Ein "kostenloses Vorkaufsrecht" gibt es nicht, nur ein normales Vorkaufsrecht bei dem der Züchter den Hund zurückkaufen kann zum Preis des besten Angebots das ein anderer für den Hund gemacht hat. Das könnt ihr im BGB nachlesen, zum Beispiel hier: §§ 463 bis 473 BGB Bürgerliches Gesetzbuch
Eine Vereinbarung nach der der Hund in jedem Fall kostenlos zurückzugeben (was eine Schenkung wäre) ist nicht zulässig und daher nicht bindend.
Zitat von Cairnkraftwerk
Allerdings setzt mich mein Mann unter Druck,dass ich ihm das in seinem psychischen Zustand nicht antun kann und wir das ja noch alles hin bekommen.
Das finde ich ehrlich gesagt nicht ganz fair, denn auch du leidest in der aktuellen Situation, er übergeht nicht nur wie es dir geht, sondern erwartet auch noch, dass du alle Dinge mit dem Hund regelst, damit er sich wohl fühlt. Das klingt für mich nach einem ziemlichen Ungleichgewicht, bei dem du die Hauptlast tragen musst. Ich würde in diesem Punkt daher nochmal mit ihm reden.
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Zitat von Cairnkraftwerk
Nach einem Jahr üben klappen mehr so 15 min und irgendwie glaube ich nicht dran das noch steigern zu können
Du schreibst Udo ist jetzt ein Jahr alt und ihr habt ihn mit 16 Wochen erst übernommen, streng genommen übt ihr also erst 8 Monate lang.
Die Probleme die du beschreibst (Angst und Unsicherheiten, starke Fixierung auf eine Person, kann nicht alleine bleiben) kommen mir sehr bekannt vor, denn sie treffen alle auch auf meine eigene Hündin zu.
Diese kommt aus dem (Auslands-)Tierschutz und ist jetzt ca 1,5 Jahre alt. Ich habe sie mit etwa 5 Monaten bekommen und den größten Teil ihrer Welpenzeit hat sie (soweit mir mitgeteilt wurde) in einem Gartenschuppen und auf einem Hof verbracht. Ich habe das Alleinbleiben x mal angefangen zu üben (immer positiv und in kleinen Schritten), aber wir kamen lange Zeit nicht über 1-2 Minuten hinaus, bevor sie angefangen hat lautstark und durchgängig zu brüllen und schließlich (wenn man das Brüllen länger ignoriert hat) anfing in purer Verzweiflung wie wild an der Tür zu kratzen und sich mit Zähnen und Krallen einen Weg in die Freiheit zu verschaffen.
Ich habe mehrfach abgebrochen und das ganze dann erstmal wieder 1-2 Wochen ruhen lassen, bevor wir wieder von vorne angefangen haben.
Im Laufe ihres ersten Lebensjahres haben mein Mann und ich keine gemeinsamen Unternehmungen gehabt, weil einer immer beim Hund bleiben musste. Auch ich hatte die Hoffnung quasi schon aufgegeben, aber kurz vor der ersten Läufigkeit hat sich irgendwie ein Schalter umgelegt. Plötzlich konnte man mal den Müll rausbringen, ohne dass sie das allergrößte Drama draus machte. Seit etwa 3-4 Monaten machen wir nun auch Fortschritte beim Üben und 1-2 Stunden sind mittlerweile kein Problem mehr (ich bezweifele zwar, dass sie ernsthaft entspannt ist wenn sie Zuhause bleiben muss, aber immerhin ist sie ruhig und brüllt nicht mehr vor Angst und Verzweiflung). Ich denke sie hat inzwischen verstanden, dass sie nicht verlassen wird und wir ja irgendwann wieder kommen.
Von daher würde ich bei einem Hund der erst 12 Monate alt ist die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass es irgendwann klappen kann.
Die Frage ist aber, ob du überhaupt noch die Kraft für weitere Geduld und Umstände hast, zumal der Ausgang ja trotz allem immer noch ungewiss ist.
Falls ihr zu dem Schluss kommt den Hund abzugeben, würde ich dem Züchter (wenn überhaupt) nur das gesetzliche Vorkaufsrecht einräumen und den Hund ansonsten an einen Dritten weitergeben. Je früher ihr das macht um so besser ist es sicher, denn dieser Schwebezustand ist weder für euch noch für den Hund gut.