Beiträge von jelly-fish

    Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen sind finde ich einen Ortswechsel gar nicht so schlecht um zu sehen ob eine andere Umgebung ihn wieder zur Ruhe kommen lässt.
    Die Züchterin hat da sicher Ahnung, allerdings stellt sich mir die Frage wie der Hund bei ihr unterkommen würde. Wenn man vermuten muss dass Ares vielleicht so durchdreht weil er nicht mit seinem Umfeld aus Familienleben und Zweithund zurecht kommt, dann würde ich doch eher bezweifeln dass er in einem Zuchtbetrieb mit lauter fremden Hunden um ihn herum zur Ruhe kommt. Aber das muss man natürlich je nach Situation beurteilen, vielleicht hat die Züchterin da ja auch schon eine Lösung.


    Das die Klinik Ares wieder nach Hause schickt wenn keine dringenden Auffälligkeiten bestehen finde ich nachvollziehbar. Wenn er beim Bauchabtasten grummelt, aber der Bauch nicht verhärtet ist oder er andere Auffälligkeiten oder Krankheitsanzeichen zeigt würde ich da auch erstmal nicht von einer akuten Sache ausgehen.


    Ein Blutbild hätte ich dennoch auf jeden Fall machen lassen, da hinter plötzlichen Verhaltensänderungen auch Erkrankungen der Organe und damit verbundene Hormonstörungen stecken können.

    Eines ist sicher, euer Hund hat wahnsinnigen Stress. Habe eben den ganzen Thread gelesen und das schon am Anfang gedacht als du das Video gepostet hast (der Hund dort hat auch enormen Stress, warum die Leute lustig danebenstehen und filmen anstatt wenigstens mal den wuseligen Welpen von dem armen Hund wegzuhnehmen ist mir ein Rätsel), ich war verwundert über die vielen Stimmen hier, die das Problem mit Verboten und Durchgreifen lösen wollten.


    Den Weg in die Klinik halte ich für sinnvoll, denn starke Schmerzen können auf jeden Fall solches Stressverhalten auslösen. Theoretisch könnte auch das Zusammenhalten von zwei Rüden in Dauerstress ausarten, jedoch scheint mir dafür das Problem zu schnell und zu heftig aufgetreten zu sein.


    Ich bin gespannt was die Klinik sagt und drücke auf jeden Fall ganz doll die Daumen, dass ihr die Ursache schnell herausbekommt und dann eine Lösung findet.



    Gute Besserung für euren Hübschen

    Ich habe das Gefühl teilweise wird Abgabe prinzipiell negativ bewertet, aber ich denke da muss man doch auch wieder unterscheiden.
    Im besten Fall wechselt eine Hündin von gutem Zuhause A in gutes Zuhause B und dann denke ich nicht dass es für den Hund besonders schlimm ist (kommt natürlich auch auf den Charakter des Hundes an).


    Anders läge der Fall für mich wenn ein Züchter seine Hunde im Zwinger und ohne Familienanschluss hält und Hündinnen die aus der Zucht gehen dann an den nächstbesten Interessenten verscherbelt, egal ob diese Hündin überhaupt noch als Sofa- und Familienhund geeignet ist oder nicht und dann womöglich nach kurzer Zeit ohnehin wieder abgegeben wird (schlimmstenfalls ins Tierheim)

    Ich wundere mich ein wenig wie emotional die Meinungen hier zu dem Thema sind.
    Aus meiner Sicht hat Rassezucht ganz andere und viel größere Probleme als das Züchter ihre alten Hündinnen abgeben.


    Wenn man bei solchen Details mit Moral kommen will müsste konsequenter Weise die ganze Rassezucht ablehnen. Zumindest in der Form wie sie in der Regel bei Mode- und Familienrassen angelegt wird. Da geht es überwiegend nur noch um Anatomie und Fellfarbe. Gesunde, wesensfeste Tiere werden aus der Zucht ausgeschlossen weil sie optisch der Schöneitelei des Meschen nicht in den Kram passen. Dies verringert unnötig den Genpool und erhöht den Inzuchtskoeffizienten. Rassetypische Krankheiten sind deswegen vorprogrammiert und auch in fast jeder Rasse zu finden.


    Aus völlig falschen Idealen und sicher oft auch absolutem Unwissen über gentische Vorgänge verbieten die Vereine dann Fremdeinkreuzungen obwohl man dadurch die Gesundheit wesentlich leichter erhalten könnte. Alles muss genormt und vorgeformt sein - der Hund von der Stange quasi . Und bitte möglichst "reinrassig" - was auch immer das heißen soll, ein wissenschaftlicher Begriff ist es jedenfalls nicht.


    Die Dinge auf die es eigentlich ankommen sollte - Wesen und Gesundheit - nehmen viel zu oft auf dem Rücksitz platz und genau das macht die Zucht der meisten Showlinien und Familienhunden für mich ablehnenswert und nicht kompatibel mit meinem Tierschutzgedanken.


    Dagegen empfinde ich die Abgabe einzelner Tiere - zumindest wenn man dabei auch die Interessen des Tieres beachtet - weniger problematisch.

    Zitat von Aoleon

    Das Geld... Welches Geld? Viel bleibt nem Züchter nicht über, reich wird keiner mit vernünftiger Zucht. Allein was es kostet den Hund überhaupt die Zuchtzulassung machen zu lassen ist je nach Rasse nicht mit 1 oder 2 Würfen wieder drin.
    Aber mehr als 2 Würfe haben die meisten Hündinnen nicht.

    Ab drei Zuchthündinnen und/oder bei wechselndem Hundebestand gelten Züchter als gewerblich und müssen ihre Zucht anmelden. Der Gewinn ist dann hoch genug als das darauf Steuern erhoben werden. Kleinere Summen lassen sich auch verdienen wenn man nur ein oder zwei Hündinnen hat.
    Warum wird es so oft so hingedreht, dass ein Züchter absolut nichts an seiner Zucht verdienen würde? Ein Züchter steckt viel Arbeit in die Aufzucht der Welpen, warum sollte das nicht auch seinen Preis haben?



    Zitat von Pinky4

    Dann liegt es aber an uns als Käufer, unseren Anspruch auch umzusetzen und nur bei entsprechenden Züchtern zu kaufen.

    Aus meiner Sicht ist die Rassezucht wie sie bei uns betrieben wird aus vielerlei Hinsicht mit Problemen behaftet und aus diesem Gründen käme für mich ohnehin nie der Kauf eines (klassischen) Rassehundes in Frage. Zumal mir als Privatperson die sich Hunde aus Hobby und Liebhaberei hält es ohnehin nicht so wichtig ist, dass er Hund ein ganz bestimmtes Aussehen oder ein ganz bestimmtes Wesen hat.
    Dennoch finde ich es nicht schlimm wenn andere Menschen da eben mehr Wert drauf legen.


    Das man beim Kauf eines Rassehundes den ein oder anderen Abstrich am Tierschutzgedanken machen muss lässt sich aber trotzdem nicht wegreden.
    Bevor ich falsch verstanden werde: ein Abstrich am Tierschutzgedanken bedeutet natürlich nicht immer gleich Tierquälerei, eine "ausgediente" Hündin abzugeben zählt für mich zumindest nicht zur Tierquälerei. Ob diese spezielle Punkt ein Ausschlusskritierum für eine bestimmte Zucht ist muss am Ende jeder Käufer selbst entscheiden.

    Zitat von Pinky4

    Dein Post macht mich ziemlich traurig, @jelly-fish.
    Vielleicht bin ich zu naiv, aber in meinen Augen sollte auch ein Zuchthund gleichzeitig ein Familienhund sein dürfen.

    Diese Meinung teile ich, es sollte so sein. Dennoch glaube ich, dass es oft einfach nicht die Realität ist, dass Zuchthunde immer die gleichen Annehmlichkeiten haben können wie Familienhunde.

    Ich denke eine Hundezucht hat ja auch immer einen wirtschaftlichen Aspekt für den Züchter der mindestens seine Unkosten wieder reinbekommen und im besten Fall noch Gewinn machen möchte.


    Neben dem eigenen züchterischen Anspruch und den Vorgaben des Vereins muss man dann dabei auch noch die Wünsch des Kunden berücksichtigen, der ein einwandfreies "Produkt" erwartet - typvolle Optik, erwünschter Charakter.


    Diese Punkte können leichter erfüllt werden (und damit die Aussicht auf Gewinn) wenn der Züchter Hunde die aus der Zucht genommen werden weitergibt. So hat er Platz für neuen Nachwuchs und belastet sich auch finanziell nicht mit einem alten Hund.
    Aus wirtschaftlicher Sicht ist das eine sinnvolle Entscheidung, aus emotionaler Sicht mag es hingegen schmerzlich erscheinen.


    Sicher gibt es genügend Züchter die eine gute, faire Balance finden zwischen Geschäft und Emotionalität, jedoch denke ich man darf als Käufer eines Rassetieres von vorne herein nicht den gleichen moralischen Standard anlegen wollen wie man ihn vielleicht an ein Tierschutzunternehmen stellen würde. Schließlich möchte man ein ganz bestimmtes Hunde"produkt" erwerben und der Züchter hat dafür gearbeitet dieses Produkt herzustellen, es ist deswegen in Ordnung wenn er auch etwas dabei verdienen möchte.


    Natürlich kommt es immer auf die Umstände an, aber ich denke eine Abgabe muss ja auch nicht immer schlecht sein. Eine Hündin die ein paar Jahre in einem Rudel gelebt hat und vielleicht drei Würfe hatte, ist ja dann evtl auch froh wenn sie im Alter in ein ruhigeres Zuhause zieht.



    Zitat von Stefanie

    Das hieße dann, der Hund hat 8 Jahre, die besten, als er noch jung war, lang nicht so glücklich verbracht, wie er hätte sein können, was ich traurig finde.

    Aber ist es nicht ohnehin naiv zu glauben, dass ein Zuchthund immer so ein rundum-sorglos leben haben kann wie der durchschnittliche Familienhund?
    Schwangerschaften, Welpenaufzucht, Ausstellungen etc sind doch immer eine gewisse "Mehrarbeit" für den Zuchthund und sicher nicht grundsätzlich stressfrei.

    Auch wenn es nicht zur Rassewahl gehört: du wirst erst 50 und nicht schon 70! Wenn du nicht schon jetzt körperlich eingeschränkt oder stark angeschlagen bist denke ich du bist auf keinen Fall mit 50 schon zu alt für den Hundesport oder einen Welpen ;)