Also wenn sie im off-modus laufen darf ist es verschieden wie weit sie sich entfernt. Manchmal läuft sie nah bei mir, manchmal hat sie einen Meter abstand oder vielleicht auch mehr (hab nie nachgemessen wie lang die 2 meter Leine ist wenn sie im zweiten von drei Ringen einhängt). Im off-modus darf sie selbst entscheiden.
Ich glaub das es besser geht mit der kombi "Arbeitsmodus" und "Freizeitmodus".
Das hört sich doch sehr gut an, dann seid ihr ja auf dem richtigen Weg. Es ist sehr anstrengend für den Hund, leinenführig zu laufen, da gehört ne Menge Impulskontrolle dazu. Deswegen mach lieber nicht zu viele und zu lange Einheiten, damit es noch Spaß macht und der Hund nicht frustriert. Dann wird das schon.
Nur hatte ich heute direkt vor der Haustür wieder ein Katzenproblem. Wir kamen gerade vom Spaziergang zurück und im Garten bei den Nachbarn war die Katze. Sie ist natürlich voll ins geschirr gesprungen (war ja auf "freizeit" eingehängt). Wusste jetzt nicht so recht was ich machen soll. Bin einfach reingegangen mit ihr. (musste sie natürlich schleifen, ist ja klar wenn 2 Meter voraus die katze in den Büschen ist.. da bin ich wieder komplett uninteressant und unsere Haustür 3 Meter weiter drüben sowieso).
Sollte ich sie in so nem Fall ignorieren und weitergehen? Soll ich irgendwas machen? Denn ihre Aufmerksamkeit krieg ich nicht wieder ehe die Katzen nicht länger außer Sicht sind (und die sind Hunde gewohnt, sie sitzen einfach ewig hin und schauen sich an wie sich der Hund einen abzappelt an der Leine).
Das wird dir die nächsten Jahre noch öfter passieren. Natürlich findet sie die Katze interessant und dann bist du selbstverständlich abgeschrieben. Gerade wenn sie noch wenig Impulskontrolle hat, nicht leinenführig ist und sich wenig an dir orientiert.
Du hast richtig reagiert, es geht einfach weiter. Das meinte ich in meinem vorherigen Post mit Management. Oder du setzt dich wie @Nesa8486 beschrieben hat, daneben. Du könntest jetzt auch mit einem Anti Jagd Training anfangen, aber ich würde sie erst mal ankommen lassen und würde auch nicht an allem gleichzeitig arbeiten. Deswegen 'einfach' durch Mangement diese Situationen bestenfalls meiden oder souverän da durchgehen. Ohne viel zutun, da machst du erstmal nichts falsch mit, wenn der Hund sich nicht selber dabei belohnen kann. Du kannst eben nicht an allem gleichzeitig arbeiten und auch das AJT ist sehr langwierig. Du hast die Fellnase doch erst 2 Monate. Bring da Ruhe rein und führe sie aus der Situation. Sie ist dann eh in einem hohen Erregungszustand, da kommt erstmal nichts an.
Auch an der langen Leine im Freizeitmodus darf meine nicht jagen. Es gibt wenige Dinge, die darf sie auch dann nicht. Zum Beispiel auch fressbare Dinge vom Boden aufnehmen. Da gibts dann ein 'Weiter', Abbruchsignal etc. Aber auch das muss alles sorgfältig aufgebaut werden und wird nicht von Anfang an in den Situationen anzuwenden sein. Daher auch hier wieder Mangement. Hund kommentarlos abholen, mitnehmen, vom Fressbarem auf dem Boden abhalten etc. Und darauf achten, dass der Hund sich möglichst nicht selber belohnt.
Dass du das Jagdverhalten deines Hundes kontrollieren und umlenken kannst, ist eine hohe Schule. Da geht es um viele Dinge:
- Impulskontrolle
- Frustrationstoleranz
- Ansprechbarkeit
- Orientierung
- Alternative zum Jagen anbieten
- den Hund lesen lernen
- vorausschauend handeln
Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen:
- Das Anzeigen und ruhige Beobachten markern und festigen
- ein Umorientierungssignal einführen
- ein Abbruchsignal einführen
- einen (Super) Rückruf aufbauen
- Sitz/Platz auf Distanz und aus der Bewegung
- ein Stopp Signal, bei dem sie anhält, aber weiter gucken darf etablieren
- die Alternative anbieten
Ich habe das jetzt nur angerissen und grob erklärt, damit du eine Übersicht hast. Wie du siehst, das erfordert viel Zeit und Übung. Spielt euch erstmal ein und werdet ein Team. Dann wird das Training euch beiden auch gleich viel leichter fallen. Bis dahin reicht es vollkommen, einfach zu managen, zusammenzuwachsen und Spaß zu haben.