Womöglich habt ihr die ersten ein bis zwei Wochen zu viel gemacht, so dass sie jetzt erst in die Stresspirale geraten ist?
Als erstes würde ich mal versuchen, das Tagesprogramm drastisch runter zu fahren. Nichts aufregendes machen, keine großen Spaziergänge (wenn ihr einen Garten habt, nur den Hund dort an der Leine zum Pipi machen führen), kein Spielen in der Wohnung (das pusht vermutlich unnötig), viel Ruhe, viel Schlaft, viel räumliche Begrenzung, etwas zu Kauen geben (das beruhigt) und insgesamt ganz viel Struktur und Rituale in den Alltag einbringen.
Sehr gut möglich, dass die ersten Tage zu aufregend waren. Da war der Tagesablauf noch nicht so strukturiert wie heute.
Mittlerweile haben wir Struktur pur. Noch mehr Rituale gehen kaum noch. Aber manchmal lassen kleine Veränderungen sich auch nicht umgehen, wie z.B. die Zeitumstellung und Tage, an denen mein Freund ausnahmsweise mal nicht arbeitet.
Einen Garten haben wir leider nicht (hatte ich im ersten Post schon geschrieben).
Wenn ich mit ihr nicht in der Wohnung spiele, wo denn dann? Auf den Spaziergängen geht es ja leider nicht, weil sie zu abgelenkt und aufgeregt ist. Die Alternative wäre dann gar nicht zu spielen und dann mache ich mir Sorgen, dass ihr der Ausgleich zum Stress fehlt. Aber an und für sich hast du natürlich recht. Die Dinge, die du ansprichst, bilden die Basis und ich versuche möglichst viel davon umzusetzen.
Ich weiß, auch das ist wieder individuell, aber wie viel Spiel und Training (natürlich auch nur Dinge, an denen sie Freude hat, nicht irgendwelche Kommandos auf biegen und brechen oder so) soll ich ihr am Tag bieten?
Unser Tagesablauf im Moment sieht so strukturiert aus:
6:00 Mein Freund macht eine kurze Pipirunde mit ihr, wenn sie zurück sind, geht er duschen und ich spiele und trainiere für 5-10 Minuten mit ihr.
7:00 gibts Futter (danach dreht sie ziemlich auf und simuliert anscheinend, wie sie auf die Jagd geht und Beute fängt. Ist das "normal"? Ich mache mir immer etwas Sorgen wegen einer Magendrehung...). Daraufhin schläft sie 2, 3 Stunden
11:00 kurze Pipipause, wenn wir zurück sind spielen und trainieren wir wieder für 5-10 Minuten, danach schläft sie in mehreren Etappen, manchmal kommt sie auch zu mir aufs Sofa und möchte in meiner Nähe liegen. Im Laufe des Tages fordert sie mich manchmal auf, mich mit ihr zu beschäftigen, je nachdem komme ich dem nach und spiele/trainiere wieder 5-10 Minuten mit ihr
16:30 kommt mein Freund nach Hause und der Hund freut sich nen Ast ab, weil das Rudel wieder zusammen ist. Dann wird ausgiebig zu dritt gekuschelt
17:00 wir fahren für eine größere Runde (max. 30 Minuten, sonst ist sie "drüber") in den Wald, sie darf an der Schleppleine laufen, durchs Laub schnuffeln und wird belohnt, wenn sie neben uns läuft, oder sich zu uns umschaut
19:00 gibts Futter
Bis 22:00 passiert dann nicht mehr viel außer gemeinsam auf dem Sofa liegen und dann gehts noch eine kurze Pipirunde nach draußen.
Kleine Änderungen gibt es natürlich immer mal wie Einkaufen oder eine Verabredung (nicht bei uns in der Wohnung) aber da ist sie nie dabei oder wartet bei Einkäufen mit einem von uns im Auto. Unser Grundprogramm bleibt aber immer erhalten.
Für mein Empfinden ist das relativ wenig Programm bei sehr viel Struktur.