Beiträge von Marabea

    Bevor wir uns für einen Welpen entschieden haben, habe ich lange Zeit Kontakt zu einem Tierheim in Griechenland gehabt und schon einen erwachsenen Hund in den Blick genommen. In den auszufüllenden Formular wird genau danach gefragt, wie lange der Hund allein bleiben muss, wer sich im Krankheitsfall des Halters um das Tier kümmert u.ä. - also keine Vermittlung um jeden Preis trotz voller Zwinger und knapper Kassen.


    Der Post der TE hört sich so an, dass sie und ihr Freund sich gut überlegt haben, was auf sie zukommen wird. Vor dem Welpen hatten wir einen Hund, der mit mir morgens vor 7 Uhr eine kurze Runde zum Lösen ging und dann problemlos bis mittags allein bleiben konnte. Als dieser aber 15 Jahre alt wurde, war dies nicht mehr möglich und wir fanden neue Lösungen.


    Vor der Anschaffung eines Hundes gilt es klären:
    Kann ich jeden Tag so früh aufstehen, dass der Hund noch kurz nach draußen kann?
    Werde ich nach der Rückkehr nach Hause noch Lust haben auf eine Gassirunde?
    Gibt es einen Notfallplan, wenn ich einmal krank bin bzw., wenn der Hund krank sein sollte?
    Ist die finanzielle Belastung durch einen Hund zu bewältigen?
    Kann ich einige Wochen Urlaub nehmen, um dem Hund die Eingewöhnung zu erleichtern und mit ihm den späteren Rhythmus, an den er sich gewöhnen muss, einzuüben und um eventuell das Alleinbleiben zu trainieren?


    Ich wünsche euch eine gute Entscheidung. Wenn die Freude groß ist auf den Hund, wenn Zeit, Geld, Kraft u.a. ehrlich und realistisch überdacht wurden, spricht m. E. nichts gegen die Anschaffung eines erwachsenen Hundes.


    Viele Grüße, Mara :winken:

    Dass man einen Hund erst einer so großen Belastung, wie der, neben einem Fahrrad - und eventuell noch z. T. auf Asphalt - herzulaufen, aussetzen darf, wenn er ausgewachsen ist, sollte eigentlich klar sein. Wir haben vor, unsere Kleine frühestens mit 12 Monaten langsam dahingehend zu trainieren, dass sie erst mal neben dem Fahrrad geht, dann kürzere Strecken langsam neben dem Rad herläuft usw.


    Viel Bewegung bedeutet aber zugleich viele Außenreize, die diese müssen erst einmal verarbeitet werden.

    Zum Thema "Tierfund" kann ich auch etwas beitragen: Wir kamen mal an einem heißen Tag an einer ca. 1.50 m langen Schlange vorbei mit auffallendem und farbenprächtigem Hautmuster, die ruhig an der sonnenbeschienenen Böschung lag und vermutlich am Verdauen war. Nachdem ich den ersten Schrecken überwunden hatte, habe ich bedauert, kein Handy o.ä. dabei gehabt zu haben, um ein Beweisfoto zu machen.


    Habe mir zuhause einige dumme Sprüche anhören müssen... :muede:

    Viele Menschen haben nicht nur ein Kuschelbedürfnis, wenn sie einen kleinen / jungen Hund sehen, sondern wollen ihm dann auch über den Kopf streichen - was aber eine ganze Reihe von Hunden überhaupt nicht mag.
    Unsere Kleine hat in den ersten Wochen sogar uns gegenüber den Kopf weggedreht und sogar nach uns geschnappt, bis wir dies endlich verstanden hatten. Manche Hunde sind unsicher bei direktem Kontakt mit Fremden oder fühlen sich gar bedroht, wenn sich jemand mehr oder weniger dicht über sie beugt, sie dabei eventuell auch noch anspricht oder ihnen direkt in die Augen sieht.


    Ansonsten teile ich die Meinung der anderen User: Informiere andere Personen über diese Eigenart deines Hundes, die sie einfach respektieren müssen. Halte den Hund in einer Art Sicherheitsabstand zu fremden Menschen, um ihn zu schützen und andere vor ihm.

    @flying-paws: Ich schätze deine Fachkompetenz sehr, Corinna, und lerne gern und viel von dir. Aber bitte unterstelle mir nicht, dass ich in den letzten 9 Wochen - seit wir den Hund haben - nichts für dessen Erziehung getan habe. Natürlich habe ich Beißerei ebenso wenig hingenommen wie das Fressen von Dingen, die nicht in den Hundemagen gehören. Wir haben nur nicht energisch genug gehandelt. Aber diese Situationen bzw. Konflikte gibt es auch nicht den ganzen Tag lang und manches noch nicht einmal jeden Tag.
    In einem Fachbuch (!), verfasst von einer BBS-Züchterin, heißt es, dass der weiße Schäferhund "ein sanfter Hund für sanfte Hände" (Zitat) ist, den man auf keinen Fall anschreien darf.


    Nun ja, auf jeden Fall haben wir heute eine sehr deutliche Ansage gemacht, als das morgendliche Schnappen anfing und sofort hat der Hund sein Verhalten eingestellt. Nun heißt es Üben, Üben, Üben.
    Unsere Kleine ist im Alltag überwiegend ein sehr entspannter Hund, der nur immer mal wieder die Grenzen austestet und eben kein Paradebeispiel für einen lieben, leicht erziehbaren, sanften BBS darstellt. Durch deine und die Hilfe anderer User wissen wir jetzt, was zu tun ist.
    Bitte billige auch uns zu, an uns zu arbeiten, Erziehungsschritte zu überprüfen und ggf. zu ändern.

    @Lockenwolf: Danke für die hilfreiche Antwort! :gut:
    Wir lassen uns wirklich immer noch zu viel bieten von der kleinen Schnappschildkröte. Grundsätzlich bin ich sehr energisch, aber die Rassebeschreibung des weißen Schäferhundes, wonach dieser doch so sensibel sei, hat mein Durchsetzungsvermögen gebremst. Schließlich wollten wir ja nicht schuld sein, dass unser Sensibelchen Schaden nimmt und wer weiß, ob dies nicht schon der Fall ist, wenn man nur die Stimme erhebt und lauter wird. Nun, unsere Kleine ist kein bisschen zimperlich, weder anderen Hunden noch uns gegenüber.


    Ich werde also aufhören, sie stets zu beschützen, wenn sie sich bei anderen Hunden daneben benimmt. Und da ich es auch leid bin, ständig von ihr verletzt zu werden, muss ich ihr noch deutlichere Grenzen setzen. :fluchen:

    @Lockenwolf: Ich habe mal in einem anderen Thread erzählt, dass einmal unser Trainer den Welpen weggestoßen hat mit dem Knie, als sie ihn beim Training zuhause auch so angegangen ist. Sie ist dabei gegen den Schrank gestoßen, hat gejault - und mehrere User haben sich ereifert über den angeblich so unfähigen Trainer.
    Aber: Was würdest du tun, wenn dich dein Hund morgens weckt, indem er am Bett hochspringt und seine Zähnchen in deinen Arm haut? Würdest du ihn nicht auch wegstoßen? Eine solche Situation ist kein Einzelfall bei uns.


    Ich denke, dass wir sehr konsequent mit ihr umgehen. Mehrfach am Tag muss Eika in ihren Bereich - hier: in den Flur- und die Türen werden geschlossen (auch wenn sie dann wütend gegen die Glastür springt und heftig daran kratzt), mehrfach am Tag verlassen wir sofort den Raum oder beenden wir das Spiel, wenn sie nach uns schnappt. Dazu die entsprechenden Kommandos wie "Stopp" o.ä. Manchmal - wenn es besonders schwierig ist - leinen wir sie kurz auf ihrer Matte an. Hier reichen oft schon einige Minuten und sie kann wieder abgeleint werden. Manche Attacken kommen aber ganz plötzlich, weil ich gerade einen Lappen in der Hand habe, Müll, eine Jacke etc., die ich von A nach B bringen will. Natürlich erfolgt darauf ein böses "Nein", aber oft haben mich dann die Zähne schon mehr oder weniger heftig gestreift.


    Was du mit "härter durchgreifen" meinst - womit du sicherlich keine Anwendung von Gewalt meinen wirst - wüsste ich gern.


    Wir setzen ihr den ganzen Tag über - dann, wenn es nötig ist - Grenzen - eine recht anstrengende Sache, die aber bei Hunden wie unserer Kleinen wohl nötig ist.

    @lemmingstyle: Nun, im Gelände sind wir in so einem Fall mit ihr weitergegangen, haben also die Hunde getrennt. ich denke, das ist doch klar. Unsere Kleine hat sich vom Knurren nicht beeindrucken lassen, so dass zu befürchten war, dass der andere Hund sie maßregelt und beißt.

    @gorgeous2000: Ja, ich war von Anfang an in der Welpenschule, wo sie zu Beginn sehr ängstlich zwischen den Beinen irgendeines HHs sitzen blieb, wenn die Rennerei und Rauferei der Welpen im Freilauf begann. Dann traute sie sich immer mehr hervor und nun ist sie diejenige, die die anderen am meisten mit Schnappen angeht und sie über den Platz jagt.
    Einige erwachsene Hunde kamen ihrer Spielaufforderung manchmal nicht nach, so dass sie weiter diese bedrängte, bis es eben zum Warnknurren des anderen Hundes kam. Aber insgesamt gab es nicht viele Begegnungen mit erwachsenen Hunden. Die Gründe dafür nannte ich ja bereits.


    So wie sie im Spielmodus mit Hunden keine Grenze kennt, so müssen wir immer wieder Spiele abbrechen, wenn sie nach uns schnappt oder Spielaufforderungen abweisen, was manchmal bedeutet, dass sie auf ihre Matte gehen muss bzw. in den welpensicheren Raum gebracht wird. Dies klappt recht gut, obwohl sie dann sehr "beleidigt" ist und noch einen "Wutbeller" von sich gibt. Sie ist ruhiger geworden, da wir viel Ruhe in den Alltag gebracht haben. Es vergeht aber kein Tag ohne kleine Wunden, weil sie z.B. nach etwas schnappt, was wir in der Hand haben, um es zu bekommen oder wenn sie schnappend auf uns zukommt, weil sie irgendetwas will bzw. nicht will.
    Immer wieder müssen wir sie zur Ruhe bringen, wenn sie zu sehr hochdreht und die Erziehungsarbeit fordert nach wie vor viel Zeit, Geduld und Konsequenz. Nun, das soll ja normal sein.
    Die Idee mit dem Wechsel in den Junghundekurs nehme ich auf und werde am Samstag mal fragen.


    Viele Grüße, Mara