Beiträge von jelly-fish

    Ich verstehe es so, dass man nicht einfach wahllos alles in den Napf kippen sollte nur weil der Hund nicht dagegen allergisch ist.


    Das Prädikat "getreidefrei" ist sicher auch aus werbewirksamen Gründen auf vielen Hundefutterpackungen zu finden. Trockenfutter hat immer einen recht hohen Anteil an Stärke, einfach weil es sonst nicht zusammenkleben würde bei der Produktion und ob diese Stärke nun aus Reis oder Mais oder Weizen oder woher auch immer stammt macht wahrscheinlich oft für die Ernährung gar keinen so großen Unterschied. Ich denke die Einführung von getreidefreiem Fertigfutter ist daher tatsächlich eine Werbemaßnahme. Trockenfutter hat in den letzten 15 Jahren einen zunehmend schlechteren Ruf bekommen und so reagiert man eben auf verringerte Verkaufszahlen um mit neuen Ernährungstrends mitzuhalten.


    Ich persönlich denke nicht, dass Hunde Kohlenhydrate in der Ernährung unbedingt brauchen (habe selbst fast 10 Jahre ohne Kohlenhydrate gebarft und bin gut damit gefahren), glaube aber andererseits, dass sie für einen gesunden Hund auch kein Problem darstellen. Wichtig finde ich aber ein gewisses Maß nicht zu überschreiten, ein paar Löffel Reis oder Getreideflocken am Frischfutter können sicherlich ein guter Energielieferant sein, wo hingegen ich zu einem Trockenfutter nicht noch zusätzliche Kohlenhydrate füttern würde. Die Menge machts halt.


    Einen Hund mit Allergien oder Unverträglichkeiten, aber auch mit autoimmunen Erkrankungen (z.B. rheumatische Probleme) würde ich in jedem Fall getreidefrei und ausschließlich frisch füttern, da ich schon viele Hunde gesehen habe, denen es damit tatsächlich viel besser ging und auch weil ich selbst diesbezüglich gute Erfahrungen mit getreidefreier Ernährung beim Menschen gemacht habe.

    Auch ich drücke die Daumen, bitte berichte uns wie es ihr geht wenn du Zeit und Kraft dazu hast.


    Ohne den Hund gesehen zu haben finde ich, man kann nicht wirklich viel über ihre Chancen sagen, Appetitmangel und Erbrechen können eine vorübergehende Erscheinung sein und z.B. durch Medikamente verursacht, dennoch muss man hier auch die Gefahr eines multiplen Organversagens bedenken. Hoffentlich kann die Klinik euch helfen.




    Zitat von Cattlefan

    Kommt daher, weil die Nieren nicht alle Giftstoffe ausleiten und der Körper sich selbst vergiftet.
    Deswegen bekommen solche Hunde dann Infusionen, damit über die Nieren mehr Flüssigkeit und damit auch mehr Giftstoffe ausgeschieden werden.

    Wenn sich harnpflichtige Stoffe wie z.B. Kreatinin im Blut befinden, dann ist die glomuläre Filterrate in der Regel schon unter 50% gesunken (Niereninsuffizienz). Da die Filterfunktion der Niere ein aktiver und kein passiver Vorgang ist kann auch Flüssigkeit dann meist nur noch unzureichend abtransportiert werden (es wird kein Urin gebildet) und das Wasser sammelt sich im schlimmsten Falle im Gewebe (Ödembildung).Man kann bei Nierenversagen das Blut also in der Regel nicht einfach durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr spülen.


    Da die Hündin aber mittlerweile normal trinkt und pinkelt würde ich erstmal optimistisch annehmen, dass die Nierenwerte halbwegs okay sind.
    Dennoch klingt ihr Zustand natürlich alles andere als gut, ich drücke wirklich ganz doll die Daumen für sie, 11 Jahre sind ja noch kein Alter, sie schafft das!

    Zitat von Cattlefan

    Lunge hat nicht viel "Masse" Lunge ist halt wie gepopptes Getreide: Enthält Luft.

    Stimmt, physikalisch korrekt müsste man wohl sagen'Lunge hat eine geringe Dichte', da Masse ja eigentlich das Gewicht beschreibt, aber so genau hatte ich es jetzt nicht genommen, ich habe einfach gemeint, dass der Hund das Gefühl hat mehr im Magen zu haben als eigentlich drin ist, weil ja auch die Luft in der Lunge mit geschluckt wird und dann natürlich Platz im Magen wegnimmt.





    Zitat von Cattlefan


    und zu erhöhter Ammoniak-Belastung und zu vermehrten Gasen führt.

    Das wusste ich nicht, mein Hund hat etwa ein mal die Woche frische Lunge bekommen und es immer gut vertragen, aber der hatte auch keine Unverträglichkeiten. Da werde ich nochmal nachlesen.

    Zitat von Ildchen

    Und zu den zwei Pralinen: Die Menge, die da drin war an Theobromin ist bei ihrem Gewicht schon hart an der Grenze zu sehr gefährlich gewesen

    Oje, was waren denn das für Pralinen?


    Ist die allergische Reaktion auf die Pralinen inzwischen eigentlich schon wieder abgeklungen?


    Zitat von Ildchen

    Alles schon hinter uns

    Habt ihr eine klassische Ausschlussdiät gemacht bei der immer nur um eine weitere Komponente gesteigert wird?
    Gerade Trockenfutter ist bei so starken Unverträglichkeiten meistens problematisch, da niemals alle Inhaltsstoffe in der Deklaration aufgeschlüsselt sind. Wenn sie das aktuelle TroFu aber verträgt würde ich wohl ebenfalls erstmal dabei bleiben.


    Was den Heißhunger angeht hilft ansonsten auch rohe Rinderlunge (auch wenn ich fürchte, dass sie das dann ja wahrscheinlich auch nicht verträgt), es hat sehr viel Masse und füllt daher gut den Magen. Haferflocken haben ja doch ganz ordentlich Kalorien (wobei sie ja im Moment eher noch zunehmen darf, falls ich es richtig verstanden habe) und liefern zudem sehr viele Kohlenhydrate (die ja bereits mit dem Trockenfutter in größerer Menge gegeben werden).

    Ich denke das Problem sind hier ja nicht die Nudeln an sich, sondern ihre Unverträglichkeiten.
    Wenn du so schlimm sind, dass du schon wegen zwei Pralinen in die Klinik fahren musst mit ihr und sie sich dann tagelang kratzt, dann besteht sicherlich auch die Gefahr, dass sie eine Reaktion auf die Nudeln zeigt.


    Weißt du denn genau gegen was sie allergisch ist? Habt ihr eine Ausschlussdiät gemacht?

    Zitat von Murmelchen

    Wenn da so einer meint, es sei ja absolut aetzend 2 papierlose reinrassige Hunde zu verpaaren, aber Mix in 10. Generation x Mix in 7. Generation ist ne hammer Sache...den kann ich nicht ernstnehmen.
    Der sagt das in 99% der Faelle sicher nicht wegen der genetischen Vielfalt. Davon hat er keine Ahnung (sorry!).

    Vielleicht könnte die "Bio-Hund"-Idee von Helmuth Wachtel eine Alternative zur wahllosen Verpaarung von Mischlingen bzw zur exzessiven Zucht reinerbiger Hunde sein:
    Plädoyer für den Biohund

    Zitat von Laurentide

    Ne, der VDH erkennt alle FCI, KC, AKC, CKC-Papiere etc. an. Daher kann man mit Hunden aus der ganzen Welt züchten und nicht nur mit denen aus dem VDH.

    Okay, danke, das wusste ich nicht.
    Aber wird das auch praktiziert? Ein paar mal wurde hier im Thread schon bemängelt, das Champion-Rüden häufig überproportional viele Nachkommen haben und so trotz allem nur ein kleiner Teil des genetischen Materials einer Population in eine Rasse einfließt.


    Zumindest gibt es viele Rassen die einen mehr oder weniger hohen Inzuchtskoeffizienten haben.

    Zitat von GruenerTee

    Gute Zucht verhindert hohen Inzuchtkoeffizient Zu mindestens im Verein in dem ich bin, gab es jetzt öfter Großspitz Welpen mit Inzucht von 0%

    Das ist löblich, allerdings ohne gelegentliches neues Blut in der Zuchtreihe nicht machbar und genau das schließt ja z.B. der VDH aus, da dort, soweit ich weiß,immer nur Hunde die ebenfalls unter dem VDH gezüchtet wurden verpaart werden dürfen.

    Zitat

    Was ich nicht verstehe Rassehunde sollen krank sein, aber die Mischlinge aus denen gesund. Wie kann aus Kranken Eltern ein gesunder Welpe raus kommen.
    Geht bestimmt aber in so großen Massen? Das würde bedeuten das sich nur gute Gene vererben. Was ich nicht so ganz glaube.


    In der Genetik wird das Heterozygoten-Vorteil oder Heterosis-Effekt genannt. Die Nachkommen von zwei verschiedenen, jedoch beiderseits genetisch verarmten Eltern (mit hohem Inzuchtskoeffizient), sind wieder leistungsfähiger als ihre Elterngeneration aufgrund ihrer erhöhten genetischen Vielfalt.


    Bevor mir das so ausgelegt wird: Nein, damit will ich nicht sagen, dass alle Mischlinge immer gesund sind und alle Rassetiere immer krank, nur das Rassezucht immer einen gewissen Inzuchtskoeffizienten mit sich bringt und das dieser grundsätzlich das Risiko für rassetypische Krankheiten erhöht.


    Die höhere Heterozygotie in Mischlingshunden könnte eine Ursache für ihre erhöhte Vitalität sein.

    Zitat

    In the final analysis, there were a totalof 5,608 mixed breed and 17,927 pure breed dogs.

    @'PocoLoco:
    In der Studie waren die Rassehunde in der Überzahl, allerdings ging es auch primär darum wie stark die Lebenserwartung in Zusammenhang zur Körpergröße steht. Die Mischlinge wurden ihrer Größe nach den entsprechenden Rassegruppen zugeordnet. Soweit ich es verstehe war die Entdeckung, dass die Mischlinge durch alle Größengruppen hinweg eine längere Lebenserwartung haben als die Rassehunde ein Zufallsbefund und nicht explizit Gegenstand der Untersuchung.
    Für mich besitzt es Aussagekraft, zumal mir auch bislang keine Gegendarstellung mit ähnlichem Umfang bekannt ist.