Ich vermute, dass Cashew auch in die Richtung hypersexuell ging. Ob ers tatsächlich war oder nicht, keine Ahnung. Überdurchschnittlich war er in jedem Fall (er hatte auch mega die Monsterhoden, Bullenklöten als die unter dem Chip geschrumpft sind, hatten sie dann einfach eine normale Größe ) .
Seit der Kastration ist er nun einfach ein normaler Rüde.
Wir haben ihn mit ca 3 3/4 kastrieren lassen, aber gechippt wurde er mit etwa 3,5.
Bei Cashew fing die Geschlechtsreife schon mit knappen 5 Monaten an und da meine ich wirklich mit Problemen an. Auf drei Beinen pieseln hat er irgendwann mit 4 Monaten begonnen und sich deutlich für Mädels interessieren mit eben höchsten 5. Wir mit dem 5 Monate alten Zwerg auch zum ersten Mal wegen Laternentripper beim TA. Von da an begann im Prinzip ein Spießrutenlauf.
Gejammert und nicht gefressen und unruhig rungetiegert hat er eigentlich nur recht am Anfang, vielleicht um ein Dreivierteljahr rum. Das haben wir aber recht schnell in den Griff bekommen. Zumindest daheim.
Unterwegs wurde es zwischen einem Jahr und 3 Jahren zwar auch besser, aber Entspannung war da nicht. Sobald auch nur irgendwo eine Hündin in die Nähe von Läufigkeit gekommen ist musste man ihn konstant im Blick behalten (und hier gibt es viele unkastrierte Hündinnen wie ich festgestellt habe).
Wir waren ständig deckeln und immer wieder weiterschicken. Schnüffeln war im Prinzip nicht möglich, weil er sofort angefangen hat zu lecken und sich ins Universum abzuschießen. Er hat gehört, je älter er wurde umso besser, aber verkneifen konnte er es sich schlicht nicht. Und die Gerüche waren ja eh so oder so da.
Und jedes Mal wenn man die Zunge gesehen hat wusste man, jetzt geht wieder eine Magen-Darm-Phase los (wir reden hier von mindestens 1x im Monat mindestens 1 Woche lang, das war das Minimum und ein guter Monat). Damals dachten wir er hat IBD. Jedes Mal hat das einen Schub ausgelöst, es ging ihm richtig dreckig und uns auch, weil er dann so gut wie keine Nacht mehr durchgeschlafen hat und man halt auch mitleidet. Er hat bei jeder Episode Gewicht verloren und war konstant zu dünn, konnte kaum mehr verwerten und vertragen hat er sowieso schon kaum was.
Und dann kam noch die Prostata dazu. Ypozane will man auch nur so oft geben (er war aber auch erst 2 als er zum ersten Mal ne dicke Prostata und dadurch Verstopfung hatte und mir eigentlich noch deutlich zu jung für eine Kastra).
Als er drei war haben wir dann aufgegeben und ihn erst chippen lassen (Erstverschlimmerung war der absolute Horror) und als der Chip dann nach 4 Monaten und vielleicht einem Monat Wirkzeit oder so wieder ausgelaufen ist haben wir ihn kastrierten lassen.
Jetzt haben wir einen normalen Hund. Also wirklich, er verhält sich halt wie ein normaler Rüde. Interessiert an den Mädels und den Mädelsspuren, aber ohne, dass es ihm das Hirn zerschießt.
Und, was ich besonders wichtig finde - seine Magen-Darm-Probleme sind im Prinzip weg. Ganz selten hat er mal schlechtere Phasen, wenns sehr stressig ist, aber in einem normalen Rahmen. Er kann plötzlich auch wieder TroFu und NaFu fressen, das wäre zu unkastrierten Zeiten niemals möglich gewesen. Er ist immer noch ein bisschen empfindlich, aber das wars halt auch.
Ob das nun unter Hypersexualität fällt? Ich sage Tendenz ja, auf jeden Fall waren bei ihm die Hormone die Auslöser für eine ganze Reihe an Problemen, die auch massiv auf die Gesundheit gingen.
Meines Wissens nach ist keine direkte Verwandtschaft von ihm da ähnlich krass. Also weder die Eltern, Großeltern noch die Geschwister und Halbgeschwister und die Züchterin war schon sehr erstaunt über sein Verhalten und die Problematik.
Von dem was ich mitgenommen habe ist es bei den Collies aber leider schon so, dass immer mehr sehr hormonelle Rüden bis hin zur Hypersexualität auftauchen. Könnte also schon sein, dass es sich da grad was verbreitet. Ich meine mich zu erinnern, dass diese Tendenz vererbt werden kann.