Wie groß sind eure Pipirunden, wie lange braucht ihr für die Strecke, wie viele Autos usw. trefft ihr? Vielleicht kannst du das mal filmen, damit wir eine Vorstellung von der Umgebung und den Reizen haben?
Pipirunde sieht so aus:
Direkt vor der Haustür ist die Straße, an der überall parkende Autos stehen (manchmal praktisch als Sichtschutz), wir gehen 20 Meter die Straße runter, überqueren sie und stehen auf einer kleinen Grünfläche (ca. 50 qm groß). Dort laufen wir hin, sie macht auch sofort, und wieder zurück. Weil ich so oft stehen bleiben muss, brauchen wir für die insgesamt ca. 60 Meter etwa 10, 15 min.
Autos etc. sind natürlich abhängig von der Tageszeit/Wochenende. Besten Falls (am Wochenende morgens um 6) begegnet uns niemand, vielleicht mal ein anderer Frühaufsteher. Schlimmsten Falls (unter der Woche vormittags/nachmittags) fahren auch schon mal 5 Autos hintereinander alle 60 Sekunden...
Filmen ist eine interessante Idee. Wenn mein Freund nachher nach Hause kommt, werde ich ihn damit beauftragen
Du redest oft vom Rudel, hast du eine Rudeltrainerin erwischt?
Echt? Ist mir gar nicht aufgefallen, da ich das Wort eigentlich mit Vorsicht und wenn dann in Anführungsstrichen gebrauche. Es ist natürlich kein Rudel, aber Gruppe klingt nur halb so schön. Das ist aber nicht auf den Mist der Trainerin gewachsen.
Seit wann habt ihr diesen (wirklich vorbildlich) strukturierten Tagesablauf und wie sah es vorher aus?
So pingelig strukturiert seit etwa 3 Monaten, haben ein paar Tage nach Silvester damit angefangen.
Die größte Veränderung waren die Spaziergänge. Vorher sind wir immer mal andere Pipistrecken gelaufen und in verschiedene Wälder gefahren, die Dauer war auch mal länger mal kürzer. Wir haben uns leider von so Aussagen wie "der Hund braucht doch auch mal Abwechslung" beeindrucken lassen, haben das aber nach ein paar Wochen, als deutlich zu sehen war, dass der Hund das im Moment eben überhaupt nicht braucht, umgestellt.
Unsere Spiel-Trainings-Zeit war vorher auch nicht so fest gelegt. Mal vor dem Spaziergang, mal danach, mal mittendrin irgendwann. Das hat aber dazu geführt, dass sie die ganze Zeit darauf gewartet hat. Jetzt weiß sie, dass wir in der Regel nach den Spaziergängen Spiele machen und wenn wir fertig sind, kann sie sich danach auch besser entspannen, weil sie weiß, dass nix mehr kommt.
Wie lang ist die Fahrt zum Wald und wie bekommt ihr das Autofahren?
Zum Wald brauchen wir je nach Verkehr 10, 15 Minuten.
Das Autofahren auf der Autobahn findet sie entspannend, da legt sie sich hin und schläft.
In der Stadt wegen der ganzen Kurven sitzt sie lieber und guckt aus dem Fenster, während sie versucht die Balance zu halten
Ihr könntet die Spiel- und Trainingseinheiten reduzieren (ruhig 5-10 Minuten am Stück, FALLS sie sich dabei wohl fühlt und nicht überdreht oder bedrängt wirkt, aber nicht so häufig den Tag über verteilt.)
Findest du 2-3 Einheiten wirklich zu viel? Nachher nimmt die mir vor Langeweile die Möbel auseinander Ich finde das so schwer einzuschätzen. Einerseits ist das arme Seelchen völlig gestresst, andererseits ist sie sehr wissbegierig und schaut mich oft nach 10 min Spaß mit großen Augen an, was mir den einfallen würde, jetzt schon aufzuhören
Außerdem könntet ihr vielleicht einen Versuch mit konditionierter Entspannung wagen, das mache ich gerade bei meiner eigenen Hündin und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Davon hab ich schon mal gelesen. Allerdings hab ich keinen anständigen Übungsaufbau gefunden. Gezielt herbei führen weiß ich nicht, weil man bei ihr nie sicher sein kann, ob sie gerade gestreichelt werden will, oder es nur erträgt.
Aber das kann man ja auch mit Düften machen, wenn ich mich richtig erinnere.
Hast du eine Anleitung dafür? Das wäre sui.
Vielleicht gibt es einen Weg, wie ihr die Straße erst mal meiden könnt, abgedunkelter Fahrradanhänger oder irgendeinen anderen Trick, damit ihr nicht mehr jeden Tag weiter den Stresspegel erhöht. Dann könnt ihr euch (vielleicht findet ihr ja doch noch eine gute Trainerin) dem Problem so nähern, dass sie sich nicht bedroht fühlt, und so kann sich irgendwann bei ihr das Gefühl einstellen, dass du sie beschützt.
Puh ja, das ist echt schwierig. Ich hoffe dass wir eine Lösung finden, um den Stresspegel draußen niedrig zu halten. Aber ich denke da sind die Möglichkeiten begrenzt. Ein anderer Hund wäre bestimmt einen Versuch wert. Dafür wäre ja auch ein Verein eine gute Anlaufstelle.