Beiträge von jelly-fish

    Ich finde es auch verwunderlich wie viele Leute annehmen, dass ein Hund jeden anderen mögen muss und ansonsten "nicht sozialisiert" ist. Dabei ist es doch eher unnatürlich für einen Hund (der ja ein Rudeltier ist das feste Rangordnungen schätzt) jeden fremden Artgenossen von vorne herein toll zu finden. Einige Hunde sind einfach nur toleranter als andere.


    Der Spielwiesen-Wahn ist leider doch auch oft Stress für viele Hunde, jeden Tag sind andere Hunde da, alle paar Minuten geht einer und ein neuer kommt dazu, eine stabile Rangordnung kann sich überhaupt nicht bilden.


    Das dein Rüde und der andere aufeinander losgegangen sind finde ich jetzt nicht sonderlich verwunderlich. Es sind zwei halbstarke Rüden die wahrscheinlich mal sehen wollten wer der Stärkere ist.


    Zur Auseinandersetzung selbst ist zu sagen, dass es sich dabei mit ziemlicher Sicherheit um einen Kommentkampf (Showkampf) gehandelt hat wie er unter Rüden halt üblich ist. Dabei wird wild geknurrt und geschnappt und Drohgebärden wie Stolzieren, Aufreiten oder aneinander Aufbäumen werden vorgeführt. Wichtig ist zu wissen, dass in einem solchen Kommentkampf eigentlich keiner der Hund vor hat den anderen zu verletzten (Ernstkämpfe sehen ganz anders aus, sie sind meist leise, da wird nicht mehr gedroht sondern zugebissen - bevorzugt in Hals und Brust - und dann bleibt das Maul zugeklappt). Oft endet ein Kommentkampf mit einer Unterwerfungsgeste des Unterlegenen, maximal dreht er sich auf den Rücken (wie der Pudel es ja offenbar getan hat) auch hieran sieht man, dass es sich um einen Kommentkampf handelt, in einem Ernstkampf würde kein Hund freiwillig auf dem Rücken liegen bleiben oder sich umdrehen lassen, weil es seinen Tod bedeuten könnte. Ich denke also die Hunde wussten beide was die dort gemacht haben.


    Hier in diesem Video kann man ganz gut sehen wie so ein Kommentkampf ohne eigentliche Beschädigungsabsicht aussieht:


    Was sollte man als Halter tun:
    auch wenn die Hunde sich bei so einem Kampf nicht ernsthaft verletzten wollen sind Tackerlöcher trotzdem schnell passiert und diese können bei entsprechendem Größenunterschied natürlich auch sehr unangenehm sein. Deswegen ist es das wichtigste Kommentkämpfe schon im Vorfeld zu verhindern (leider gibt es Rüden die diese Prügelein so sehr lieben, dass es nicht immer leicht ist sie davon abzuhalten, zumindest nicht im freien Spiel).
    Wenn es trotzdem passiert sollte man zuallererst Mal Ruhe bewahren. Diese Kämpfe laufen nach strengen Regeln ab, wenn man da jetzt mit der Leine draufschlägt wie die Frau es getan hat, denkt vielleicht einer der Hunde der andere hätte die Regeln gebrochen und ernsthaft zugebissen - im schlimmsten Fall hat man dann eine echte Beißerei angeheizt.
    Also Ruhe bewahren, wenn die Hunde nicht abrufbar sind kann jeder seinen Hund an einem Hinterbein (oder Notfalls am Schwanz) vorsichtig (!) aus dem Getöse ziehen und dann mit der Leine sichern. Danach sollte man getrennte Wege gehen, es ist Stress für die Hunde wenn sie noch ewig angeleint neben ihrem Rivalen stehen müssen.


    Alles in allem, nicht schön wenn es passiert, aber normalerweise auch kein Beinbruch. Es ist okay, dass du schockiert warst, aber lass dich davon nicht so sehr einnehmen, es bedeutet gewiss nicht, dass dein Hund oder der Pudel "böse" ist oder du etwas falsch gemacht hast (außer, dass ihr die Hunde zusammen abgeleint habt, aber den Fehler hast du ja schon erkannt).


    Schade übrigens, dass die Trainerin das Ganze nicht zum Anlass genommen hat um zu erklären was ein Kommentkampf ist und wie man sich dabei als Mensch richtig verhalten sollte.

    Zitat von TrueType

    na ja, da Hunde wesentlich häufiger von Zecken befallen werden als wir Menschen ist es doch irgendwie logisch daß dort auch die Infektionsrate höher ist...

    Meinst du in dem Artikel ist wirklich nicht die Infektionsrate nach einem Biss gemeint, sondern die allgemeine Infektionsrate, bezogen auf alle Hunde?


    Das RKI meint definitiv die Inzidenz für eine Infektion nach einem Biss:



    Zitat

    Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass bei etwa 5% der Personen, die von einer Zecke gestochen worden sind, eine Infektion auftritt (charakterisiert durch die sogenannte Serokonversion, also das Auftreten von Antikörpern im Blut).

    Quelle: RKI - Infektionskrankheiten A-Z - Borreliose (Lyme-Borreliose)


    Wenn in die Statistik aus dem Hundeartikel tatsächlich alle Hunde mit einfließen und nicht nur die, die tatsächlich von einer Zecke gestochen wurden, dann bedeutet dass die Inzidenz ist sogar auch proportional für Hunde sehr viel höher als für den Menschen.


    Das ihr bei euch (was arbeitest du denn?) nur PCR Tests macht ist doch sehr vorbildlich (ich habe da irgendwie im Hinterkopf, dass es auch noch andere Verfahren gibt - Western Blot z.B. weiß aber nicht wie viel Aussagekraft diese Tests haben). Leider habe ich schon öfter gehört, dass oft nur nach Titermessung die Diagnose gestellt wird.


    Da man ja sagt, dass Katzen keine Borreliose bekommen können, bedeutet dies dann, dass man bei Katzen auch mit einem PCR Test niemals Borrelien finden kann? Antikörpertiter müssten sie ja trotzdem aufweisen.

    @TrueType, danke für den Artikel :smile:


    Dort steht, das die Titerhöhe kein Beweis für eine Erkrankung ist, eine bessere Nachweismethode ist ein PCR Test. Dieser kann aber (wenn auch selten) falsch positiv sein (bei ausgeheilter Borreliose) und er kann natürlich auch falsch negativ sein (z.B. bei ungünstiger Probe). Ich glaube bei Menschen macht man diesen Test deswegen unter Umständen mehrfach, in der Regel wir zur Probe Liquor entnommen.


    Soweit ich es mitbekommen habe wurden bei Hunden mit Borrelienverdacht aber meistens keine PCR Tests gemacht, sondern oft einfach nur der Titer bestimmt, das wäre ja demnach dann tatsächlich nicht richtig und eigentlich nicht aussagekräftig.


    Letztendlich ist eine sichere Borreliendiagnose also offenbar so oder so schwierig.
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    Laut Zahlen des RKI entwickeln nur etwa 5% der Menschen nach einem Stich eine Infektion und von diesen Infizierten zeigen wiederum nur 1% Krankheitssymptome.
    In dem Artikel steht:


    Zitat

    Je nach Region werden für denHund Infektionsraten von 17 % bis 61 % beschrieben. Aber nur 5 bis 10 % dieserHunde entwickeln das klinische Bild einer Borreliose.

    Demnach ist das Risiko für Hunde zu erkranken sogar um einiges höher als das von Menschen, oder verstehe ich es falsch?
    Dennoch sind ja wirklich nur sehr wenige Hunde betroffen, andererseits kann es natürlich auch sein, das selbst symptomatisch verlaufende Erkrankungen oft übersehen werden.

    Wenn es kein Backkakao war, sondern nur so Kaba/Nesquik Zeug dann wäre ich da mittlerweile ebenfalls recht entspannt Zuhause geblieben. Das Zeug hat doch maximal 20% Kakao.


    20% von 50g Pulver die gefressen wurden sind 10g, selbst wenn diese 10 wirklich pures Kakaopulver (also wie Backkakao zu bewerten sind), dann macht das laut den Tabellen bei der weiter vorne verlinkten Wikipediaseite insgesamt knappe 300mg Thoebromin.
    Die minimale (!) LD50 Dosis wird beschrieben mit 100mg pro kg Körpergewicht.
    Wenn der Hund also nur 3kg wiegt dann könnte es sein, dass er Vergiftungserscheinungen zeigt, aber der Hund von Chocoaussie wiegt doch bestimmt locker um die 20kg.


    Mein Hund hat mal Muffins aus dem Mülleimer geklaut in die ich versehentlich so viel Backkakao getan hatte dass sie ungenießbar wurden und die ich deswegen weggeworfen hatte. Da war ich auch in Panik, zumal laut den Mengenangaben in den Tabellen längst hätten Vergiftungserscheinungen auftauchen müssen. Da bin ich auch in Panik geraten, hab hier und da angerufen und am Ende war alles halb so wild. Der Herr hat selig geschlafen, sich weder erbrochen noch Durchfall bekommen und nicht ein einziges Minisymptom gezeigt.
    Das soll natürlich kein Appell zur Sorglosigkeit sein, aber ich denke letztendlich wird auch die Schoki nicht so heiß gegessen wie sie gekocht wird ;)

    Mal eine kurze Frage zur Borreliose, sie ist ja schon bei Menschen unwahrscheinlich da trotz einer durchlebten Infektion die Krankheit noch lange nicht ausbrechen muss.


    WIe kann man sich dann so sicher sein, dass Hunde Borreliose überhaupt bekommen und nicht - wie Katzen und viele Wildtiere - immun sind.


    Bei der Durchseuchungsrate mit Borrelien die vielerorts herrscht und der Tatsache dass die meisten Hund oft und jedes Jahr mehrfach von Zecken gebissen werden müsste man da nicht annehmen, dass wahrscheinlich 80-90% der (älteren) Hunde Antikörper einer durchlebten Borrelieninfektion aufweisen?


    Wenn nun ein älterer Hund Symptome zeigt die man einer Borreliose zuordnet und man darauf einen Test auf Borrelien macht, woher will man dann so genau wissen, ob wirklich die Borrelien die Ursache sind und nicht nur Symptome wie z.B. Humpeln zufällig mit dem positiven Testergebnis korrelieren?

    Ich bin auch niemand der wegen jeder Kleinigkeit zum Tierarzt fährt und Angst vor Giftködern habe ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich (inzwischen fühlt es sich an als wenn auf jede Meldung die vielleicht wahr ist mindestens 40 Falschmeldungen kommen wo nur jemand irgendwie einen Verdacht hat, dadurch bin ich da schon stumpf mittlerweile).


    Dennoch kann es gefährlich sein wenn Hunde draußen etwas aufnehmen, Sachen wie Frostschutzmittel oder Schneckenkorn werden oft unkritisch irgendwo hingeschüttet und es reichen zum Teil schon geringe Mengen um einem Hund ernsthaft zu schaden oder ihn sogar zu töten.


    Das Problem mit den Tierärzten ist, dass viele gerne erstmal abwarten aber trotzdem auf Verdacht einen Haufen Medikamente reinpumpen wollen.
    In so einem Fall wie diesem hier müsste man Vergiftungen oder Fremdkörper vermuten, spätestens nach zwei Tagen wäre ich deswegen zum Tierarzt gefahren und hätte auf Blutbild und Röntgenaufnahme bestanden (ohne gesicherte Diagnose kommen in meinen Hund keine Medikamente mehr rein, er ist ja kein Versuchskaninchen).


    Einen konkreten Rat was es sein könnte, kann dir hier natürlich niemand geben, allerdings kann man auch bei einem Fremdkörper nicht schnell genug handeln, es muss gar nicht mal zu einem Darmverschluss kommen, es reicht wenn der sich irgendwo verkeilt und der Darm verletzt wird, sich entzündet oder teilweise abstirbt. Auch kann sich das Beschwerdebild bei Fremdkörpern von Tag zu Tag verändern, da sich der Fremdkörper häufig weiterbewegt und so mehr oder weniger Probleme verursacht.


    Mit einem Hund der 4 Tage nichts gefressen hat wäre ich also schon längst beim Tierarzt und würde mich dort keinesfalls mit AB-Gaben oder anderem Quatsch abspeisen lassen, sondern eben auf eine vernünftige Untersuchung bestehen.



    So oder so ich drücke euch ganz doll die Daumen, dass alles schnell wieder in Ordnung kommt.

    Zecken finden Menschen aufgrund des fehlenden Fells zum Glück nicht ganz so interessant.
    Zumindest an den Beinen kann man sich übrigens einigermaßen gut schützen wenn man eine Feinstrumpfhose anzieht, selbst wenn die Biester da durchkommen fliegen sie zumindest beim Ausziehen auch wieder mit ab, bzw man findet sie relativ leicht.
    Ansonsten können auch klassische Mittel wie Autan etc den Zecken den Appetit am Menschen verderben.


    Die reale Gefahr einer Borreliose ist zum Glück auch im Falle eines Bisses gering. Selbst in Gebieten in denen etwa ein Drittel der Zecken mit Borrelien durchseucht sind kann man nur bei rund 5% der Leute die von einer Zecke gestochen wurden nachweisen das eine Infektion stattgefunden hat. Bei nur einem ganz kleinen Bruchteil von diesen 5% treten später Krankheitssymptome auf.


    Zitat von AnjaNeleTeam

    Möglichst für die Umwelt (im Bett schlafen, streichelnde Menschen, Seebewohner) nicht belastend, aber trotzdem wirksam.
    Bravecto bin ich misstrauisch gegenüber. Kokosöl usw. ist nicht
    ausreichend. Alternative?

    Ich habe selbst keine Erfahrungen mit Bravecto, aber für mich wäre es in diesem Fall das Mittel der Wahl, warum bist du misstrauisch?

    Mehr als die bloße Farbe des Zahnfleisches ist die kapillare Rückfüllzeit von Bedeutung. Um die zu testen drückt man ein paar Sekunden fest mit der Fingerkuppe aufs Zahnfleisch, nimmt man den Finger weg ist das Zahnfleisch an dieser Stelle heller weil man durch den Druck das Blut verdrängt hat.
    Bei einem gesunden Hund wird es dann aber umgehend (innerhalb von 1-3 Sekunden) wieder rosa, bleibt die Stelle weiß deutet dies auf Kreislaufprobleme hin.


    Auf dem Foto sieht die Schleimhaut dennoch sehr schön rosa und gesund aus, ich denke du musst dir wirklich keine Gedanken machen, zumal das Ganze ja nun auch schon ein paar Stunden her ist.


    Das sie oft Pinkeln muss kann andere Ursachen haben als die Maus und einfach nur Zufall sein, oder vielleicht hat sie auch etwas mehr getrunken, damit der Mäusepelz nicht so trocken ist im Magen :D


    Wie auch immer, ich glaube sie wird die Maus jetzt einfach verdauen und das wars, stell dir vor es wäre wirklich so gefährlich wenn ein Tier mal eine tote Maus frisst, alle Freigängerkatzen und sämtliche Füchse müssten dann ja längst ausgestorben sein ;)

    Ich würde mir auch nicht zu viele Gedanken machen, die Giftmenge die eine Maus aufgenommen haben könnte sollte tatsächlich zu gering sein um einem Hund zu schaden.
    Überlegt mal wie viele Freigängerkatzen wahrscheinlich täglich mehrere Mäuse fangen und fressen und die fallen auch nicht gleich alle tot um.


    Würmer kann sich der Hund natürlich davon einfangen, aber ein Hund hat auch eine starke Magensäure die nicht gleich jedes Wurmei überlebt. Auch brauchen Würmer eine gewisse Zeit um sich im Hund zu entwickeln, so dass ein sofortiges Entwurmen wahrscheinlich gar nicht viel bringt. Ich würde da ganz normal den Turnus abwarten, bzw eine Kotprobe untersuchen lassen (hat den Vorteil, dass man im Falle eines Falles den genauen Parasiten kennt und entsprechend besser behandeln kann als mit den Breitbandmitteln und zudem kann man andererseits dem Hund die Wurmkur ersparen falls doch kein Befall vorliegt).

    Zitat

    Sie ziehen aber gerne mal Flöhe an. Mir ist es also wichtig, dass ein Mittel möglichst beides gut abdeckt.

    Gehört hier ja eigentlich nicht her, aber gegen Flöhe habe ich mit "Program" sehr gute Erfahrungen gemacht. Sehr verträglich und verhindert die Fortpflanzung der Flöhe, so dass die Biester sich gar nicht erst auf dem Hund oder in der Wohnung vermehren können.