Beiträge von Mercutio

    Danke erstmal für die Antworten, die ich bisher erhalten habe. Es spiegelt ungefähr das wieder, was ich selbst fühle, eben dieses Für und Wider und das die Sache gut überlegt sein will.

    @RafiLe1985
    Ich verstehe deinen Einwurf mit deinen Schülern. Ich war vor fünf Jahren auch so ein Schüler. Ständig geschwänzt, Ausreden erfunden, sich gegen jede Hilfe gesträubt, Zuhause versumpft und trotz meiner Intelligenz, die ich durchaus habe, im Mittelmaß geblieben, da ich die Prüfungen gerade so geschafft habe. Davon fühl ich mich auch nicht angegriffen, weil es einfach stimmt. Es sind auch berechtigte Zweifel, ob ich Tierhaltung (insbesondere Hundehaltung, da Katzen doch um einiges genügsamer sind, solange sie Futter, Wasser und Möglichkeit zum Rausgehen haben) überhaupt leisten kann.
    Um die Frage gleich zu beantworten: Ja, ich würde es mir zutrauen. Zumindest wenn die Rahmenbedingen passen und ich mich auf mein Netz verlassen kann, wie einige schon angesprochen haben. Mein soziales Netz ist übrigens sehr unterstützend. Mein Vater, der bereits Hunde hatte, würde sich im Notfall um ihn kümmern und meine Betreuerin, die der Sache aber auch nicht ganz ohne Bedenken entgegensieht, wird mich ebenfalls begleiten, sollte ich mich dafür entscheiden.
    Ich bin seit fünf Jahren in Behandlung und habe mir Stück für Stück meine Selbstständigkeit erarbeitet, wohne wie gesagt jetzt auch seit einiger Zeit erfolgreich alleine. Ich erkenne die Signale meiner Krankheit, kann dem rechtzeitig entgegenwirken und selbst wenn es passiert, dass ich eine Downphase nicht ganz verhindern kann, hält sie nicht so lange an und ist nicht so massiv wie früher noch. Ein stationärer Aufenthalt ist auch seit einem Jahr ungefähr nicht mehr nötig, da ich den Alltag geregelt kriege.


    Das nächste, was ich hier sagen werde, wird hier vermutlich kritisch aufgenommen, aber auch das verstehe ich.
    Ich denke, ein Hund würde mich nämlich auch noch zusätzlich strukturieren. Egal ob es jetzt Welpe oder Althund ist, es ist ein Partner, der verlangt und der eben Bedürfnisse hat, die erfüllt werden müssen. Ich hatte auch schon wochenweise einen kurzzeitigen Pflegehund, eine sechs Jahre alte Mischlingsdame. Das hat sehr gut funktioniert, vor allem weil ich dann auch wirklich sehr gerne aufgestanden und spazieren gegangen bin. Alleine und ohne wirklichen Grund neigt man eher zum Zuhausebleiben. Es war eine Aufgabe, die mir gut tat. Etwas zu haben, für und mit dem man den Tag gestaltet. Einen Begleiter, der mit dabei ist und der sich einfach freut bei einem zu sein. Ich habe in den paar Wochen viel gelernt und es war auch wirklich eine Art Seelenwäsche. Man kam mit Menschen leichter ins Gespräch und ich war auch nicht so unsicher oder zurückhaltend. Die Nachbarschaft ist auch sehr hundefreundlich.
    Auch wenn das viele vermutlich nicht gern hören, es wirkt auch der eigenen Vereinsamung entgegen. Ein Hund ist natürlich kein Ersatz für menschlichen Kontakt, aber es erleichtert doch vieles.


    Ich halte nach wie vor die Augen offen im Tierheim, ob sich da vielleicht doch etwas ergibt. Das mit den Assistenzhund wäre auch eine Möglichkeit, aber ist die Anschaffung nicht irrsinnig teuer durch die ganzen Ausbildungen? Abgesehen davon sind die meisten denke ich eher als Blindenhunde oder bei Diabetes im EInsatz? Von Assistenzhunden bei psych. Erkrankungen hätte ich bei uns nicht viel gehört.


    @GruenerTee


    Am Ende hat mir aber der Hund gut getan. Er ist meine Routine für den Alltag, meine Herausforderung an der ich wachse. Mittlerweile arbeiten wir auf die Begleithundeprüfung hin. Wir sind trotz einiger Hürden durch meine Krankheit zum guten Team zusammen gewachsen. Seit ein-zwei Jahren läuft alles reibungslos ab. :bindafür:


    Ja, das ist eben das, was für mich dafür spricht. Es wäre eben eine Routine, ein Anhaltspunkt, was man den ganzen Tag jetzt über macht, etwas, wonach man planen kann. Das klingt jetzt für einige vermutlich wieder sehr kritisch, aber ist es wirklich so schlecht? Manche holen sich einen Hund, weil sie mehr rausgehen wollen, oder Sport treiben oder als Komplettierung ihrer Familie, warum also nicht auch um für sich selbst Struktur zu schaffen? Pensionisten holen sich ja oft aus diesem Grund auch ein Haustier, damit sie den ganzen Tag nicht bei "Richter Alexander Holdt" sitzen. Was natürlich nicht heißt, dass ich einen Hund nur aus bloßen Therapiezwecken möchte.
    Ich bin wie gesagt auch gewillt wirklich an mir zu arbeiten, um sicherzustellen dass es dem Hund gutgeht und wir zusammen ein gutes Team werden. Es ist keine leichtfertige Entscheidung.


    An Spitz dachte ich übrigens auch. Ich kenne zwei Mittelspitze, die zwar fröhlich und allzeit bereit sind, aber auch sehr gut mit ruhigeren Phasen auskommen und unproblematisch sind, wenn man sich durch den spitzüblichen Dickkopf und der Junghundphase durchsetzt.


    @Lockenwolf


    An Pudel hätte ich niemals gedacht! Ich dachte, das sind eben sehr agile, lauffreudige Hunde, die sehr anspruchsvoll sind? (Damit meine ich ausnahmsweise nicht die Fellpflege...)
    Die Kleinpudel, die ich kenne, erlebe ich schon als sehr...eigen. Eine Tante hatte einen Kleinpudel, der aber extrem aggressiv war. Vermutlich eher der typischen Kleinhund-Problematik geschuldet, da man ihm alles durchgehen ließ.
    Wo ich jetzt darüber nachdenke, gibt es auch eine sehr nette Kleinpudeldame in der Nachbarschaft. Die spielt auch wirklich sehr zärtlich mit den Kindern und ist sonst wirklich sehr gut drauf.
    Unterscheiden sich die Großpudel und die Kleinpudel charakterlich voneinander?

    Hallo.
    Ich lese schon länger im DF still mit, möchte jetzt aber doch ganz gerne Meinungen, Ratschläge und Tipps einholen, da mein eigener Hundewunsch sehr stark geworden ist.


    Kurz zu mir: Ich bin Anfang 20, weiblich, lebe allein und leide unter Depressionen, die auch medikamentös und mit Hilfe einer mobilen Betreuung behandelt werden. Vom Wesen her bin ich ziemlich ruhig, mache vieles in meinem eigenen Tempo, neige ein wenig zur Unsicherheit, wachse aber in meine Aufgaben hinein, wenn ich genug Zeit habe mich damit auseinanderzusetzen. Weitere Eigenschaften wären gemütlich, sensibel, durchaus etwas sturköpfig und auf Routine bedacht. Tiere hatte ich schon immer sehr gern, bis vor einem halben Jahr hatte ich auch eine Katze, die mit mir zusammengelebt hat. Sie ist verstorben.
    Ich muss an dem Punkt jetzt etwas persönlich werden, ich hoffe die Moderatoren können mir da verzeihen. Es ist nur meiner Meinung nach wichtig, dass alle die hier mitschreiben wollen wirklich verstehen, wie mein aktueller Status ist um zu entscheiden ob in dem Fall eine Hundehaltung überhaupt sinnvoll/möglich ist.


    Wie oben gesagt, bin ich in Betreuung, verfüge über ein Sicherheitsnetz im Form eines Vereins, der mir in allen Sachlagen zur Seite steht und werde auch von meinem Vater unterstützt. Vor ungefähr eineinhalb Jahren bin ich in eine Gemeindewohnung (EG mit kleinem Garten) gezogen, am Rand einer Kleinstadt in ruhiger Lage, viel Grün und nahem Wald, aber trotzdem noch in der Stadt. Seit gut fünf Jahren bin ich mit Depression diagnostiziert, hatte auch einige Aufenthalt in der Psychosomatik, die alle ungefähr einen Monat lang gingen. Mittlerweile bin ich relativ stabil (seit zwei Jahren), auch wenn natürlich hin und wieder "Downphasen" kommen, die aber händelbar sind. Ich bin arbeitsunfähig und finanziell so weit abgesichert, dass ich gut über die Runden komme. Dazu bestünde die Möglichkeit, den Hund von der Hundesteuer zu befreien und wenn er ein Jahr alt ist, die tierärztliche Betreuung durch einen gemeinnützigen Verein auf jeden Fall zu garantieren, sollte ich in eine Notsituation kommen, für die mein Auskommen nicht reicht. Kontakt besteht bereits, gleiches bei einer passendem Hundeverein, bei dem ich bereits bei einer Stunde zugesehen habe. Dazu war mein Vater vor einigen Jahren Freizeit-Jäger, bevor er in Pension gegangen ist und hatte einen jagdlich geführten Kleinen Münsterländer. Gewisse Hundeerfahrung ist da, auch wenn ich mich als Anfänger bezeichnen würde.


    Um zum Punkt zu kommen, was ich hier gerne wissen möchte:


    • Ist Hundehaltung bei einer psychischen Erkrankung möglich? Kommt ein Hund damit zurecht?
    • Welche Hunderassen würden sich dafür eignen?
    • Was muss beachtet werden bei der Hundeanschaffung?
    • Gibt es hier Leute, die trotz Depression/Borderline/Wasauchimmer Hunde haben? Wie managed ihr das? Was empfehlt ihr? Was sind mögliche Problematiken?


    Tierschutz und Tierheim ist in meiner Region nur begrenzt möglich. Ich bin nicht mobil und das einzige Tierheim bei uns hat fast ausschließlich Listenhunde oder Problemfälle, stehe aber auch da in Kontakt. Ich würde am liebsten einen Welpen aus einer anerkannten Zucht nehmen und mit ihm "mitwachsen". Hatte auch schon Gespräche mit einer Hundeschule und einem Trainer, der mich in dem Fall begleiten würde. Die Möglichkeit bei diversen Sportarten mit Hund mitzumachen möchte ich nicht ausschließen, je nachdem wie ich mich dort fühle und wie mein Hund Lust hat.


    Bei der Rassewahl habe ich folgende Kriterien, die für mich wichtig bzw. in Fällen von der Optik kein Muss, aber doch gewünscht wären.


    • Mittelgroß bis Groß (ab 35 cm wäre schön)
    • Langhaar
    • Nicht übermäßig aktiv oder fordernd, aber leicht zu begeistern
    • Flexibel mit der Auslastung
    • Ein Hund, der gern überall dabei ist und mich auch überallhin begleiten möchte
    • Bevorzugt ein Ein-Mann-Hund (?), der sich gerne an einzelne Personen bindet und auch nicht unbedingt andere Hunde oder Menschen braucht, um sich wohlzufühlen.


    Ich habe mich ja schon länger damit befasst und bin eigentlich bei zwei Rassen angekommen, die ich als als geeignet sehen würde. Vielleicht weiß da jemand mehr Bescheid?


    Deutsche Spitze (Von Mittelspitz bis Wolfsspitz) und der Sheltie, obwohl ich mir da Gedanken mache wegen seines Hütehunderbes. Hat sonst noch jemand Empfehlungen? Die FCI-Gruppe 9 der Begleit- und Gesellschaftshunde sagt mir leider überhaupt nicht zu. Vielleicht andere Einfälle?


    Hoffentlich ist gerade nicht zu privat alles geworden :roll: