Beiträge von waldnymphe

    Nicht jede Methode ist dir jeden Hund geeignet

    Dieser Satz hat mehr Bedeutung als ich anfangs wahr haben wollte. Ich hab mich zu sehr auf "die richtigen" Methoden eingeschossen, weil andere damit so tolle Erfolge gemacht haben. Ich muss noch mehr auf mein Bauchgefühl hören und ein Hund gibt ja auch sofort Feedback.


    Heute war unsere Trainerin da und ich habe alles gründlich mit ihr besprochen. Wir waren auch nochmal zusammen draußen. Sie ist nach wie vor sicher, dass unsere Hündin mit den ganzen Reizen überfordert ist und die Autos deswegen verscheuchen will. Für sie sieht es aus, als hätte der Hund schlicht und einfach gelernt, dass er damit Erfolg hat, mehr als flüchten. Dass es manchmal so scheint als würde sie die Auto hüten, erklärt sie damit dass die generelle Unsicherheit ihre rassentypischen Eigenschaften verstärkt. Sie ist ja auch kaum ansprechbar wegen der Reizüberflutung. Die Trainerin hat vorgeschlagen, ein paar Minuten am Tag mit sicherem Abstand die Autos gemeinsam zu beobachten und immer wieder ruhiges Verhalten zu belohnen. Leinenführigkeit immer wieder belohnen, wenn der Hund es gerade von sich aus anbietet, nicht zu verbissen trainieren, sondern so, dass der Hund eigentlich nichts falsch machen kann. Ein paar kleine Änderungen und Verbesserungen haben wir noch besprochen und als ich es vorhin angewendet habe, haben sich direkt kleine positive Veränderungen gezeigt und mein Bauchgefühl stimmt mir zu.
    Wir brauchen wohl hauptsächlich Geduld. Alles andere ergibt sich hoffentlich mit der Zeit, wenn Mausi sich besser an die Umgebung gewöhnt hat und damit auch ansprechbarer wird.

    15-20 % Fett sollte das Muskelfleisch schon haben. Wenn du nur mageres Fleisch fütterst, solltest du auf jeden Fall Fett zugeben. Fett ist die Hauptenergiequelle.

    Hallo ihr Lieben,


    ich wollte nur eine kurze Rückmeldung geben, dass ich nun ein paar Strukturen verändert habe, mit denen es sogar ein bisschen besser klappt.
    Morgens gehts nun eine halbe Stunde früher raus, weil dann noch weniger auf der Straße los ist, und abends die letzte Runde habe ich eine halbe Stunde nach hinten verschoben.
    Außerdem wird nicht mehr direkt nach den Runden gespielt, sondern zB morgens:
    Pipirunde > nochmal eine Stunde schlafen > Futter > wieder Ruhephase > erst danach wird gespielt. Das verringert oder verhindert sogar ihre "dollen 5 Minuten" nach dem Fressen.
    Durch die veränderten Zeiten morgens und abends, ist Schnecke draußen aufmerksamer und wir alle haben weniger Stress.
    Außerdem bin ich dabei, mir anzugewöhnen, weniger mit der Leine zu arbeiten. Sie dient "eigentlich" nur noch der Sicherheit, falls sie doch mal los rennen will. Stattdessen setze ich stärker meinen Körper ein, damit sie hinter oder neben mir läuft.
    Was auch immer ich draußen bisher falsch gemacht habe, es klappt plötzlich viel besser :hurra:
    Danke für all eure Ratschläge!

    "aber letztlich gehts nicht nur darum WIE der Hund reagiert wenn man ihn lässt, sondern darum was der Hund mach mit euch zusammen"
    da hast du natürlich recht und mir ist auch bewusst, dass der Hund sehr stark von meinem Verhalten und auch meiner Stimmung beeinflusst wird und bestimmt ist das auch einer der Knackpunkte, denn entspannt und locker bin ich draußen schon lange nicht mehr. Ursprünglich war das ja auch der Grund, warum wir uns eine Trainerin gesucht haben. Damit erst gar keine Verzweiflung aufkommt. Es darf ruhig alles seine Zeit brauchen, wichtig ist halt nur, dass man dabei einen Plan hat und ein Ziel verfolgen kann, damit man sich nicht hilflos fühlt. Das ist bei uns im Moment leider nicht der Fall. Deshalb kann ich ehrlicherweise nur sagen, dass eine Einheit bei der Auto-Straßen-Situation höchstwahrscheinlich nicht erkennbar ist.


    "Schon versucht, wenn man das Auto sieht, an der kurze Leine zügig weiterzulaufen? Sprich, so als ob man einem Hund ebenfalls an der Leine begegnet und zugig vorbei geht??"
    So machen wir es, wenn stehen bleiben gerade keine Option ist, weil zB auf dem Gehweg jemand hinter uns läuft. Das ist allerdings auch ein kläglicher Anblick: Hund zieht Richtung Straße, ich ziehe(was heißt ziehen, ich halte dagegen, ich rucke nicht) Richtung Gehweg.


    Ich sollte mir als erstes wirklich meinen Plan zurecht legen, damit ich das Gefühl habe, das richtige zu tun und damit dem Hund und auch mir zu helfen. Nur so kann ich wahrscheinlich neue Kraft und neuen Mut gewinnen. Ansonsten brauche ich mit einem neuen Training nicht anzufangen.

    Wenn ihr dem Hund das Handeln überlasst wie im Video, dann kann ich verstehen, dass er sich in seinem Verhalten steigert... interessant wäre zu sehen wir ihr läuft und wie ihr korrigiert ... also ein Gesamtbild... oder aber ihr holt euch wirklich einen Trainer der damit sich auskennt.

    Das war natürlich nur für das Video. Normalerweise stehen wir nicht unbeteiligt daneben und lassen sie einfach los rennen.
    Wenn abzusehen ist, dass sie nicht ruhig bleiben kann, also sie mehr macht als nur zu gucken, gehen wir möglichst weit von der Straße weg, bleiben dort stehen und nehmen die Leine kürzer. Wenn das Auto weg ist, laufen wir weiter und markern&belohnen, wenn sie neben uns läuft. Fängt sie an zu ziehen, beginnen wir wieder mit dem Wechsel aus stehen bleiben und einen Schritt laufen.


    Ich hab ja schon gesagt, dass ich mit unserer Trainerin alles besprechen werde, wir haben nächste Woche einen Termin, und dann schauen wir, dass wir jemanden finden, der ausreichend dabei helfen kann.

    Schade, ich hoffe, du hast meine Vorschläge wenigstens kurz in Betracht gezogen.

    Nicht dass wir uns falsch verstehen! Ich wollte damit sagen, dass ich die grundlegende Strukturierung beibehalte, damit wir keine Rituale verlieren. Dass ich mich splittend zwischen Auto und Hund stellen soll, werde ich definitiv umsetzen. Ich wollte das schon längst gesagt haben, aber ich glaube, es ist bei den ganzen Infos unter gegangen. Ich erinnere mich an weitere Vorschläge von dir wie Zeiten verlegen, Abstände vergrößern, abgedunkelter Fahrradanhänger. Zeiten verlegen ist wahrscheinlich ungünstig, weil dann die Routine, die sie so schätzt, verliert. Abstände vergrößern wäre theoretisch ne Möglichkeit, ich wäre froh, wenn aus den 3 Pipirunden 2 werden, aber so lange kann sie meistens nicht einhalten. Jetzt werde ich für diese Frage wahrscheinlich verurteilt, aber ich stelle sie trotzdem: Wäre es für den Hund evtl eine Erleichterung, wenn er drinnen Pipi machen dürfte? Mir wäre es ehrlich gesagt egal, wenn sie vorübergehend ein Mal am Tag ins Badezimmer pieselt, wenn ihr das den Stress draußen erspart. Mein anerzogenes "So etwas gehört sich nicht!" schreit allerdings direkt Alarm.



    Kannst du ihr Leckerlies verstecken und/oder auf den Boden legen? Die Nase am Boden scheint ja einen sehr guten Effekt auf sie zu haben.

    Im Wald geht das, wenn sie vorher ein bisschen ihren Sinnen nachgegangen ist. Wenn ich ihr etwas vor die Füße werfe während sie gerade aufgeregt am Schnüffeln ist, bekommt sie vom Leckerli gar nichts mit. Aber danach geht es und das mache ich auch häufig.



    Puh, ja, ich werde jetzt erstmal alles in Ruhe durchgeben, mir ein paar Notizen machen, sacken lassen und antworte dann später oder zwischendurch nochmal. Ich bin gerade selbst ziemlich reizüberflutet :ops:

    Ich bin mir da überhaupt nicht einig

    Ups, dann entschuldige :ops:
    Das mit der Differenzierung von Angst und Unsicherheit hatten wir ja gestern schon...


    Ist doch ganz einfach: ab heute gebe ich ihr einfach Sicherheit, nehme ihr damit einfach ihre Unsicherheit und weil ich das einfach so souverän mache, orientiert sie sich an mir und lässt die Autos einfach links liegen :headbash:

    Habe mir gerade das Video angeschaut und finde es gar nicht so schlimm. Angst sehe ich nicht wirklich und extrem finde ich das Verhalten auch nicht.

    So verhält sie sich meistens beim ersten Auto. Nach dem 3. oder 4. sieht es leider sehr viel schlimmer aus, sodass man Mühe hat, nicht hinter ihr her zu schleifen.
    Aber wenn ihr euch alle so einig seid, dass sie keine Angst hat, dann fange ich jetzt auch mal an, mich an den neuen Gedanken zu gewöhnen.



    Gemacht habe ich gar nicht viel außer das ich versucht habe ruhig zu bleiben. Wir waren einfach ständig in Bewegung.

    Du hast dich im Prinzip also so Verhalten, als wäre das Auto überhaupt nicht da? So als wäre es das normalste von der Welt? Und dann wurde es irgendwann besser?
    Dann liegt es vielleicht echt ausschließlich an mir, denn nach einem halben Jahr hätte sich ja sonst eine Verbesserung gezeigt...


    Jetzt muss ich aber doch nochmal genauer nachfragen:
    Der Hund hat doch ansonsten sicher auch gezogen wie verrückt, oder? Wenn du sagst, ihr wart ständig in Bewegung, dann würde das ja bedeuten, dass du dich seinem Tempo immer angepasst hast? Andernfalls hättest du ihn ja ziehen gelassen, oder verstehe ich das falsch?

    Wie ist die Leinenführigkeit denn ansonsten? In welchen Situationen ist der Hund dir gegenüber mal aufmerksam?

    Dort an der Straße ist an Leinenführigkeit nicht zu denken. Sie zieht, ich bleibe stehen bis sie den Zug raus nimmt, wir gehen einen Schritt, sie zieht, ich bleibe stehen bis,... Das Spiel machen wir seit Wochen, aber entweder mache ich was falsch, oder sie ist einfach zu abgelenkt um zu verstehen, dass wir nur gehen, wenn sie nicht zieht.
    Aufmerksamkeit draußen auf mich zu richten schafft sie nur, wenn keine oder nur wenige Reize da sind. Im Wald ist es besser, nachdem sie erstmal ein paar Minuten mit dem Boden auf der Nase war (äh, anders herum natürlich :D). Dann dreht sie sich auch zwischendurch um, sobald die Schleppleine zu Ende ist und wartet, dass ich hinterher komme.


    Ich denke, ein anderes Führsystem wäre auch von Vorteil, z.B. Halti Harness plus Halsband und dann jeweils eine Leine.

    Ich hab es jetzt nicht nachgelesen, aber das klingt mir nach einem Teil, das über Schmerz funktioniert...
    Und auch wenn nicht, es muss auch auf andere Weise funktionieren. Ein tolles Geschirr, ne tolle Leine, im Endeffekt bekämpft es doch nur Symptome?
    Wenn sie zieht, weil sie mir nicht vertraut und lieber alles selbst regelt, weil sie unsicher ist oder weil ich mich einfach bescheuert verhalte, bringt mir ein anderes Geschirr wahrscheinlich auch nichts. Mit der richtigen Herangehensweise muss es doch auch ohne solche Hilfsmittel funktionieren?


    Ist auch ziemlich blöd gelaufen, dass meine Trainerin offenbar so daneben lag und ich mich davon hab beeindrucken lassen. Grundsätzlich hat sie uns tolle Sachen gezeigt, aber halt nicht für die Situation draußen, die sich währenddessen weiter verselbstständigt hat... Obwohl, stimmt auch nicht ganz, wenn es wirklich so ist, dass das Gucken zum Auto nicht belohnt werden soll und es sich dadurch schleichend verschlimmert hat, haben wir ja tolle Arbeit geleistet...


    Bei mir setzt gerade auch eine kleine Verzweiflung ein, wie ich das überhaupt schaffen kann, wenn wir gezwungen sind, unsere Pipipausen vor der Haustür zu machen...