Liebe Hundemenschen,
Ich habe mit Interesse alle Antworten gelesen und die Grundsatzdiskussion um Hundeerziehung an sich. Viele gute Anregungen und hilfreiche Tipps waren darunter. Zur Vergegenwärtigung meiner Situation nur einige kleine Anmerkungen: Als Ersthundbesitzer will man natürlich alles richtig machen, also kauft man mehrere Fachbücher zur Welpenerziehung, viel Spielzeug und entsprechende Bücher, bequeme Matten und Hundedecken für alle Haupträume, liest Blogeinträge in diversen Foren, befragt Fachpersonal bei Fressnapf, Tierarzt, erfahrene Hundehalter, ist Stammgast auf YouTube bzgl. Videos zur Welpenerziehung usw. usw. Und dies alles wird gekrönt von Warnungen der Art wie "Wenn der Welpe dies und jenes nicht in der Prägephase lernt, dann lernt er es gar nicht" oder: "Wer nicht gaaanz viel Zeit investieren will, sollte sich keinen Welpen kaufen".
Nun ist die Realität aber so, dass die Kleine uns beschäftigt und nicht wir sie unbedingt beschäftigen wollen, d.h. im Garten braucht sie immer ein wachsamen Auge, denn sie frisst alles in sich hinein: Gras, Erde, Rinde, Stöckchen, heruntergefallenes Obst, lebendiges Getier und vieles mehr. Dies führt dann zum Brechen z. B. auf Orientteppiche - und nicht auf die Fliesen -, was vor allem nachts sehr nett ist. Im Haus dagegen schläft sie durchaus immer wieder mal, dann aber geht die Knabberei an wirklich allem los und eben jenes Wutgebelle und Beißen, wenn wir ihr etwas wegnehmen. Fazit: Stress auch Innen, ständige Beobachtung auch hier - zumal sonst besagte Teppiche auch noch mit Pfützchen und wohlduftenden Häufchen verziert werden.
Ja, ich weiß, dass der Anfang schwer ist, aber nach einem Monat ohne durchgeschlafene Nächte, mit diversen Wunden - die nicht tragisch sind, aber zumindest in der Seele wehtun -, kaum Zeit für uns, fragt man sich doch, was man noch tun sollte.
Übrigens brauchen weiße Schäferhunde viel geistige und körperliche Beschäftigung...
Sehr hilfreich waren für mich alle Tipps, wie wir ihr zur Ruhe verhelfen sollen, nur bleibt dann nur das Bad als Aufenthaltsraum, wenn alle Handbücher u.ä. entfernt wurden und wenn man das Zerkratzen der Tür und das Geheule und Gebelle ertragen kann. Die Idee mit der Box haben wir umgesetzt, aber das Toben war nicht auszuhalten und die Box ist mit Hund von diesem umgeworfen worden.
Ja, wir lieben unsere Kleine, ja, wir haben Geduld. Nein, sie muss nicht der Star in der Hundeschule werden.
Für alle, die recht harte Worte für mich fanden, dies mal als Gedankenanstoß . Diejenigen, die Verständnis und - darf man das sagen? - etwas Trost aussprachen, danke ich herzlich.
LG
Mara