Beiträge von Marabea

    Das Spekulieren bzgl. der Motive des Hundes - ob nun Frustration oder Kontrollbedürfnis - hilft m. E. nicht weiter.
    Mich macht betroffen, dass du ernsthaft überlegst, deine Lebensplanung aufgrund eines Hundes zu verändern und das zeigt mir, welchen Stellenwert dieser inzwischen für dich hat. In dieser Hinsicht stimme ich dem zweiten Teil des Posts von Naijra zu.


    Noch einmal daher folgende Fragen:
    Hast du wirklich so kleinschrittig, wie hier mehrfach vorgeschlagen, j e d e n Tag mit dem Welpen bzw. Junghund konsequent das Alleinsein geübt?
    Welchen Trainingsplan für das tägliche Training hat deine Trainerin dir an die Hand gegeben und wie häufig begleitet sie dich im Monat?
    Bleibt der Hund ruhig, wenn eine andere Person anstelle von dir bei ihm ist?
    Schläft der Hund in deinem Schlafzimmer oder könnte er auch per Babygitter daran gewöhnt werden, dass du nicht immer unmittelbar neben ihm bist, aber noch sichtbar im angrenzenden Zimmer?


    Ich finde es richtig und nötig, mit Einzug eines Welpen viele Abläufe im Alltag zu ändern, auf Dinge zu verzichten, die zeitweilig mit einem Welpen nicht möglich sind, Bequemlichkeiten aufzugeben, seine Wohnung bzw. einen Raum welpensicher umzugestalten u.ä., aber Priorität sollte m. E. immer der Mensch haben und zu dessen Existenzsicherung gehört nun einmal eine zügige Berufsausbildung.


    Du bist wichtiger als der Hund, also muss sich der Hund deinem Leben anpassen. Ich verstehe sehr gut, wie genervt du bist und wie sehr in Zeitdruck. :streichel:
    Vielleicht könnten erfahrene Hundetrainer mit Pensionshunden sich dazu äußern, ob es Sinn macht, den Hund - falls sich zu Semesterbeginn diese Problematik weiterhin zeigt - mal für 1-2 Wochen aufzunehmen, damit die Fixierung auf deine Person aufgebrochen wird.


    Ich wünsche dir viel Kraft, Geduld, Konsequenz und die richtigen Entscheidungen.


    Viele Grüße
    Mara

    Ergänzung zu meinen Aussagen: Auch das Trainieren eines Abbruchsignals ist mir sehr wichtig.
    Mein Hundetrainer hat mich gestern darauf gebracht, dass zwischen "Sitz und Down" - die in der Regel ein Freigabesignal nach sich ziehen . und dem Kommando "Leg dich" - als Entspannungssignal zu unterscheiden ist. Ich bin mir noch nicht sicher, ob dies so unterschieden werden muss...


    Generell hat wohl jeder HH andere Prioritäten, was auch völlig in Ordnung ist. ;)

    Zuerst habe ich dem Welpen beigebracht, dass sie kommen soll, wenn ihr Name gerufen wird. Da es dann in der Regel auch Futter gibt, rast sie gern aus dem Garten ins Haus. Außerhalb der Fütterungszeiten gibt es immerhin ein Leckerchen für das "Komm". Dann "Sitz" und "Down" und - obgleich völlig überflüssig - ein "Gib Pfötchen", weil sie es angeboten hat.
    Im Moment trainieren wir ein "Matte", d.h. sie soll auf ihre Matte gehen und dort kurze Zeit bleiben, was dann zeitlich weiter ausgedehnt werden kann.
    Im Gelände fangen wir mit "Fuß " an - was mir u.a. sinnvoll erscheint, wenn der Hund auch (Groß-) Stadt-Sicher werden soll. Nun steht noch der Rückruf an im Gelände, was bisher sekundär war, dann sie stets angeleint bzw. an der Schleppleine war.

    Bei uns kommt seit ca. 2 Jahren ein grimmig (?) aussehender junger Mann mit Pferdeschwanz am Haus vorbei, der einen muskulösen schwarzen Rottweiler-Irgendwas-Mix an der Leine Gassi führt. Dieser trägt immer seinen blauen Ball in der Schnauze mit, den er im freien Feld dann apportieren darf. Eines Tages passierte es, dass mein Welpe und ich jenes Herrchen mit Hund bei unserem Gassigang kommen sahen, und meine Kleine sich ängstlich an den Wegesrand flüchtete und dort hinsetzte. Einige Meter vor uns blieb der junge Mann stehen, erfragte das Geschlecht meines Welpen, veranlasste seinen Hund, den Ball fallen zu lassen, woraufhin Eika tatsächlich vorsichtig näher kam, gelockt von mir. Am Ende wagte sie es - wobei etwas Geduld nötig war - den großen Rüden zu beschnüffeln, der ebenfalls freundlich an ihr roch. Dann gingen wir aneinander vorbei.


    Sollte jener junge Mann an unserem Garten vorbeigehen und mich draußen sehen, so lächelt er seitdem und grüßt.

    @Cattlefan: Die Debatte bzgl. der Zeitdauer ist doch schon durch...
    Außerdem gibt es auch Menschen, die nachts alle 2 Stunden auf das stille Örtchen müssen, da die Blase drückt. Und wenn diese meinen, dass dies bei Hunden auch so ist.... , dann sollten sie sich eben nie einen Hund anschaffen.


    Also, ruhig bleiben, es gibt mehr zu überdenken als nur die Frage, ob ein - hoffentlich gesunder - Hund nun 3, 4 oder doch 5 bis 6 Stunden allein bleiben kann.
    Tierquälerei ist es sowieso nicht, denn wenn ein Hund wirklich an e i n e m Tag mal nicht durchhält, dann platzt er ja nicht, sondern sucht sich einen schönen Teppich für sein Häufchen... ;)

    @Minimonster: Wieso besuchst du mehrere Hundeschulen zugleich und hast zwei Hundetrainer, die in Einzelstunden mit dir und dem Hund trainieren? Was muss ich mir unter "der harten Tour" vorstellen? Will er einen Angsthund - und du schreibst ja im Eingangspost, dass dein Hund sich wie ein furchtsamer Welpe bei jenen erzwungenen Kontakten verhält - zwingen, sich von Fremden anfassen zu lassen???

    Bevor wir uns für einen Welpen entschieden haben, habe ich lange Zeit Kontakt zu einem Tierheim in Griechenland gehabt und schon einen erwachsenen Hund in den Blick genommen. In den auszufüllenden Formular wird genau danach gefragt, wie lange der Hund allein bleiben muss, wer sich im Krankheitsfall des Halters um das Tier kümmert u.ä. - also keine Vermittlung um jeden Preis trotz voller Zwinger und knapper Kassen.


    Der Post der TE hört sich so an, dass sie und ihr Freund sich gut überlegt haben, was auf sie zukommen wird. Vor dem Welpen hatten wir einen Hund, der mit mir morgens vor 7 Uhr eine kurze Runde zum Lösen ging und dann problemlos bis mittags allein bleiben konnte. Als dieser aber 15 Jahre alt wurde, war dies nicht mehr möglich und wir fanden neue Lösungen.


    Vor der Anschaffung eines Hundes gilt es klären:
    Kann ich jeden Tag so früh aufstehen, dass der Hund noch kurz nach draußen kann?
    Werde ich nach der Rückkehr nach Hause noch Lust haben auf eine Gassirunde?
    Gibt es einen Notfallplan, wenn ich einmal krank bin bzw., wenn der Hund krank sein sollte?
    Ist die finanzielle Belastung durch einen Hund zu bewältigen?
    Kann ich einige Wochen Urlaub nehmen, um dem Hund die Eingewöhnung zu erleichtern und mit ihm den späteren Rhythmus, an den er sich gewöhnen muss, einzuüben und um eventuell das Alleinbleiben zu trainieren?


    Ich wünsche euch eine gute Entscheidung. Wenn die Freude groß ist auf den Hund, wenn Zeit, Geld, Kraft u.a. ehrlich und realistisch überdacht wurden, spricht m. E. nichts gegen die Anschaffung eines erwachsenen Hundes.


    Viele Grüße, Mara :winken:

    Dass man einen Hund erst einer so großen Belastung, wie der, neben einem Fahrrad - und eventuell noch z. T. auf Asphalt - herzulaufen, aussetzen darf, wenn er ausgewachsen ist, sollte eigentlich klar sein. Wir haben vor, unsere Kleine frühestens mit 12 Monaten langsam dahingehend zu trainieren, dass sie erst mal neben dem Fahrrad geht, dann kürzere Strecken langsam neben dem Rad herläuft usw.


    Viel Bewegung bedeutet aber zugleich viele Außenreize, die diese müssen erst einmal verarbeitet werden.

    Zum Thema "Tierfund" kann ich auch etwas beitragen: Wir kamen mal an einem heißen Tag an einer ca. 1.50 m langen Schlange vorbei mit auffallendem und farbenprächtigem Hautmuster, die ruhig an der sonnenbeschienenen Böschung lag und vermutlich am Verdauen war. Nachdem ich den ersten Schrecken überwunden hatte, habe ich bedauert, kein Handy o.ä. dabei gehabt zu haben, um ein Beweisfoto zu machen.


    Habe mir zuhause einige dumme Sprüche anhören müssen... :muede: