Beiträge von Marabea

    @Boomerang: Sorry, aber einige deiner Aussagen sind zwar wirklich amüsant zu lesen, wenn allerdings Hundeerziehung mit Kleinkinderziehung verglichen bzw. in Beziehung gesetzt wird, dann frage ich mich, ob du deine Worte wirklich ernst meinst oder nur eine Art von "Humor" hast, die mir fremd ist. :pfeif:


    Ich lebe in keiner Gegend, in der verwilderte Haushunde zum Alltag gehören, aber ich lebe ja auch in Niedersachsen. Andererseits bin ich interessiert, alltagserprobte Trainingstipps zum Thema RR zu bekommen - ohne "Kreischwursttanz-Mentalität" (Warum diese Waldorfschul-Anspielung?) und ohne eine Hundebelohnung per Blick. Was immer du in einen Blick hineinlegen kannst, ist mir nicht bekannt, aber mein Hund möchte etwas zwischen die Zähne bekommen, wenn er trainiert mit mir.


    Also: Ausgehend von der Hypothese, dass du Trainingsanfängern relevante und zielführende Hinweise zum Aufbau eines RR geben kannst - warum äußerst du dich sonst in diesem Thread? -, wie würden diese aussehen?

    @Cattlefan: Du hast etwas vergessen, was für ordentliche Hausfrauen nicht unerheblich ist: Ständig schleppt der Welpe, wenn er endlich nach vier Monaten stubenrein ist, Dreck aus dem Garten ins Haus, Blätter, Zweige, Steinchen, Holzstücke usw., kratzt sich, schüttelt sich, leckt den Boden ab.... Und das bedeutet putzen, putzen, putzen.
    Oder: Sich ein dickeres Fell anschaffen und selektiv die Wohnung sehen lernen bzw. lernen, dass manches doch nicht so wichtig ist.


    Und wenn dann der süße Wauwi, der gerade unbemerkt von dir draußen sein leckeres Häufchen z. T. wieder verzehrt hat, an dir hochspringt und dir mit der langen Zunge durchs Gesicht leckt, dann merkst du: Willkommen in der realen Welt eines Hundebesitzers. ;)

    @Helfstyna: Ich kann deine beiden letzten Posts unterschreiben und verstehe dich jetzt viel besser.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie verzweifelt man als Neuhundehalter sein kann - wenn verschiedene Stressfaktoren gerade in den ersten Wochen mit Hund zusammenfallen. Gerade deshalb habe ich für Posts dieser Art bzw. HH, die dies erleben, viel Empathie. Viele im Forum haben mir Mut gemacht durchzuhalten und Hoffnung gegeben, dass es mit dem Welpen einfacher wird.
    Und so war es: Wir sind mit der Aufgabe gewachsen und haben jetzt schon - mit bald 5 Monaten - einen wunderbar entspannten, tollen Junghund, den wir für kein Geld der Welt wieder hergeben würden - obgleich noch vieles zu trainieren und zu festigen bleibt.
    Das meine ich mit "Welpenblues": Ja, ich darf auch mal klagen, mir die Haare raufen, völlig frustriert sein und einige Tränchen zerdrücken über das kleine Monstertier. Aber dann gilt es in der Tat, sich durchzubeißen und durchzuhalten. Und das sollte auch hier im DF deutlich werden und nicht zu schnell zur Abgabe des Welpen geraten werden. Ja, es gibt Welpen, die mehr Schwierigkeiten bereiten als andere und HH, die mehr Unterstützung brauchen als andere.

    charly2802: Ich muss dich enttäuschen: Auch nach einem 3-Gänge-Menü mit dem Superfutter wird ein Hund etwas für ihn Interessantes beim Gassigang noch fressen - wenn man ihn lässt. Vielleicht ist dies bei deinen Hunden anders, aber eine Art Sättigungsgefühl habe ich bei meiner Kleinen noch nicht festgestellt. Ob sie ihren Sack Hundefutter auffressen würde - und vermutlich platzen würde, da 15 Kilo - habe ich nicht ausprobiert, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie fressen, fressen, fressen würde.
    Gerade bei den vielfältigen Außenreizen wird alles Mögliche erst mal in die Schnauze genommen, durchgekaut und oft dann geschluckt.


    Und dabei gibt es scheinbar Unterschiede: Wenn das Abbruchsignal bei faulem Obst, Tempos, Zigarettenkippen, Hundesch*** u.ä. schon gut klappt, so heißt das nicht, dass es bei Leckerbissen wie Kleintieren mit Schwanz auch funktioniert. Habe diese bittere Erfahrung vor einer halben Stunde gemacht, als Eika im Vorgarten eines Hauses trotz Schlepp blitzschnell eine tote Maus aufnahm und es mir unmöglich war, den Kiefer zu öffnen und das nette Tierchen wieder herauszuziehen. Auch für ein Stück ihres Lieblingskäses hätte sie diese Beute nicht hergegeben, ob sie nun "satt" war oder nicht. :muede:
    Völlig normales Hundeverhalten - aber kann man eurer Erfahrung nach auch dies mit Training "abtrainieren"?

    @Gammur: Von einem "indirekten" Schuldbegriff zu reden, entbehrt jeder Logik. Natürlich hat ein Welpe keine Schuld an irgendetwas, ebenso wenig wie ein anderes Tier. Da wir als Mensch aber mit Körper, Seele und Geist reagieren auf den Welpen, führen manche Umstände dazu, dass die erste Zeit mehr oder weniger anstrengend bzw. schwierig ist.


    Dass ein Welpe sich so oder so benimmt, weil er eben ein Welpe ist, bedarf keiner Erwähnung.
    Bei allem - sicherlich wichtigen - Verständnis für Welpen, die ja sehr unterschiedlich sind -, gibt es für mich aber noch ein höheres Gut: Verständnis bzw. Empathie für HH, die offen von Schwierigkeiten reden und auch keine Schuldzuweisungen verdienen.

    Mag ja sein, dass es Hunde gibt, die lieber alleine im Garten liegen als bei ihrem Familie zu sein.
    Ich hatte so einen Hund allerdings noch nicht und kenne es auch nur von Hunden, die keine Beziehung zu ihren Menschen haben, weil sie auch nur "Arbeitsgeräte" oder "Zuchtmaschinen" sind.
    Aber das ist meine persönliche Erfahrung.

    @feenzauber: Nun, gerade, weil du so einen Hund noch nicht hattest, solltest du m.E. vorsichtig sein mit so pauschalen und abwertenden Aussagen, die zudem unlogisch sind: Du unterstellst, dass Hunde, die lieber allein im Garten sind als im Haus - was sich sicherlich nicht auf einen 24-stündigen Aufenthalt dort beziehen kann - keine Beziehung zu ihren Menschen haben.


    Hier nun ein Gegenbeispiel von meinen beiden Hunden:
    Meine verstorbene Kangal-Mix-Hündin war so ein Hund, der sehr selbständig und selbstbewusst war und gern lange im Garten blieb, um ihr Territorium zu überblicken und die selbst im Winter manche Stunde in einem wetterfensten Korb unter dem Terrassendach lag, wenn sie ihren 'Rundgang' beendet hatte. Dieses Verhalten hängt aber ganz einfach mit dem Besonderheiten der Rasse zusammen. In ihrem Ursprungsland - Anatolien - werden diese großen und robusten Hunde, die ein dichtes Unterfell haben, oft draussen im Zwinger gehalten oder laufen frei auf dem Grundstück, um dieses zu bewachen. Eine enge Bindung zu e i n e r Person gehört auch als Spezifikum zu dieser Hunderasse, was keinesfalls im Gegensatz zu den o.g. Verhalten steht.
    Meine jetzige Hündin, ein weißer Schweizer Schäferhund, hat - rassetypisch - eine sehr enge Bindung an ihre Familie und möchte immer dort sein, wo wir sind. Sie ist auf keinen Fall für eine Zwingerhaltung geeignet, selbst im Garten bleibt sie nur kürzere Zeit allein und sucht dann wieder die Nähe zu ihren Menschen.


    Was lernen wir nun daraus?
    1. Die eigene Erfahrung ist - wie der Name schon sagt - rein subjektiv und sollte nie absolut gesetzt werden und nicht zu negativen Aussagen führen, die zudem klischeehaft sind.
    2. Die jeweilige Hunderasse ist ein entscheidendes Kriterium, um die Frage Zwinger-, Garten- oder Haushaltung zu beantworten.
    3. Die jeweiligen Lebensumstände des HH können eine Entscheidung in der o.g. Frage bedingen, die auch von Gegnern dieser Form der Hundehaltung respektiert werden sollten.
    4. Der jeweilige Hund in seinem Entwicklungs- und Erziehungsstadium ist bei einer Entscheidung in der o.g. Frage von großer Bedeutung.


    Wie auch immer ein HH diese Frage beantwortet, zentral ist: :respekt: ... für ebendiese Entscheidung.

    Und ich kann nur jedem ans Herzlegen der sich einreden möchte, dass diese unsägliche Modeerscheinung "WElpenblues" ganz normal wäre, sich einmal damit auseinanderzusetzen, wieso ihm das Ganze so zu schaffen macht. Denn wenn man sich diese psychischen Mechanismen verdeutlich und zumindest in Teilen etwas daran ändert, macht es nicht nur die Welpenzeit, sondern auch vieles andere im Leben deutlich entspannter und fröhlicher.

    Nun, ich habe den Begriff 'Welpenblues' hier irgendwo im Forum aufgeschnappt und fand ihn ganz passend für mich.
    @Helfstyna: Um deine Frage zu beantworten, wieso manchmal ein Welpe seinem HH so zu schaffen macht: Leider läuft im Leben manchmal etwas so, dass die Anschaffung eines Welpen mit Krankheit und Leid verschiedener Art zusammenfällt. Vielleicht fehlt dir etwas Lebenserfahrung, vielleicht bist du mit einer stabilen Gesundheit gesegnet, aber bitte versuche etwas Sensibilität und Verständnis für Lebensumstände aufzubringen, die dann dazu führen, dass manche Welpen - wie meine Kleine in den ersten Wochen - bei manchen HH - wie ich einer war - in der Tat a u c h Anlass zu mancher Klage geben.

    Habe bisher alles gelesen, obgleich es manchmal zuging, wie bei einer Grundsatzdebatte zwischen Veganern und Fleisch(fr)essern zur Frage, was schädlicher/gesünder bzw. "artgerechter" ist und was nicht. Diese könnte man problemlos über 100 Seiten weiterführen.


    Gestört hat mich, dass der TE immer wieder das Argument anführt, dass er den Hund daran hindern will, etwas zu zerstören - ob nun Einrichtung, Garten oder Teich (Fische fangen?).
    Immer wieder wurde betont, dass die Beantwortung der Frage " (zeitweise) Zwingerhaltung /Haushaltung /Gartenhaltung?" von der Wohnsituation, den finanziellen Mitteln und eben dem individuellen Hund bzw. jener generellen Ablehnung oder Befürwortung der Zwingerhaltung abhängt.


    @Rico27: Ist deine Frage nicht durch die vielen Posts geklärt?


    P.S. Mein Schäfi-Mädchen hat als Welpe auch mal etwas heruntergerissen, Tische angenagt, Gardinen angesabbert, Glastüren mit Kratzern versehen, ein Loch in das Luftbett gebissen - auf dem ich die ersten Wochen neben ihrem Körbchen geschlafen habe usw. Aber: Sind diese Gegenstände denn so wichtig? Inzwischen zerstört oder beschädigt sie nichts mehr, denn sie weiß, was sie darf und was nicht.

    Hatte heute Nachmittag ein kurioses Erlebnis: Ich war gerade dabei an diversen hohen Büschen herumzuschneiden, die Kleine raste ständig durch die Gegend und ihre Zunge hing schon weit aus dem Maul, da es so warm war. Ich unterbrach meine Arbeit und sagte zu dem Hund: " Mäuschen, hör doch mal auf mit dem Herumrennen!"
    (Nun, ihr kennt das sicherlich, dass man mit dem Hund redet, als hätte dieser Deutsch als Muttersprache.)
    In diesem Moment kam hinter dem Busch, vor dem ich stand und zu dem Schäfi redete, ein schwer atmender Jogger zum Vorschein ...


    Oh, wie peinlich :ops:

    Nach ca. 5 Jahren Suche haben wir ein 1000qm Eckgrundstück mit großem Haus auf dem Land in einem kleinen Dorf bekommen, d.h. die Abläufe des bäuerlichen Jahres bekommen wir unmittelbar mit. Der Gassiweg von vielen Dorfhunden, die auch haufenweise Haufen hinterlassen - manche auch direkt an der Seite des Grundstücks - führt bei uns vorbei.


    Landleben ist toll, auch wenn Bauer B. gerade mal wieder zur besten Kaffeezeit auf der Terrasse seine Gülle-Fässer leeren muss... :fluchen: