ich muss mich nochmals kurz äußern um Missverständnisse zu vermeiden. Ihr habt alle recht und nichts anderes als ihr schreibt wird auch gemacht. Mit Anerkennung ist Aufmerksamkeit, verbales Lob, Spiel und Streicheleinheiten gemeint. Bei UP wird zwischen Anerkennung und und Belohnung unterschieden. Aufmerksamkeit ist die höchste vorm der Anerkennung, die eine Führungsperson geben kann und die Bindung stärkt. Um jetzt mal ein Beispiel aus der Arbeitswelt zu nehmen (ist jetzt so das erste was mir einfällt): Wenn dem Chef meine geleistete Arbeit positiv auffällt ist mein Antrieb größer und das lob tut mir gut. Wenn er mir mal ne Sonderzahlung gibt, freu ich mich natürlich auch, das verbale Lob, die ausgesprochene Anerkennung hält aber länger vor. Das ist der Grund warum im Training bei UP auf Belohnung, also leckerlies, verzichtet wird. Er ist der Meinung dies hält nur kurzfristig und der Hund fixiert sich zu sehr auf den Akt der Bezahlung.
Es gibt auch keine Bestrafung in dem Maße wie es offensichtlich in meinen Postings vermittelt wurde, sorry hierfür. Bitte seht das Sprühhalsband nicht als essentielles Mittel in dem Training bei UP an, das ist eine Randerscheinung, die einzig und allein angewendet wird wenn der Hund offensichtlich nicht mitbekommen hat das wir an der Schleppleine einen Richtungswechsel vollzogen hat. Es wird der Schwächste Sprühstoß genommen (der wirklich nicht stark ist, ich hab's an meinem Gesicht probiert) und zeitgleich ein kurzer Pfiff gesetzt. Sozusagen um dem Hund zu zeigen "hab mich weiterbewegt, hast du wohl nicht mitbekommen". Es wird nicht gesprüht weil der Hund sich bewusst in eine andere Richtung bewegt oder irgendetwas angelt oder irgendwo hinterherjagt. Ich denke ich habe mich mit der Bezeichnung "provoziert" auch falsch ausgedrückt. Es wird eigentlich mehr nach Situationen gesucht von denen wir wissen das der Hund in diesen Situationen unerwünschtes Verhalten zeigt. Unsere zeigt z.B. aggressives Verhalten gegenüber Radfahrern, also meiden wir die Situationen nicht, sondern erwarten das sie ihr unerwünschtes Verhalten zeigt und zeigen unser Konsequent ruhiges Verhalten. Wir stellen uns an die Seite und setzen Sie ab, springt sie auf setzen wir sie wieder ab, bewegt sie sich vor, drehen wir uns im Kreis auf die selbe stelle und setzen Sie wieder ab. Klingt banal? Ist es auch. Zauberei? Nö. Machen das andere auch? Auf jedenfall. Hat das meine alte Hundeschule so gemacht? Nein, leider nicht.
Wie funktioniert das Absitzen wenn ich nicht Sitz als Kommando nehmen darf? Ganz einfach, Leine wird senkrecht hochgestellt so das sie zwar auf Spannung, jedoch nicht auf Zug ist, es darf natürlich auch kein Ruck ausgeübt werden. Sie wird einfach nur senkrecht gehalten. Aufgrund des Winkels wird sich der Hund früher oder später entscheiden sich hinzusetzen. Sobald der Hintern am Boden ist wird die Leine wieder normal gehalten. Das ist alles.
Der Unterschied zum Kommando Sitz ist das er bei dieser Variante die Wahl hat stehen u bleiben oder sich hinzusetzen, er setzt sich nur aus Bequemlichkeit nachher einfach hin. Beim Kommando verlangst du direkt etwas und lässt keine Wahl offen, er muss sich hinsetzen, viele Hh erlebt man, wenn der Hund sich dann nicht schnell genug setzt verzweifelt oder aggressiv (neulich bin ich einem Begegnet der seinem Hund dermaßen Sitz um die Ohren gehauen hat, das man es glaub ich im Nachbarort hören konnte)...