Liebe Hundemenschen,
habe viel gelernt von euren Posts und bin sehr erleichtert, dass auch andere ähnliche Probleme hatten und diese überwunden haben und danke vielmals all denen, die erzählten, wie sie den Welpen in den Alltag integrierten.
In den zwei Tagen ist viel passiert:
Wir hatten zwei Einzeltrainings bei einem erfahrenen Hundetrainer, der ins Haus kam und zum Glück noch Nottermine hatte. Dieser hat selbst Schäferhunde zuhause. Er hat mit der Kleinen gespielt und trainiert, u.a. die Beisshemmung geübt. Dabei zeigte sich, dass der Welpe schnell hochdreht und manchmal ordentlich zugeschnappt hat, so dass auch er einige blutende Wunden bekam. Im Unterschied zu mir machte ihm dies nichts aus und er fand dies ganz normal. Wir müssen das Ruhetraining und das Abbruchtraining üben - und dies eventuell 1000 und mehr Male. Auch dies steht in keinem Welpenratgeber. Dort steht auch nicht, was hier im Forum gestern zu lesen war: dass ich den Raum kommentarlos kurz verlassen muss, wenn sie anfängt zu beißen. Bisher habe ich gemeint, wenn ich nur oft und lange genug "Nein" sage, wird der Hund das doch irgendwann mal kapieren. So habe ich schließlich aus Verzweiflung "Nein", "Schluss", "Hör auf", Lass es" etc. alles hintereinander gesagt, in der Hoffnung, dass irgendetwas schon wirkt.
Ich habe bei dem Hundesportverein das Welpentraining abgesagt, da dort mit Leinenruck, auf die Nase hauen u.a. gearbeitet wird, was jener Trainer strikt ablehnt wie auch den Schnauzengriff, der bei unserer Schäfi-Dame übrigens gar keine Wirkung hatte.
Wir werden weiterhin Einzeltrainings nehmen. Mit der Züchterin haben wir Kontakt aufgenommen. Ihr ist u.a. aufgefallen, dass unsere Kleine von allen 8 Welpen immer derjenige war, der eigene Wege ging. Z. B. wenn sie rief, kamen 7 Welpen angelaufen, unsere Eika rannte in die entgegengesetzte Richtung.. .
Mein Partner liebt diesen Welpen, obgleich er ebenso erschöpft ist wie ich, und er muss ab nächster Woche wieder arbeiten. Da ich ja wegen des Hundebabys eine berufliche Auszeit nehme, werde ich also in Kürze viel mit ihr allein sein und muss wohl lernen, sie liebzuhaben und nicht nur das vermeintlich oder tatsächlich Schwierige zu sehen.
Ihr habt recht: Dass sie auch ein toller Welpe ist, sehr gelehrig, mutig und sportlich, sehe ich viel zu wenig.
Viele haben gepostet, dass wir den Welpen möglichst sofort weggehen sollen - was ich nachvollziehen kann.
Ihr habt mir sehr geholfen zu sehen, dass der Hund sich eben wie ein Hund/Hundebaby verhält, d.h. dass alles normale Probleme sind. Die Schwierigkeiten sind da, aber vieles ist in meiner Einstellung begründet. Schlafmangel ist ein Problem für mich, das aber wohl unlösbar ist.
Ich weiß noch nicht, ob wir zusammenfinden, will aber noch nicht aufgeben.
Liebe Grüße
Mara