ich gehörte auch zu jenen Welpenbesitzern, die fast per Checkliste abarbeiten wollten, was der Welpe in der angeblich so wichtigen Prägephase alles erlebt haben muss und so gab es in der ersten Zeit täglich einen neuen "Programmpunkt" außer Haus - was auch für uns stressig war.
Inzwischen weiß ich, dass die Antwort auf die Frage nach dem "Zu viel" oder dem "Zu wenig" ganz einfach ist: Der Hund zeigt es in seinem Verhalten im Alltag!
Außerdem ist es gar nicht möglich, den Welpen auf alle Alltagssituationen vorzubereiten. Im Moment fahren Tag und Nacht riesige Mähdrescher direkt an unserem Grundstück vorbei, lärmende Trecker und viele Fahrzeuge - und das in einer sonst so ruhigen ländlichen Gegend. Der Welpe lernt nebenbei, mit diesen Geräuschen klarzukommen, ebenso mit den Schüssen der Jäger spätabends, mit Feueralarm und Ständchen des Musikzuges.
Aus diesem Grund würde ich einem Welpenbesitzer nicht sagen, dass er zu viel oder zu wenig mit seinem Tier unternimmt. Sicherlich gibt es Erfahrungswerte, welche Rassen eher überdreht und überfordert sind von zu vielen Außenreizen und welche nicht, aber den Maßstab zur Beurteilung der Frage liefert nur der eigene Hund.
Ein gut sozialisierter Hund mit stabilem Grundgehorsam und enger Bindung zu Herrchen/Frauchen wird (fast) jede neue, unbekannte Situation in seinem Hundeleben bewältigen.
Mara