Dass sie gestresst ist und sich vielleicht in eine Rolle gedrängt fühlt, in der sie sich nicht wohl fühlt und deswegen in Verteidigung umschlägt, wenn es zur Maßregelung kommt, die sie so eben sonst nicht kennt. Kann das sein?
Ich bin halt leider ein wenig überfragt in dieser Geschichte und zerbreche mir so dermaßen den Kopf. Es war die erste Begegnung zwischen beiden und grundlegend sind Treffen zwischen uns ohnehin nicht ganz leicht, da er ja noch seine Kinder hat. Wenn nun noch auf die Hunde geachtet werden muss, wird es noch schwieriger. Aber ich möchte eben nicht die Flinte ins Korn werfen.
Zu dem Alltag von der Staff-Dame und Herrchen: Er geht morgens mit ihr raus, bevor er arbeiten geht und nachmittags läuft er dann größere Runden. Er lebt ländlich, da ist es mit den Hundekontakten auch nicht so extrem wie bei mir in der Großstadt. Ich weiß, dass sie viel erduldet, wenn die Kids da sind, aber wohl auch da schon geknurrt haben soll, auch wenn noch nie was passierte. Sonst kenne ich den normalen Alltag von den beiden natürlich noch nicht, da ich die Hündin bisher erst drei mal gesehen habe.
Ich würde sie erstmal komplett ignorieren, nicht wegschieben, nicht auf Abstand halten sondern so tun, als wäre sie Luft. Nicht begrüßen und wenn sie dich anspring oder hochklettert, dann aufstehen und weg gehen. Nicht weil du sie nicht magst, aber sie soll lernen, dass sie KEINE Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie das macht. Sonst lernt sie, wenn ich lästig bin, dann bekomme ich Aufmerksamkeit. Der Mann soll sie nicht maßregeln, er soll ihr nur zeigen welches Verhalten er von ihr erwartet, sie weiss es ja nicht, woher auch? Kann nicht hellsehen so ein Hund. Ruhig und ohne Worte und ohne Aufregung. Ist aber schwer, wenn er das Verhalten als normal empfindet. Ich finde das übrigens toll, dass du dich so bemühst.
Okay, du kennst den Tagesablauf nicht so gut. Vielleicht ist der Hund nicht ausgelastet. Vor der Arbeit rausgehen, am Nachmittag eine große Runde ist für einen jungen Hund keine Herausforderung. Da kann es schon sein, dass sie ihre Energie dann zu Hause loswerden will/muss.
Wenn die Hündin die Kinder schon angeknurrt hat, dann ist das eine Warnung. Da sollte der Besitzer sowohl die Kinder als auch die Hündin managen, sonst bleibt ihr vielleicht irgendwann keine andere Möglichkeit, als das selber zu tun, wenn ihr sonst niemand aus der Situation hilft (wenn sie z.B. von den Kindern bedrängt wird). Aber eigentlich ist das ja gar nicht deine Aufgabe, dich darum zu kümmern, oh Mann du hast es bestimmt nicht leicht
Wegen den Hunden würde ich es so machen, dass der Mann mit seiner Hündin schon mal flott marschiert und du kommst dazu und ihr marschiert ohne Aufhebens gemeinsam flott weiter. Ohne große Begrüßung, ohne Aufregung, als wäre es das normalste auf der Welt. Meine Erfahrung: wenn man flott geht, dann muss sich der Hund mehr aufs Tempo und Besitzer konzentrieren und kann weniger Theater machen. Natürlich einen Hund rechts aussen halten und einen Hund links aussen halten. Nicht zusammen lassen, einfach gehen. Die Hunde sind sich ja bei der ersten Begegnung nicht sofort an die Gurgel gesprungen. Staff war lästig, dein Hund hatte die Nase voll. Besitzer hat Staff nicht gehändelt, also hat es dein Hund gemacht. Das hört sich für mich nicht nach einem aggresiven Staff an, sondern nach einem lästigen, neugierigen, unerzogenen Hund. Also so aus der Ferne. Gerne auch mit Maulkorb, das gibt euch mehr Sicherheit. Ein kurzer, NICHT schmerzhafter Stoss auf die Schulter vom Hund mit dem Knie kann auch Wunder wirken, um die Aufmerksamkeit von einem herumzerrenden Hund zu bekommen.
Und nein, ich misshandle meine Hunde nicht . Meine Hunde laufen zu 80% ohne Leine (auch wenn es verboten ist) aber dafür müssen sie gewisse Regeln beachten.