Gwenna ist jetzt im Vergleich zu vielen anderen Hunden hier im Thread mal wieder ein Beispiel für mehr Vorbrust und vorne auch etwas stärker gewinkelt, oder?
Wirkt zumindest für mein Laien-Auge im Vergleich so.
Beiträge von Elin.
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Es geht ja nicht darum, den Hund stundenlang in den Keller zu sperren.
Das kann ja neben ihr im selben Raum passieren. Sie kann in Ruhe was arbeiten oder ohne ständig genervt zu werden auf dem Sofa sitzen und der Hund wird nebendran irgendwie räumlich begrenzt, sodass er mal runterfährt und sich hinlegt, was zu kauen kriegt und ein paar Stündchen schläft.
So würde ich das jedenfalls auch handhaben und denke, dass würde Mensch und Hund hier gleichermaßen gut tun. -
Und bei den Eigenschaften ist es hier auch wieder so, dass ich natürlich einen aktiven Hund möchte, wie gesagt wir sind auch aktiv und er soll ja da auch mit machen können.
Das Problem ist doch, dass "aktiv" in den Rassebeschreibungen hier rein positiv interpretiert wird. Dass "aktiv" sehr viel heißen kann, kann man sich nicht vorstellen ohne Erfahrung. Selbst, wenn man hundeerfahrene Leute ernst nimmt in ihren Schilderungen, meint man leicht, dass das alles gut machbar ist und sich schon regeln wird und man will ja auf keinen Fall einen Hund, der an den Familienaktivitäten nicht teilnehmen kann, weil er nach einer halben Stunde schlapp macht.
Mit "aktiv" gehen sehr viele Aspekte einher, die ziemlich anstrengend im Alltag werden können. Je nach Hund ist es einfach nur nervig und im "besten" Fall leidet der Hund in einem unpassenden Umfeld still vor sich hin, im allerschlechtesten Fall kommt der Hund oder ein Familienmitglied oder jemand Drittes zu Schaden und der Hund leidet vor sich hin.
Ein aktiver Hund braucht oft ne sehr gute Führung, weil er oft weniger selbstverständlich einfach überall dabei ist, und da gehört in den allermeisten Fällen viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl dazu. Auf einen aktiven Hund muss man sich meistens sehr viel stärker konzentrieren in jeglichen Situationen, als man es bei einem gechillteren Exemplar tun muss. (Gechillt und unsportlich sind zwei verschiedene Dinge!) Das heißt, auch bei Familienfeiern, Stadtbummeln, überall wo Menschen/andere Hunde/Wild/sonstige Reize sind, ist der Hund ggf. schnell "drüber", braucht Ruhe, klare Anweisungen, Entspannung/Rückzug, viel Vorausdenken ... Was auch immer, je nach Situation. Das muss man können (Erfahrung!) und im Alltag umsetzen können (parallel zu allen Bedürfnissen von Familie, Umfeld, ...).
Wenn man die Vorstellung hat, dass der Hund einfach dabei sein soll und man dann 1x die Woche Hundesport macht, dann muss man bei einem aktiven Hund halt auch während der ganzen restlichen Woche im Alltag ständig einen großen Teil der Konzentration für den Hund übrig haben. Es ist nicht unbedingt entspannt, sich mit jemandem im Ruhe zu unterhalten, wenn man eigentlich gedanklich permanent beim Hund sein muss neben dem Gespräch. Ein aktiver Hund stellt Bedürfnisse, die vielleicht denen der Kinder häufiger mal widersprechen, weil viele besonders aktive Hunde nicht zwingend mit Trubel und sämtlichen Aktivitäten zurechtkommen, sondern eher Ruhe brauchen zum Runterfahren und dann eben ganz gezielte Auslastung. Und diese Auslastung brauchen sie dann wirklich auch. Was z.B. bei einem Labrador ein "kann, aber muss nicht" ist hinsichtlich Auslastung, ist bei vielen ausdrücklich aktiven Rassen Pflicht. Und dabei wird jeder gesunde Labrador locker "aktiv" genug sein, um ein normales Freizeitprogramm mitzumachen und mit den Kindern zu spielen und 1x die Woche in der Hundeschule was zu machen. Einschränkungen gäbe es da bloß bei Rassen mit Qualzuchtmerkmalen (platte Nasen, extrem massiger Körperbau bei manchen Molossern, usw.).
Wenn als besonders aktiv bezeichnete Rassen, Rassen mit starkem Jagdtrieb, Schutztrieb, was auch immer, im Alltag einen problemlosen und "nebenherlaufenden" Eindruck machen, dann steckt da meistens sehr viel Knowhow und Geduld dahinter und oft werden solche Hunde ziemlich subtil und trotzdem "straff" geführt, sodass es für jemand Außenstehenden so aussieht, als würde der Besitzer überhaupt nicht auf den Hund einwirken und der Hund wäre von sich aus ruhig und gesittet und unkompliziert.
Das lässt sich so natürlich nicht schwarz-weiß denkend auf alle Hunde dieser Welt beziehen, aber in vielen Fällen verhält es sich schon so.
Ich finde es dem Hund gegenüber nicht fair, ihn in ein wenig passendes Umfeld zu holen, nur weil man keinen 08-15-Hund an der Leine haben will. Als Hundeanfänger wird man mit einem Labrador neben Job, Familie und Alltagskram schon ausreichend beschäftigt sein. Und hat außerdem das Glück, dass der Hund sich ohne allzu große Probleme in den Alltag einfügen wird und nicht kirre wird, wenn die Auslastung mal ein paar Wochen flach fällt.
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und die ganzen Schuhe die da am Baum hängen...
Ich kenn das so, dass so aufgehängte Schuhe ein Zeichen sind für "hier bekommt man Drogen". Seit ich das gehört hab, hab ich einschlägigen Vierteln oder bei irgendwelchen alternativen Läden oder Skateparks oder so schon mehrmals ein paar zusammengeknotete Schuhe hoch oben hängen sehen, am Ladenschild oder der Balkonbrüstung oder so. An manchen bin ich jahrelang vorbeigelaufen und keiner hat die je abgehängt.
Vielleicht kriegt man an dem Gruselhaus halt ganz besonders viele Drogen. -
Eventuell liegt es auch daran, daß zumindest drei von ihnen sich als Straßenhunde auch im Verkehr durchgeschlagen haben?
Glaub ich nicht. Elin hat sich auch auf der Straße durchgeschlagen und sieht Fahrräder nicht als Gefahr an.
Genauso ist es auch mit allen anderen Straßenhunden in meinem Umfeld. -
Ist hier genauso. Inzwischen geht er manchmal von selber zur Seite, aber ich glaube, das ist eher ein Lerneffekt im Sinne von "das mach ich immer so, wenn ein Fahrrrad kommt" als das Erkennen des Radfahrers als Gefahr.
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Er rennt nicht, sondern schlendert eher, er wirkt auch nicht, als würde er jagen, aber er blendet völlig aus, dass da noch Menschen existieren.
Genau so war Elin auch, als ich ihn übernommen hatte. Er wurde streunend in Rumänien aufgegriffen und und damals auf 5 Jahre geschätzt.
Der Hund wird nie gelernt haben, dass ein Mensch wichtig für ihn ist und ihm auch Spaß macht - und schon gar nicht, dass er ihn führt. Diese Defizit muss aufgeholt werden. In den meisten Fällen und vielleicht auch mit kompetenter Anleitung finde ich aus meiner Erfahrung heraus aber, dass das machbar ist. Es dauert einfach.
Ja, es dauert. Elin hatte damals keinerlei Interesse an mir, Kooperation gleich null, Blickkontakte bei einer Stunde Spaziergang vielleicht fünf oder so. Anfangs hatte ich auch das Gefühl, dass er nicht richtig zu lernen gelernt hat, wenn man versteht, was ich meine. Er konnte mit Belohnungen nicht richtig was anfangen, ich hab ihn lange Zeit für nichts begeistern können. Alles, was er wollte, war maximal weit voraus laufen, das musste auch gar nichts mit Wild oder anderen konkreten Reizen zu tun haben. Futter und Spielzeug haben ihn nicht interessiert, Stimme und Knuddeln auch nicht, Umweltbelohnungen bieten sich halt auch nicht überall an und dazu hätte er ja auch erstmal irgendwie ansprechbar sein müssen. Allgemein hat er ausgestrahlt, dass er hervorragend allein zurechtkommt und das auch genau weiß.
Aber nach gut drei Jahren sind wir auf einem sehr guten Weg und die Schlepp kann zu 90 % schleifen. Und dass es so lange dauert, ist dann auch eher dem Jagdtrieb geschuldet, dafür hab ich die Schlepp zur SIcherheit noch dran. Inzwischen orientiert er sich sehr gut an mir, nicht Hütehund-mäßig, aber er bleibt nach einigen Metern schon stehen und dreht sich zu mir um. Wenn er sich irgendwo festschnüffelt und ich lauf einfach weiter, kommt er mit einem "Oh-nein-ich-wollte-dich-nicht-verlieren"-Blick angerast. Und er interessiert sich für Belohnungen aller Art und wir haben inzwischen eine Menge Beschäftigungen unterwegs.
Also mit viel Geduld und Spucke kann aus dem Extrem ein "ganz normaler" Hund werden.Und schon mal anfangen mit Konditionierung auf Mensch auch ausserhalb. Dazu mit sehr hochwertiger Belohnung (schmeckt und duftet und gibt es sonst NIE) jeden blick, jeden Impuls , jedes Ohr drehen in Richtung Leinenhalter*in belohnen durch LEckerchen hinwerfen. so wird der Hund sich angewöhnen, dass er sich öfter zurück orientiert. Das ist nicht bewusstes Lernen, sondern reiner Pawlowscher Reflex. Bildet aber m.e. eine gute Grundlage für alles weitere.
Das hat sich bei uns auch sehr bewährt und damit hatte ich einen Fuß in der Tür für alles andere.
Zu Beginn hab ich wirklich jedes Drehen der Ohren in meine Richtung belohnt.Weil er sich ja nicht dafür interessiert hab, was ich sag oder mach oder ihm anbiete, hab ich in der Wohnung den Clicker konditioniert. Das Click-Geräusch ist dann draußen auch zu ihm durchgedrungen und hat sich generell als unheimlich hilfreich erwiesen.
Inzwischen reagiert er super auf Stimme, auf verschiedene Tonlagen usw. je nach Situation, aber am Anfang war der Clicker Gold wert.
Das Belohnen von Umorientierung frische ich auch ab und zu mal auf, da gibt es dann einen Spaziergang lang richtig viele tolle Leckerlis dafür.
Was Elin schnell Spaß gemacht hat war, wenn er die Belohnung nicht zugeworfen bekam oder bei mir abholen konnte, sondern ich sie seitlich oder hinter mich hab kullern lassen, sodass er sie ein paar Meter hetzen kann. Dadurch hatte er auch schnell raus, dass quasi in meine Richtung oft was Tolles zu erwarten ist und lief mir automatisch entgegen.
Das hab ich später für den Rückruf auch viel genutzt, also wenn er umgedreht hat und zu mir kam, ein Leckerli in seine Laufrichtung kullern lassen. Das dann quasi immer hin und her in beide Richtungen. Hetzen lassen, abrufen, Belohnung wieder in die andere Richtung hetzen lassen.
Daran hatte er richtig Spaß. Solche Sachen, auf die der Hund abfährt, muss man dann halt entdecken, sobald man den ersten Fuß in der Tür hat.
Es hat schon einige Wochen gedauert, bis sie uns draußen überhaupt mal angeschaut hat.
So war das hier auch. Und heute liegen da Welten dazwischen.
Und wenn ich das geschafft hab als Hundeanfänger, dann sollte das so ziemlich jeder schaffen, der sich halbwegs dahinterklemmt und nicht den einen Ausnahmefall von Tausend an der Leine hat.Was ich generell gemacht hab, außer Umorientierung zu bestätigen:
- viel draußen gefüttert (Leckerlis jeglicher Wertigkeit je nach Situation, aber auch Teile der normalen Ration)
- häufiger mal die Richtung gewechselt, einfach denselben Weg heimgegangen, sinnlose Schlangenlinien ... (am Anfang kam halt die Leine auf Spannung und Elin musste dann mitkommen, aber er hat schnell gemerkt, dass er besser gleich auf mich achtet, ob ich irgendwo abbiege)
- möglichst viele langweilige Spaziergänge, was Außenreize anbelangt, teils einfach auf einer großen Wiese ohne Wildspuren ne halbe Stunde rumgewandert
- klassisch Rückruf und Notfallpfiff konditioniert, nachdem er angefangen hatte auf mich zu achten
- regelmäßig Joggen, dass er mal in seinem Trabtempo ein paar Kilometer machen konnte, ohne ständig ausgebremst zu werden
- nach und nach viele Beschäftigungen eingebaut: Futterbeutel bringen, diverse Tricks, Baumstämme und Mäuerchen usw. genutzt zum Balancieren/Drüberspringen/Drumherumlaufen/Futter oben drauf auslegen und von unten "orten" lassen, Leckerlis aus dem Wasser fischen am Bachufer, ... ganz viel gemeinsam machen! Das kommt nach und nach, auch wenn es dem Hund anfangs egal ist
- so ziemlich alles "Gute" ist direkt bei mir oder eher hinter mir passiert, also auch häufig mal aus dem Nichts ein paar Leckerlis vor meine Füße fallen lassen z.B., sodass er sich viel bei mir in der Nähe aufgehalten hat, denn da konnte ja dann jederzeit irgendwas Gutes unerwartet passieren
- Leinenführigkeit an der kurzen Leine trainiert, dadurch ist er generell sehr viel aufmerksamer geworden
- Radiustraining an der Schleppleine (Ende ankündigen, "langsam" und "Halt", nur weitergehen, wenn er nicht mehr abwesend nach vorne glotzend in der Leine hängt, sondern sich irgendwie umorientiert/wartet/zurückgelaufen kommt); das hatte lange gar keinen Erfolg, aber nach und nach wurde es dann doch und ich beobachte auch bei schleifender Leine, dass er meistens genau dann stehenbleibt und wartet, wenn die Leine grad zu Ende wäre
- nachdem er dann so halbwegs wusste, was ich von ihm erwarte, gab es auch ab und zu einen Anschiss, wenn er z.B. mein "Warte" ignoriert und einfach stur weiter trabt, obwohl er mich genau gehört hat (das macht er nämlich schon auch: gezielt entscheiden, dass es ihm sonstwo vorbeigeht und er da am Horizont dringend irgendeiner Mission nachgehen muss); anfangs wollte ich ungern über Strafe arbeiten, weil ich mir noch zu unsicher war, aber inzwischen muss ich sagen, dass er mich nochmal um Einiges ernster nimmt, wenn ich den Radius durchsetze oder seine Aufmerksamkeit wirklich strikt einfordere (davor hab ich dann eher über die Leine Management betrieben, als wirklich ausdrücklich mitzuteilen, dass sein verhalten in dem Moment kacke ist); dazu muss er aber natürlich erstmal wissen, was von ihm erwartet wird
- irgendwann hab ich gemerkt, dass Umweltbelohnungen am besten funktionieren, weil für ihn i.d.R. mit am hochwertigsten; er orientiert sich dann häufiger mal mit einem fragenden Blick zu mir um, wenn er z.B. gerne neben dem Weg in den Bach hüpfen würde, und genau diese Erlaubnis ist dann die Belohnung für seinen Blick- ich hab nach und nach einige Dinge generell verboten und er darf sie nur mit ausdrücklicher Erlaubnis: wo er früher einfach stur hinmarschiert wäre, muss er sich heute erst zu mir umdrehen und ich schick ihn dann. So sein Verhalten zu begrenzen war ziemlich hilfreich.
Sorry, das ist alles sehr durcheinander geschrieben. In der Reihenfolge kam es mir jetzt halt grad in den Sinn.Und es waren sicher noch tausend Dinge mehr, aber das sind zumindest mal einige Wesentliche. Vielleicht kannst du ja irgendwas Nützliches daraus ziehen.
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an unterscheidet verschiedene Typen.
Z.B. denAusdauertraber (klassisches Beispiel einige Hütehunde, DSH, Labbis, Jagdhunde)
Galopper (Windhunde)
Terrier (Z.B. Fox, Parson, Airedale ...)
Niederläufer (auch manche Terrier und insgesamt Rassen mit kurzen Beinen)
Molosser (einige Doggenartige, gedrungene Typen, aber auch Bernhardiner/Landseer/Leonberger zum Teil)
Was genau unterscheidet dann Ausdauertraber und Galopper?
Zwischen den beiden BC oben seh ich auch den Unterschied und irgendwie macht das auch Sinn, wenn man sich die Hunde in Bewegung vorstellt. Aber rein vom Gebäude her sind ja z.B. ein DSH und ein Labbi doch recht unterschiedlich, woran genau wird die Einteilung festgemacht?
Und was führt dazu, dass die Terrier einen eigenen Typ bilden?
Ich find den Thread unfassbar spannend, vielen Dank für die ganzen Beispiele und Erklärungen! -
Ein menschlicher Körper beginnt fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen. Der Körper, eins die Hülle des Lebens, macht nun die letzte Metamorphose durch. Er beginnt sich selbst zu verdauen. Die Zellen lösen sich von innen nach außen auf.
Chemie des Todes - Simon Beckett.
Oh, das hab ich noch ungelesen im Regal stehen und greif' dann doch immer wieder zu was anderem, obwohl ich es eigentlich echt mal lesen will. Lohnt sich das Buch denn? :)
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Auch im Tierschutz gibt es Welpen...
Wie oft weiß man, was da der Vater war? Lass das einen Herdenschutzhund oder Mali oder so sein, und nach einigen Monaten erlebst du unter Umständen ein blaues Wunder.
Ich hab selber nen Hund aus dem Ausland und bin in vielen Fällen absolut pro TS, aber für Hundeanfänger mit Kindern find' ich das einfach schwierig. Dann noch eher einen erwachsenen TS Hund mit gründlichem Kennenlernen, als ein 10 Wochen altes Überraschungsei.