Beiträge von MinnieMouse

    Völlig nachvollziehbar. Also wenn meine Freunde sowas sagen würden, würde ich nur auf die Pointe warten. Wenn die nicht kommt - geh mir aus der Sonne.Finde das wirklich frech von einem Freund sowas zu bringen. Sowas unterschwelliges von: dein Hund stinkt und ist schmutzig. Das geht gar nicht. Ich bin schon beleidigt, wenn jemand sagt er müsse vor dem Essen noch Hände waschen weil er ja den Hund gestreichelt hat :gelbekarte:

    Wenn er wirklich schmutzig wäre und stinken würde, oder auch wenn er verzogen wäre, könnte ich es eventuell noch verstehen (obwohl man das allerdings auch höflicher ansprechen und klären könnte), aber weder das eine, noch das andere ist der Fall :ka: er benimmt sich, wird regelmäßig gebürstet, mit Doggy Wipes sauber gemacht und wenn nötig auch gebadet. Wenn ich allerdings seine Hunde streichle, sind meine Finger tatsächlich meist voller Schmutz :hust:
    Die Pointe blieb trotz mehrmaliger "Hilfestellungen" aus, aber gut, jedem das seine. Bei mir melden braucht er sich die nächste Zeit jedenfalls erstmal nicht :roll:

    ...wenn du darüber nachdenkst, deine Freundschaft mit jemandem zu beenden, weil besagter Freund (welcher selbst zwei Hunde hat) nicht möchte, dass du deinen stubenreinen, nicht haarenden Hund zu Besuch mitbringst, weil er am Tag zuvor sein Haus geputzt hat :???:


    Man möge mir nachsagen, dass ich nicht ganz bei Trost bin, aber da ich seinen Welpen auch nicht aus meinem Haus verbanne oder mich darüber beschwere, wenn der mir jedes Mal das ganze Wohnzimmer vollpieselt, finde ich meine Gedankengänge absolut gerechtfertigt :D

    Hinrennen wollen heißt nicht, dass sie den Kontakt wirklich wollen... Häufiger Trugschluss leider.

    Aber was denn dann? :???: Ginge es jetzt z. B. um einen leinenaggressiven Hund, der sich in die Richtung des anderen Hundes stürzt, oder auch um einen generell unverträglichen Hund, der andere Hunde einfach vertreiben will, würde ich dir sofort zustimmen, aber da sie ja nicht komplett unverträglich ist und sie sich zum Teil auch für den anderen interessiert, würde ich das grundsätzlich schon erstmal als gewollte Kontaktaufnahme deuten.

    Hildes Warnen sieht man an ihren Augen. Sonst an "nichts". (Also schon, ich kenne sie und merke wenn ihre Energie/Laune sich ändert. Aber objektiv "messbar" sind nur die Augen, die etwas dunkler werden und "den Blick" haben. Und sie warnt auch nicht lange. Aber sie kommuniziert sauber.

    Wie reagiert sie denn danach?



    Ich kenne zwar nicht Massen an Malis aber einige - kommunizieren tun die alle sauber. Einige haben nur einfach keinen Bock auf Artgenossen. Andere haben bzgl Sozialverhalten leider auch nicht genug Erziehung.

    Ich hab nochmal über Alina's Theorie nachgedacht und denke, dass die Erziehung, sowie ihre Erfahrungen tatsächlich eine große Rolle spielen. Da sie die wichtigste Phase überwiegend im Zwinger und Garten verbracht hat und danach als Ersthund zu einer sehr jungen, unerfahrenen Halterin kam, macht ihr Verhalten schon Sinn. Vermutlich wurde auch nie eingegriffen.. Die Halterin meinte damals zu mir, dass "sie halt ein sehr dominanter Hund ist, der immer Alpha sein will". :hust:

    @Murmelchen und @JarJarBinks, wie sehen denn die Warnungen bei euren Hunden aus? Ich gehe die Situation danach auch immer zig Mal im Kopf durch aber ich sehe einfach nichts :( : Da steht einfach ein Hund, der sowohl bei friedlichen als auch bei nicht so friedlichen Begegnungen steif und ausdruckslos da steht, immer mit der selben Körpersprache, und sich dann innerlich sehr schnell entscheidet, wie als Nächstes vorgegangen wird. Also freundlich oder eben nicht.


    @Murmelchen, auf deine Frage: Sie ist immer erstmal sehr interessiert an anderen Hunden und möchte hin. Dazu hätte ich wieder ein gutes Beispiel parat :D Vor ca. 2 Monaten war ich mit ihr auf dem Feld und hab ein bisschen UO und Suchspiele gemacht, hatte sie dabei an der Schleppleine. Neben dem Feld war ein Feldweg, auf dem jemand in unsere Richtung gelaufen kam. An fremden Menschen ist sie nicht interessiert, also hab ich sie auch nicht an die kurze Leine genommen oder bin weiter ins Feld rein. Als der Mensch dann hintenrum an uns vorbei gelaufen ist, ist Kira plötzlich dorthin gerannt. Ich war zwar erstmal überrascht und hab zu mir selbst gesagt "Was soll das denn jetzt?", blieb aber ziemlich desinteressiert und wollte sie halt einfach abrufen. Tja, ich drehe mich also um und da stand auf einmal die Malihündin, die bei uns in der Straße wohnt, mit der ich sie im Übrigen nie bewusst zusammen gelassen hätte, weil die auch nur bedingt verträglich und zudem auch absolut nicht ausgelastet ist. 2x täglich 20 Minuten Spaziergang an der Flexileine und den Rest des Tages ist sie im Hof an einer 10 Meter Leine angebunden und kläfft entweder alles an was sich bewegt oder jault vor der Haustür. Zwischen Feld und Feldweg wachsen recht hohe Gräser und dadurch hab ich die Hündin nicht kommen sehen. Die Halterin war auch nicht die, die den Hund sonst immer ausführt, also hab ich nicht damit gerechnet, dass da die Hündin kommt. Naja, die beiden stehen sich also gegenüber, beschnuppern sich kurz an der Schnauze, woraufhin Kira sich - wie immer - versteift. Nach 0.5 Sekunden schlabbert sie ihr 2 mal kurz über die Leftzen und macht dann eine Spielaufforderung. Naja, daraufhin hab ich mir aber die Leine genommen und sie zu mir gerufen, da die andere Hündin nicht wirklich interessiert war.


    Mit Fremdhundekontakt meine ich übrigens auch kein ständiges Spielen und Toben (obwohl sie das definitiv gerne macht) mit wildfremden Hunden und 3 mal täglich neue Hunde kennen lernen. Aber wenn Sie Kontakt möchte, und wenn es nur "langweiliges" gemeinsames Spazierengehen oder Beschnuppern ist, dann würde ich ihr das gern ermöglichen. Nur es geht halt momentan leider nicht, da ich nie weiß, wie sie reagieren wird. Wie gesagt, es ist völlig in Ordnung, dass sie nicht jeden Hund mag; mir geht es einfach nur um die Kommunikation. Es lässt sich ja auch leider nicht vermeiden, dass andere Besitzer ihren Hund a'la der tut nix frei auf meine Hunde zulaufen lassen. In solchen Situationen darf sie auch gerne mal abschnappen oder laut werden, aber dieses sofortige Zubeißen will ich einfach nicht. Und die anderen Hunde kann ich auch nur bedingt abblocken, da ich gleichzeitig eine sich nach vorne stürzende, beißende Kira kontrollieren muss. :muede:

    Weil du ja wegen ihrer Vergangenheit rätselst: Was hältst du von der Theorie, dass sie durch das Leben im Zwinger mit anderen Hunden gelernt hat, dass Ausweichen nicht möglich ist und direkter Angriff zur Einschüchterung das Mittel der Wahl ist, wenn man keine Hunde um sich haben möchte?

    Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Das ergibt definitiv einen Sinn :dafuer:


    Der Vorbesitzer hatte dir doch schon gesagt, das sie sich "ihre" Hunde aussucht. Es gibt nun mal Hunde die nicht unbedingt andere benötigen und dann sollte man sie auch nicht "zwingen", sondern es einfach akzeptieren und entsprechendes Management betreiben.

    Ich hab doch schon gesagt, dass es überhaupt kein Problem ist, dass sie sich nicht mit allen Hunden versteht und dass ich sie auch nicht dazu zwingen werde. Mir geht es nur darum zu verstehen was dahinter steckt (Angst, Frustration etc.) und warum sie ohne jegliche Warnung so extrem reagiert.


    Die Geschwister sind rassetypisch ausgelastet und das merkt man m.E. auch im Alltagsverhalten.

    Ach, ich hab doch bisher gar nichts von ihrer Auslastung erzählt.. warum muss jetzt schon wieder die Auslastung Schuld sein :ka: Nun ja, meiner Erfahrung nach ist nicht jeder Mali für den Schutzhundesport geeignet und dazu gehört auch Kira. Ihre Vorbesitzer haben sie zwar im IPO ausgebildet, aber sie wusste überhaupt nicht was sie da macht. Teilweise hat sie mir anfangs auch in Jackenärmel gebissen oder sämtliche Menschen verbellt, die hinter einer Wand oder in einer Ecke standen. Bei der Arbeit selbst ist sie ständig in Übersprungshandlungen verfallen und hat zwischendurch einfach mal angefangen alles zu verbellen. Das haben wir also - unter anderem auch weil sie generell sehr gestresst war - ganz schnell von unserer Liste gestrichen. Eigentlich wurde alles gestrichen, was zu sehr aufputscht. Selbst den Clicker hab ich durch ein Markerwort ersetzen müssen (und auch das wird meist nur geflüstert bzw. sehr, sehr leise gesagt), da sie davon zu schnell hoch gefahren ist und sich dann nicht mehr konzentrieren konnte. Unterordnung mache ich mit ihr also Zuhause und Fährtensuche wurde durch ZOS ersetzt.

    Ihr habt da halt einen Gebrauchshund, der fürs Arbeiten gezüchtet ist. Mittlerweile kenne ich einige Hunde, die ähnlich drauf sind. Das hat nichts mit schlechter Kommunikation zu tun, sondern die meisten Menschen empfinden heutzutage halt das spielerische, kindliche, sehr langsame Kommunkationsverhalten von Begleithunden etc. als normal. Gebrauchshunde sind halt etwas anders...

    Na, ich weiß nicht. Korrigier' mich wenn ich falsch liege, aber - unabhängig davon, ob Gebrauchshund oder nicht - sollte nicht jeder Hund vernünftig kommunizieren können (und auch wollen), besonders wenn so ein ausgeprägtes Verhaltensrepertoire doch grundsätzlich vorhanden ist? :???: ich finde nicht, dass das was mit spielerischem oder kindlichem Kommunikationsverhalten zu tun hat, wenn ein Hund erstmal warnt, anstatt sich sofort und ohne mit der Wimper zu zucken auf andere zu stürzen.

    Sind aber lange nicht alle Malis "Hunde nicht Möger"

    Ich hab vor nicht all zu langer Zeit zufällig ein paar von ihren Geschwistern kennengelernt und die sind das komplette Gegenteil von ihr.. Ausgeglichen, souverän, verträglich und 1a im IPO. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich NIE UND NIMMER geglaubt, dass sie vom selben Wurf sind. Ich hab wirklich keine Ahnung, warum sie so ein Nervenbündel ist :ka:


    So, leider hatten wir gestern einen recht unschönen Vorfall, der die ganze Sache jetzt natürlich nicht leichter macht. Daisy's Besitzer kam gestern Abend spontan vorbei, während ich mit Kira noch draußen war. Zuhause angekommen leine ich sie wie immer erst ab, lass den Maulkorb noch drauf, lasse sie aber schon mal ins Wohnzimmer, während ich mir noch die Schuhe ausziehe. Ich hatte keine Ahnung, dass Daisy schon da war, da das Auto nicht wie sonst immer vor unserem Haus stand, sondern in einer Seitenstraße. Ich öffne also die Wohnzimmertür, sehe dass die Terassentür offen ist und sehe Daisy in der Entfernung mit Tyler im Garten spielen. Noch bevor ich überhaupt verstanden hab, was los ist, war Kira schon im Garten, sieht sich um, sieht Daisy und stürmt wie eine Wahnsinnige auf sie zu und legt los. Ich stürme hinterher, die Leine noch in der Hand und brülle "schnappt euch Kira!". Nun ja, das wurde nix, die beiden Herrschafften haben genauso lang gebraucht wie ich. Da Kira aber glücklicherweise noch ihren Maulkorb auf hatte und wir uns bei Daisy sicher sein konnten, dass sie sie nicht ernsthaft verletzen wird,waren wir uns alle einig, dass wir erst in einem mehr oder weniger ruhigen Moment dazwischen gehen. Immerhin haben die auch mitten im Gebüsch gerangelt, so dass wir kaum einen der Hunde in der Bewegung erwischt hätten. Dazu kommt, dass Daisy ein Podhalaner und auch ein gehemmter Biss von so einem Hund nicht ohne ist. Nach - ich würde schätzen - 20 bis 25 Sekunden war Kira kurz still, hat sich gegen Daisy gestemmt und ihren Kopf auf Daisy's Schulter gelegt (Was bedeutet das denn überhaupt? Man hört und liest ja immer wieder von Dominanzgesten, aber ich will dem Ganzen nicht so wirklich Glauben schenken.), was dann meine Chance war, Kira anzuleinen und reinzubringen. Nein, damit war es aber noch nicht genug. Unser Rasen ist leider sehr uneben und das Gras war nass, also bin ich auf dem Weg nach drinnen auch noch ausgerutscht und hab die Leine fallen lassen. Kira hat ziemlich schnell gemerkt, dass sie wieder frei ist, also dreht sie sich um und prescht ohne zu zögern los. Völlig entschlossen rannte sie wieder in Daisy's Richtung und der Käse ging von vorne los. Allerdings hatte sie diesmal noch die Leine dran und ich konnte sie mir relativ schnell schnappen. Auch auf dem Weg nach drinnen hat sie sich aber permanent nach Daisy umgedreht und sie verbellt.


    Ja, man könnte jetzt meinen das war territoriales Verhalten, aber daran glaube ich nicht. Genauso hat sie sich ja auch beim Spaziergang auf neutralem Boden verhalten; nur dass sie da eben keinen Erfolg hatte. Trotzdem hat sie immer und immer wieder versucht zu Daisy zu kommen.


    Hach, ich weiß auch nicht. Diese Hündin ist mir ein Rätsel :roll:

    Schlagt mich, wenn ich Quatsch rede, aber ist so eine "kurze Zündschnur" nicht evtl. einfach rassetypisch? :ops:


    Welche User haben denn hier noch gleich Malis?

    Ja, geduldig wie ein Molosser wird sie nie werden :D


    Mali jetzt nicht, aber eine Schäferhündin, die auch ohne jede Vorwarnung mit eindeutiger Beschädigungsabsicht zu beißt. Außer ihre drei anderen Hundekontakte kommt sie an keinen anderen Hund mehr dran. Und auch bei ihren drei "Freunden", wobei sie auch mit dem einem zusammenlebt, müssen wir ein Auge drauf haben. So einmal im Jahr knallt es und dann bleibt sie mal wieder ein paar Tage nur angeleint, da sie auch extrem "nachtragend" ist. Sie benötigt ca. 1-2 Tage, bis sie den Vorfall vergessen hat.

    Weißt du, was bei deiner Hündin der Auslöser dafür war? Und was sie damit bezwecken möchte?

    Bist du dir sicher, dass das Spielen das sie zeigt wirklich spielen ist und nicht das sogenannte fiddle about?

    Hmm, schwer zu sagen. Könnte schon sein, allerdings könnte ich das in ihrem Fall auch nicht deutlich vom Spielen unterscheiden, da sie sich auch tagtäglich bei Tyler so verhält, wenn sie mit ihm spielt. Und mit ihm ist es tatsächlich Spiel, da ist sie auch nicht unsicher oder so. Sie macht da in ihrem Verhalten wirklich keine Unterschiede.

    Mit viel Training ist diese Zeitspanne vom Hinsetzen über abwenden, einfrieren, Lefze ziehen usw. schon wieder deutlich länger geworden und gerade das Knurren bestärke ich sehr, wenn sie es zeigt, einfach weil die meisten anderen Hunde das sehr gut verstehen.

    Ich würde sooo gern ein Schnappen oder Knurren bestärken, oder überhaupt irgendeine Warnung, aber das zeigt sie einfach nicht. :( : Ich glaube, ich hab sie auch seit sie bei uns ist generell noch nie Knurren gehört.

    Wenn du Hundekontakte für sie möchtest, würde ich mich persönlich eher mit anderen Menschen und Hunden treffen und gemeinsam spazierengehen. Anfangs eventuell auch angeleint und ohne Kontakt.

    Das haben wir einmal versucht. Wir waren ca. eine dreiviertel Stunde unterwegs, mit mir und dem anderen Besitzer zwischen den Hunden, bis der andere Besitzer den Platz mit seinem Hund getauscht hat, so dass nur noch ich dazwischen war. Danach gingen wir noch eine knappe halbe Stunde, bis wir die Hunde mit ausreichend Abstand haben nebeneinander laufen ließen. Daisy, die andere Hündin, hat sich kein bisschen für Kira interessiert und Kira lief ganz entspannt schräg neben Daisy, immer noch mit Abstand dazwischen. Urplötzlich drehte sich Kira zu Daisy und stürzte sich auf sie. Sie wurde weder von Daisy provoziert - die hat sie ja nicht mal angeschaut - noch hab ich sie zu einer gewissen Nähe zu ihr gezwungen. Wir waren alle völlig perplex. :xface:

    Halli hallo!


    Ich bräuchte mal wieder eure Hilfe :-) heute geht es um Kira, unsere Malinoishündin.


    Erstmal ein paar Infos: ihre Vorbesitzer haben sie direkt vom Züchter übernommen und wuchs danach Zwingerhaltung auf; beim Züchter hat sie sich wohl auch bis zum 5. Lebensmonat mit mehreren erwachsenen Hunden einen Zwinger geteilt. In der Familie der Vorbesitzer wuchs sie dann mit einer älteren Schäferhündin auf und auf dem Hundeplatz war sie auch regelmäßig. Sie hat sich aber - laut Aussage der Vorbesitzer - "ihre" Hunde schon immer ganz genau ausgesucht. Mit 5 Jahren haben wir sie dann übernommen und somit lebt sie nun seit etwas mehr als einem halben Jahr bei uns. Als sie zu uns kam war sie ziemlich gestresst und wusste gar nicht, wohin mit sich. Ruhig liegen bleiben ging gar nicht. Daran haben wir dann gearbeitet und es ist auch deutlich besser geworden, trotzdem gibt es aber in der Hinsicht noch einiges zutun. Nach ein paar Tagen bei uns hat sich herausgestellt, dass sie leinenaggressiven Hunden gegenüber selbst sehr aggressiv ist, was mein Arm auch mehrmals zu spüren bekommen hat :headbash: daraufhin haben wir erstmal an der Leinenpöbelei gearbeitet. Viel Clickertraining, Gegenkonditionierung etc. und das haben wir auch gut in den Griff bekommen. Wenn uns im Freilauf andere Hunde begegnen, will sie meistens erstmal zu jedem hin - ganz besonders wenn sie sieht, dass Tyler hin darf - und ist auch sehr verspielt, sofern sie ihr Gegenüber denn mag. Allerdings leine ich sie immer an, da sie meines Erachtens nach sehr undeutlich kommuniziert und ich sie nicht einschätzen kann.


    Da wären wir auch schon bei unserem Problem. Da sie zwar generell Hundekontakt möchte, ich aber von Anfang an wusste, dass sie sich nicht mit allen Hunden verträgt, hab ich sie nicht wahllos zu anderen Hunden hingelassen, sondern hab mir sehr souveräne, höfliche, gut sozialisierte Hunde rausgesucht, die sehr gut "Hund sprechen", notfalls auch mal einstecken können und sich nicht beeindrucken lassen. Keinen der Hunde mochte sie. Sie war zwar immer erstmal scharf darauf, den anderen kennenzulernen und hat ihn beschnuppert, hat aber dann entschieden, dass er ja doch doof ist und schon hing sie am Hals des anderen Hundes. Es gibt bei ihr kein Knurren, Zähne zeigen oder Wegschnappen, Ignorieren etc. sondern es wird sofort zugebissen. Sie erstarrt zwar kurz, legt aber in Bruchteilen einer Sekunde schon los und stürmt - auch wenn sich der andere bereits entfernt - notfalls sogar nochmal hinterher und haut ein zweites Mal drauf. Allerdings kann man ihr Erstarren nicht wirklich als Warnung betrachten, da sie das ebenfalls macht, wenn sie den anderen Hund gut findet und zum Spiel auffordert. Andere, etwas "undeutlichere" Anzeichen wie ihr Gesichtsausdruck, Schnurrhaare oder eine Gewichtsverlagerung etc. verändern sich auch nicht, weder kurz vor dem Angriff als auch kurz vor dem Spiel. Sie verhält sich in beiden Situationen identisch.


    Mir ist auch aufgefallen, dass Beschwichtigungssignale und distanzvergrößernde Signale entweder ignoriert oder nicht verstanden werden; sie nimmt sich beim Spiel erst zurück, wenn der andere Hund laut und deutlich wird. Obwohl sie aber auch da ihre Defizite hat und vieles anscheinend missversteht. Eines Abends kam die Nachbarshündin freilaufend um die Ecke und stand direkt vor ihr. Ich ließ ihre Leine fallen und sie haben sich beschnuppert. Die Hündin machte dann eine Spielaufforderung, sie erwiderte, andere Hündin wuffte spielerisch und Kira ging auf sie los. Das spielerische Bellen hat sie offensichtlich überhaupt nicht verstanden. Am nächsten Tag haben sie sich nochmal getroffen und da war dann alles wieder vergessen und sie haben zusammen gespielt :roll: Und das obwohl die Nachbarshündin eigentlich auch so ein nervöses Ding ist.


    Da sie früher regelmäßig Hundekontakt hatte, verstehe ich nicht bzw. kann ich mir nicht vorstellen, dass sie einfach nicht kommunizieren kann. Warum ist sie denn immer in null Komma nix auf 180 und weiß sich nur mit Gewalt zu helfen? :???: Ich zwinge sie ja auch nicht in die Situation. Es ist immer ihre Entscheidung (gewesen), ob Sie Interesse hat(te) und hin möchte oder nicht. Ich entscheide nur, ob sie darf oder nicht.


    Ich weiß, es ist aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber wie denkt ihr denn darüber? Ich bin ja nun mal kein Hund, wie soll ich ihr denn da die hündische Kommunikation beibringen? :ka:

    Vielleicht wurde sie nicht richtig sozialisiert und kennt es nicht anders.

    Da wären wir dann bei der Ursache. In ihren Augen ist es sicherlich auch völlig normal, aber gestörtes Verhalten legt sie trotzdem noch an den Tag. Ob das in ihren Augen nun in Ordnung ist oder nicht, spielt in dem Moment, in dem sich das Verhalten äußert, meiner Meinung nach keine Rolle.


    Ich stell mir gerade vor mein Mann kommt ständig zu mir, während ich gemütlich auf der Couch sitze und fängt an, mir permanent in den Arm zu zwicken. Mir ist das unangenehm und ich möchte es nicht, also entferne ich mich und sag ihm, dass er bitte aufhören soll. Er latscht mir aber penetrant hinterher und macht solange weiter bis er mir weh tut. Ich zucke zusammen und schreie "AUA!". Daraufhin holt er aus und brät mir ordentlich eins drüber, damit ich ja nicht nochmal auf die Idee komme, mich zu Wort zu melden. Ich hab mir das gefallen zu lassen, ohne Diskussion. Warum er das nun macht und ob er das bspw. so von seinen Eltern gelernt hat ist in dem Moment erstmal wurscht, weil Fakt ist ja, dass er sich einfach unnormal verhält und man sowas nicht macht. Auch wenn er das anders sieht. Und ob da nun eine Standpauke von der Polizei reicht, um das Verhalten langfristig zu ändern oder doch ein Therapeut her muss, hat ja mit dem Verhalten an sich nichts zutun. Das gehört dann wieder zur Problemlösung bzw. Verhaltensänderung. Das meine ich damit.


    Ob da nun "Verhaltensstörung" das richtige Wort ist, sei mal dahingestellt. Vielleicht trifft es unnormales (für die "Gesellschaft, nicht für den besagten Hund), inakzeptables Verhalten besser. Das schmeiß ich jetzt aber ganz gewagt einfach mal in den selben Topf.