Beiträge von Vidar

    kurz: der Hund wird gestraft (denn für ihn ist es Strafe, egal wie wenig unangenehm der Reiz aus deiner Sicht sein mag), ohne zu wissen warum. Eine der schlimmsten psychologischen Effekte hat diese Art der Anwendung deshalb, weil der Bestrafte nie weiß, wann die nächste Strafe kommt, wie er sie auslöst bzw. wie er sie vermeiden kann. Er ist also die ganze Zeit in einer Anspannung in Erwartung des irgendwann geschehenden negativen Reizes.Einen Zustand, dem ich keinem Lebewesen der Welt wünsche.


    kurz: ich füge dem Hund einen unangenehmen/schmerzhaften Reiz zu und löse den Reiz auf, wenn der Hund das richtige macht. Kann man so machen, wurde früher viel so gemacht. Muss man aber nicht so machen.Man könnte dem Hund auch sagen, was er tun soll (nämlich sitzen) und nur dann strafen (was Leinehochziehen nämlich ist), wenn er es nicht ausführt.
    Dadurch würde der Hund die Situation (Sitzen) nicht als negativ sondern als positiv ansehen.


    lg

    sorry das verstehe ich nicht. Wenn ich dem Hund sage er soll sitzen, macht es nicht, ich ihn bestrafen soll und er es dann tut, wieso sollte er es dann mit etwas positivem in Verbindung bringen? Ist für mich (so wie du es beschreibst) das selbe was du mir vorwirfst? Warum ist deiner Meinung nach deine Form zu strafen in Ordnung?

    Aber jetzt nur mal so um zu verdeutlichen wie ihr arbeitet, folgende Frage; wie würdet ihr in der Situation vorgehen, wenn euer Hund aggressiv auf einen Radfahrer reagiert. Soll heißen, springt Schulterhoch an der Leine, bellt und knurrt. Was genau würdet ihr machen, wie geht ihr vor?


    Um nochmal zu verdeutlichen, Kern in unsererem täglichen Umgang mit dem Hund ist die Annerkennung von uns gewünschten Verhaltens, welches der Hund von sich aus zeigt. Wenn Sie Kontakt zu mir sucht, lobe ich sie, ist sie in einer Situation gelassen in der sie sonst Mega abspackt, lobe ich sie usw. Also im Prinzip das was ich bei euch raus lese, oder hab ich etwas falsch aufgefasst?



    Wegen dem Beispiel mit der Arbeit. Natürlich gehe ich arbeiten, weil ich dafür bezahlt werde. Aber jemand der vom Chef Annerkennung widerfährt ist, finde ich, motivierter als jemand dessen Arbeitsleistung dem Chef am Arsch vorbei geht. Es erscheint mir nur logisch das erster sich versuchen wird, von sich aus mehr einzubringen um weiterhin Anerkennung zu erfahren als letzterer, weil wofür? Bestätigung der Arbeit seitens der Führungsriege ist doch eine wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Seht ihr das anders? Natürlich ist mir Geld wichtig, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist mir persönlich wichtiger, dafür würde ich Gehaltseinbußungen in Kauf nehmen, als nachher nur Dienst nach Vorschrift zu machen...

    Mich würde interessieren wie eure Trainingsmethoden aussehen und welche Trainer ihr besucht, vielleicht könnte der ein oder andere das kurz in nem Posting zusammenfassen. Ich lese immer nur das alles schlecht ist was der Philipper macht, wie trainiert ihr?

    wenn du deinem Hund das leckerlie vor die Nae häslt ist es das gleiche wie von mir beschrieben. Der Hund guckt hoch, für den Hund ist es bequemer zu sitzen wenn er hochguckt, also wird er sich nach einiger Zeit hinsetzen. Dann bekommt er das leckerlie.
    Er tut es aber fürs leckerlie. Es sind einfach nur unterschiedliche Wege die zum gleichen Ergebnis führen, wir haben beide ausprobiert und festgestellt das unsere Hündin mit diesem Konzept zufriedener wirkt, sie ist weniger nervös, wirkt weniger ängstlich. Ich bin mir sicher, andere Hunde sind durch diesen Weg eher verunsichert, dafür durch einen anderen gestärkt. Findet ihr nicht das man eine Erziehungsmethode individuell an seinen Hund wählen sollte? Wir haben das getan und vorher z.B. versucht mit Clickertraining zu arbeiten und Ablenkung in solchen Situationen wie mit den Radfahrern (Leberwursttube). Es hat uns und merklich auch den Hund sehr frustriert.

    :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Jeder, der sich rudimentär auf diesem Gebiet auskennt, geschweige denn ein fertig studierter, praktizierender Psychologe ist, wird sich vor Lachen wegen der Philipperschen Küchenpsychologie unter dem Tisch kugeln.

    Warum? Angewandte Psychologie ist einfach nur die Überschrift aller Disziplinen die Psychologie in der Praxis anwenden. Während die nicht angewandte Psychologie nach Verfahren und Möglichkeiten forscht die dann in der angewandten Psychologie eben angewandt werden. Und Umkehrpsychologie ist eben eine davon. Die psychische Umkehr ist zum Beispiel daraus entstanden und findet auch heute noch Anwendung in der Klinischen Psychologie. Mir ist bewusst das Psychologie ein sehr breites und schwierig zu vermittelnden Feld ist. Aber batürlich habe ich in diesem Bereich kein Fachwissen, ich schnapp nur beruflich manchmal was auf (ich arbeite in einer Klinik, welche eng mit einer einer größeren Psychiatrie arbeitet)

    ich muss mich nochmals kurz äußern um Missverständnisse zu vermeiden. Ihr habt alle recht und nichts anderes als ihr schreibt wird auch gemacht. Mit Anerkennung ist Aufmerksamkeit, verbales Lob, Spiel und Streicheleinheiten gemeint. Bei UP wird zwischen Anerkennung und und Belohnung unterschieden. Aufmerksamkeit ist die höchste vorm der Anerkennung, die eine Führungsperson geben kann und die Bindung stärkt. Um jetzt mal ein Beispiel aus der Arbeitswelt zu nehmen (ist jetzt so das erste was mir einfällt): Wenn dem Chef meine geleistete Arbeit positiv auffällt ist mein Antrieb größer und das lob tut mir gut. Wenn er mir mal ne Sonderzahlung gibt, freu ich mich natürlich auch, das verbale Lob, die ausgesprochene Anerkennung hält aber länger vor. Das ist der Grund warum im Training bei UP auf Belohnung, also leckerlies, verzichtet wird. Er ist der Meinung dies hält nur kurzfristig und der Hund fixiert sich zu sehr auf den Akt der Bezahlung.


    Es gibt auch keine Bestrafung in dem Maße wie es offensichtlich in meinen Postings vermittelt wurde, sorry hierfür. Bitte seht das Sprühhalsband nicht als essentielles Mittel in dem Training bei UP an, das ist eine Randerscheinung, die einzig und allein angewendet wird wenn der Hund offensichtlich nicht mitbekommen hat das wir an der Schleppleine einen Richtungswechsel vollzogen hat. Es wird der Schwächste Sprühstoß genommen (der wirklich nicht stark ist, ich hab's an meinem Gesicht probiert) und zeitgleich ein kurzer Pfiff gesetzt. Sozusagen um dem Hund zu zeigen "hab mich weiterbewegt, hast du wohl nicht mitbekommen". Es wird nicht gesprüht weil der Hund sich bewusst in eine andere Richtung bewegt oder irgendetwas angelt oder irgendwo hinterherjagt. Ich denke ich habe mich mit der Bezeichnung "provoziert" auch falsch ausgedrückt. Es wird eigentlich mehr nach Situationen gesucht von denen wir wissen das der Hund in diesen Situationen unerwünschtes Verhalten zeigt. Unsere zeigt z.B. aggressives Verhalten gegenüber Radfahrern, also meiden wir die Situationen nicht, sondern erwarten das sie ihr unerwünschtes Verhalten zeigt und zeigen unser Konsequent ruhiges Verhalten. Wir stellen uns an die Seite und setzen Sie ab, springt sie auf setzen wir sie wieder ab, bewegt sie sich vor, drehen wir uns im Kreis auf die selbe stelle und setzen Sie wieder ab. Klingt banal? Ist es auch. Zauberei? Nö. Machen das andere auch? Auf jedenfall. Hat das meine alte Hundeschule so gemacht? Nein, leider nicht.


    Wie funktioniert das Absitzen wenn ich nicht Sitz als Kommando nehmen darf? Ganz einfach, Leine wird senkrecht hochgestellt so das sie zwar auf Spannung, jedoch nicht auf Zug ist, es darf natürlich auch kein Ruck ausgeübt werden. Sie wird einfach nur senkrecht gehalten. Aufgrund des Winkels wird sich der Hund früher oder später entscheiden sich hinzusetzen. Sobald der Hintern am Boden ist wird die Leine wieder normal gehalten. Das ist alles.
    Der Unterschied zum Kommando Sitz ist das er bei dieser Variante die Wahl hat stehen u bleiben oder sich hinzusetzen, er setzt sich nur aus Bequemlichkeit nachher einfach hin. Beim Kommando verlangst du direkt etwas und lässt keine Wahl offen, er muss sich hinsetzen, viele Hh erlebt man, wenn der Hund sich dann nicht schnell genug setzt verzweifelt oder aggressiv (neulich bin ich einem Begegnet der seinem Hund dermaßen Sitz um die Ohren gehauen hat, das man es glaub ich im Nachbarort hören konnte)...

    Ja und wo ist denn dann der Clou an der Sache?
    Ich find den Thread ja herrlich :xmas_popcorn:


    Und dieses völlig dilettantische Aktivmarketing hier ist sehr belustigend, aber kost ja nix, außer ein paar Geschichten aus der Nase ziehen :rollsmile:


    Ich lese weiter gespannt wie ein Flitzebogen mit, ob nicht doch noch die sensationelle Wendung in dem Fall "Erziehung-nach-Ulv-P." eintritt |)

    Welcher Clou? Ich habe nie behauptet er währe der einzige Hundetrainer mit einem todsicheren und einzigartigen Konzept. Ich könnte auch zu einem anderen gehen und würde das auch tun, wenn ich von einem in meiner Nähe wüsste der mir ein Konzept vorlegen könnte, mit dem ich mich anfreunden kann. Würde mir einiges an Sprit sparen, wir fahren immerhin 2 Stunden pro Strecke...

    im Prinzip macht der UP genau das was ihr auch alle als richtig empfindet. Richtiges Verhalten wird anerkannt durch Aufmerksamkeit, das ist der Kern, wie nahezu bei allen anderen Trainern auch. Es wird ganz normal mit Konditionierung gearbeitet, es gibt keinen Hokus Pokus. Die Arbeit mit dem Sprühhalsband (das bei keiner anderen Übung zum Einsatz kommt und nicht als Bestrafung eingesetzt wird (damit mein ich jetzt z.B. Der Hund bellt und ich sprühe damit er aufhört > gibt es nicht!)


    Ich denke ich habe die Arbeit an der Schleppleine und diese Situationen in der man sprüht noch nicht treffend beschreiben können und das führt zu Missverständnissen. Vielleicht schaff ich morgen noch mal ausführlicher dazu zu schreiben.
    Wie gesagt, ich möchte nicht die Werbetrommel rühren, ich antworte lediglich auf eure Fragen. Der UP ist ein Hundetrainer von vielen, wir kommen mit ihm gut zurecht.

    Oh da freu ich mich auch drauf. Ich lese gespannt deine Texte. Endlich mal jemand, der die Methodik um die Hundeschule so kennt und beschreibt, als wärs seine Schule.Wenn der Ulv das machen würde, ich denke, er könnte hier einige rekrutieren zu seiner Methode. Kannst ihm ja mal Grüsse bestellen. Hochinteressant das mit der Umkehrpsychologie. Wird Angewande Psychologie heute noch gelehrt?
    Oder ist das von Fachspezialisierungen nach einem "normalen" Psychologiestudium gänzlich abgelöst? Wer bietet heute noch das Studium an?
    Und hat der Ulv das studiert? Oder einfach nur die Begriffe übernommen?

    Angewandte Psychologie ist auch heute noch aktuell und kann studiert werden. Sicherlich fährt der Up eine starke Psychologische Schiene und ist gerade für Leute interessant die sich ebenfalls damit auseinander setzen möchten. Wie gesagt, nicht jeder passt zu jedem Trainer, vielleicht findest du einen Trainer gut, mit dem ich mich nicht verstehen würde. Aber ich denke das ist doch ganz normal. Mir persönlich ist egal ob jemand von euch da hingehen möchte oder nicht, ich möchte nicht die Werbetrommel rühren, aber wenn du mich etwas dazu fragst werde ich auch antworten, es scheint dich ja zu interessieren, sonst wärst du nich in diesem Beitrag. Ich suche vorrangig Kontakt und Austausch mit anderen die eben dort hinfahren und hoffe das noch andere ihre Erfahrungen mitteilen möchten.

    vollkommen richtig, ich versuche dir später nochmal deutlich zu machen was ich meine, bin gerade auf Radtour :smile: