Ich lese gerade „Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise“ von Jean-Paul Dubois. Sehr interessanter, anspruchsvoller Schreibstil. Der Autor ist wirklich ein Meister der Sprache, die Übersetzerinnen zum Glück auch.
In die Geschichte muss ich noch hineinfinden. Warum der Protagonist, der Hausmeister einer exklusiven Wohnanlage, in einem schäbigen Gefängnis in Montréal sitzt, mit einem bulligen Hells-Angels-Biker als Zellengenossen, wird erst mal nicht klar. In Rückblicken wird das Leben des Paul Hansen, Sohn eines dänischen Pastors und einer französischen Kinobesitzerin, berichtet.
Interessant, an einigen Stellen humorvoll und ansatzweise berührend. Aber keine Lektüre für zwischendurch und nicht für leichten Konsum geeignet.
Ein Rezensent verglich das Buch mit einem guten Wein, dem man Zeit geben müsste, sich zu entfalten. Das trifft es sehr gut.
Da ich noch nicht genug gelesen habe, um eine Empfehlung oder nur teilweise Einschätzung abzugeben, kann ich nur sagen: Dubois‘ Roman hat den Prix Goncourt 2019 gewonnen. Das sagt etwas allgemein aus, eventuell für mich persönlich aber gar nichts. Es wird sich zeigen ...