Beiträge von Monstertier

    @Fenech
    Beim Bauarbeiter kommt dann aber vielleicht nicht die diagnostische Glaskugel hinzu, sondern die Geldsorgen, weil er sich zwar Rücken und Gelenke kaputt macht, aber seine Familie trotzdem grad so über die Runden bringt. Ich glaube, da kommen bei jedem Beruf unterschiedliche Aspekte zusammen, die aber jeden Einzelnen gleich stark belasten (können). Natürlich hat ein (Tier-)Arzt auch eine größere Verantwortung, und damit vielleicht eine objektiv höhere Belastung. Aber wie das subjektiv für den Einzelnen aussieht, da würde ich es nicht wagen zu behaupten, ein Bauarbeiter hat es einfacher als ein Arzt.


    Und ich versichere dir, mir ist klar, dass der Abschied von so einem Lebenstraum nicht einfach ist. Vielleicht klang es leichtfertiger, als ich es gemeint habe. Mir ist klar, dass man sowas nicht von heute auf morgen aufgibt. Aber wenn man nicht glücklich ist, sollte man was daran ändern, bevor man daran kaputt geht, anstatt einfach nur darüber "zu meckern". Und das wollte ich hauptsächlich eigentlich mit meinem Geschreibsel ausdrücken.


    Und ich bin nicht böse :) Ich kann verstehen, dass man es vielleicht in den falschen Hals bekommt, wenn es von anderer Seite heißt "mach halt mal". Aber so ist es von mir wirklich nicht gemeint. Veränderungen sind immer schwer, bedeuten immer Verlust und Aufgabe, und jede Menge Arbeit und Kraft, die man aufbringen muss. Aber manchmal müssen sie einfach sein, damit es wieder bergauf gehen kann.

    @Helfstyna
    Bei den Punkten, die du jetzt aufgezählt hast, kann ich verstehen, wenn ein Tierarzt sich beschwert. Mangel an Dankbarkeit, Geiz und Besserwisserei des Halters kann einiges dazu beitragen, dass der Tierarzt gefrustet ist. Kann ich nachvollziehen. Ein ignoranter Kunde ist in dem Fall sogar noch schlimmer als im Einzelhandel (und da ist es schon nervig), weil ein Tierleben davon anhängig ist.


    @Fenech
    Schlafmangel ist Schlafmangel, und körperliche Belastung ist körperliche Belastung. Egal ob mit Abitur, Master, einem IQ von sonst irgendwas oder "nur" einem Hauptschulabschluss oder noch nicht mal dem. Und vielleicht habe ich dann doch eher Mitgefühl mit dem Bauarbeiter, weil er wegen seiner mangelnden Ausbildung nichts anderes hätte machen können, als mit dem 1,0er-Abiturient, dem alle Wege offen standen?
    Und JEDER hat ein Recht darauf, das seine Erwartungen an den Beruf erfüllt werden.

    @Dobi98
    Ja, ich rede ja nicht von tierarztspezifischen Sachen. Natürlich soll man wissen, was für Halter da vielleicht auf einen zukommen. Und das am Sonntagabend ein Notfall vielleicht gar kein Notfall ist. Aber sowas


    Zitat von Dobi98

    Dazu kommt, dass TA`s in der Regel den ganzen Tag stehen, laufen und schwer heben. Ich habe mal ausgerechnet dass in einer Kleintierpraxis (also Nager, Katzen und Hunde) jeder MA pro Tag mind 500kg durch die Gegend hebt und trägt und dass nicht in Rückenschonender Weise, denn dass ist mit einem Lebewesen was sich bewegt kaum möglich - dementsprechend sind Bandscheibenvorfällt etc. keine Seltenheit und viele müssen den Beruf irgendwann aufgeben - so wie es bei mir war..


    oder sowas:


    Zitat

    Die Probleme können da variieren, die einen kämpfen mit sinnloser
    Bürokratie, Mobbing, problematischen Vorgesetzten, die anderen mit zu
    großer Arbeitsbelastung, schlechter Bezahlung und dem Anspruch, perfekt


    sein zu wollen."


    haben halt schnell einen seltsamen Beigeschmack.




    Ich kritisiere auch gar nicht die Geschichten aus der Realität. Hab ich mit keinem Wort - im Gegenteil, ich finde sie persönlich sehr interessant und aufschlussreich. Ich kritisiere die pauschale - puh, wie soll ich es ausdrücken - Negativtität gegenüber Bedingungen, die einfach mit der Berufstätigkeit und vor allem Selbständigkeit an sich mit einher gehen.

    Mich bestätigen hier einige Beiträge wirklich in meinen Erfahrungen , wer so die unangenehmsten Tierhalter im Umgang sind .


    Alleine schon die Unterstellung , wer Tiere mag der muss alles schweigend ertragen (zumal niemand irgendwo Tiere kritisiert hat , es geht eigentlich nur um die Halter und die daraus resultierenden Arbeitsbedingungen) ist einfach nur absolut unverschämt.


    Und bitte .. Wer behauptet , wer irgendwann feststellt das die Arbeitsbedingungen nicht so sind wie erhofft , der kann sich ja ganz einfach was anderes suchen, der ist noch nicht in der Realität angekommen .
    Wer da nicht zufälligerweise Familie im Hintergrund hat die bereit ist und es sich leisten kann es zu finanzieren mit über 30 nochmal neu anzufangen , kann das einfach vergessen - mal davon ausgehend , dass man nicht auf ungelernte Servicekraft bei McDonalds umsteigen will .

    Du kannst mich auch gerne zitieren, wenn du dich schon auf mich beziehst.


    Unterstell mir bitte nicht, was ich für ein Tierhalter bin. Du kennst mich nicht, du kennst meinen Umgang mit anderen nicht.
    Und ich habe nichts von "schweigend ertragen" gesagt. Das man sich auslässt - sei es über Halter oder ähnliches -, ok, kann man machen. Nur: Sich über das Auszulassen, was NICHT berufsspezifisch ist, finde ich nicht in Ordnung. Das hat dann weder was mit den Tieren noch mit den Haltern zu tun. Und ist in anderen Berufen ähnlich. Inwiefern ist die Einzelhandelskauffrau, die den ganzen Tag im MediaMarkt auf den Beinen ist, weniger belastet als der Tierarzt? Oder der Bauarbeiter auf dem Bau, der den ganzen Tag mehrere Kilo schwere Säcke durch die Gegend schleppt.


    Und NOCHMAL: Von einfach war nie die Rede. Hab ich nie behauptet. Das es nicht einfach ist, sollte jedem klar sein. Das es aber vielleicht die bessere Option ist, auch wenn die Familie dann zeitweise eine schwere Zeit durchmachen muss, sollte man sich vielleich trotzdem überlegen.

    @Lagurus
    Aber ist es dann der richtige Weg, sich darüber auszulassen, wie schrecklich der Beruf doch ist? Wie gesagt, wenn man es im privaten Umfeld macht, meinetwegen, man muss ja auch irgendwo Frust rauslassen. Aber so öffentlich? Und dann mit einigen Argumenten, die noch nicht mal berufsspezifisch sind (schwer tragen, den ganzen Tag auf den Beinen, Mobbing, anstrengende Chefs etc.). Das ist es einfach, was mir hauptsächlich aufgestoßen ist.


    Ich persönlich möchte zu einem Tierarzt gehen, der trotz aller Widrigkeiten seinen Beruf gerne ausübt und nicht kurz vorm Suizid steht, um es drastisch auszudrücken.

    Wir haben anfangs einen kleinen teil barf, und den anderen teil das gewohnte Futter zusammen in den Napf getan. nach ca. 3 tagen wurde das alte futter gar nicht mehr angerührt. Misch erst mal unter, reduziere das alte Futter in ca. 2 Wochen auf Null und dann ist alles gut :bindafür:

    Super, danke, dann probier ich es mal so, klingt für mich auf jeden Fall irgendwie am praktikabelsten :smile:

    @Lagurus
    Aber darum geht es mir doch. Wenn man dann merkt, dass Realität und Vorstellung auseinander fällt und man damit nicht zurecht kommt, sollte man sich - dem eigenen Wohl zuliebe und vielleicht auch dem Wohl der Patienten zuliebe - etwas suchen, was besser zu einem passt. Auch wenn damit jahrelanges Studium für die Katz ist, bringt es einem doch nichts, daran festzuhalten.

    Hab den Thread jetzt erst entdeckt.
    Gibt es hier Leser, die sich auch eher Fantasyromane auf die Fahne geschrieben haben? Ich bin ja kein wirklicher Krimi-Fan.


    Derzeit lese ich die Sonea-Reihe...
    hab mit "Magie" angefangen, das hat sich ganz schön geschleppt.... hab da bestimmt ein Jahr dran gelesen... aber seitdem ich das durch habe, gehts recht flott, lese derzeit "die Novizin"


    Buchtipps für danach?

    Hier :D Krimis sind auch nicht so meins...


    Hm, Buchtipps... ich lese grad "Königsmacher" bzw. "Königsmörder".... so lala. Ganz ok und unterhaltsam, aber da gibts einige logische Schnitzer... anlesen kann man es trotzdem mal.


    Ansonsten empfehle ich immer den Jugendbuchbereich :smile: Ah, und von Tad Williams "Elfenkrieg" fand ich recht unterhaltsam.

    @Honig
    Ehm.... wenn man den Beruf gut findet, und damit glücklich ist, soll man ja auch nicht umschulen. Ich rede hier von den Tierärzten, die NICHT mit ihrem Beruf glücklich sind. Und von locker flockig habe ich auch nichts gesagt. Bitte lege mir keine Worte in den Mund. Es ist schwierig, es ist mühsam, aber wenn man NICHT glücklich mit dem Beruf ist, wenn man NUR negatives sieht, überarbeitet ist und mit dem Mangel an Freizeit oder der Selbständigkeit nicht zurecht kommt, dann sollte man sich nach einer Alternative umsehen.


    Und bitte erklär mir doch, was an dieser Aussage falsch ist und bezüglich was ich mehr Demut zeigen soll?

    Ich habe nicht den Eindruck, dass hier jemand nach Mitleid heischt. :ka:
    Es geht doch um Verstaendnis und Respekt. Das hat jeder verdient - von der Putzfee bis zum Tierarzt. Beides Berufe, die ich nicht machen moechte. Wobei ich ueber Tiermedizin ernsthaft nachgedacht hatte. Nur kannte ich schon die Rueckseite der Medaille...

    Mir kam es leider schon so vor.


    Und ich bin eben auch der Meinung, dass jeder Beruf Respekt verdient hat. Egal ob Putzfrau, Tierarzt, die Kassiererin beim Aldi oder mein Steuerberater. Deswegen ging es mir vor allem um solche Passagen:

    Zitat von Dobi98

    Dazu kommt, dass TA`s in der Regel den ganzen Tag stehen, laufen und schwer heben. Ich habe mal ausgerechnet dass in einer Kleintierpraxis (also Nager, Katzen und Hunde) jeder MA pro Tag mind 500kg durch die Gegend hebt und trägt und dass nicht in Rückenschonender Weise, denn dass ist mit einem Lebewesen was sich bewegt kaum möglich - dementsprechend sind Bandscheibenvorfällt etc. keine Seltenheit und viele müssen den Beruf irgendwann aufgeben - so wie es bei mir war..

    Denn das alles trifft halt nicht nur auf den Tierarzt zu, sondern auf viele andere Berufe auch, die kein typischer Bürojob sind (und da gibt es dann die andere Seite - nur sitzen ist ebenso alles andere als gesundheitsfördernd). Und da kann ich auch 'Jessica83' vor allem mit ihrem letzten Absatz zustimmen. Vieles, was hier moniert wird, ist nicht tierarztspezifisch.



    Niemand hat gesagt, dass es der bemitleidenste Beruf der Welt ist!! Nur, dass es Missstände gibt! Du übertreibst gerade selber massiv Monstertier! Und diese Informationsquellen gibt es vielleicht seit 10 Jahren in der Form, es trifft aber gerade viele TA`s die schon vorher angefangen haben und jetzt so Anfang bis Mitte 40 sind... ich rede nicht von 25 jährigen...


    Nein, aber es klingt sehr so, bei allem, was hier aufgeführt wird. Das es Missstände gibt, lässt sich nicht leugnen und das will ich auch gar nicht.
    Praktika und die Möglichkeit, mit einem praktizierenden Arzt zu reden, gab es bestimmt auch schon vor 30 Jahren.


    Und du hast es ja auch geschafft, aus diesem Beruf zu kommen, weil du gemerkt hast, dass es nicht das richtige ist - und darum geht es mir. Natürlich ist es nicht leicht, aber entweder, man ändert was (entweder an sich selber oder am System), oder nimmt es hin.