Beiträge von jelly-fish

    Völlig unabhängig von der Ursache stellt sich mir die Frage, ob und wenn ja was du für Möglichkeiten hast die Situation abzubrechen.


    Hast du probiert ohne Druck mal ein normales Kommando ("sitz", "Korb"....etc) zu geben? Falls er darauf reagiert könntest du loben und die Situation wäre erstmal unterbrochen (auch wenn das je nach Ursache natürlich nicht heißt, dass dann die Situation an sich auch schon komplett vorbei ist).


    Um dich durchsetzen und vor allem auch schützen zu können, könntest du auch versuchen die Situation über einen Schreckreiz abzubrechen. Vielleicht mit einer Wasserpistole spritzen, oder etwas klapperndes, vor ihn auf den Boden werfen. Natürlich lässt sich von sowas nicht jeder Hund beeindrucken, aber wenn doch hättest du so eine gute Möglichkeit um ihn aus der Distanz abzuwehren (ich kann gut verstehen, wenn du dich ihm in so einer Situation nicht so sehr nähern magst).


    Ob das ganze nun ein medizinisches oder ein psychologisches Problem ist lässt sich für mich so auch nicht sagen. In eigentlich allen Situationen in denen mich einer meiner Hunde angeknurrt oder nach mir geschnappt hat war der Grund für mich offensichtlich. Eine Situation wie du sie beschreibst ist mir auch noch nie passiert.


    Ich drücke in jedem Fall die Daumen, dass ihr bald eine Lösung findet.

    Zitat von Esiul

    Mir fällt spontan doch zumindest ein Tier ein, das sich vor Hitze mit Fell schützt: Kamel.

    Kamele haben eine Menge Tricks um sich vor den extremen Bedingungen der Wüste (nachts sehr kalt, tags sehr sehr heiß) zu schützen, natürlich spielt auch das Fell eine Rolle (es hilft zum Beispiel die Verdunstung von Hautfeuchtigkeit zu verringern).
    Das Fell schützt vor der Hitze, da diese nicht so stark zur Haut durchdringen kann. Es gibt ja auch durchaus andere Wüstentiere mit partiell langem Fell (man denke zum Beispiel an eine Löwenmähne).
    Vergleicht man die Proportionen von Körpergröße zu Felllänge, so ist das aber doch noch was völlig anderes als ein Hund der sehr viel langes und dichtes Fell hat und zudem auch noch ein völlig anderes Kühlungssystem als ein Kamel (Kamele schwitzen, Hunde kühlen sich über die Nasenschleimhäute).
    Wenn bei Hunden das Kühlsystem durch eine weggezüchtete Schnauze verringert ist und dann noch ein Haufen Fell dazu kommt (zum Beispiel bei einem Show-Pekingesen) hat der Hund an einem heißen Tag kaum noch Chancen Temperatur abzugeben.

    Zitat

    Ich versteh einfach nicht, warum die Plattnasen so beliebte Werbeviecher sind oder generell so oft als Repräsentant für "Hund" herhalten müssen.

    Ich nehme an, weil sie zum einen momentan gerade in sind und sie eine für den Werbetreibenden positive Botschaft aussenden. Ihr Image ist cool, lustig, niedlich, entspannt.
    Viele große Rassen (Schäferhund, Ridgeback, Dobermann, Rottweiler, Staffordshire etc..) werden oft mit Kraft und Männlichkeit assoziiert, viele kleine Rassen (Chihuahua, Pudel, Pekinese...) hingegen mit Schutzbedürftigkeit und Weiblichkeit.
    Beides passt nicht, wenn man ein Produkt bewerben möchte, dass nach Möglichkeit jeder, bzw die ganze Familie haben wollen soll. Ebenfalls von der Liste streichen kann man alle Hunde die aktuell nicht in Mode sind, denn das Produkt soll ja mit etwas beworben werden, das gerade 'angesagt' ist.


    Hunde sind wegen ihrer Beliebtheit immer gute Werbeträger und daher wird eben auf die beliebten Plattnasen zurückgegriffen, die (aus Sicht des Werbeträgers) für so einen tollen, hippen Lifestyle stehen.


    Zum Scheren:
    Ich stehe dem ziemlich offen gegenüber da ich nun schon oft gesehen habe, was für eine Erleichterung eine Schur für einen Hund bedeuten kann. Neben den Leuten die ihren Kurzhaarhund noch weiter scheren lassen bis er einen Sonnenbrand bekommt, sieht man auf der anderen Seite aber auch absolute Plüschkissen, die bei mittleren Temperaturen schon dem Kreislaufkollaps nah sind und deren Besitzer im Sommer entweder tagsüber gar nicht mehr vor die Tür gehen, oder den armen Hund in der Sonne schmoren lassen, weil 'das Fell ihn ja vor der Hitze schützt' (was physiologischer Unsinn ist, es gibt auf dem ganzen Planeten kein einziges warmblütiges Tier welches sich mit besonders langem Fell am ganzen Körper vor Hitze schützt und auch der Mensch kann so ein Wunderwesen nicht züchten). Nicht selten kommt dann bei mir der Gedanke auf, dass in diesen Fällen die Schur vielleicht auch unterbleibt weil einem der Hund mit langem Fell optisch besser gefällt und deswegen auch über Leid hinweggesehen wird.


    Für mich geht es hier also in beide Richtungen, eine Schur kann das richtige sein, muss es aber nicht. Unter anderem sehe ich es in Abhängigkeit von der Fellbeschaffenheit, dem Aktivitätslevel, Alter und Gesundheit und aktueller Wetterlage.

    Zitat

    Klar werden solche Tiere nur unter Quarantäne gestellt und nicht getötet.
    Tollwut wird nur durch einen Biss übertragen, dann ist sie aber für ungeimpfte Tiere absolut tödlich.


    Da man aber nicht hundertprozentig wissen kann ob ein Tier bei Kontakt mit einem infizierten Tier gebissen wurde oder nicht, wird es unter Beobachtung gehalten.

    Laut Tollwutverordnung reicht (theoretisch) der bloße Verdacht einer Infektion damit ein Tier ohne vollständigen Impfschutz getötet werden kann.
    Siehe §7:
    TollwutVO


    Da es in den letzten 10 Jahren nur 3 solcher Fälle gab und bereits bei einem der Fälle auch ungeimpfte Tiere nicht getötet wurden, denke ich aber, dass die Euthanasie nur bei wirklich dringenden Verdachtsfällen vorgenommen wird.

    Zitat von miamaus2013

    @jelly-fish und wie weist man im Ernstfall nach, dass der eigene Hund keinen Kontakt mit dem infizierten hatte?
    Wenn der zb in der gleichen Straße gelebt hat..

    Ist die Frage, ob man jemals in so eine Situation kommen könnte.
    In dem Fall der im RKI Bulletin beschrieben wird, dass ich oben verlinkt hatte wurden sogar die Tiere die nachweislich Kontakt mit dem infizierten Welpen hatten und selbst nicht geimpft waren nur unter Quarantäne gestellt und nicht euthanasiert:
    "Es wurden7 Kontakttiere ermittelt, die mit dem Hund in den 14 Tagenvor Symptombeginn Kontakt hatten, darunter 4 Katzenund 3 Hunde. Tiere mit nicht ausreichen dem Impfschutzwurden unter Quarantäne gestellt, bei ausreichendem Impfschutzerfolgte eine behördliche Überwachung. Bisher istkein weiterer Tollwutfall bekannt geworden"
    23WkUaEkZG3.pdf


    Da ist die Frage, ob sich überhaupt jemand für Tiere interessiert die nicht eindeutig Kontakt hatten. Kann mir vorstellen, dass da nur eine Warnung an die Bewohner rausgegeben wird.



    Zitat von just2dun

    oder eben grundimmunisieren und dann Ende.

    Ja, das ist die wohl eher die Frage, die sich stellt. Mein alter Rüde wurde in den ersten Jahren noch jährlich geimpft, zum Schluss alle 3 Jahre.
    Meine jetzige Hündin hat die Welpenimpfungen bekommen und auch jetzt im Alter von einem Jahr ist sie nochmal geimpft worden um die Grundimmunisierung abzuschließen. Aber was mache ich in Zukunft?
    Evtl käme es ja auch noch in Frage den Titer messen zu lassen, wenn ich mir zu unsicher bin.


    Die Zahlen und Daten wie häufig Hunde in Deutschland wegen Tollwutverdacht getötet werden interessieren mich trotzdem, unabhängig von meiner Entscheidung. Letztendlich glaube ich, dass es wohl eher sehr selten, bzw nur in Ausnahmefällen vorkommen wird. Vielleicht war das vor 20 Jahren noch anders, als Tollwutfälle allgemein noch relativ häufig waren.

    Zitat von Lykka 2.0

    Das Problem mit dem Argument “In Deutschland gibt es xy ja (fast) gar nicht mehr“ ist meistens, dass Krankheiten wieder kommen, wenn Impfmüdigkeit einsetzt.

    Die Tollwut ist ja vor allem durch die Ausbreitung unter Wildtieren ein Problem, seit 2008 legt man aber auch keine Impfköder mehr für Füchse aus. Diese Praxis würde man erst wieder einführen, wenn erneut Fälle auftreten, daher stellt sich die Frage, ob wir mit unseren Hunden nicht ebenso verfahren könnten?

    Erstmal danke für eure vielen Antworten :smile:

    Zitat von miamaus2013

    Da gingen dann in der Gegend, in der der infizierte Hund gelebt hat, Polizisten von Tür zu Tür und haben Impfpässe kontrolliert. (Gab Zeitungsberichte bei uns darüber).

    Wobei die Tollwutverordnung nicht greift, wenn die Hunde keinen Kontakt zum infizierten Tier gehabt haben und daher auch bei fehlender Impfung nicht mehr als eine Bitte um Nachholung folgen kann (letztendlich ist die Tollwutimpfung ja auch keine gesetzliche Pflicht).


    Hier wird auf Seite 139 ein Fall beschrieben, bei dem ein illegaler Welpe mit Tollwut infiziert war:
    23WkUaEkZG3.pdf
    3 Hunde und 4 Katzen die mit dem infizierten Welpen Kontakt hatten und nicht ausreichend geimpft waren, wurden nur unter Quarantäne gestellt und nicht getötet.




    Zitat von just2dun

    Aktuell wird es in den USA - dort gibt es tatsächlich noch Tollwut - so gehandhabt
    Nachdem bei uns alles ein bischen länger braucht, habe ich noch Hoffnung es zu erleben.


    Findest du die Tollwutverordnung der USA besser als unsere? Wenn ja warum, die für die USA ähnelt laut deinem Link der von Deutschland ja stark, Haustiere die unter Tollwutverdacht stehen können getötet werden, wenn sie nicht geimpft sind.



    Zitat von Ocarina

    Ist zwar nur ein Bauchgefühl, aber ich schätze die aktuelle Gefahr durch Tollwut (wegen illegaler Welpen aus dem Ausland) deutlich höher ein, als die Gefahr, durch eine Impfung zu sterben. Es ist beides sehr gering, aber tödlichen Schaden durch Impfungen schätze ich noch einmal deutlich geringer ein.

    Das RKI listet zwischen 100 und 300 Fällen von Impfschäden beim Hund pro Jahr (dabei wird allerdings nicht klar, welche Impfung tatsächlich verantwortlich war, Leptospirose steht hoch im Verdacht), die Dunkelziffer muss man natürlich höher einstufen.
    pharmakovigilanzreport-2015.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    In den letzten 10 Jahren gab es in Deutschland dagegen nur 3 tatsächliche Fälle von Tollwut, die durch illegal eingeführte Welpen verursacht wurden (eine höhere Dunkelziffer ist eher unwahrscheinlich) - siehe zum Beispiel der Fall der in meinem ersten Link oben beschrieben wird.



    Irgendwie schade, dass Impfungen immer auch so viel vom Bauchgefühl abhängen, weil man als Verbraucher nur so schwer an diverse Daten kommt (bzw diese gar nicht erst erhoben werden) :???:



    Zitat von sabarta

    Klar, was wie genau im Hundekörper passiert ist, kann keiner genau wissen, aber der Kausalzusammenhang mit der Impfung ist einfach nicht abzustreiten.

    Tut mir sehr leid, was euch passiert ist :( :
    Hat der Tierarzt den Zusammenhang auch gesehen und den Fall gemeldet?

    Zitat

    Fakt ist doch ganz einfach, wenn ein Fall von Tollwut eintritt, daß die Behörden gezwungen sind, zu handeln.
    Das würde bedeuten, ungeimpfte Hunde, in diesem Bezirk, hätten Hausarrest oder würden bei Kontakt mit dem tollwütigen Tier, eingezogen und unter Quarantäne gestellt.

    In den 80ern und 90ern gab es noch relativ viele Tollwutfälle, da gab es in den betroffenen Gebieten dann Schilder, dass Hunde an der Leine zu führen sind (im Haus bleiben mussten sie dennoch nicht). In den letzten 10 Jahren gab es aber nur noch vereinzelte Fälle.


    Laut Tollwutverordnung ist vorgeschrieben, dass ein ungeimpftes Haustier, welches Kontakt mit einem infizierten Wildtier hatte getötet werden muss, Quarantäne oder Heilungsversuche sind höchstens für geimpfte Tiere erlaubt.


    Ich frage mich aber wie genau man es mit der Tötung bei Verdacht nimmt, denn vom Prinzip ist jedes ausgesetzte Fundtier als 'ungeimpft' einzustufen und könnte potenziell Kontakt zu Wildtieren gehabt haben. Allerdings geht es dabei vielleicht auch nur um gefährdete Gebiete. In der Tollwutverordnung steht jedenfalls nichts konkretes über den Umgang mit ausgesetzten/gefundenen Tieren.



    Zitat

    Die Tollwutimpfung ist für mich die wichtigste Impfung überhaupt und die einzige, die ich auch impfen lasse, und zwar alle drei Jahre.

    Ist es für dich jetzt einfach vom Gefühl her die wichtigste, oder beziehst du dich dabei auf eine Datenlage?
    Ich habe meine Hunde auch immer impfen lassen und werde es wohl auch weiterhin tun, der Grund ist allerdings eher, dass ich persönlich mich dann sicherer fühle und nicht weil ich allein aufgrund einer Datenlage vom Nutzen vollkommen überzeugt bin.


    Mir geht es aber auch gar nicht um irgendeine Pro- oder Kontra-Impfideologie, ich interessiere mich nur für die tatsächlichen Daten und Fakten.

    @viszlina, danke für die Antwort, ich gehe auch davon aus, dass dies eher selten vorkommt.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass im Falle eines Falles die Behörden die Fälle vielleicht dennoch in eine Datenbank oder Statistik einpflegen, wo man sie einsehen kann :???:


    Irgendwie ist es immer frustrierend, wenn man über Impfungen recherchieren möchte, man landet früher oder später in einer Sackgasse, es ist wie mit den Prävalenzzahlen für die Leptospirose, da habe ich mir auch schon die Finger blutig gesucht, aber etwas eindeutiges scheint es nicht zu geben.
    Aussagekräftige Prävalenzzahlen sind leider für viele Impferkrankungen oft schwer zu finden, dabei wären sie doch eine wichtige Info zum Impfentscheid.

    Vielleicht könnt ihr mir helfen, ich recherchiere gerade einiges zu den einzelnen Impfungen und suche nach der Höhe des Nutzens der Tollwutimfpung.


    Da Deutschland praktisch als tollwutfrei gilt ist die Gefahr, dass sich der Hund tatsächlich mit Tollwut anstecken könnte verschwindend gering. Das "Verkaufsargument" meiner Tierärztin ist aber, dass laut Tollwutverordnung die Tötung von Hunden verlangt werden, falls der Verdacht besteht, dass diese Kontakt mit einem tollwutinfizierten Tier hatten.
    Dies ist soweit korrekt und steht in der Tollwutverordnung unter §7:
    TollwutVO


    Das macht einem als Tierhalter natürlich erstmal Angst, mir schließt sich aber die Frage an, wie häufig die Behörden von der Tötung wegen Verdacht gebraucht machen (müssen)? Diese Zahl wäre extrem wichtig um einschätzen zu können wie hoch das Risiko ist, dass man mit einem Hund eingeht, der nicht gegen Tollwut geimpft ist. Weiß jemand da genaueres, ich würde mich sehr freuen, falls mir jemand sagt wo ich Zahlen für Deutschland dazu finden kann.