Ein gutes Mittel gegen Überbevölkerung ist Wohlstand. In Wohlstandsgesellschaften sind die Geburtenzahlen rückläufig (wie ja z.B. auch in Deutschland, wo jede Frau weniger als 1,5 Kinder kriegt). Hätten alle Länder auf der Welt den gleichen Standard und den gleichen Wohlstand würde die Menschheit also vielleicht nicht noch weiter wachsen.
Beiträge von jelly-fish
-
-
Zweifelsohne kennt der evolutionär hervorgebrachte Formenreichtum nahezu keine Grenze und so gesehen ist praktisch jedes Lebewesen ein "Extrem".
Allerdings denke ich hier geht es ja darum wie der Mensch innerhalb von ein paar Jahrzehnten die Proportionen eines Lebenwesen in jede nur erdenkliche Richtung durch Zuchtwahl fördert. Diese sehr schnelle Umformung hin zu einem Körperbau mit (im Vergleich zur Ausgangsform) stark veränderten Proportionen ist es, was die Probleme mit sich bringt. In so fern ist es nicht die extreme Proportion an sich die das Problem darstellt (denn wie bereits erwähnt gibt es auch Extreme in der Natur), sondern die Kürze der Zeit in der der Mensch dieses Extrem durch Zuchtwahl erzwungen hat.
Zitat von Die SwifferNun, es ließe sich sicherlich darüber streiten, ob für Hunde, die Rassen angehörig sind, welche zum Hetzen / Jagen gezüchtet werden, das restliche Leben an Schleppleinen verbringend, weniger tierschutzrelevant ist, als wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, hin und wieder in nachgestellter Weise ihren Instinkten folgen zu können.
Natürlich könnte man mit ihnen auch raus in die Pampa fahren, Leine ab und den Dingen ihren Lauf lassen - nur das hat anderweitig Konsequenzen.Es wird in der Regel argumentiert, dass forciertes Hetzen wie beim Coursing Extremsport darstellt, welcher auch mit gesundheitlichen Risiken für die Tiere verbunden ist und es außerdem dazu führt, dass die Hunde auch außerhalb der Rennbahn sich häufiger Jagdmöglichkeiten suchen und somit schlechter ableinbar sind.
Es wird statt dessen vorgeschlagen, dass sich die Hunde in eingezäunten Ausläufen, oder bei guter Abrufbarkeit in wildarmen Gebieten, im freien Spiel (am besten mit anderen Windhunden) austoben dürfen. -
Zitat von Die Swiffer
und den Windhund auf der Bahn auszulasten
Eigentlich Offtopic hier, aber ist das wirklich gut? Viele der Schutz- und Vermittlungsorgas für Windhunde lassen vertraglich festhalten, dass die neuen Besitzer auf keinen Fall mit den Hunden zum Coursing dürfen.
Zitat von danimonsterNaja so schlecht ist die Aussage nicht. Je weiter entfernt der Hund optisch vom Wolf ist desto mehr Probleme hat er.
Ich denke so ganz falsch ist das tatsächlich nicht, denn ein Wolf hat normale Körperproportionen und wann man immer man durch Zucht ein Extrem in diesem Proportionen erzwingt treten in der Regel Probleme auf. Das heißt ja nicht gleich, dass jegliche Abweichung eine Qualzucht ist, sondern dass es eben nicht ganz unproblematisch ist wenn man aus dem Wolf einen winzigen Chihuaha oder eine riesige Dogge oder einen plattnasigen Mops züchtet.
Zitat von HelemausÜberhaupt ist es sinnlos vergleiche von Wolf und Hund zu ziehen.
Der Wolf ist ein Wolf, der Hund ist ein Hund. Irgendwo vor tausenden Jahren gab es mal nen gemeinsamen Vorfahren. Ist wie mit dem Affen und dem Menschen.Nein, ist es nicht, Hund und Wolf sind ein und dieselbe Art. Sie können miteinander leben und kommunizieren, sich paaren und zeugungsfähige Nachkommen haben. Mensch und Affe können dies nicht, da sie verschiedene Arten sind.
Zitat von Helemausdie Tatsache das sogar der Wolf an Krankheitsbildern wie HD leidet.
Trifft dies nicht nur auf Wölfe in Gefangenschaft zu?
-
Die Röntgenbilder des Pekinesen sehen wirklich sehr schlimm aus.
Das erinnert mich an eine Situation in meinem Biostudim. Wir haben geübt Wirbeltiere anhand von Schädelmerkmalen zu bestimmen und irgend ein lustiger Dozent hatte unter die präparierten Schädel den eines Mopses gemischt.Obwohl so ziemlich alle Studenten Wolf, Haushund und Fuchs richtig unterscheiden konnten und auch knifflige Sachen wie der Igel korrekt bestimmt wurden herrschte angesichts des Mops-Schädels die große Ratlosigkeit. Auch der Bestimmungsschlüssel half nicht weiter und als wir aufgefordert wurden doch einfach mal einen Tipp abzugeben sagte irgendwer frustriert "Ein Alien" ... und ganz ehrlich, das war eine sehr treffende Umschreibung.
Ein Mopsschädel hat kein Nasengewölbe mehr, keinen Platz im Kiefer für die Zähne und so flache Augenhöhlen, dass man sich wundert, wie die Augen überhaupt darin halten :/Zum King Charles Spaniel:
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass mittlerweile wohl rund 90% der Rassevertreter genetische Träger der Syringomyelie sind, allerdings sich die Symptome nur in etwa 10% der Hunde deutlich manifestieren. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich stimmt, aber wenn ja dann hieße dass, das die Rasse am Ende ist, denn mit nur 10% genetisch gesunden Tieren kann man sicher keine ganze Rasse neu aufbauen. -
Zitat von Czarek
Und wenn man 100% Mopscharakter haben möchte, geht man trotzdem zu einem Züchter mit 70% Möppi statt zu einem mit 100% Möppes?
Ich denke das kann man den Besitzern von Retro-Mops und Co nun am allerwenigsten vorwerfen, denn sie verzichten ja im Grunde auf 100% Mops zu Gunsten der Gesundheit der Tiere.
Ich persönlich bin auch der Meinung das Einkreuzungen die einzige Chance sind die Rasse zu erhalten, eine Rückzüchtung mit Standardmöpsen würde deren Genpool empfindlich verkleinern und dadurch früher oder später neue Probleme auf den Plan rufen.
ZitatDas will ich gar nicht leugnen, aber Du scheinst ja nicht mal sicher zu wissen (ergo die Züchter auch nicht!), was in Deinen Hunden "drin" ist.
Sonst würde man ja keinen Gentest machen, oder?Ich dachte die 70-Komma-irgendwas Prozentangabe käme bereits vom Züchter der Möpse und dieser hätte den Gentest durchführen lassen, vielleicht damit die Käufer quasi einen Nachweis haben
-
Was die Möpse von @Sterndal angeht, so finde ich ebenfalls, dass sie noch moderat aussehen. Die Nase ist nicht so stark aufgewölbt, dass sich die typische Übernasenfalte bildet und die Nasenlöcher sind nicht zu kompletten Schlitzen verengt (kreisrund wie sie normalerweise sein müssten sind sie allerdings auch nicht).
Damit sind sie sicher besser dran als die meisten Standardmöpse, dennoch kann man nicht ausschließen, dass auch sie später Probleme bekommen, z.B. auch mit den Zähnen oder der Körperkühlung (durch die kurze Nase büßt der Mops eine Menge Schleimhaut in der Nase ein, über welche normalerweise Körperwärme abgegeben werden kann, viele Möpse hecheln dann mit der typischen Rollzunge um wieder eine größt mögliche Oberfläche zu haben über die Wärmeabgabe stattfinden kann).Noch kurz zu den Nackthunden: sicher haben sie eine Reihe von Problemen die man nicht außer Acht lassen darf, allerdings sehe ich Tatsache, dass sie im Winter einen Mantel brauchen als nicht sonderlich dramatisch an. Wie bereits erwähnt wurde wissen es auch viele Rassen mit Fell zu schätzen, wenn sie im Winter schön eingepackt werden.
Dem gegenüber finde ich es dann sogar eher noch schlimmer wenn einige Rassen so viel Fell haben, dass sie im Sommer sehr stark unter der Hitze leiden, denn einen Mantel kann man bei Bedarf schnell anziehen, ein sehr langes, dichtes Fell aber nicht schnell mal ausziehen. -
Zitat
ich habe einen Trend beschrieben, der nicht zu leugnen ist, unterstellen tu ich gar nichts, aber man sieht es ja auf unseren Straßen herumlaufen.
Mit "unterstellen" meinte ich, dass du annimmst, dass es so ist:
ZitatUnd die Rasse muß exklusiv sein oder der Hund besonders leidend (Auslandshund).
Das ist doch sehr allgemein gehalten und kann ja so nicht einfach für alle Rasse- oder Tierschutzhundehalter pauschalisiert werden.
Zitatich habe einen Trend beschrieben, der nicht zu leugnen ist, unterstellen tu ich gar nichts, aber man sieht es ja auf unseren Straßen herumlaufen.
Wenn du also auf der Straße einen Rassehund siehst gehst du davon aus, dass es dem Besitzer nur um Exklusivität geht, wenn du hörst, dass ein Hund aus dem Ausland kommt, gehst du davon aus, dass der Besitzer sich nur über die Befriedigung seines Helfersyndroms profilieren möchte und einen Hund nimmt der besonders leidet.
Wieso urteilst du so hart und woher sollte deiner Meinung nach der moralisch vertretbare Hund kommen? ... und was ist ein "stinknormaler" Hund?
Zitat von Superpferdedit: zumal der Pudel eine der langlebigsten rassen ist
Ich bin mit Pudeln groß geworden, die meisten wurden gut über 10 Jahre alt, mehr als 14-15 hat aber keiner geschafft. Ich denke auch, dass ist ein gutes Alter für einen Hund, ob sie die langlebigste Rasse sind weiß ich aber nicht.
Dennoch ist Langlebigkeit allein ja kein Argument gegen Qualzucht, viele Möpse werden auch sehr alt.
Zitat von SuperpferdAber ganz ehrlich, welcher Hund hat denn überhaupt keine kleinen Nachteile? Zudem ist scheren sicher kein Weltuntergang ! Das sind Dinge die man den Hunden einfach gut lernen kann sodass es Ihnen Spaß macht ! Meine beiden lieben es.
Ohne es böse zu meinen, aber sind dies nicht genau die Argumente die weiter oben als "Betriebsblindheit für die eigene Rasse" bezeichnet wurden?
Aber bevor ich falsch verstanden werde, ich wollte mich nicht am Pudel aufhängen, aus meiner Sicht hat er durch sein Fell zwar Nachteile, aber gehört deswegen nicht gleich auf die Qualzuchtliste, denn wie bereits erwähnt wurde, ist er ein recht fitter Hund ohne übertriebene Körperproportionen.
-
Zitat
Der Pudel könnte nicht ohne Pflege in der "freien Wildbahn" überleben, ja. Aber Leiden, Schmerzen?
Manchmal
Ich habe meine Aufzählung gar nicht wertend gemeint, sondern wollte nur Rassemerkmale aufzählen die einen Nachteil für den Hund bringen um zu verdeutlichen wie individuell man das man das Ganze betrachten kann (eine gewisse "Betriebsblindheit" wurde den Besitzern/Züchtern einiger Rassen ja auch schon vorgeworfen).
Was den Pudel angeht, so muss er gebürstet und geschoren werden, was sicher vielen Hunden keinen Spaß macht, zudem werden oft die Tasthaare mit abrasiert (ein Hund fühlt mit den Tasthaaren ungefähr so viel wie wir mit den Fingerkuppen, man stelle sich also vor man hätte ständig taube Finger, klar kann man damit leben, aber schön ist es sicher nicht).
Ich würde nie so weit gehen zu sagen, dass der Pudel eine Qualzucht ist, denn die vielen Pudel die ich kennengelernt habewaren doch überwiegend sehr agil, gesund und langlebig. Dennoch besitzt der Pudel (wie ja irgendwie fast alle Rassen) angezüchtete Merkmale die ihm einen gewissen Nachteil bringen.Ich wollte mit der Aufzählung nur einen Anstoß liefern, zu fragen wo und was man als Grenze zur Qualzucht ansehen will, denn es ist nur allzu leicht bei diesem Thema in das ein oder andere Extrem zu verfallen und entweder selbst die Brachychephalie bei Mops und Co schönzureden, oder eben gleich die ganze Hundezucht an sich als Tierquälerei zu verdammen.
ZitatEin "stinknormaler" Hund ist heute nicht mehr gut genug
Aber was ist denn ein "stinknormaler" Hund? Wenn du unterstellst dass Rassefreunde es besonders exklusiv und Tierschutzfreunde es besonders leidend haben möchten, woher kommt er denn dann, der ethisch-moralisch vertretbare Hund?
-
Vielleicht sollte man der Diskussion erstmal zugrunde legen, was man denn überhaupt als Qualzuchtmerkmal ansehen will.
Laut Gesetz sind es Züchtungen die mit Leiden, Schmerzen, Schäden oder Verhaltensstörungen für das Tier verbunden sind.
Aber was nun "Leiden" sind, das ist natürlich ein ganzes Stück weit Interpretationssache, daher ist es sicher auch sehr schwer hier gesetzlich eine festgesteckte Grenze zu ziehen und diese auch entsprechend eindeutig zu formulieren und durchzusetzen.
Denn wenn der Mops wegen seiner Nase eine Qualzucht ist, ist es dann auch der Dackel wegen seines Rückens? Oder der Ridgeback weil er zu Dermoidzysten neigt? Der Wolfsspitz weil er durch das viele Fell schneller unter der Hitze neigt? Der Pudel weil er immer wieder geschoren werden muss? Der Boxer weil er zur Epilepsie neigt? Der Labrador weil er häufig Gelenkprobleme hat? Der Dalmatiner weil er kein Purin verträgt?Wenn man will kann man an jeder Rasse ein Problem finden, dennoch will sicherlich niemand so weit gehen zu sagen, dass jede Rasse mit 'rassetypischer Krankheit' eine Qualzucht ist.
Es wurde hier schon oft erwähnt, dass viele Besitzer die Probleme ihrer Hunde nicht sehen, oder nicht sehen wollen. Aber letztendlich ist es natürlich sehr subjektiv was man bereits als Leid und Qual ansieht und was nicht, deswegen denke ich, es dürfte sehr schwer sein hier auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. -
Zitat von Samita
Ich habe ja nicht geschrieben das Hunde für eine LangzeitSTUDIE nicht alt genug werden, sondern für LangzeitFOLGEN.
Das Altern ist eine Langzeitfolge des Lebens und da der Alterungsprozess bei Hunden schnell vonstatten geht als beim Menschen kann man davon ausgehen, dass auch viele andere Prozesse schneller ablaufen. Es macht daher keinen Sinn zu sagen, dass ein Hund keine Langzeitfolgen von irgendwas haben könnte, nur weil er nur 15 Jahre alt wird. Man kann den Allgemeinzustand eines durchschnittlichen 15 jährigen Menschen ja auch nicht mit dem Allgemeinzustand eines durchschnittlichen 15jährigen Hundes vergleichen.
Eine Spätfolge durch den Einfluss von Umweltgiften kann z.B. Krebs sein, oder die Entwicklung von Schäden am Organismus durch die Dauergabe von Medikamenten (das Cushing-Syndrom bei Dauergabe von Cortison).
Natürlich kann auch eine falsche Fütterung über einen langen Zeitraum Schäden am Organismus hinterlassen, je nachdem wie die Fehlernährung aussieht treten diese früher oder später, bzw stärker oder schwächer auf.
Rachitis ist z.B. eine typische Erkrankung bei Hunden auftritt, die im Wachstum ständiger Mangelversorgung ausgesetzt waren. Die Knochendeformationen passieren nicht von heute auf morgen, sondern entwickeln sich über Monate hinweg und begleiten den Hund ein Leben lang, da könnte man z.B. durchaus von Langzeitfolgen durch Fehlernährung sprechen.Zitat von Grinsekatze1Tatsache ist, sind in dem Futter - egal, wie schrottig es ist, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, so wird der damit ernährte Hunde ausreichend ernährt und versorgt.
Folgeschäden machen sich sicherlich erst im Alter bemerkbar und auch das kann so nicht ausschließlich dem "schrottigen Futter" angehaftet werden, den die Gene/Veranlagung/Haltung spielt auch eine große Rolle.
Mit dem Argument könnte man aber dann auch sich selbst, oder seine Kinder komplett (und ich meine wirklich komplett) mit stark verarbeiteter Fertignahrung ala Burger, Tiefkühlpizza und Instant-Tütensuppe ernähren, solange nur künstlich genügend Vitamine und Mineralstoffe zugeführt werden.
Da würde jeder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn es sollte doch eigentlich regelmäßig frische Kost auf dem Speiseplan stehen. Für mich gilt das in der Ernährung jeden Lebewesens, klar kann man sicher auch mit Fast Food und Tütennahrung überleben und alt werden, aber besonders gesund erscheint es mir nicht.