Beiträge von jelly-fish

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    Dann unterhalte dich einmal mit irgendwelchen Bauern, da könntest du am ehesten erfahren, welche Krankheiten man sich bei oder durch Ratten holen kann.

    Bauern sind ja auch tatsächlich eine Berufsgruppe die für Zoonosen besonders gefährdet sind, genau wie z.B. Tierpfleger oder Kanalarbeiter (letztere vor allem auch wegen des Nagerurins und der Leptospirengefahr).



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    Man kann aber jetzt wirklich nicht eine zahme Farbratte mit der gemeinen Hausratte vergleichen.

    Im Falle von Rattuns norvegicus (der Wanderratte) ist es aber schon beides die selbe Art ;)
    MIt der "gemeinen Hausratte" meint man aber meistens Rattus rattus (die europäische Hausratte), diese kommt aber mittlerweile selten vor und steht in Deutschland sogar auf der roten Liste. Sie wurde fast vollständig von der Wanderratte verdrängt, welche sich ja auch als Haustier oder Labortier großer Beliebtheit erfreut.


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    Und das sehe ich auch anders. Wenn sie sich bedrängt fühlen, greifen sie ohne weiteres an.

    Aber das trifft doch auf so ziemlich jedes Tier zu und nicht nur auf Ratten.

    Ich sehe es wie Cattlefan, die meisten Käufer von z.B. brachycephalen Rassen legen sich diese zu weil Freunde oder Bekannte so einen Hund haben, oder sie mal einen im Fernsehen gesehen haben und der Mops, Bully oder was auch immer dort so niedlich/kultig/gemütlich aussah. Was das angeht sind Hunderassen durchaus Livestyleprodukte.


    Gerade die bliebten Rassen sind dann auch noch leicht verfügbar und man muss nicht quer durchs ganze Land fahren und/oder Ewigkeiten auf einen Wurf warten bis man seinen Hund bekommt.


    Irgendwo hört man dann noch, dass der Hund nur aus einer "guten" Zucht kommen müsste und schon wären auch Krankheiten kein Problem mehr. Dann wird voller Naivität z.B. ein VDH-Mops gekauft (weil ja angeblich "freiatmend") ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass allein schon der als Rassestandart geforderte Phänotyp des Hundes so derart extrem und unnatürlich aussieht, dass es sich dabei im Grunde gar nicht um ein gesundes Tier handeln kann.


    Gleichzeitig herrscht sicherlich bei vielen wenig Wissen über die grundsätzlichen genetischen Probleme die durch Linienzucht und übertriebenes Augenmerk auf Optik zwangsläufig irgendwann entstehen.

    Zitat von SarahG88

    gibt es eigentlich einen speziellen Grund dafür das manche Hunde jedes Jahr voll sind mit den Biestern und manche total verschont bleiben?


    Zecken sitzen auf Grashalmen (nicht auf Bäumen wie häufigfälschlicherweise angenommen wird) und halten sich fest wenn ein
    potenzieller Wirt vorbeikommt. Vielleicht haben einige Hunde also
    einfach eine ungünstigere Höhe als andere wenn sie durch das Gras
    streifen.
    Einige Zeckenarten "orten" einen Wirt auch indem sie dessen
    Körperwärme und CO2 Ausstoß registrieren (ählich wie Mücken) und
    vielleicht gibt es dabei tatsächlich Individuen die besser richen als
    andere (Menschen mit Blutgruppe 0 werden ja z.B. auch besonders stark von Mücken zerstochen, während andere Personen oft nicht so attraktiv für die kleinen Blutsauger sind).

    Klar übertragen Zecken Krankheiten (selbst wenn das Risiko real letztendlich nicht ganz so hoch ist wie häufig angenommen), aber man darf halt nicht in Panik verfallen, Mücken oder Flöhe können auch Borreliose übertragen.
    Dadurch dass man nun eigenhändig ein paar Zecken killt kann man das Risiko von Krankheiten nicht eindämmen, dafür gibt es viel zu viele Zecken und viel zu viele verschiedene Ansteckungswege.


    Trotzdem finde ich es nicht schlimm, wenn man sie tötet nachdem man sie aus dem Hund entfernt hat, aber das kann man ja auch möglichst schnell und schmerzlos machen und muss nicht noch die Zecke quälen und es auch noch genießen :/

    Zitat

    Wenn du die Tierchen noch immer so harmlos und niedlich findest, dann leg dir paar zu.

    Ich hatte wirklich Ratten als Haustiere früher, aber die hatten natürlich nicht wirklich was mit den Ratten draußen zu tun ;)


    Deine Auflistung ist prizipiell ja nicht falsch, allerdings nützt sie nicht sonderlich viel zur Risikobewertung, denn es bleibt die Frage wie oft diese Krankheiten faktisch tatsächlich durch Ratten auf den Menschen übertragen werden.
    Krankheiten wie Tollwut oder Typhus sind hier bei uns nicht verbreitet oder als Bedrohung relevant, Parasiten wie Bandwürmer haben ihre Hauptausbreitungswege nicht durch Ratten.
    Sämtliche aufgezählte Erkrankungen in deiner Liste haben auch andere Ansteckungswege, viele werden z.B. auch durch andere Nager, Fledermäuse (hier besonders die Tollwut) oder Vögel verbreitet.
    Sollte man die jetzt auch alle ausrotten?


    Ich will weiterhin nicht sagen, dass man einer wachsende Rattenpopulation in und um seinem Haus auch noch fröhlich bei der Ausbreitung zusehen soll. Allerdings ist übermäßige Panik vor Krankheiten, nur weil mal ein oder zwei Ratten auf dem Kompost waren, eben auch völlig übertrieben. Realistisch betrachtet sind Ratten was das angeht auch nicht gefährlicher als viele andere Tiere.
    Ich finde, man sollte rational und vernünftig mit dem Thema umgehen und auch beim Thema "Ratte" nicht gleich jeglichen Umwelt- und Tierschutzgedanken vergessen und zum Gift greifen, bloß weil man die irgendwie igitt findet :ka:

    Ich mag auch keine Zecken und ich bringe die Dinger nun auch nicht gerade raus zur nächsten Wiese damit sie es dort gut haben und ne Zeckenparty feiern können, aber ich sehe sie dennoch als Lebewesen an.


    Ich finde es nicht falsch sie zu töten, aber das einige hier sogar Freude daran haben ihnen bei einem qualvollen Tod zuzugucken finde ich dann doch irgendwie traurig.
    Es ist schade, wenn der eigene Tierschutzgedanke gleich dann aufhört, wenn einem ein Tier irgendwie nicht gefällt.


    Für die beste Tötungsmethode halte ich es sie zu zertreten oder zu zerquetschen, das geht schnell und die Zecken müssen wenigstens nicht leiden.



    Zitat von TrueType

    Die kommen irgendwo in der Kanalisation wieder raus, auf dem Land sind das meist offene Klärbecken. Selbst wenn die Zecke eingeht - was bei weitem nicht sicher ist! - ist die Bakterien- und Virenlast noch SEHR aktiv! Die überleben verdammt lange...

    Selbst wenn die die Klospülung überleben (was ne vollgesogene Zecke bestimmt nicht kann, die geht kaputt wenn sie rumgewirbelt wird), können Borrelien dann tatsächlich längere Zeit im Wasser überleben? Sie zählen doch zu den aneroben Organismen und vermehren sich am liebsten in mikroaerophiler Umgebung. Enthält Wasser nicht viel zu viel Sauerstoff als das sie sich dort über längere Zeit wohlfühlen würden?

    Wenn es überhand nimmt würde ich auch eingreifen, aber wie es dazu kommen konnte würde ich mich halt auch fragen. Vor allem weil die Ratten garantiert irgendwann wiederkommen, wenn die Ursachen nicht beseitigt sind.



    Zitat


    Dir ist aber schon klar, daß Ratten auch Krankheiten übertragen?

    An was denkst du dabei genau? Theoretisch könnten Ratten (wie sämtliche anderen Nagetiere) Leptospirose übertragen. Der Erreger befindet sich im Urin und kann im Sommer auch in mit Nagerurin verseuchten Pfützen oder anderen kleinen Wasserstellen überleben. Die Ansteckung erfolgt allerdings hauptsächlich über orale Aufnahme und somit ist es doch relativ unwahrscheinlich sich als Mensch damit anzustecken. Zumindest auf dem Weg Nager-Mensch, da ist es dann schon wahrscheinlicher, dass einer unserer Wuffis draußen aus einer kontaminierten Pfütze getrunken hat und wir uns dann beim Hund anstecken (aber selbst das dürfte doch sehr selten sein).
    Wenn man davor Angst haben will darf man den Hund aber draußen an keinem Grashalm mehr lecken lassen und im heimischen Garten müsste man sämtliche Nagetiere (nicht nur Ratten) ausrotten.


    ...oder welche von Ratten auf den Menschen übertragbaren Krankheiten hattest du sonst im Sinn?

    Ich gestehe, ich werfe vom Hund gepflückte Zecken einfach aus dem Fenster. Ich wohne mitten in der Stadt und unter meinem Fenster ist nur Beton. Wenn eine vollgesaugte Zecke es da schafft sich irgendwo an ein fechtes, schattiges Plätzchen zu retten wo sie in Ruhe verdauen kann ohne den Vertrocknungstod zu sterben oder von einem Vogel oder Insekten gefressen zu werden dann sei ihr der Erfolg gegönnt :smile:


    Entgegen dem was viele annehmen sind vor allem vollgesaugte Zecken nämlich nicht sonderlich robust, sie trocknen in der Sonne (oder der trockenen Wohnung) schnell aus und verletzten sich leicht bei Stürzen. Auch wenn man ihnen beim Entfernen aus dem Hund teile der Mundwerkzeuge (den "Kopf") abreißt ist das ihr Todesurteil.

    Auch wenn ich gut verstehen kann, dass man in Sorge ist um seine Hunde denke ich trotzdem du machst dir in der Sache viel zu viel Panik. Wäre die Gefahr durch verschlepptes Rattengift so groß wie du befürchtest wäre es längst verboten, da es dann sogar eine Gefahr für Menschen wäre (z.B. Kinder die im heimischen Garten spielen).


    Vielleicht kannst du dennoch mit deinem Nachbarn reden, wie gesagt tötet Rattengift die Ratten qualvoll und vielleicht muss diese Tierquälerei ja gar nicht sein. Ich meine die Frage ist doch, ob ihn die Ratten tatsächlich so doll stören, ob sie in seine Wohnung eindringen oder zu Hauf seinen Schuppen bevölkern. Ratten sind normalerweise scheu dem Menschen gegenüber und wenn hin und wieder mal eine was vom Kompost klaut wen stört das schon.


    Wenn es sehr viele sind und es Überhand nimmt sollte er sich tatsächlich erstmal Gedanken darum machen den Ratten die Futterquellen wegzunehmen. Vogelhäuschen kann man so anbringen, dass Ratten nicht rankommen und auf den Gartenkompost kann man auch einen Deckel legen.


    Rede doch mal mit ihm, vielleicht sieht er es ja ein, zumal Rattengift nicht nur Ratten tötet, sondern auch anderen Kleintieren wie Mäusen, Igeln oder Eichhörnchen gefährlich werden kann.

    Zitat von Leinenträger

    Und du meinst, die Ratte hat die Gebrauchsanweisung gelesen und sagt sich: "Oh, die zwei Körnchen reichen jetzt, mehr brauche ich für den Suizid nicht."?

    Die Frage ist eher wie viel Gramm Fassungsvermögen hat der Magen einer Ratten und wie viel Gramm Rattengift (hier gibt es ja auch verschiedene Wirkstoffe) müsste ein mittelgroßer Hund zu sich nehmen um überhaupt für ihn eine LD50 Dosis zu erreichen.


    Rattengift aus dem Handel ist normalerweise auf einem Trägerstoff appliziert der für die Ratte geschmacklich attraktiv ist (z.B. Haferflocken), der eigentliche Wirkstoff wird dann nicht weit höher dosiert sein, als benötigt um eine Ratte zu töten.
    Ich denke einfach nicht, dass an dem viertel Teelöffel Trägerstoff + Gift der in einen Rattenmagen passt bereits ein Hund sterben könnte (nicht das man es darauf ankommen lassen sollte, natürlich).


    Die Umgebung nach Ködern absuchen und diese entfernen macht für mich da schon mehr Sinn, da der Köder unter Umständen ja größere Mengen des Giftes enthält (soll ja in der Regel nicht nur eine Ratte töten sondern mehrere).
    Außerdem ist auch für die Ratten der Tod durch (in der Regel) Cumarin sehr qualvoll und ich finde man sollte bei einem Rattenproblem eher die Ursachen bekämpfen (z.B. rumliegendes Fallobst oder andere Dinge von denen Ratten sich angezogen fühlen) als diese mit Gift zu töten.