Beiträge von MichaelHS

    Bei uns lebt auch seit vier Monaten ein Rumäne. Kennengelernt haben wir uns allerdings im hiesigen Tierheim, wo er zu diesem Zeitpunkt seit einigen Wochen lebte. Unser Tierheim arbeitet mit einer (guten und seriösen, soweit ich das beurteilen kann) Tierschutzorga aus Rumänien zusammen und nimmt des Öfteren Hunde von dort auf.


    Tja, was soll ich sagen?
    Hugsi hat vor allem die Baustellen Angstaggression und extremen Wachtrieb. Ersteres wusste ich von unseren Probespaziergängen in der Kennenlernphase, letzteres hat sich erst einige Zeit nach dem Einzug in sein neues Zuhause gezeigt. Es ist schon recht anstrengend und eine ziemliche Herausforderung für uns, jedenfalls verglichen mit dem Vorgänger (der kam als top sozialisierter Hund aus gutem Zuhause zu uns; musste dort ausziehen, weil es mit einem anderen dort lebenden Rüden einfach nicht mehr klappte) und dem Hund aus meinen Jugendtagen, der als Welpe zu uns kam.


    Wir haben einen Hundetrainer, der uns schon super geholfen hat. Die Spaziergänge mit Hugsi sind deutlich entspannter geworden, angeknurrt wird kaum noch jemand, und Freilauf ist auch möglich, da er inzwischen gut abrufbar ist. Was den Wachtrieb angeht, so ist es immer noch nicht leicht, Besuch zu bekommen, aber es wird schon spürbar besser. Durch das konsequente Training beim Spaziergang festigt sich das Vertrauen von Hugsi in mich als Herrchen, und das wirkt sich auch merkbar auf das Verhalten daheim aus. Es ist noch ein gutes Stück Weg zurück zu legen, aber Hugsi ist schließlich auch erst vier Monate hier. Das ist für einen Hund, der drei Jahre seines Lebens in Rumänien verbracht hat, ein extrem kurzer Zeitraum. Die Tierschutzhunde, die ich aus dem Bekanntenkreis kenne, brauchten oft ein Jahr oder länger, um so weit zu kommen, wie Hugsi jetzt schon ist.


    Was uns deutlich mehr Sorge macht, ist, dass Hugsi ganz offensichtlich eine Allergie gegen Hausstaubmilben hat. Derzeit braucht er Apoquel, um einigermaßen ohne Juckreiz und Dauergekratze klar zu kommen.


    Aber dazu findet sich mehr in unserem eigenen Thread. Hier gehört es im Grunde nicht her, da Allergien ja nun nichts mit der Herkunft des Hundes zu tun haben.


    Alles Gute für euch und euren Tierschutzhund! :-)

    Dankeschön! Liest sich gut.
    Ich bin derweil auch noch auf ein Mittel namens Softsan gestoßen. Die Wirkung dort entfaltet sich wohl, indem es die Nahrung (Hautschuppen usw) für Milben ungenießbar macht, so dass sie sich nicht mehr vermehren können und so die Population mit der Zeit abnimmt. Es gibt also wohl ganz unterschiedliche Wege, dem Problem entgegen zu wirken. Fragt sich, was das Mittel der Wahl ist. Vermutlich muss man einfach ausprobieren.


    Hugsi nimmt derweil seit drei Tagen Apoquel. Jucken und Kratzen ist weniger, aber ich würde geschätzt von 50 Prozent Minderung sprechen. Also für meinen (und vor allem Hugsis) Geschmack eindeutig noch zu viel Plagerei. Wir werden das Apoquel aber definitiv erstmal weiter geben und hoffen, dass es sich noch etwas verbessert. Und währenddessen weiter den Milben zu Leibe rücken.


    Wirklich 100 Prozent beschwerdefrei war Hugsi bislang nur in den Tagen der Kuren mit Cortison (Prednisolon), aber das will man ja nun wirklich nicht langfristig geben!

    Also, ich habe schon das Gefühl, dass das Kratzen in den frühen Morgenstunden am stärksten ist und dass entsprechend das Schlafzimmer daran schuld ist. Alle Staubfänger (Wäschekorb usw) sind schon hinaus befördert worden, aber wenn das nicht genügt, muss Allergikerbettwäsche fürs Menschenbett her. Die ist zwar teuer, aber wir haben in den vier Monaten, die Hugsi jetzt bei uns lebt, für Tierärzte usw ohnehin schon hunderte Euro ausgegeben. Wenn Hugsi mit den zu treffenden Maßnahmen beschwerdefrei bei uns leben kann, ist es das absolut wert.


    Ich denke zusätzlich noch an die Behandlung des Bettes mit Milbenspray aus Neembaumöl. Darüber liest man in Foren für menschliche Hausstaubmilbenallergiker ziemlich positives. Ausserdem soll es gesundheitlich für Mensch und Tier unbedenklich sein. Hat hier auch jemand Erfahrungen?

    Folgende Frage stellt sich mir auch:
    müssen vierbeinige Hausstaubmilbenallergiker wirklich rigoros aus dem Schlafzimmer verbannt werden, oder dürfen sie bleiben, wenn man fürs Menschenbett Encasings kauft und sämtliche Staubfänger aus dem Raum entfernt? Hat da jemand Erfahrungen?


    Hugsi schläft so gern in der Nähe seiner Menschen, da würde es mir extrem schwerfallen, ihn auszuquartieren.

    Er bekommt das Anallergenic von RC. Meine Tierärztin ist derweil kein Partner von RC und verkauft es auch nicht selbst. Sie meinte nur, man solle es mal versuchen, da alle Bestandteile hydrolisiert und somit hypoallergen sind. Desweiteren seien keine Futtermilben ab Werk enthalten, daheim kommt es natürlich auf die richtige Lagerung an.


    Hugsi hat diese Nacht super durchgeschlafen und war heute morgen topfit. Apoquel hilft also offensichtlich erstmal gut, und wir hoffen sehr, dass das so bleibt. Gelegentlich Pfoten schlecken (aber nicht mehr knabbern, daher kann das auch normales putzen sein), Kratzen fast null. Wunderbar zu sehen, dass es ihm gerade so gut geht.


    Danke für die Tipps! :-)

    Okay, danke auf jeden Fall für deine Hilfe hier und für euren Hund alles Gute. Bzgl der Dosierung werde ich definitiv nochmal Rücksprache mit der TÄ halten. Ich bin zwar Laie, aber eine Reduktion nach 5 Tagen erscheint mir auch arg früh.


    Wahrscheinlich ist der Dosierungsvorschlag der TÄ der Tatsache geschuldet, dass sie kein "Fan" von manchen Medikamenten ist und ihre Patienten möglichst ohne oder zumindest mit kleinstmöglicher Dosierung versorgen will.


    ... aber Hugsi geht es gerade richtig gut, und ich möchte ihm eine schöne lange Verschnaufpause gönnen, bevor wir eine Reduktion der Dosis probieren.

    Reduzieren mit 1/4? Also 1---- 3/4-----1/2? Unsere TÄ sagte, wir sollen nach fünf Tagen bereits halbieren. Muss wohl nochmal mit ihr reden.


    Abgabe: nur ein Gedankenspiel für den Worst Case. Falls Apoquel ihm nicht dauerhaft hilft und es extrem schlimm wird, trotz Allergenreduktion im Haushalt und alledem. Ich neige leider dazu, immer an den schlimmsten Fall zu denken (etwa: Streit mit dem Chef=Ohje, Job in Gefahr!). Beknackt, ich weiß.


    Zentral ist hier ein Schuldgefühl: man nimmt einen fitten Hund auf und "macht ihn krank". Dass das so nicht stimmt und er natürlich bereits vorher Allergiker war, weiß ich. Es ist nur so: vor seinem Einzug war er nunmal symptomfrei. Und auch recht happy im Tierheim: wenn wir in der Kennenlernphase von den Spaziergängen zurück kamen, begrüßte er fröhlich die Tierpflegerin und lief gutgelaunt in seinen Zwinger. Aber, ja, man muss bedenken: da wusste er noch gar nicht, wie das Leben in einer echten Familie ist. Nach Rumänien war das Tierheim ja sowas wie ein Luxushotel. Jetzt kennt er aber natürlich die "echten 5 Sterne" hier bei uns. ;-)


    Du hast aber recht: würde ich ihn abgeben, wäre das Schuldgefühl noch schlimmer. Und der Gedanke: vielleicht kommt er dann in eine Familie, in der nicht so viel für ihn getan wird wie hier.


    Okay, das ist keine Lösung. Hast recht.


    P.S.: mal ein Gedankenspiel für den allerschlimmsten Fall. Wie ist eure Meinung dazu?


    Sollten Apoquel und Allergenreduktion im Haushalt Hugsi nicht helfen, er sich extrem quälen und kratzen, eventuell mit Selbstverletzungen, und man ihm die quälende Prozedur einer Desensibilisierung nicht zumuten wollen, bliebe nur Cortison. In einer Dosierung von maximal 10mg pro Tag finden wir (und die TÄ) das so gerade noch vertretbar, alles darüber hinaus wäre aber m.E. Körperverletzung, da es sich um ein Tier handelt, das unter anderen Lebensbedingungen (also: draußen) kein Cortison bräuchte. Im Zwinger halten kann und will ich ihn aber nicht, da Zwingerhaltung m.E. ausschließlich dann vertretbar ist, wenn man zwei oder mehr Hunde hat. Weitere Hunde aufnehmen kann ich aber aus diversen Gründen nicht.


    Eine denkbare letzte Möglichkeit wäre demnach: zurück ins Tierheim, wo der Hund an der frischen Luft symptomfrei leben kann, ohne Medikamente schlucken zu müssen und potentiell ein Zuhause finden kann, in dem er draußen mit Hundekumpeln leben kann. Natürlich würde ich für ihn eine Patenschaft übernehmen und sein Futter im Tierheim bezahlen.


    Das wäre für uns ein Alptraum, aber es stellt sich die Frage, ob es im Interesse des Hundes ist, lebenslang Cortison nehmen zu müssen, das potentiell lebensverkürzende Spätfolgen hat. Hugsi fühlt sich hier wohl, und vielleicht wäre es in seinem Sinne, lieber einige glückliche Jahre als viele nicht ganz so schöne Jahre zu haben. Aber wie beurteilt man das aus Sicht des Tierschutzes?


    Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn hier ein eigentlich fitter Hund einzieht und wegen der Haltungsbedingungen eine Allergie ausbricht, deren Therapie mit Cortison ihn mehrere Jahre seines Lebens kostet.

    So, Hugsi hatte gestern am Abend nochmal eine Kratzattacke, als wir vor dem Schlafengehen nochmal zum Lösen in den Garten gegangen sind. Die Nacht hat er dann komplett durchgeschlafen. Was für eine Freude, dass der Schatz endlich nochmal richtig entspannen konnte!


    Heute war er tagsüber wie immer bei meiner Mutter. Die ist in Rente und "sittet" ihn, wenn ich arbeiten bin. Sie sagt, er habe ab und zu an den Pfoten geschleckt (das war das erste Symptom nach seinem Einzug, das uns aufgefallen ist, also wohl der sensibelste Bereich bei Ihm), aber gekratzt habe er nicht. Gut!


    Heute früh war er bei der Morgenrunde meiner Meinung nach etwas müder als sonst. Will ich aber nicht überbewerten, weil unsere Morgenrunde sehr früh, gegen 06:45 beginnt und Hugsi ohnehin Langschläfer ist. Heute abend waren wir wie immer um die 90 Minuten unterwegs, und er war fit wie immer.


    Jetzt sitzen wir auf der Terrasse, und bis auf einmal kurz kratzen ist bislang alles ruhig.


    Hugsi ist ja in der Gewichtsklasse, die anfangs 2x1 und später 1x1 Tablette vorsieht. Wäre es bei der späteren Reduzierung nicht sinnvoller, 2x0,5 zu geben, damit sich die Wirkung konstanter hält? Ich frage aber auch nochmal die Tierärztin, sobald es an der Zeit ist.


    Ich hoffe wirklich, dass Apoquel ihm gut und lange hilft und wir nicht wieder mit Cortison anfangen müssen...

    @StreuselnasenJamie


    Seid ihr schon bei der Dosis 1/4 pro Tag? Berichte doch mal, wie euer Hund damit klar kommt. Und was wiegt sie denn? Hugsi hat 37kg.


    Ob es hier überhaupt zusätzlich das Futter ist, wissen wir gar nicht. Wir planen entsprechend, die Eliminationsdiät mal weiter zu führen und ggbf nach vier Wochen das Apoquel versuchsweise abzusetzen, um zu schauen, in welcher Intensität der Juckreiz zurück kommt. Kommt er schwächer, wissen wir, dass zusätzlich zu den Hausstaubmilben auch eine Komponente des bisherigen Futters verantwortlich ist. Kommt er hingegen gleich stark zurück, weiß man, dass es "nur" die Hausstaubmilben sind. Hugsi müsste dann auf Apoquel bleiben, wobei wir hoffen, langfristig mit einer möglichst niedrigen Dosis klar zu kommen.


    Welches Mittel gegen Milben verwendet ihr?


    Und Staubsauger: du meinst die mit dem entsprechenden Filter, oder? Sicher eine Anschaffung wert. Zum Glück haben wir hier Fliesen statt Teppichboden und können zusätzlich zum Saugen auch feucht wischen.


    Jetzt mal schauen, was das Apoquel so bringt. Hugsi hat um 18 Uhr eine Tablette bekommen. Wir sind seit einer Stunde vom Spaziergang zurück, er ruht sich gerade aus und kratzt überhaupt (!) nicht. Wenn die Nacht auch so ruhig wird, was wäre das für ein Traum...


    Danke für dein Feedback! :-)