt das jemand von euch und weiß Rat?