Beiträge von SabethFaber

    In eine Spitzgruppe auf Facebook (wie wir alle wissen DAS Trainingscenter für Hunde schlechthin), kam gestern eine Frage über den Jagdtrieb bei Spitzen auf. Laut einer Person haben Spitze aber auf gar keinen Fall Jagdtrieb, sondern nur Jagdverhalten und das ist natürlich was völlig anderes. Das eine ist nämlich unkontrollierbar und nur unterdrückbar, während Jagdverhalten aberzogen werden kann (hervorragend fand ich den Vergleich mit Sexualverhalten zwischen Partnern und Triebtätern |) ).

    Joa. Die ganze Diskussion fand ich ein bisschen sehr absurd, aber ein Punkt blieb dann doch irgendwie hängen.


    Was ist denn nun Jagdverhalten und Jagdtrieb und wie gehören die zusammen.

    Ich hab das also mal nachgegoogled. Nicht, weil ich glaube, dass die Person Recht hat und Spitze keinen Jagdtrieb haben können, sondern, weil es mich interessiert hat ob es im Interwebs tatsächlich irgendwo so eine Definition gibt (also das diese beiden Dinge komplett unterschiedliche Sachen seien).

    Herausgefunden hab ich nur, dass es offenbar generell keine genaue Definition gibt (aber wirklich nirgendwo hab ich gelesen, dass sie zwei Dinge nicht zusammenghängend sind ;) ).


    Mein Verständnis - sehr, sehr laienhaft ausgedrückt - (und das hab ich in dieser Richtung auch am häufigsten gefunden) ist:

    Jagdverhalten ist das Verhalten das bei der Jagd gezeigt wird. Also die Sequenzen, die beim Jagen abgespielt werden: sowas wie anpeilen, hetzten, fangen, töten, fressen usw.

    Jagdtrieb ist dann das Bedürfnis diese Sequenzen abzuspielen und umzusetzen, wenn etwas Jagbares auftaucht bzw. einfach das gesamte Paket. Der Wille, das Bedürfnis zu Jagen.

    Verhaltensweisen aus der Jagd, also einzelne Teile/Sequenzen können auch in andere Bereiche entliehen werden. Das klassische Beispiel mit dem Hund, der sich bei Hundesichtung erstmal platt macht und dem anderen Hund dann ins Gesicht springt. Hütetrieb etc.


    Nicht jeder Hund zeigt alle Verhaltensweisen, teilweise auch rasseabhängig weil bestimmte Sequenzen besonders herausgezüchtet oder weggezüchtet wurden.


    Aber, beides ist untrennbar miteinander verbunden. Und ein Hund der Jagtverhalten zeigt hat in irgendeiner Form höchstwahrscheinlich auch Jagdtrieb. Wie stark ist natürlich sehr individuell.


    Aber mich würde tatsächlich interessieren, wie ihr das so seht. Vor allem vielleicht auch Leute, die sich mehr mit Jagdtrieb als solches beschäftigt haben. Ich bin in der Terminologie und co halt echt ein Laie (auch wenn ich so einen nicht existenten jagenden Spitz habe).

    Vielleicht könnt ihr mir helfen, ich bräuchte mal Entscheidungshilfe.


    Neville, 4 Jahre, wurde vor 2 Jahren gechipt. Aufgrund einer angeschwollenen Prostata wegen zr viel Testosteronproduktion (meine Tierärztin nannte es "oversexed " hatte er eine ständig angeschwollene Eichel und im Schlaf unter sich gepinkelt (weil die übergroße Prostata auf die Blase drückte). Der Chip hat super gewirkt, beide Probleme waren verschwunden, es gab auch keine Erstverschlimmerung oder so. Der Chip war eigentlich für ein halbes Jahr, letztes Jahr hatte er diese Probleme jedoch nicht. Jetzt geht's aber wieder los. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich Neville nochmal chippen soll oder ihn direkt kastriere. Ich würde letzteres eigentlich ungern tun, will ihn aber auch nicht für den Rest seines Lebens chippen :/ oder kann diese Testosteronstörung irgendwann weg gehen? Hat jemand da Erfahrungen? Was würdet ihr tun?

    Wenn er wirklich oversexed ist - also die krankhafte Version - dann wird es nicht weggehen. Vielleicht im Alter, keine Ahnung, ob dann auch mal die Hormonproduktion zurückgehen kann, dafür kenn ich mich mit Biologie nicht genug aus. Aber selbst wenn, das wären dann aber ja noch Jahre hin.

    Wenn er generell einfach eine übersteigerte Hormonproduktion hat, dann ist das ja kein trainierbares Verhalten. Man kann dem Organ ja leider nicht sagen, es soll sich mal zurück halten.


    Wenn du dir arg unsicher bist, kannst du ihn ja nochmal chippen lassen und es dann überlegen. Wenn das wirklich alle eure Probleme löst, dann würde ich ihn halt während der Laufdauer kastrieren lassen.


    Ich glaube tatsächlich, dass Cashew auch ein bisschen gut bei der Hormonproduktion dabei war. Nicht so krass wie bei euch, aber doch deutlich ordentlicher, als die anderen Rüden (inklusive Ari). Bei ihm schlugs auch sehr früh schon auf die Prostata (und auch seinen Magen). Er hatte auch echt Monster-Klöten |)

    Jetzt kastriert verhält er sich im Prinzip wie ein normaler Rüde. Also immer noch interessiert, aber nicht mehr so krass. Die Prostata-Probleme sind auch weg. Er verfällt nicht mehr sofort ins Schlecken, wenn man ihn länger als 1 Sekunde irgendwo schnüffeln lässt.

    Ich würde ihn jederzeit wieder kastrieren lassen. Aber ich habs mir bei ihm auch echt nicht leicht gemacht. Die Prostatageschichte, was aber definitv mit einer der ausschlaggebendsten Punkte. Das ist mir einfach zu riskant, dass da irgendwann mal was entartet.

    Na, vielleicht hat er schon ein wenig recht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Ennio nur deswegen jagt, weil speziell Dachse und Füchse in seinem Wald absolut nix zu suchen haben. Das blöde bei Dachsen ist, daß Ennio sie schon mehrfach gestellt hat, und das ist mir einfach zu gefährlich.

    Nee, das schließe ich ja auch nicht aus. Also ich glaube, dass viele Spitze durchaus Wild einfach vertreiben wollen, weils "auf ihrem Grund und Boden" nichts zu suchen hat.


    Es gibt auch wirklich viele Spitze aller Größen, die keinen nennenswerten Jagdtrieb mitbringen oder deren Jagdtrieb sich zB nur auf Mäuse und andere Kleinnager beschränkt.

    Die meisten mit Jagdtrieb sind auch gut zu erziehen und lassen sich da gut umlenken. Wirklich nicht ableinbar sind die wenigsten. Ich glaube auch, dass wir hier einfach ein bisschen Pech mit Wohnort und der Kombi mit Aris eh bisschen speziellem Hirn haben. Wir haben Wild, aber halt grad so viel, dass wir nur sehr gelegentlich was sehen. Also nicht genug um wirklich zu trainieren, aber grad genug, dass ihn einfach laufen lassen fahrlässig wäre. Mit Ersatzverhalten und reinem Impulstraining lässt er sich halt nicht umlenken, ich müsste das in der Situation trainieren.


    Aber dieses Bestehen darauf, dass Spitze niemals nie unter keinen Umständen Jagdtrieb haben können, noch dazu "weil sie genetisch keinen Jagdtrieb" haben...

    Und dieses Bestehen darauf, dass Jagdverhalten und Jagdtrieb zwei völlig unterschiedliche Dinge sind (noch dazu einige sehr unwissende Aussagen zum Thema Jagdhunde...).

    Das fand ich halt irgendwo zwischen extrem belustigend und Hände über dem Kopf zusammenschlagend.


    Vor allem find ich es fast ein bisschen fahrlässig.

    Wenn man sowas verbreitet laufen irgendwann diverse Spitzhalter mit jagenden Hunden rum, aber "der hat keinen Jagdtrieb, der verscheucht nur", weil "Spitze haben genetisch keinen Jagdtrieb". Die kommen eh zurück, wenn Hund das Wild nicht mehr sieht... sind ja keine Jagdhunde. Ähm, ja, das Wild sagt danke.

    Also Leute, ich hab mal wieder was von Facebook gelernt!


    Spitze besitzen genetisch (!!111!) keinen Jagdtrieb, sondern nur Jagdverhalten (übrigens stehen sie damit im Gegensatz zu Jagdhunden, die haben nämlich genetisch Jagdtrieb und damit kein Jagdverhalten). Das sind übrigens zwei völlig unterschiedliche Sachen und hängen nur augenscheinlich und für uninformierte Menschen, wie ich es offensichtlich bin, miteinander zusammen.

    Jagdtrieb ist nämlich nur unterdrückbar, eventuell noch umleitbar (wobei ich glaube, dass er das nicht als was anderes als unterdrücken ansieht), und Verhalten nicht. Jagdverhalten kann man schließlich einfach aberziehen.

    Das ist vergleichbar mit Sexualverhalten unter Partnern und Triebtätern. :klugscheisser:


    Deswegen sind alle jagenden Spitze entweder verhaltensgestört oder unerzogen.

    Spitze verscheuchen Wild nur und sind zufrieden, wenns von ihrem Grundstück weg ist.


    Übrigens hasst man scheinbar auch die Rasse, wenn man drauf besteht, dass Spitze Jagdtrieb haben können :hust:


    Na dann, wieder was gelernt, danke Trainer Facebook :gut:


    Also dann Xyliit deine Roo und mein Ari (und wer auch immer noch einen jagenden Spitz hat) sind offenbar furchtbar verhaltensgestört und wir eigentlich nur unfähig. Wieder was gelernt.

    Also ich meine... ganz Unrecht hat er nicht, Ari hat definitiv einen an der Waffel. Allerdings definitiv nicht in diesem Bereich. Jagen kann er ausgesprochen gut :pfeif:

    Wir vermelden nach 3 Wochen 3 kaum eine Veränderung außer das der Herr sich gern irgendwo festschnuppert, was er vorher nie gemacht hat. Die Hoden sind irgendwie nicht wirklich kleiner geworden. Obwohl der Arzt meinte in ca. 3 Wochen sollten sie kleiner sein.

    3 Wochen find ich zu kurz. Da war sogar Ari noch mitten in der Erstverschlimmerung.

    Bei Cashew hats sogar gut 6 Wochen gedauert bis man die Wirkung gemerkt hat und die Hoden geschrumpft sind (Erstverschlimmerung kam aber schon viel früher).

    Er muss fürs Röntgen oder Sono halt sediert werden.

    Wie kommst Du denn darauf? Dafür braucht ein Hund keine Narkose. Das wurde bei meiner Hündin sofort zu Beginn gemacht und brachte auch die richtige Erkenntnis.

    Ich verstehe das so, dass Newton speziell sediert werden muss, nicht Hunde allgemein.

    Ari müsste auch sediert werden. Sono ginge vielleicht noch, wenns im Stehen gemacht werden kann, röntgen never ever.

    Liegt er auf dem ersten Bild neben einem Bürodrehstuhl mit Rollen? Shira wickelte sich eine Zeitlang gerne um meinen Bürostuhl herum und ich traute mich dann nicht, mich zu bewegen. Wenn ich nächste Woche wieder arbeite und daheim im Büro bin, muss ich das Thema mit ihr bestimmt nochmal ausdiskutieren.

    Ja |)


    Wir haben hier zwei Hunde, die das gerne machen. Keiner kann mehr aufstehen, ohne vorher zu checken ob man dabei eventuell einen Hund überrollen könnte :ugly:

    Ari legt vor allem auch gern seinen Kopf auf den Stegen von den Rollen ab und wurstelt sich dann komplett drüber und drunter :hust: