Ennio ist zuhause entspannt, kann sich hinlegen und poofen, ist aber auch sofort da falls was spannendes passieren könnte. Unterwegs kann er entspannt schnüffeln und sein Ding machen, oder was spannendes mit uns machen.
Aber: nie, nie, nie könnte er sich unterwegs in unbekannter Gegend (Bank, Straßencafe) mal hinlegen und ruhen. Da steht er und hechelt und kann sich eventuell mal hinsetzen. Außer, wir gehen öfter genau dorthin.
Außerdem: wenn wir ihn auf Besuch mitnehmen, braucht er mehrere bis viele Male ehe er sich dort irgendwann auch mal hinlegen und wirklich schlafen kann. Außer wir sind länger irgendwo, aber dann ist es ja auch nochmal anders. Da schläft er dann spätestens, wenn alle zu Bett gehen.
Fremde: werden im Allgemeinen verbellt, vor allem Männer, vor allem im Dunkeln, und zwar schon von klein auf. Außer ich kündige an und sage dem Hund, daß alles ok ist. Oder wir treffen die regelmäßig (was ich im Dunkeln aber nicht so schnell mitkriege). Falls ich das Ankündigen vergesse, weil ich beispielsweise gerade einen Vogel bewundere, dann kann auch gebellt werden. Bei Frauen bellt er seltener, bei Kindern fast nie. Besuch kann er lieben, oder er kann ihn gruselig finden.
Seinen ersten Mann hat Ennio übrigens schon mit vier Monaten gestellt. Vorher hatte ich keine Ahnung, wie ein Hund "stellt". Tja, der Mann stand, mit beiden Armen runterhängend, stocksteif, und guckte auf den kleinen Hund runter, der da bellend vor ihm stand. Da wußte ich woher der Ausdruck "stellen" kommt.
Katzen, Vögel, Eichhörnchen, Rehe: können ohne großen Streß beobachtet werden. Füchse mal so mal so. Dachse werden gejagt und gestellt, wenn sich die Gelegenheit bietet (das letzte Mal vor zwei Jahren, glaube ich).
Kurz zusammengefaßt: Alles Fremde ist doof, außer man kennt es, und Jagen macht unter Umständen richtig Spaß.