Hallo,
ich beginne ungern ein neues Thema, wo die Kastration schon so oft besprochen wurde, aber leider konnte ich da nichts finden, was mir weiterhilft.
Ich bitte euch um eure Meinungen bzw. Erfahrungen.
Vor knapp 4 Wochen ließ ich meinen Rüden (4 Jahre, vermutlich Jagdhundmischung, lebt mit einem unkastrierten Rüden, 2,5 Jahre alt, zusammen) kastrieren, um ihm (und natürlich auch mir) den Streß zu nehmen. Dass eine Kastration keine Garantie dafür ist, dass der Hund ruhiger und gelassener wird, ist mir bekannt.
Aber mein Mandos scheint seitdem total zu spinnen.
1. wir waren nun seit der Kastration zweimal auf dem Hundeplatz (keine Erziehung, sondern nur zum Toben, weil mein Hund offenbar ein kleines Problem mit dem Sozialverhalten hat).
Nun hat er sich dort beide Male einen Hund (ich denke, dass es beide Male Rüden waren) rausgesucht und mehr oder weniger angegriffen.
Das erste Mal war es eine Art Foxterrier-Jack-Russel-Mischung, also etwas kleiner als mein Hund, den er über den Platz jagte und immer in die Hinterläufe zwicken wollte.
Die Hundetrainerin hat ihn daraufhin unterworfen, dann war´s gut. Er gab Ruhe.
Gestern pickte er sich einen (ziemlich unsicher wirkenden) Rüden, den er aber kennt, da dieser schon mal anwesend war. Beim ersten Zusammentreffen mit diesem Rüden gab es keine Probleme (da war Mandos aber auch noch nicht kastriert). Damals war aber auch noch ein weiteres Rudelmitglied des anderen Rüden anwesend. Vielleicht war dieser gestern so unsicher, weil er keinen Kumpel dabeihatte oder er hat inzwischen vielleicht irgendeine schlechte Erfahrung gemacht.
Wir waren jedenfalls ziemlich verwundert, dass dieser Rüde so unsicher und wirklich ängstlich war.
Mein Hund machte sich über diesen Rüden her, als er unter Bank lag und nach kürzester Zeit waren alle anderen Hunde auch anwesend.
Leider war die Trainerin zu diesem Zeitpunkt nicht da, um einzugreifen.
Sie sagt, wir Hundehalter sollten uns gar nicht einmischen, das würde nur sie machen.
Ich erzählte ihr dann später, was passiert war und sie sagte, mein Hund wäre ja noch nicht lange kastriert und würde momentan immer noch denken, dass alle anwesenden Hündinnen "seine" sind.
2. Gegenüber unserem Zweithund ist er auch unfreundlicher geworden. Es sind zwar keine ernstzunehmenden Aggressionen im Spiel, aber ich fürchte langsam, dass mein Hund total aus dem Ruder läuft.
Wir haben da zwar noch ein paar andere Probleme, aber die machen mir nicht so große Sorgen (bellen, ziehen an der Leine usw.).
Mein Hund ist von Natur aus ein nervöser, hektischer Typ. Leider ist unser Zweithund ein echter Feigling, der bei jedem Pups bellt und dummerweise hat sich mein Hund das richtig abgeguckt. Wenn da einer durchs Treppenhaus geht oder der Paketmensch bei einem Nachbarn klingelt, machen die hier den Kläffterror.
Er nimmt sich leider für sehr wichtig und reitet gern anderen Hunden auf. Auf Hündinnen hat er sehr extrem angesprochen (egal, ob läufig oder nicht), deshalb die Kastration. Und bei Rüden ist er halt der Meinung, er sei ranghöher und müsse ihnen das durch das Aufreiten zeigen. Das hat er schon als Welpe, vor der Geschlechtsreife, gemacht.
Dass ich am Grundgehorsam wieder mehr arbeiten muss, ist mir auch klar, aber kann mir jemand sagen, ob sich dieses aggressive Verhalten ggü. anderen Hunden auf dem Hundeplatz wieder legt oder sollte ich meinen Hund gleich in eine Raufergruppe schicken?
Grundsätzlich ist mein Hund zu 99,9 % mit allen Hunden klargekommen. Er führt sich zwar an der Leine auf wie eine Wildsau, wenn er einen Artgenossen sieht, aber er hat noch nie eine Rauferei oder ähnliches angefangen. Sobald er Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen kann, gibt er Ruhe.