Beiträge von Momoki

    Ich habe meine Hündin auch aus dem Tierheim und habe die erste Woche überhaupt keine Kommandos trainiert, weil sie viel zu aufgeregt war. Ist ja klar, ganz neue Umgebung, fremde Menschen.


    Dein Hund muss sich erst an dich gewöhnen, dich und das neue Zuhause kennenlernen. Meine Hündin hat noch nie gezwickt, ist aber vor Freude am Anfang oft an mir und anderen, auch fremden hochgesprungen. Ich hab sie dann weggeschubst (vorsichtig, aber konsequent und bestimmt - nicht aggressiv) und wenn sie angerannt kam und ich sah, dass sie gleich springen will, hab ich mich mit dem Rücken zu ihr gedreht, um ihr zu zeigen, dass ich das nicht will. Das hatte sie ziemlich schnell verstanden, nachdem sie zu Hause zur Ruhe kommen konnte.


    Lass dein Hund erstmal ankommen und leg dann in der Hundeschule mit kleinen Schritten los.

    Ich finde auch, dass dein Hund richtig reagiert hat.


    Ich hatte vor einem viertel Jahr eine ähnliche Situation. Ich war mit meiner Schäferhund-Stafford-Hündin (jetzt ca. ein Jahr alt) in der Dämmerung im Park spazieren als quer über die Wiese ein alkoholisiertes Obdachloser daherkommt und uns irgendwas zuruft.
    Meine Hündin hat kurz gebellt und dann Schutz bei mir gesucht. Sie war auch gerade in der "ich kenn noch garnichts"-Phase und war ängstlich. Ich hab ihr kurz ruhig zugeredet und bin einfach weitergelaufen. Nach zehn Minuten kommt uns dieser Typ entgegen und stellt sich uns in den Weg und brabbelte wieder unverständliches Zeug und wollte meine Hündin streicheln. Jetzt kann ich meine fast 30 kg Maus nicht eben mal auf den Arm nehmen. Sie hat wieder gebellt und ging in die Leine, was sie sonst noch nie getan hat. Ich hab dem Typen gesagt, er soll bitte einfach still sein und die Finger weg lassen, hab mich umgedreht, meine Maus einfach mitgezogen und als wir einigen abstand hatten hat sie sich von alleine auch sofort wieder beruhigt und es gab ein dickes Lob.


    Wenn sie sonst Angst vor Männern hatte, was ein paar mal vorkam, hab ich den Männern erklärt was sie machen sollen und sie aneinander gewöhnt. Alles gut. Männer sind heute auch überhaupt kein Thema mehr.


    Aber in der Situation im Park wollte ich das nicht unterbinden. Das war ja keine gewöhnliche Begegnung. Wenn wirklich mal ein Spinner unterwegs ist darf und soll der Hund das anzeigen.

    Hi zusammen,


    ich bin zum allerersten Mal mit meinem Hundelatein am Ende. Vor vier Monaten holten wir unsere Sheela aus dem Tierheim, eine ca. 1 Jahr alte Schäferhund-Stafford-Hündin.


    In geschlossenen Räumen ist alles wunderbar, egal ob zu Hause, im Büro oder sonst wo, solange ein Dach über'm Kopf ist, ist sie vorbildlich und lässt sich perfekt führen. Auch in einem Einkaufszentrum oder ähnlichem ist sie super gehorsam.


    Sobald wir allerdings rausgehen, ist sie kaum noch ansprechbar. Ihr Jagdtrieb ist wahnsinnig stark. Wir lassen sie natürlich grundsätzlich nicht von der Leine, weil sie JEDES Mal losrasen würde. Auch ohne Wild oder Hasen oder irgendwas. Wir wohnen direkt am Feld und sie jagt auf Sicht. Abgesehen von Hasen rennt sie aber auch bei jeder sonstigen Bewegung sofort los. Das kann auch nur ein bisschen sich bewegendes Laub sein. Sie ist sonst gut leinenführig, aber völlig unkonzentriert. Zu Hause ist sie sehr aufmerksam, trainieren und spielen klappt super. Im Garten geht das auch noch.
    Aber draußen reagiert sie nicht mehr auf uns. Weder Bällchen noch Stöckchen noch sonst irgendwas ist für sie interessant. Leckereien sind nur manchmal interessant.


    Grundsätzl suche ich immer unbequeme Situationen um zu trainieren, aber sie ist im normalen Gassi-Zustand schon so unkonzentriert, dass ich Trainingssituationen mit ihr garnicht richtig nutzen kann. Ich hab sie immer dabei, sie muss nicht alleine zu Hause bleiben und ich versuche ihr so viel wie möglich zu zeigen, damit sie eine souveräne Hundedame werden kann. Und es ist nicht so, als könnte sie ihre Energie nicht loswerden... Wir gehen inliner fahren, Fahrrad fahren, joggen... Alles was sich gerade anbietet, nutzen wir. Agility wär sicher auch was für sie, aber davon sind wir noch weit entfernt, weil sie draußen kein bisschen ansprechbar ist.


    Gestern waren wir insgesamt schon 1,5 Stunden mit dem Rad unterwegs und trotzdem hätte sie mich beinahe vom Rad geholt, weil sie eine Maus gesehen hat.


    Ich hatte bisher immer reinrassige deutsche Schäferhunde und habe auch Freunden mit deren Hunden schon geholfen, egal ob das Futterneid, Aggressionen auf andere Hunde oder Probleme mit Kindern waren, ich hab immer alles in den Griff bekommen und meine eigenen Hunde waren super erzogen. Aber mit Sheela komm ich einfach nicht weiter. Sie war ca. 8 Monate jung als wir sie geholt haben, natürlich ein spannendes Alter, sie hat inzwischen ihre erste Läufigkeit hinter sich und mit anderen Hunden arbeiten wir an ihrer ab und an mal auftretenden pubertären Pöbelei. Alles kein Problem, aber das Jagen macht mich wahnsinnig, weil ich in vier Monaten nicht die kleinste Besserung erreicht habe. Bin ich zu ungeduldig?


    Kann mir jemand einen Tipp geben? Normalerweise kann ich mir immer selbst helfen, aber ich komme echt nicht weiter :lepra: