Hallo zusammen,
vor drei Monaten ist unser dreieinhalbjähriger SH-Mix "Hugsi" aus dem Tierheim zu uns gekommen. Dem ging eine vierwöchige Kennenlernphase mit vielen Spaziergängen und zwei Besuchstagen (der Hund kommt von 10-16 Uhr zu Besuch, um zu testen, wie er sich im potentiellen neuen Zuhause verhält) voraus. Nachdem das alles gut klappte, ist er dann eingezogen. Soweit macht er sich auch prima, fühlt sich augenscheinlich wohl, hat eine gute Beziehung zu den Familienmitgliedern aufgebaut, und die paar vorhandenen Baustellen (Angstaggression ggü. Fahrrädern, Joggern und manchen Männern) bearbeiten wir mit einem kompetenten Hundetrainer, dessen Tipps uns auch schon sehr geholfen haben: Hugsi wird souveräner, mutiger, und unterwegs Leute anknurren kommt kaum noch vor. Er gehorcht mittlerweile super, kann frei laufen und verträgt sich /spielt mit fast allen anderen Hunden, denen wir so begegnen.
Was uns aber Sorge macht:
nach einigen Wochen seines Aufenthalts hier fiel mir auf, dass er sich gelegentlich an den Pfoten knabbert. Vorsichtshalber zur Tierärztin. Die meinte, wir sollten jetzt erstmal abwarten, denn Hugsi ist ein recht schreckhafter Hund, der sich leicht stressen lässt. Folglich könnte es sich um ein aus den vielen Veränderungen in seinem Leben (kam 11/2015 aus Rumänien ins hiesige Tierheim, dann Ende 12/2015 Umzug zu uns) resultierendes Verhaltensproblem handeln.
Mit der Zeit kam allerdings Juckreiz (v.a. Bauch, Innenseiten der Hinterbeine, Fang, Schwanzwurzel) dazu, der langsam aber sicher stärker wurde. Dazu noch starkes Haaren und Schuppenbildung. Also wieder ab zur Tierärztin. Dort wurde leichter Flohbefall festgestellt. Der Vierbeiner wurde mit Spot-On und Comfortis-Tablette behandelt, seine Decken und das Körbchen mit Umgebungsspray. Kurzzeitig wurde es dann auch besser, dann aber wieder schlimmer. Wieder zur Tierärztin. Flöhe sind nicht mehr vorhanden, aber sie stellte fest, dass der Analbeutel sehr voll war. Hat sie dann geleert und gemeint, die vielen Symptome (Juckreiz an beschriebenen Stellen, Pfoten knabbern, Analdrüse voll und zwischenzeitlich noch eine Ohrentzündung) würden sehr für eine Allergie sprechen. Sie hat uns nun empfohlen, 10 Wochen lang eine strikte Eliminationsdiät mit Anallergenic von Royal Canin durchzuführen. Wenn es dann nicht besser würde, müssten wir gemeinsam weitersuchen. Da ich etwas skeptisch bin, was Royal Canin angeht, sagte sie mir, dass sie von den sonstigen Futtermitteln dieses Herstellers auch nicht viel hielte, mit Anallergenic in ihrer Praxis aber gute Erfahrungen gemacht hat.
Daraus ergeben sich nun einige Fragen an euch:
hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Wie ist eure Meinung zur beschriebenen Symptomatik allgemein? Keine Angst, ich möchte mit dem Forum nicht die tierärztliche Behandlung ersetzen, sondern will einfach ein paar Meinungen hören. Dienstag gehts mit Hugsi auch nochmal zu einem anderen Tierarzt, denn eine Zweitmeinung kann ja nicht schaden.
Ich bin etwas ratlos. Als Hugsi zu uns kam, hat er so gut wie gar nicht gehaart, sich nicht gekratzt. Wir haben ihn auf Rohfütterung (wechselnd div. Rind-Innereien-Mixe, Fisch, Pferdefleisch, dazu gedämpfte Karotten und Öl mit hohem Omega-3-Fettsäurengehalt) umgestellt. Das bekam seinem Vorgänger super. Hugsi hingegen hat im Tierheim gewöhnliches Trockenfutter bekommen, dort keine Symptome gezeigt, und nun mit der neuen Fütterung geht die Kratzerei los. Ist es möglich, dass er die Rohfütterung nicht verträgt und man bei manchen Hunden tatsächlich lieber beim Trockenfutter bleibt? Wäre mir komplett neu, aber was meint ihr?
Danke für die Aufmerksamkeit, ist ein wenig lang geworden... ;-)
Grüße von Michael & Hugsi