Heute erschienen, heute gekauft, als ich gerade zufällig in der Stadt war und zufällig an der Buchhandlung nicht vorbeigehen konnte: „Ein wenig Glaube“ von Nickolas Butler. Nun bin ich mal gespannt, liebe abraxas61.
Gestern beendet: Das Licht von vierzig Monden“. Das Ende verwirrt Europäer, die von ihrem Rechtssystem geprägt sind und kaum nachvollziehen können, dass ein einzelner Richter in Mordfällen entscheidet über Leben und Tod, die Höhe der Strafe und die Anwendung irgendwelcher Möglichkeiten zur Strafminderung. Dass neben Verteidiger und Staatsanwalt auch Angehörige des/der Inhaftierten, Freunde des Richters, Journalisten etc. Zugang zum Richter haben und versuchen können, ihn bzgl. der Urteilsfindung zu beeinflussen, ist befremdlich. Dass die Gebetskette, die jener Mann fast ständig durch die Finger laufen lässt, kurz vor Verkündigung des Strafmaßes reißt, erhält eine besondere Bedeutung. Im Verlauf des Buches „gewöhnt“ sich der in einer Demokratie aufgewachsene Leser, der eine rechtsstaatliche, säkulare Justiz für normal ansieht, nie an die fast immer willkürlichen Verhaftungen von Frauen und die haarsträubenden Urteile, unter denen alle mit der Protagonistin Zeba inhaftierten Frauen (und deren Kinder) zu leiden haben.