Wir haben auf unserer Runde einen einsam rumstreunenden kleinen Wuschelmix getroffen der irgendwie nicht so recht wußte wo er eigentlich hinwollte. Scheinbar war er von zuhause ausgebüxt.
Als er uns dann sah kam er direkt auf uns zugestürmt. Zuerst wollte ich meinen Hund schon aus Reflex ableinen. Da wir aber in einer Seitenstraße waren die ein paar Meter weiter direkt auf die Hauptstraße führt habe ich das sein lassen.
Der Kleine war absolut distanzlos aber mein Hund hat mich heute wieder daran erinnert daß er doch ein Guter ist. Der Kleine wollte sich absolut nicht beschnuppern lassen, hat dafür aber die ganze Zeit hinten an meinem Hund drangehangen und sich sogar an ihm aufgerichtet um mal eine Runde an seiner Schnauze rumzuschnüffeln.
Als es meinem Hund dann zu bunt wurde hat er ihn dann zurechtgewiesen. Fünf mal. Und sich direkt danach wieder ganz neutral seitlich gestellt und den Kleinen wieder machen lassen.
Das habe ich mir dann eine zeitlang angeschaut und da weit und breit niemand ankam und der Hund eine Tassomarke hatte wollte ich ihn gerade schon mitnehmen als plötzlich ein kleines Mädchen um die Ecke kam, freudestrahlend den Hund erblickte und ihn wieder eingesammelt hat.
Diese Begegnung hat mich wirklich wieder daran erinnert daß mein Hund gar nicht das Monster ist für den die anderen Hundebesitzer hier im Viertel ihn halten. Er kommuniziert halt klar wenn es ihm zuviel wird. Das wird von den Huha hier grundsätzlich als Beschädigungsabsicht angesehen. Da hat halt jeder Hund freudestrahlend zu ertragen wenn in ihn hineingebrettert wird. Jedes Zeichen von Unmut ist direkt übelste Aggression.
Ich bin jedenfalls gerade recht happy weil ich einen Hund habe der noch zu kommunizieren weiß ohne dabei Grenzen zu überschreiten. Und ich ärgere mich weil ich umgeben von Zwangsfreudehundehaltern bin die das Verhalten von Hunden so absolut gar nicht einordnen können.