Ich glaube, ich hab mich in Einigem falsch ausgedrückt. Das mit dem Schnüffeln im Gras.. ich führe ihn nicht direkt hin, sondern schicke ihn in sozusagen dorthin mit einer Bewegung an der Leine, damit er weiß wo er hin soll und was die Worte "geh schnüffeln" bedeuten. Dort bekommt er dann auch den kompletten Radius der Leine, darf weiter laufen und ich versuche auch größtenteils mitzugehen, auch wenn ich merke, dass sich die Leine gleich spannt mach einen Satz nach vorne, damit er weiter schnüffeln kann. Nur ist es bei ihm so, dass sobald er merkt ich gebe ihm mehr Raum, er immer schneller wird und dann wieder ohne Ende zieht. Und je schneller ich mitgehe und mein Tempo anpasse, umso schneller wird er. Also ziehen lassen funktioniert auch nicht wirklich, weil ich dann irgendwann am Rennen bin und er richtig lossprintet. In anderen Worten: man reicht ihm den kleinen Finger und er nimmt gleich beide Hände
Er ist wirklich sehr ruhig und entspannt, möchte nicht ständig arbeiten und zieht es im Haus vor, auch mal auf der Couch zu pennen als den lieben langen Tag lang mit der hibbeligen Malidame zu spielen. Sie ist da ganz anders. Ball- und Zerrspiele sind für sie komplett tabu und auch mit Kopfarbeit muss ich bei ihr sehr vorsichtig sein, weil sie sich sonst zu sehr reinsteigert und nicht mehr runterkommt. Sie ist allerdings leinenführig und kann mit zum joggen kommen. Anyways, wenn wir morgens aufstehen, geht Tyler erstmal im Schneckentempo runter ins Wohnzimmer und pennt da nochmal mindestens 2 Stunden, bevor er überhaupt auf die Idee kommt aufzustehen und irgendwas anderes zu machen.. sogar zum Pinkeln ist er da noch zu faul. Wir apportieren im Freilauf maximal 20 Minuten, im Garten reicht es ihm eigentlich auch nach 15-20 Minuten, es sei denn der Nachbarshund taucht auf, da ist ihm das Apportieren dann wurscht. Freilauf bekommt er täglich ca. 1,5 Stunden und es ist auch nur ein kurzer Spaziergang, der damit verbunden wird, nicht mehrere. Oft setzen wir uns zwischendurch mal 10 Minuten ins Gras und machen gar nichts, das gefällt ihm auch. Die Kopfarbeit dauert idR auch ca. 15-20 Minuten, maximal (aber eher selten) 30 Minuten und auch dabei bewegt er sich wie eine Schildkröte. Er ist dann durchaus aufmerksam und macht mit, versteht schnell, was von ihm verlangt wird, es macht ihm auch Spaß, aber er geht die Sache halt eher gelassen an. Es gibt auch Tage, an denen wir mal gar nichts machen außer ein bisschen Spielen (ohne Objekte) und nur eine halbe Stunde Freilauf, ganz ohne Ball oder Frisbee und das genügt ihm auch. Meiner Meinung nach ist er wirklich genügsam.
An den Hundeplatz habe ich auch schon gedacht, allerdings fehlt ihm da der will to please. Auch in Gegenwart von anderen Hunden kann er sich noch nicht konzentrieren. Da ist er dann nur am jammern, wenn man etwas von ihm verlangt, während ein anderer Hund in der Nähe ist. Ich weiß nicht, ob er das hinkriegen würde?!
Die Belohnungen will er einfach nicht. Ich hab's mit Würstchen versucht, Hühnchen, Leberwurst, Käse und Obst. Wie gesagt, das Einzige was er unter Umständen annimmt ist Erdnussbutter, aber irgendwann will er die dann auch nicht mehr. Er ist generell nicht sehr verfressen.
Das mit der Konditionierung der Leine.. hmm, ich bin mir da unschlüssig. Er läuft ohne Leine auch voraus, allerdings ist er ohne Leine aufmerksamer und es fällt mir leichter ihn neben mir laufen zu lassen, er versteht es schneller. Im Haus ist er ruhig während die Leine angelegt wird, wartet brav bis ich fertig bin und auch wenn er aus der Haustür raus ist wartet er noch und sieht mich an. Sobald ICH dann aber die erste Stufe runter gehe fängt er an zu ziehen. Andererseits, wenn ich z. B. den Müll rausbringe oder wir vom einkaufen zurück kommen und die Tür offen lassen während alles raus oder rein gebracht wird, bleibt er entweder erstmal hinter der Türschwelle stehen und überlegt, ob er denn jetzt rausgehen soll, oder er läuft ganz entspannt die Treppe runter und bleibt dann in der Nähe. Könnte also schon sein, dass da irgendwas schief gelaufen ist.
Ich gehe meist mit ihm und Ginger (Chihuahua) weil sie generell nur hinter dem Menschen läuft und ich sie entweder an meiner Gürtenschlaufe festmache oder sie komplett ableine. Mit unserer Malihündin gehe ich bisher noch getrennt, weil sie ab und an pöbelt und ihren Frust dann ggf. an Tyler rauslassen würde. Ganz weglassen kann ich die Leine am Anfang noch nicht, da wir auf dem Weg zur Wiese an der relativ kurvigen und unübersichtlichen Straße entlang müssen und die Anwohner hier teilweise mit 70 km/h (30er Zone) durchbrettern.
So, das war jetzt ganz schön viel, ich hoffe ich hab größtenteils alles beantwortet.