Wilma hat laut geheult als ich rein bin und gehechelt. Genau heute ist meine Videoaufnahme nach 35 min, die Wilma komplett mit dem Knochen beschäftigt war abgerissen, weil der Stecker nicht drin war und der Akku leer.
Mir sind auf dem Weg zur Hundefrau die Tränen gekommen. Ich habe wahrscheinlich wieder monatelanges Training zerstört, sie hatte eh schon Rückschritte gemacht.. Ich kann langsam auch nicht mehr. Ich bin kurz davor sie einfach jaulen zu lassen.. Nachbarn gibts hier auch keine..
Meinem Freund habe ich damals den Zweithund aufgeschwatzt. „Zwei Hunde machen auch nicht mehr Arbeit oder Schränken dauerhaft mehr ein als einer.. Alleine bleiben wird schon schnell klappen, es ist ja ein Zweiter Hund dabei..“ Joa, schief gegangen.. ich kann jetzt wahrscheinlich wieder Minutenweise üben, wieder nirgends mehr hin, bis zum nächsten Rückschritt.. der Hund ist jetzt schon neun Monate und ich übe seit 6 Monaten so gut wie täglich..
Ich wäre echt bereit einiges dafür zu tun,dass es klappt.. den nächsten teuren Trainer, einen dritthund zu kaufen zu dem Wilma mehr Bezug hat (meine Hunde agieren so gut wie gar nicht mit einander), ein Gehege draußen zu bauen mit beheizter Hütte.. wenn ich nur wüsste, dass irgendwas sicher funktioniert..
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Fühl dich mal unbekannterweise in den Arm genommen
Ich kann das so gut nachvollziehen und war schon mehrmals an dem Punkt, dass ich weinend da saß und nicht mehr wollte und den Hund wirklich gehasst habe. So richtig. Keine Freiheit, kein gar nichts, in Gedanken nie wieder. Ich habe richtig gelitten und wusste nicht weiter.
Ich habe mich irgendwie immer wieder aufgerappelt. Immer wieder neuen Mut gefunden, neue Energie. Ich habe viel viel eingesteckt, wir hatten bis vor Kurzem Rückschritte, es kam der Tag, da ging alles so schief, dass ich an dem Abend nach einer neuen Familie gesucht habe.
Und dann steht da das Hundekind vor dir und irgendwie... Ich hab mir gesagt, du schaffst das. Du hast alles geschafft. Du hast diesen beschi.... Kerl so lange ertragen, hab ihm die ganze Schuld gegeben, ich hab den Absprung geschafft, eine neue Wohnung bezogen, kein Geld mehr gehabt. Trotzdem hab ich alles gewuppt, und wer war IMMER an meiner Seite? Genau, mein Hund. Und ab da habe ich wieder Minutenweise geübt, mich nicht mehr so schnell von Tiefschlägen frusten lassen.
Und heute kann ich 1-1,5 Stunden wieder entspannt einkaufen gehen. Ich muss mich nicht mehr hetzen. Er bleibt einfach irgendwo in der Wohnung liegen, er rennt mir nicht mehr hinterher, interessiert ihn null. Es sind Kleinigkeiten für Außenstehende.
Aber du schaffst das auch. Lass dich mal einen Tag hängen, geh dann schlafen und steh am nächsten Tag mit neuer Energie auf.
Das wird. Ganz sicher.