Ein Individuum bekommt die Karten die ihm zugeteilt werden. Punkt. Es kann dabei Glück haben oder Pech, es kann Durchschnitt sein oder ein Ausreißer. Die in der Population eventuell vorhandene Vielfalt an Allelen kann sich von Vorteil, aber durchaus, und das ist nicht selten, auch als Nachteil für besagtes Individuum herausstellen.
Heterogenität ist für ein einzelnes Lebewesen dann relevant wenn es irgendein problematisches Allel zugeteilt bekommen hat und dieses durch ein anderes "gesundes" Allel dann kompensiert wird und das Problematische daher nicht und nur leicht ausgeprägt wird. Das ist ein Vorteil, klar. Es ist aber nicht besser dran, als das Lebewesen das das schadhafte Allel gar nicht erst trägt (was bei einer optimalen Anpassung durchaus auch möglich ist).
Nur für die Population ist eine hohe Varianz fast immer ein echter Vorteil, da es ihr Flexibilität und Wiederstandsfähigkeit verschafft, und hat quasi keine Nachteile. Daher ist sie auch eigentlich nur für Populationen relevant. (Das heißt aber eben auch, dass es mehr "Verlierer" gibt, als in einer stark angepassten Population bei der jedes Individuum optimal an die Bedingungen angepasst ist.)
Optimale Anpassung ist dann die rassetypischen Krankheiten haben, oder was?
Es geht doch hier nicht um Anpassung an eine ökologische Nische, sondern darum dass möglichst viele Hunde einer Rasse möglichst gesund sind.
Warum muss man das versuchen zu negieren? Kein Wunder, dass sich in den Rassezuchtverbänden nichts tut, wenn man die Inzucht - sorry die Linienzucht. immer weiter von allen Problemen frei redet.
Es gibt inzwischen wahrlich genug Untersuchungen, die belegen, dass genetische Vielfalt für eine "Hunderasse" sowie natürlich daher auch für den einzelnen Hund empirsch gesehen nur von Vorteil ist.
Ich finde es extrem nervig, dass das immer wieder wegargumentiert wird.