Lucy und ich waren Gassi. Deshalb antworte ich erst jetzt. Hat sich ja ordentlich was angesammelt. Vielen lieben Dank dafür!
@anfängerinAlina : Lucy hat bereits leider Erfahrungen mit dem Maulkorb. Sie hat ja immer so gerne alles von der Straße gefreßen, was sie so gefunden hat. Bei der späten Gassirunde im Dunkeln trägt sie den immer. Tagsüber lasse ich sie seit der Geschichte mit der Maus nur noch nah neben mir entlang laufen und nicht mehr vor mir. Sodass ich Fressbares etwas schneller als sie sehen kann. Ich halte links den langen Teil der Leine und mit rechts sichere ich sie auch nochmal. Sodass sie nur schnüffeln kann, wenn ich es erlaube. Ja mittlerweile ist mir sehr bewusst geworden, dass sie nach und nach ihre Macken offenbart. Muss gestehen, dass ich nach den Beissattacken angefangen habe darüber nachzudenken, ob sie vielleicht doch schon mal "ordentlich" Mist gebaut hat und Menschen regelmäßig gebissen hat und deswegen in der TS gelandet ist. Sie ist natürlich goldig, sieht unschuldig aus. Ist Zuhause sonst eine so unglaublich liebe Maus. Mir war die ersten Wochen wirklich schleierhaft warum sie in die TS gesteckt wurde, wenn sie nicht herrenlos auf der Straße aufgegabelt wurde. Was musste jemand für einen Grund haben um ein so tolles Lebewesen wegzubringen.
@lajosz : Richtig, nach dem Beissen habe ich NEIN gesagt. Stunden danach wurde mir klar, dass es das alles nicht korrekt war. Aber irgendwie musste ich mich unmittelbar nach dem Beissen verhalten. Vorbereitet hatte ich mich auf solche Situationen leider nicht. Weil ich ihr das niemals zugetraut hätte. Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt. Inwieweit meinst du das, dass sie lange gehemmt wurde? Lange gehemmt bei uns? Oder lange gehemmt in ihrer Vergangenheit? Sorry, stehe auf dem Schlauch (mal wieder). Ich habe auch schon an Stress gedacht. Garten = Fremder Ort, Oma und Papa = fremde Menschen. Dachte fälschlicherweise aber, dass wir die Stresssituation mit dem "zusammen alles abschnüffeln und sich alles zusammen anschauen", "sich jedem in Ruhe nähern" in den Griff bekommen würden.
Wir haben bisher "nur" ihre Haut intensiv untersuchen lassen, weil sie eben starken Juckreiz hat. Allergietests sind auch durchgeführt worden, Hausstaub und Futtermilbe und ein bestimmtes Gewächs positiv. Ein großes Blutbild habe ich letzte Woche veranlasst, mache mich gleich auf den Weg zum TA um die Ergebnisse zu besprechen.
MMn hat sie wirklich einige Grenzen bekommen. Sie darf nicht ins Bett, auf die Couch, in die Küche. Wenn ich ihr sage, dass sie auf dem Platz bleiben soll, dann muss sie es auch befolgen. Futter darf sie erst nehmen, wenn ich es erlaube. Sie darf das Haus erst verlassen, wenn ich es sage. Und nach dem Gassigehen, darf sie erst rein wenn ich es sage. Aufgrund ihrer Hausstauballergie darf sie auch nicht mehr nachts im Schlafzimmer schlafen. Seit ca. 2 Wochen. Vorher stand ihr Korb auch bei uns im Schlafzimmer. Das hat sie erstaunlicherweise problemlos aufgenommen, hatte da eigentlich mit einem Riesen Theater gerechnet. Sie darf also erst nach uns ins Haus/aus dem Haus. Darf erst nach uns essen. Kriegt nie ihr Futter während wir essen und auch nichts von unserem Essen ab. Während den Gassirunden muss sie immer warten, bevor wir Straßen überqueren. Muss sich an bestimmten Plätzen also hinsetzen und auf mein grünes Licht warten bevor wir weiter gehen. So auf Anhieb wüsste ich jetzt nicht, an welchen Stellen ihr noch weitere Grenzen gesetzt werden müssten. Schubst mich diesbezüglich mal bitte in die richtige Richtung. Wie gesagt, Streicheleinheiten gibt es nur von uns aus, wwenn sie ankommt und mit dem Kopf stupst gibt es da nichts.
@Minnie26 : Ah ok, also ich hätte am Samstag eigentlich vor gehen müssen. Also sie am Eingang des Gartens anbinden und den Garten erst alleine "abchecken" müssen? Und sie dann abholen und mit ihr gemeinsam reingehen? Den Tipp find ich super! Schade, dass man nicht die Zeit zurückdrehen kann. Funktioniert das evtl auch noch beim nächsten Besuch (irgendwann in weiter Ferne)? Oder ist dieser Garten jetzt nicht mehr dafür geeignet?
@Cattledogfan : Wir haben zu Beginn immer versucht, sie nah bei uns zu halten wenn Menschen/Hunde entgegenkamen. Weil wir nicht einschätzen konnten, wie sie sich verhalten würde. Dann bekam ich hier den Tipp, dass sie dann eben Angst kriegen würde, weil sie denkt dass der Mensch/ der Hund Gefahren darstellen. Und dann würde sie anfangen zu "schützen". Das war der eigentliche Grund, warum wir sie immer mehr an andere Menschen und Hunde rangelassen haben. Wir wollten ihr eigentlich zeigen, dass es normal ist unterwegs auf andere Leute zu treffen.
Beim Gassigehen im Hellen sehe ich keinen Grund ihr den zum Menschenschutz aufzusetzen. Ich habe den immer mit dabei und am Hosenbund hängen. Sie ist aufgrund der Fresserei aber mittlerweile nur noch nah an meinem Körper und falls sie versucht, irgendwas vom Boden zu fressen setze ich ihr den direkt auf. Leinenfrei gibt es für sie nicht. Auf den Gassiwegen sehe ich früh genug wenn sich andere Menschen nähern und werde dementsprechend früh genug die Seite wechseln oder Ähnliches. Das Problem was ich mit dem Maulkorb habe, sie kann mit dem natürlich nicht hecheln. Gerade bei dem Wetter ist sie beim Gassigehen immer mit offenem Maul unterwegs. Bei kühlen Temperaturen wäre das in meinen Augen kein Problem. An Orten an denen zu viele Menschen sind wird sie den jetzt immer tragen müssen. Also in Bahnen und an Bahnhöfen z.B. Ich finde, dass deine Beschreibung es sehr gut getroffen hat. Sie hat nach dem Beissen wirklich extrem aufgepasst.
@anfängerinAlina : Mir ist doch was eingefallen! Die erste Woche waren Lucy und ich fast rund um die Uhr zusammen. Sie war ja neu bei uns, ich hatte extra eine Woche Urlaub vom Nebenjob und es waren Semesterferien. Ich habe versucht, ihr soviel Unsicherheit wie möglich zu nehmen. Zum Beispiel hatte sie tierische Angst vor unserem Hausflur. Sie wollte einfach nicht raus um sich zu lösen. Es hat Tage gedauert, bis sie nicht mehr panisch an der Haustür saß, weil sie wusste dass es raus geht. In dieser Zeit war Dennis jeden Tag 8 Stunden arbeiten. Ich glaube, in dieser ersten Woche habe ich es verbockt. Sie war Mal zwischendruch kurz alleine, als ich einkaufen war. Aber ansonsten habe ich viel mit ihr gemacht.
@lajosz : Weggesperrt haben wir sie noch nie. Auch wenn sie anfangs immer hinterherkam,als ich sie eigtl auf ihren Platz geschickt habe. Ich bin mit ihr zurück zum Platz und habe ihr nochmal den Befehl gegeben. So lange bis es gesessen hat. Auch nachts ist die Tür vom Schlafzimmer auf. Sie könnte sich theoretisch zu uns vor das Bett legen. Habe mir am Anfang sogar meinen Handywecker gestellt, nur um zu schauen ob sie nach einer Stunde, nach 3 Stunden immer noch außerhalb des Schlafzimmers liegt. Wenn Dennis und ich das Haus verlassen, ist die Küche, das Bad, das Schlafzimmer zu. Sie hat dann das Wohnzimmer und den kleinen Flur. Das ist vom Platz her genug. Aber wenn wir da sind, sind die meisten Räume auf und sie könnte uns theoretisch überall folgen. Mir ist es aber lieber, das gewünschte Verhalten mit Befehlen zu erreichen, als mit geschlossenen Türen, vor denen sie dann wartend liegt.