Beiträge von jelly-fish

    Zitat von naijra

    Habe ich doch schon geschrieben - mit dem ungiftigen inaktivierten Toxin kann ich eine massiv stärkere Immunantwort (sprich, besseren Schutz) erzielen als mit einem schwachen Kontakt mit dem hochgiftigen echten Toxin. Und warum schreibst du "angeblich"? Die Impfung gilt doch als wirkungsvoll, oder ist dir da Gegenteiliges bekannt?

    Warum stellt ein durchlebter Tetanus einen "schwachen Kontakt" dar? Soweit ich weiß bildet der Körper bei anderen Infektionskrankheiten doch einen recht guten Schutz gegen den Erreger (wohlgemerkt handelt es sich dabei natürlich nicht um Gifte).


    Ich kann nicht belegen, dass die Impfung wirkungslos ist, aber so wie ich das sehe kann man gegenwärtig ebenfalls nicht belegen, dass sie wirken würde.
    Die Statistiken für die Mortalität an Tetanus in Deutschland sehen auf den ersten Blick jedenfalls nicht so aus als wenn die Impfung viel bewirkt hätte:
    tetanus-deutschland.jpg
    Vielleicht sind also auch und vor allem anderen Ursachen am Rückgang der Krankeit beteiligt, wie z.B. verbesserte Hygiene, medizinische Versorgung und Ernährung.


    MiniRotweiler: Danke für den Link, aber auch dort wird nicht erklärt warum das Verimpfen des inaktiven Toxins zur Immunität führt, das durchleben einer Infektion aber nicht :???:

    @'MiniRotweiler: der Link ist leider nur für registrierte Mitglieder einzusehen, würde mich aber sehr interessieren (vielleicht nennst du mir sonst den Titel des Buches, dann kann ich es notfalls in der Bibliothek lesen).

    Zitat

    Körper bildet immer bzw. versucht Antikörper zu bilden, egal ob gegen inaktives oder aktives Toxin... der Vorteil beim inaktiven Toxin ist, dass der Körper damit halt "spielen" darf ohne sich darin zu verbrennen und daraus resultiert dann die Immunität

    Zitat von naijra

    Natürlich bildet er auch Antikörper gegen das normale Toxin. Da dieses aber in der Zwischenzeit sehr giftig wirkt, ist es viel zu gefährlich, mit aktivem Toxin zu impfen. Nützt ja nichts, wenn der geimpfte Mensch an Tetanus stirbt, während der Körper noch Impfschutz aufbaut.....

    Auch nach einer real durchlebten Tetanusinfektion besteht zwar ein Antikörpertiter, aber keine Immunität gegen Tetanus.
    Menschen die einmal einen Tetanus überstanden haben können sich theoretisch nächste Woche wieder einen zuziehen.
    Die Infektion mit dem "echten" Toxin führt also nicht zu einer Immunität, der Kontakt mit dem inaktiven Impf-Toxin aber angeblich schon und genau diesen Punkt verstehe ich nicht.

    Danke, aber das beantwortet dennoch nicht die Frage, wie der Wirkmechanismus genau zustande kommt, wieso Antikörper gegen inaktiviertes Toxin gebildet werden und gegen das normale Toxin selber nicht.

    Zitat von naijra

    Was genau verstehst du daran nicht? Es geht nicht um Arsen oder sowas, sondern um Proteine als Toxine, die eine Immunantwort hervorrufen.

    Ich verstehe nicht, wie eine Impfung eine Immunität gegen einen Stoff hervorrufen kann, obwohl nicht mal eine durchlebte Infektion mit Tetanospasmin zu einer Immunität führt.


    Gegen andere toxine Proteine wie z.B. Schlangen- oder Insektengift kann der Körper keine Immunität entwickeln.
    Also was ist an dem in Formalin gerührten Tetanospasmin so anders, als an anderen organischen Giften, dass es (angeblich) als Impfung verabreicht zu einer Immunität führt?

    Zitat von Heisenberg

    und die Masern könnten inzwischen auch schon erledigt sein.

    Wird zwar manchmal behauptet, halte ich aber für unrealistisch, dafür sind bei den Masern Impfinfektionen oder Trotz-Impfungs-Erkrankungen viel zu häufig. Noch dazu geht auch bei den Masern aktuell der Trend zu viel hilft viel, denn selbst wenn es bis vor ein paar Jahren noch hieß "eine Impfung reicht fürs Leben" so wird dennoch gerade aktuell für Wiederholungsimpfungen im Erwachsenenalter geworben.
    Ich denke die Masern weden wir wohl nicht so schnell los und da hilft wahrscheinlich auch kein massiver Impfbeschuss von Menschen jeden Alters.




    Zitat von just2dun

    Aber geimpft wird gegen das Bakterium, denn wo kein Bakterium da kein Toxin....

    Das Bakterium ist überall (unter anderem auch im Darm des Menschen) und ist harmlos, es ist das Toxin welches sie ausschütten, was den Tetanus auslöst.





    Zitat

    Eine Impfung gegen Toxine an sich wäre mir neu...

    Aber so ist es, es wir gegen die Toxine geimpft. Wie das funktionieren kann, da man eben normalerweise nicht gegen Gifte immun wird, frage ich mich auch schon lange und habe bisher auch in den Fachbüchern noch keine wirklich befriedigende Antwort gefunden.

    Aber wer lässt denn jede Hautveränderung an seinem Hund biopsieren? Wenn der Hund alt wird könnte man den dann ja eigentlich gleich jede Woche komplett einschicken :lol:


    Wenn das aussieht wie eine Warze und nicht gerade schnell wächst oder sonst welche anderen Auffälligkeiten zu verzeichnen sind würde ich das bei Gelegenheit mal dem TA zeigen und gut ist. Extra dafür hinfahren würde ich nicht und falls es wirklich nur eine Warze ist würde ich es auch nicht behandeln lassen wenn es den Hund nicht stört, normalerweise hat das Immunsystem den Erreger durch die Warzeneinkapselung nämlich schon gut im Griff und manchmal breiten sie sich erst recht aus wenn man anfängt daran rumzudoktorn.

    Zitat von naijra

    Alles klar, du bezichtigst mich der Lüge.

    Zitat von naijra

    Aber halt, ich vergass, ich lüge ja eh wie gedruckt....

    Bloß weil ich deine Informationen anzweifele behaupte ich doch nicht, dass du lügst. Eine Lüge ist eine absichtliche Falschaussage und nicht mit einer einzigen Silbe bezichtige ich dich dieser. Da du in deinen Posts nicht angegeben hast woher deine Informationen stammen kann es ja auch sein, dass du Informationen vom Hundewieseklatsch weiterträgst, das ist aber dann ja keine Lüge.





    Zitat von naijra

    Da kann ich sagen, was ich will, du wirst mir nicht glauben. Du hälts es für eher wahrscheinlich, dass an einer führenden Uniklinik wochen- und monatelang auf blossen Verdacht hin gewurstelt wird.

    Ich möchte mich nur auf belegte Informationen stützen.
    Woher kennst du die Fallzahlen? Hast du Zugang zu allen Informationen? Wenn ja, wie wurden dort die Fallzahlen belegt, gibt es Statistiken? Warum gingen die Fälle nicht in die offiziellen Statistiken mit ein? Haben die Tierärzte also 99% der Fälle überhaupt nicht gemeldet? Wenn nein, warum nicht?


    Wenn sämtliche Fälle nicht gemeldet werden und auch keine vernünftigen internen Statistiken gepflegt werden, dann muss ich als Halter meine Impfentscheidung aufgrund von Hörensagen und Vermutungen von Einzelpersonen treffen, was ich persönlich höchst unangenehm finde.





    Zitat von naijra


    ich weiss echt nicht, was da genau in der Statistik ist, mit der Realität, der letzten Jahre vor 2014 hat es jedenfalls wenig zu tun.

    Wenn du Recht hast würde das bedeuten, dass man es mit den offiziellen Statistiken für Lepto dann doch nicht so Ernst nimmt und es der Schweizer Bundesbehörde eigentlich ziemlich egal ist festzuhalten wie häufig die Erkrankung tatsächlich auftritt. Auch Statistiken und Arbeiten über geographische Verbreitung, Impfstatus und Erregertyp werden dann nicht nur der Öffentlichkeit vorenthalten sondern im schlimmsten Fall gar nicht erst geschrieben, so dass ein stark verzerrtest Bild entsteht.


    Was ist mit dem blv (Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen)?
    Auf ihrer eigenen Seite schreiben sie
    "Durch das gute Meldesystem und die frühzeitige Berichterstattung ist die aktuelle Gesundheitssituation für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar."
    Tierseuchenfälle Schweiz
    Stimmt es nicht? Und wenn nein, bedeutet das, dass man sich grundsätzlich nicht auf deren Statistiken verlassen kann? Auch bei allen anderen Krankheiten nicht? Aber wenn die Erfassung der Bundesämter so grundlegend falsch ist (wir sprechen ja nicht von ein paar nicht erfassten/nicht erkannten Fällen, sondern offenbar davon dass die Dunkelziffer um hunderte Male größer ist) auf wenn kann und sollte man sich dann verlassen? Klatsch auf der Hundewiese? Aussage eines Tierarztes (der ja auch einen wirtschaftlichen Vorteil davon hat)? Post im Internetforum?
    Das sind alles keine verlässlichen Quellen und damit würde der Nutzen der Impfung weiterhin im Gerüchtespektrum bleiben.


    Man kann doch nicht leugnen, dass einem hier als Hundehalter leicht Zweifel kommen können darüber wie häufig die Krankheit nun tatsächlich ist und ob die Impfung Sinn macht oder nicht, wenn wichtige Informationen nicht offiziell erfasst oder nicht weitergeben werden.

    Zitat von naijra

    Ich kann dir nur aus der Schweiz berichten, wo Lepto schon länger ein beträchtliches Risiko darstellt.

    In der gesamten Schweiz gab es in den letzten 25 Jahren unglaubliche 11 gemeldete Fälle von Leptospirose beim Hund:
    BLV - InfoSM - Informationssystem Tierseuchenmeldungen
    (Bei "Seuche" Leptospirose auswählen und bei "Tierart" Hund auswählen, dann auf "Auswerten" klicken)




    Zitat von naijra

    Persönlich kannte ich zwei Hunde, die an Lepto verendet sind

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du tatsächlich 2 der 11 Fälle aus dem letzten Vierteljahrhundert mitbekommen hast?
    Oder haben die Tierärzte die nicht gemeldet weil sie Lepto dann doch nicht für so wichtig halten?
    Oder war es vielleicht bei beiden Hunden auch nur ein Verdacht der aber niemals näher untersucht wurde?





    Zitat von naijra

    Trotzdem war es DIE Infektionskrankheit, die man als HH am meisten gefürchtet hat

    Also dass muss dann ja 2004 gewesen sein, denn dass war wirklich das Jahr mit den meisten Lepto-Fällen beim Hund in der Schweiz...nämlich ganzen 4 Stück.





    Zitat von naijra

    Seit die neue Impfung erhältlich ist, hört man weniger von schweren Leptofällen - was nicht heisst, dass es sie nicht geben kann. Aber die traurige Regelmässigkeit ist weg

    Welche "traurige Regelmäßigkeit"? Du musst doch zugeben, dass neben den veröffentlichten Statistiken diese Angaben nicht gerade glaubwürdig aussehen. Es klingt nach grundloser Panikmache.





    Zitat von naijra

    Punktuelle Zuordnung eines Serovars im Einzelfall bringt herzlich wenig, wichtiger sind statistische Daten über die generelle Verbreitung.

    Diese Statistiken gibt es ja schon lange (siehe Link oben).
    Man kann dort auch nach Fällen je Kanton suchen um eine regionale Verbreitung zu betrachten.


    Die Frage nach dem Serovar ist durchaus interessant, wenn man tatsächlich impfen will, damit man wenigstens gegen einen Erreger impft der überhaupt bei den verzeichneten Erkrankungen vorkommt. Gegen einen Erreger impfen der in den letzten 25 Jahren keine Krankheit mehr ausgelöst hat ist ja nun wirklich mit Kanonen auf Spatzen schießen, zumal bei einer nebenwirkungsträchtigen Vollkeimimpfung.

    Zitat von Cattlefan

    Dir ist sicherlich klar, dass der TA gar nicht angeben darf, ob und wann und wie er Leptospirose bei einem bestimmten Patienten diagnostiziert hat.
    Meldepflicht bedeutet: ER muß melden, dass es in seiner Klientel einen Fall von Leptospirose gegeben hat (nicht den Verdacht auf..., sondern erwiesen!) ohne weitere Angaben.
    Und weitergeben an Dritte darf er diese Infos schon mal gar nicht!

    Im Grunde geht es ja nur um ein Gespräch in dieser Art:
    - Sie hatten einen Fall vom Leptospirose beim Hund in ihrer Praxis?
    - Ja, das ist richtig.
    - Ich würde gerne wissen mit welchem Leptospirenstamm der Hund infiziert war um besser eine Impfentscheidung für meinen Hund treffen zu können.
    - Es war Stamm XY


    Sind das wirklich schon zu sensible Daten, als dass der Tierarzt sie weitergeben darf :???: