Wir mußten Cara am 19. Oktober gehen lassen – sie war erst 6 ½ Jahre alt.
Im Sommer fing sie an, immer schlechter zu fressen, was zunächst nichts ungewöhnliches war. Das kannten wir von früheren Sommern auch so. Als es eindeutig war, daß irgendwas nicht richtig war, fand die Tierärztin bei der normalen Untersuchung nichts außergewöhnliches, nur die Blutprobe zeigte einen stark erhöhten Entzündungswert – so hoch in seltenen Fällen bei Lungenentzündung oder Gebärmutterentzündung zu sehen, allerdings zeigte sie keine Symptome dafür. Eine Antibiotikakur brachte nichts, sie fraß immer noch nur spärlich. In der Klinik wurde auch zunächst nichts festgestellt, aber sie haben sie gleich dabehalten – für Infusionen und um sie auf den Kopf zu stellen.
Bei den Untersuchungen wurde ein Tumor in der Milz gefunden, und am 19. Oktober sollte die Milz entfernt werden. Unter der Operation rief mich der Chirurg an – sie war voll mit Metastasen, und er vermutete den Ursprung des Tumors nicht in der Milz, sondern in der Bauchspeicheldrüse. Er rief an, weil er sie am liebsten gleich noch in der Narkose erlösen wollte.
Der Rest ist irgendwie wie auf Autopilot gelaufen. Wir brauchten nicht lange überlegen, schließlich hätte sie eine riesige Operationswunde gehabt, die sich vielleicht nur schwer, wenn überhaupt, verschlossen hätte. Sie hätte sinnlose Schmerzen gehabt, nur damit wir uns noch von ihr verabschieden können. Die Entscheidung, sie so gehen zu lassen, war die einzige, die wir mit gutem Gewissen treffen konnten.
Und jetzt ist sie nicht mehr da. Ich schaue mir Fotos des letzten Jahres an und stelle fest, daß sie im Laufe des letzten Jahres sehr grau geworden ist. Manchmal hatte sie einen fernen Ausdruck, sie hechelte möglicherweise auch vermehrt. Mehr Anzeichen gab es eigentlich nicht. Auch beim Abtasten kein Anzeichen dafür, daß ihr irgendetwas weh tat.
Sie fehlt. Und man macht sich Gedanken – hätte man etwas ändern können?
Und nach der Grübelei dann die Erkenntnis – nein, wahrscheinlich hatte Cara es so am besten. Bis zum letzten Tag war ich davon überzeugt, sie auf jedenfall wieder nach Hause zu bekommen. Klar, machte ich mir Sorgen. Aber die Tage wurden wie normal strukturiert, mit den täglichen Runden, auf die Cara sich auch bis zuletzt freute. Wenn sie auf dem Rücken lag, mit allen vieren von sich gestreckt, ging einem noch am letzten Wochenende durch den Kopf: „Vielleicht wird sie nur etwas mäkelig mit dem Alter?“ In der Hoffnung darauf, daß unser Hund nur etwas mäkelig geworden war, fuhren wir am Montag in die Klinik. Für Cara war es so (hoffe ich) am besten.
Mach’s gut, kleine Maus!
Takk for alt!